matze79 hat geschrieben:Hi,
ich wollte mal Fragen wie ihr das seht, bei Ebay sind derzeit ET6000 Karten gelistet mit bis zu 250 Euro Preisen..
Ist ein solcher Preis nicht ungerechtfertigt ?
Denn so spektakulaer ist die Leistung ja auch nicht.
Ich habe selber eine Hercules Dynamite die liegt aber eigentlich nur rum, denn so Toll ist die Leistung nun auch wieder nicht :) Oder etwa doch ?
Gruss Matze
Nein, an dieser Karte ist nichts besonderes, außer dass sie die einzige Consumerkarte ist, die den 32-bittigen MDRAM einsetzt.
Der Speed in DOS ist sehr gut, das bleibt der Karte unbenommen. Aber leider knüpft die Karte nicht an die Kompatibilität ihrer Vorgänger an.
Bei den Preisen muss man immer auch zwischen den aufgerufenen Preisen seitens eines Händlers und den tatsächlich erzielten Verkaufspreisen unterscheiden. Du schreibst ja selbst, dass die Karte zu dem Preis "gelistet" ist. Viele vergessen gern, dass ein Preis erst dann realisiert wird, wenn der Kauf auch getätigt wird und nicht schon dann, wenn das Angebot verfügbar ist. Die Frage ist also, ob zu dem oben genannten Preis überhaupt ein Handel zustande kommt. Ob das konkrete Angebot nun gut oder schlecht ist, kann dann ja jeder selbst entscheiden.
Shockwav3 hat geschrieben:Mir geht's da wie dir - eine ET6000 hab ich auch noch bei meinen Eltern rumfliegen, was daran so besonders ist weiss ich auch nicht so recht. Lediglich die Tatsache, dass Jazz Jackrabbit damit nicht vernünftig scrollt ist mir im Kopf hängen geblieben.
Vielleicht gibt's im Mac/Amiga Bereich eine Nische dafür?
Darüber kann ich mir zumindest die auch nicht ganz alltäglichen Preise für die ISA-basierten ATI Karten erklären (Mach32[30€], Mach64[50-90€]), weil diese im Atari-Bereich eine bestimmte Nische abdecken.
Diese Nische gibt es bei der ET6000 nicht. Es ist einfach die Karte mit dem mythischen ET6000 Chip, die diesen komischen, angeblich krass schnellen quadratischen Speicher verwendet - nicht mehr, nicht weniger ;)
DOSferatu hat geschrieben:
...Wobei ich aber sagen muß, daß die Preise die derzeit für manche gebrauchte "Retro"Technik verlangt werden, recht unverschämt sind. Teilweise erhält man zum selben Preis ja ladenneue Technik. (Nur daß man diese dann natürlich nicht in "alte" Maschinen einbauen kann...)
Das was du sagst, erschließt sich mir nicht:
Erstens "verlangt" niemand einen Preis, sondern macht ein Angebot, dass sie oder er die Ware zu einem bestimmten Preis hergeben möchte. Muss ja niemand zu dem Preis kaufen. Wenn niemand kauft, reguliert sich der Preis schon von ganz allein (Marktwirtschaft). Bei Worten wie "Verlangen" und "unverschämt" klingt es fast so, als ginge es hier nicht um alte Computerhardware sondern um jemanden, der einem hungernden Volk dringend benötigtes Brot zum X-fachen Preis verkauft....
Zweitens ist es doch kein Argument, dass man zum selben Preis ladenneue Technik erhält. Warum, hast du ja schon selbst geschrieben: Es wäre ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ladenneue Technik nützt im Retrorechner wenig und ist daher nicht der richtige Bezugspunkt.
Leute gaben und geben für ihr Hobby halt Geld aus und bestimmen den Mehrwert einer Sache für sich dann ganz individuell. Es gibt alte Autos die kosten ein Vielfaches eines neuen Autos, es gibt alte Weine, die schmecken gräßlich und sind so teuer, dass man davon kistenweise aktuellen Wein kaufen könnte.. Es gibt alte Uhren mit Handaufzugswerk, die 20 Sekunden pro Tag vor- oder nachgehen, die sind teurer als ne aktuelle Rolex. Die Reihe der Beispiele lässt sich ellenlang fortsetzen. Ich glaube das Problem ist, dass manche Menschen (das ist jetzt überhaupt nicht auf dich bezogen - ich höre nur öfters ähnliche "Argumente") es einfach nicht realisieren oder realisieren wollen, dass Computerhardware längst ein Sammelgebiet ist, dass alle Kriterien an ein Sammelgebiet erfüllt. Dass alte Hardware jedoch teurer gehandelt wird als zum damaligen Neupreis, passiert äußerst selten. In anderen Sammelgebieten ist dies jedoch längst normal.