ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

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matze79
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ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von matze79 »

Hi,

ich wollte mal Fragen wie ihr das seht, bei Ebay sind derzeit ET6000 Karten gelistet mit bis zu 250 Euro Preisen..
Ist ein solcher Preis nicht ungerechtfertigt ?
Denn so spektakulaer ist die Leistung ja auch nicht.

Ich habe selber eine Hercules Dynamite die liegt aber eigentlich nur rum, denn so Toll ist die Leistung nun auch wieder nicht :) Oder etwa doch ?

Gruss Matze
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Shockwav3
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von Shockwav3 »

Mir geht's da wie dir - eine ET6000 hab ich auch noch bei meinen Eltern rumfliegen, was daran so besonders ist weiss ich auch nicht so recht. Lediglich die Tatsache, dass Jazz Jackrabbit damit nicht vernünftig scrollt ist mir im Kopf hängen geblieben.

Vielleicht gibt's im Mac/Amiga Bereich eine Nische dafür?

Darüber kann ich mir zumindest die auch nicht ganz alltäglichen Preise für die ISA-basierten ATI Karten erklären (Mach32[30€], Mach64[50-90€]), weil diese im Atari-Bereich eine bestimmte Nische abdecken.
Hauptsystem: Asus VL/I-486SV2GX4, DX2 @ 66MHz, 1MB L2 Cache, 64MB RAM, 1GB CF HDD, Cirrus Logic 5428 VLB, ARGUS Prototype Rev. 02 #0, umschaltbarer Covox/DSS-DAC, 2x LPT, DOS 6.22 + Win 3.11
DOSferatu
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von DOSferatu »

Naja, ich hab eine Grafikkarte mit ET4000 Chip. Und ich finde ihn sehr kompatibel und auch vernünftig.
Ich mag eigentlich die ETx000 Reihe.
Ich bin allgemein ein großer Freund es "kompatiblen Systems". Also VGA-registerkopatible Grafikkarte, Soundblaster (oder kompatible) Soundkarte usw.
"Crazy" Technik ist zwar nett und kann auch teilweise mehr als "der Standard" - aber damit ist sie eben dann nicht mehr so kompatibel wie sie sein müßte und wird vielleicht von mancher Software nicht unterstützt.
Ich selbst programmiere ja auch nur für "die Standardhardware".

Wobei ich aber sagen muß, daß die Preise die derzeit für manche gebrauchte "Retro"Technik verlangt werden, recht unverschämt sind. Teilweise erhält man zum selben Preis ja ladenneue Technik. (Nur daß man diese dann natürlich nicht in "alte" Maschinen einbauen kann...)
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FGB
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von FGB »

matze79 hat geschrieben:Hi,

ich wollte mal Fragen wie ihr das seht, bei Ebay sind derzeit ET6000 Karten gelistet mit bis zu 250 Euro Preisen..
Ist ein solcher Preis nicht ungerechtfertigt ?
Denn so spektakulaer ist die Leistung ja auch nicht.

Ich habe selber eine Hercules Dynamite die liegt aber eigentlich nur rum, denn so Toll ist die Leistung nun auch wieder nicht :) Oder etwa doch ?

Gruss Matze
Nein, an dieser Karte ist nichts besonderes, außer dass sie die einzige Consumerkarte ist, die den 32-bittigen MDRAM einsetzt.
Der Speed in DOS ist sehr gut, das bleibt der Karte unbenommen. Aber leider knüpft die Karte nicht an die Kompatibilität ihrer Vorgänger an.

Bei den Preisen muss man immer auch zwischen den aufgerufenen Preisen seitens eines Händlers und den tatsächlich erzielten Verkaufspreisen unterscheiden. Du schreibst ja selbst, dass die Karte zu dem Preis "gelistet" ist. Viele vergessen gern, dass ein Preis erst dann realisiert wird, wenn der Kauf auch getätigt wird und nicht schon dann, wenn das Angebot verfügbar ist. Die Frage ist also, ob zu dem oben genannten Preis überhaupt ein Handel zustande kommt. Ob das konkrete Angebot nun gut oder schlecht ist, kann dann ja jeder selbst entscheiden.
Shockwav3 hat geschrieben:Mir geht's da wie dir - eine ET6000 hab ich auch noch bei meinen Eltern rumfliegen, was daran so besonders ist weiss ich auch nicht so recht. Lediglich die Tatsache, dass Jazz Jackrabbit damit nicht vernünftig scrollt ist mir im Kopf hängen geblieben.

Vielleicht gibt's im Mac/Amiga Bereich eine Nische dafür?

Darüber kann ich mir zumindest die auch nicht ganz alltäglichen Preise für die ISA-basierten ATI Karten erklären (Mach32[30€], Mach64[50-90€]), weil diese im Atari-Bereich eine bestimmte Nische abdecken.
Diese Nische gibt es bei der ET6000 nicht. Es ist einfach die Karte mit dem mythischen ET6000 Chip, die diesen komischen, angeblich krass schnellen quadratischen Speicher verwendet - nicht mehr, nicht weniger ;)
DOSferatu hat geschrieben: ...Wobei ich aber sagen muß, daß die Preise die derzeit für manche gebrauchte "Retro"Technik verlangt werden, recht unverschämt sind. Teilweise erhält man zum selben Preis ja ladenneue Technik. (Nur daß man diese dann natürlich nicht in "alte" Maschinen einbauen kann...)
Das was du sagst, erschließt sich mir nicht:

Erstens "verlangt" niemand einen Preis, sondern macht ein Angebot, dass sie oder er die Ware zu einem bestimmten Preis hergeben möchte. Muss ja niemand zu dem Preis kaufen. Wenn niemand kauft, reguliert sich der Preis schon von ganz allein (Marktwirtschaft). Bei Worten wie "Verlangen" und "unverschämt" klingt es fast so, als ginge es hier nicht um alte Computerhardware sondern um jemanden, der einem hungernden Volk dringend benötigtes Brot zum X-fachen Preis verkauft....

Zweitens ist es doch kein Argument, dass man zum selben Preis ladenneue Technik erhält. Warum, hast du ja schon selbst geschrieben: Es wäre ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ladenneue Technik nützt im Retrorechner wenig und ist daher nicht der richtige Bezugspunkt.
Leute gaben und geben für ihr Hobby halt Geld aus und bestimmen den Mehrwert einer Sache für sich dann ganz individuell. Es gibt alte Autos die kosten ein Vielfaches eines neuen Autos, es gibt alte Weine, die schmecken gräßlich und sind so teuer, dass man davon kistenweise aktuellen Wein kaufen könnte.. Es gibt alte Uhren mit Handaufzugswerk, die 20 Sekunden pro Tag vor- oder nachgehen, die sind teurer als ne aktuelle Rolex. Die Reihe der Beispiele lässt sich ellenlang fortsetzen. Ich glaube das Problem ist, dass manche Menschen (das ist jetzt überhaupt nicht auf dich bezogen - ich höre nur öfters ähnliche "Argumente") es einfach nicht realisieren oder realisieren wollen, dass Computerhardware längst ein Sammelgebiet ist, dass alle Kriterien an ein Sammelgebiet erfüllt. Dass alte Hardware jedoch teurer gehandelt wird als zum damaligen Neupreis, passiert äußerst selten. In anderen Sammelgebieten ist dies jedoch längst normal.
Meine Sammlung zeige ich in meiner Hardware Gallery: AmoRetro.de.
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von S+M »

DOSferatu hat geschrieben:Wobei ich aber sagen muß, daß die Preise die derzeit für manche gebrauchte "Retro"Technik verlangt werden, recht unverschämt sind. Teilweise erhält man zum selben Preis ja ladenneue Technik. (Nur daß man diese dann natürlich nicht in "alte" Maschinen einbauen kann...)
Wie man es nimmt , viel Retro-Hardware ist auch spotbillig ;-)
Eine Roland-Karte vielleicht nicht, aber wer braucht sie? Es gibt im Retro-PC-Bereich soooviele tolle Alternativen und das gilt auch im Grafikkartenbreich. Man findet immer wieder tolle Hardware, die eben nicht zu Mondpreisen gehandelt wird, weil andere sie nicht auf dem Schirm haben 8-) (ist auch so ein Punkt, der mich an Retrohardware reizt, ich kaufe seltenst teuer ein und trotzdem liegt hier jede Menge brauchbare Hardware herum), je nachdem wie man es anstellt ist das Hobby günstig :mrgreen: (außer natürlich man wird zum Sammler und braucht unbedingt ganz bestimmte Stücke).
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matze79
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von matze79 »

Tja wie die ISA NoName ET4000 wo manche Grottenlahm sind und trotzdem wie Lecker Hotdogs gehen :D
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rique
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von rique »

Amen, Bruder FGB!
Es ist auch müßig, objektive Gründe für subjektive Kaufentscheidungen zu suchen. ;-)

Die Karte ist keine Eierlegende-Wollmilch-Sau und stellt auch keine Leistungsspeerspitze dar. Sie nutzt besonderen Ram, stammt von einem berühmten Fabrikanten dieser Zeit und die ET6000 zählt zu dessen letzten produzierten Produkten.
Von daher wundert mich es nicht, dass die Karten begehrt sind, obwohl sie bezogen auf den Nutzen, keinen Mehrwert bieten. Ich habe auch ein Exemplar, weil ich der Karte ich etwas "Besonderes" zuschreibe. Ob das andere ähnlich sehen, oder nicht, liegt, wie bei so vielen Dingen, im Auge des Betrachters und ist völlig subjektiver Natur.
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Kurt Steiner
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von Kurt Steiner »

Ich habe auch keine ET6000 und muss sagen sie gefällt mir sehr gut, warum ich sie für DOS gaben kann ich auch nich so recht sagen, hatte ja Riva 128, div. S3-Chips wor der VX der beste war und ich habe auch eine ET4000 hier liegen die für mich damals DIE Grafikkarte schlechthin war. Ich habe die 6000er relativ gut geschossen und sie läuft seit dem nur für DOS, meine Vodoo5 macht den WIN98 Part. Ich muss sagen bei der 6000er ist das Bild unter 2D einfach Sahne ! Sehr hell, bis jetzt die schärfste und hellste die ich im DOS-Bereich hatte !!! Sie ist auch nicht sehr störanfällig gegen Stromstörquellen was ich bei zwei S3s hatte.

Man kann sagen sie ist gut oder besser sehr gut aber non plus ultra ? Nein ich denke nicht !
DOSferatu
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von DOSferatu »

FGB hat geschrieben:
matze79 hat geschrieben:
DOSferatu hat geschrieben: ...Wobei ich aber sagen muß, daß die Preise die derzeit für manche gebrauchte "Retro"Technik verlangt werden, recht unverschämt sind. Teilweise erhält man zum selben Preis ja ladenneue Technik. (Nur daß man diese dann natürlich nicht in "alte" Maschinen einbauen kann...)
Das was du sagst, erschließt sich mir nicht:

Erstens "verlangt" niemand einen Preis, sondern macht ein Angebot, dass sie oder er die Ware zu einem bestimmten Preis hergeben möchte. Muss ja niemand zu dem Preis kaufen. Wenn niemand kauft, reguliert sich der Preis schon von ganz allein (Marktwirtschaft). Bei Worten wie "Verlangen" und "unverschämt" klingt es fast so, als ginge es hier nicht um alte Computerhardware sondern um jemanden, der einem hungernden Volk dringend benötigtes Brot zum X-fachen Preis verkauft....

Zweitens ist es doch kein Argument, dass man zum selben Preis ladenneue Technik erhält. Warum, hast du ja schon selbst geschrieben: Es wäre ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ladenneue Technik nützt im Retrorechner wenig und ist daher nicht der richtige Bezugspunkt.
Leute gaben und geben für ihr Hobby halt Geld aus und bestimmen den Mehrwert einer Sache für sich dann ganz individuell. Es gibt alte Autos die kosten ein Vielfaches eines neuen Autos, es gibt alte Weine, die schmecken gräßlich und sind so teuer, dass man davon kistenweise aktuellen Wein kaufen könnte.. Es gibt alte Uhren mit Handaufzugswerk, die 20 Sekunden pro Tag vor- oder nachgehen, die sind teurer als ne aktuelle Rolex. Die Reihe der Beispiele lässt sich ellenlang fortsetzen. Ich glaube das Problem ist, dass manche Menschen (das ist jetzt überhaupt nicht auf dich bezogen - ich höre nur öfters ähnliche "Argumente") es einfach nicht realisieren oder realisieren wollen, dass Computerhardware längst ein Sammelgebiet ist, dass alle Kriterien an ein Sammelgebiet erfüllt. Dass alte Hardware jedoch teurer gehandelt wird als zum damaligen Neupreis, passiert äußerst selten. In anderen Sammelgebieten ist dies jedoch längst normal.
Da hast Du mich jetzt wahrscheinlich falsch verstanden. Es war kein "Argument" - es war nur eine vergleichende Aussage.
Natürlich bestimmt die Nachfrage den Preis. Und ich bin wohl der letzte, der ein Problem damit hat, "alte" Technik zu kaufen, zu horten, zu sammeln.
Ich gebe für eine gebrauchte G80-3000 (Cherry-Tastatur) gerne auch mal 100 Euro aus - das ist mehr, als die damals neu in DM gekostet hat.
Dinge, die nicht mehr hergestellt werden, die man aber haben will, haben eben einen Preis, der sich dann auch danach richtet, daß sie natürlich immer seltener werden (und die, die es noch gibt, sich bereits in Händen von Leuten befinden, die kaum noch verkaufen wollen).
Ich kann mich erinnern, daß C64 und Zubehör noch vor 10 Jahren zu "Wegwerf-Preisen" gehandelt wurden. Mittlerweile sind aber (leider) wohl viele davon wirklich weggeworfen worden - und die Preise für die restlichen steigen mittlerweile wieder.
Und ich habe auch kein Problem damit. Ich weiß zwar nicht, ob ich momentan selbst wirklich 200-300 Euro für eine ET6000 ausgeben würde - aber kann sich alles noch ändern.
Momentan bin ich mit meiner ET4000 hochzufrieden. - Aber es kann ja auch mal sein, daß hier ein riesiger Blitz einschlägt und meine schöne Hardware tötet. Und ich werde dann NICHT "umsteigen" auf "DOSbox unter Windows" (ja, ich teste es auch mal, ich benutze es auch mal - aber ich möchte so nicht arbeiten) - sondern weiterhin mit einer "echten DOS-Maschine" arbeiten. Und sollten mich Ersatzteile etwas mehr kosten als gedacht, bin ich auch bereit, dafür zu zahlen.
Es ist schließlich mein Hobby - und ich habe auch keine anderen Hobbys.
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matze79
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von matze79 »

Dosbox kann einfach das Original Feeling nicht erzeugen.
Und ein Soundblaster der verzerrt.. naja wers mag
Lieber Original Hardware.
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Dosenware
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Re: ET6000 ueberbewertetes Sammlerstueck

Beitrag von Dosenware »

matze79 hat geschrieben:Lieber Original Hardware.
Ja, eine Sounblaster ohne Stereobug, Rauschen und Busgeräuschen bringts einfach nicht ^^
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