Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

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drzeissler
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Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Moin,

ich habe die Tage einen Tower-AT mit der Bios-Version 2.03 bekommen. Bei diesem Tower-AT ist es möglich die Plattengrößen für den Onboard-IDE Controller im Bios einzustellen. Bei den älteren Bios-Versionen war das nicht möglich, da gingen nur bestimmte Platten.

Ich habe jetzt eine Connor-Platte auf der ein Aufkleber ist, dass sie 850MB hat.

Wenn ich die aufgedruckten Daten (Cyl./Köpfe/Sektoren) im Bios des Tower-AT erfasse, bekomme ich von den 850MB nur 340MB angeboten. Hab ich da was falsch gemacht ? Dos ist 6.2 und kann bis 2GB je Partition.

Danke Euch
Doc
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Brueggi

Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von Brueggi »

Hört sich für mich nach dem 500 MB-Problem an (max. 1024 Spuren, 63 Sektoren, 16 Köpfe).
drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Ich kenne nur ein 2GB Problem, was ist das für ein 500MB Problem ?
Kann man sowas umgehen, könnte man zumindest 500 der 850MB nutzen ?

Gruß
Doc

PS: Ich hatte Gestern eine 10GB IDE Platte drin. Ich habe einfach die Maximalen Cylinder (9999) und die korrekte Anzahl an Köpfen eingegeben. Die Platte lies sich zwar formatieren (390MB) und auch beschreiben, aber sie war nicht bootbar, ach wenn man nur eine 30MB Partition gemacht hat, bootbar war sie nie.
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matze79
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von matze79 »

Ich würde dir Ontrack Diskmanager empfehlen gabs eine Zeit lang von diversen Festplatten herstellen.
ausserdem wäre da noch Maxblast.

Gab ein paar Versionen die sich mit fast allen Festplatten installieren lassen.

Evtl. könnte ich dir ein Diskimage raussuchen, müsste Ontrack da haben für meinen 386SX.
Geht aber erst Freitag.

Solange er die Festplatte erkennt kann man sie damit einrichten und bootbar kriegen mit voller Kapazität.

Der 386SX nimmt sogar 80Gb Festplatten damit.

Gruß Matze
drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Nunja, es muss doch einfach gehen, oder habe ich da einen Fehler gemacht ?

Daten der Platte:

WD Caviar 285: 1.654 Cyl. 16 Heads 63spt 853MB
Bioseintrag von mir: Typ 49 - 1.654 Zyl. - 16 Köpfe - 0 Comp - 63 Sektoren.

Ergebnis sind 324MB.

Wo liegt da der Fehler ?

Danke Euch
Doc

PS: Ich brauch am 286er keine 80GB, aber 850MB oder 2,5GB (andere WD Platte die ich noch habe) wäre schön.
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Dosenware
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von Dosenware »

wie schon geschrieben: Biosfehler, 504MB ist das Maximum was das Bios selbst kann.

siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Cylinder_Head_Sector
drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

hm, okay.

wenn aber 1024/16/63 504MB ergeben, warum sind 1654/16/63 dann weniger wie 504MB ?
oder anders gefragt, müsste dann nicht die Eingabe von 1024/16/63 504MB nutzbar machen,
statt der jetzt vorhandenen 320MB ?

Ich habe den Ontrack-Diskmanager, nur wie funktioniert der, bzw. was müsste ich machen
um die kompletten 850MB nutzbar und bootbar zu haben ?

Achja, was ist denn die Angabe der "Komp" im Bios des 286er's

Doc
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drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Zuerst einmal etwas Grundsätzliches zu der Größengrenze der Festplatten. Haben Sie eine IDE-Festplatte wird die Zahl der Köpfe auf 16 begrenzt. Das BIOS begrenzt die Zylinder auf 1.024 und die Sektoren auf 63. Somit ergibt sich die Speichergrenze von 16 x1024 x 63 x 512 Byte = 528.482.304 Byte = 504 MB. Abhilfe schaffen Sie nur, wenn die logische Adressierung durch Treiber (Diskmanager) oder durch ein EIDE-BIOS. Beide benutzen das Mapping, welches virtuelle Köpfe vortäuscht (meistens verdoppelt) und dadurch die Zylinderzahl vermindert (meistens halbiert). Die derzeitige Grenze von 7,8 GByte wird durch das BIOS bestimmt und je nach Betriebssystem ergeben sich folgende Werte: 1024 x 256 x 63 x 512 Byte = 7,875 GByte oder 1024 x 255 x 63 x 512 Byte = 7,844 GByte (Windows und DOS). Abhilfe gibt es nur durch ein spezifiziertes BIOS oder durch Diskmanager.
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Interessanterweise ist das tatsächlich so.

Eingabe im Bios:

1. Typ 49 Cyl. 1654 Köpfe 16 Sektoren 63 => ergeben 320 MB nutzbar
2. Typ 49 Cyl. 1024 Köpfe 16 Sektoren 63 => ergeben 504 MB nutzbar

Verstehe das wer will, aber zumindest sind es jetzt 504MB von 850MB Plattengröße.

Muss für den Ontrack die Einstellung 1 oder 2 vorgenommen werden, um die ganze Platte nutzbar zu machen, oder spielt die Bioseinstellung dann keine Rolle mehr ?
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von Dosenware »

drzeissler hat geschrieben: wenn aber 1024/16/63 504MB ergeben, warum sind 1654/16/63 dann weniger wie 504MB ?
Überlauf:

1024C * 16H * 63S * 512byte = 504 Mbyte
(1654C - 1024C) * 16H * 63S * 512byte = 310 Mbyte
Muss für den Ontrack die Einstellung 1 oder 2 vorgenommen werden, um die ganze Platte nutzbar zu machen, oder spielt die Bioseinstellung dann keine Rolle mehr ?
Solange der Bootsektor gelesen werden kann ist der Rest egal.
drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

sehr logisch, danke. ich hatte das schon vermutet. Eigentlich aber Blödsinn im Bios bis zu 9999 Cylinder eintragbar zu machen.

Danke
Doc
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von Dosenware »

drzeissler hat geschrieben:sehr logisch, danke. ich hatte das schon vermutet. Eigentlich aber Blödsinn im Bios bis zu 9999 Cylinder eintragbar zu machen.
Du kannst häufig auch ein Datum von 2099 eintragen - hält bis zum Reset ;-)
Brueggi

Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von Brueggi »

Da ich am 486SX auch den Ontrack nutze (auch 504 MB max. ohne): Die Sektoren pro Spur in der BIOS-Einstellung (die ja nur zum Laden von Ontrack gebraucht wird) dürfen nicht zu niedrig sein, sonst kommt nur ein "Error loading OS", und Ontrack startet nicht. Ich setze meine Default-Konfig immer auf 63 Sektoren/Spur. Um den Rest kümmert sich dann Ontrack ;-) Bei niedrigeren Werten startet der Rechner nämlich nicht.

Wie funktionierts? Der Diskmanager schreibt an den Beginn der Platte einen Treiber, der gebootet wird. Der Rest der HD ist quasi ein "Container" für die eigentlichen Partitionen. Der konventionelle RAM sinkt dadurch natürlich um ein paar KB, da sich der Treiber an die Obergrenze lädt. Das Betriebssystem bekommt dann von Ontrack den "Container" übergeben - ein Zugriff auf Spur 0 ist also in Wirklichkeit nicht die echte Spur 0.

Noch etwas: Ich würde nicht empfehlen, eine zu große Platte mit irgendwelchen Werten betreiben. Also wie oben eine 800 MB Platte als 300 MB Platte. Das kann gutgehen - muss aber nicht! So hatte ich es mal am Anfang gemacht mit einer 8 GB-HD. Einfach bis 1024*63*16 genutzt. Ging wunderbar - bis zu einem gewissen grad. Dann wurden Daten überschrieben. Das BIOS hat offenbar doch andere Vorstellungen (oder die HD).

Aus meiner Erfahrung mit der Programmierung von BDOS am CPC und PC kann ich sagen: Jede Platte handelt CHS-Angaben anders. Die werden von der Platte nochmals umgerechnet - denn welche neuere Festplatte hat schon in Wirklichkeit 16 Köpfe (oder, wie manchmal zu sehe 255) ?

Es können also folgende Situationen auftreten, wenn man die Platte jetzt noch mit einer falschen Einstellung betreibt:
- Mit viel Glück geht alles gut (selten)
- Falsche CHS-Angaben werden stur von der HD "umgerechnet" und was dabei rauskommt ist dann das Ziel der Schreib-/Lese-Operation (wo genau dann geschrieben wird, sieht man von aussen leider nicht - mit sicherheit sind dann Daten weg)
- Falsche CHS-Angaben bringen die Platte durcheinander:
a) die fährt runter (bei Notebook-platten häufig der Fall, zumindest bei meinen)
b) die HD-LED bleibt einfach an, die Platte blockiert den IDE-BUS (Abhilfe: Reset)
c) die HD-LED bleibt einfach an, Platte reagiert auch auf keinen Reset mehr (Abhilfe: Komplett abschalten).

Folgende Platten hatte ich damals im Test:
Seagate (4 GB): Schreibt/Liest dann irgendwo, meldet sich bei falschen Parametern immer mit "ok"
IBM (>128 GB, gejumpert auf 128 GB-Mode): Siehe C)
Western Digital Caviar (850 MB): Siehe B)
Toshiba 2.5" 10GB: Siehe A)
Seagate 170 MB 2.5": Siehe A)
Conner 40 MB: Siehe B)

P.S.: deswegen gabs früher auch den translation-mode.
drzeissler
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Re: Verständnisfrage BIOS HDD Typ 48-49

Beitrag von drzeissler »

Vielen Dank für die wertvollen Infos.
Hoffentlich braucht der Ontrack-Treiber nicht viel Ram, denn das ist SEHR kostbar bei 1MB.
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