Hallo!
Ich sitze grade hier an einem IBM 5150 und grüble drüber, wie (bzw. ob überhaupt) ich eine HDD an der Kiste zum Laufen bekomme.
Der 5150 ist nicht nicht mehr ganz so original, wie er es mal war - der Floppy-Controller ist ein modernerer, der automatisch erkennt, was für ein Laufwerk dran hängt (funktioniert auch). Grafikkarte ist CGA (Original IBM), Speicher sind 640kByte (256kB OnBoard + Rest auf Erweiterungskarte). Das Netzteil ist modifiziert (Lüftersteuerung, die je nach Temperatur loslegt) - wobei ich nicht sagen kann, ob es ein originales PC-Netzteil ist, oder eins von einem 5160 (PC/XT). Das BIOS ist das neuste PC-BIOS (27. 10. 1982).
Der Rechner so bootet problemlos von Diskette, ohne jegliche Fehlermeldung oder Störung. Soweit so gut.
Nun gibt es zwei HDD-Controller zur Auswahl: Einmal einen originalen IBM-Controller (So einer hier: Link - in Variation #2), und einmal einen Western Digital WD1002S-WX2 (Bild).
Mit dem IBM-Controller ist irgendwie garnix machbar gewesen - der bringt immer einen 1701 (HDD Controller Failure), egal was für eine HDD dran hängt. Der Controller kann von sich aus ja nur 10MB - was einer Seagate ST-412 entspricht.
Mit dem Western Digital sieht es etwas anders aus: Das ROM, was da drin steckt, kann mit einer Seagate ST-225 umgehen, die auch dran hängt. Der Rechner werkelt beim booten auch auf der HDD rum, bringt auch keinen Error.
Also von Diskette gebootet (geht auch hier noch ohne Probleme) und per debug das im Controller-BIOS enthaltene LowLevel-Format-Programm gestartet. Die HDD wird erfolgreich formatiert (Erfolgsmeldung am Ende). Nun kommt aber der große Haken an der Geschichte: Will man nun mit FDISK auf die HDD zugreifen, hängt der Rechner sich auf - selbiges passiert nun auch beim Booten von Diskette, wenn das DOS zum Ersten Mal auf die HDD zugreifen will.
Eine weitere Nutzung ist so nicht möglich.
Um auszuschließen, dass das Mainboard irgendwie der Quere schießt, hab ich den ganzen Aufbau (alle Erweiterungskarten + HDD + FDD) auf ein "Turbo-XT"-Board von DTK Computer verpflanzt - und siehe da, es funktioniert alles. Die HDD lässt sich mit fdisk bearbeiten, formatieren und bootet auch ohne Probleme. Sie hat auch die richtige Größe (~21MB).
Verpflanze ich nun das Ganze wieder in den 5150, versucht der zwar von HDD booten, hängt sich dann aber sofort auf (wie auch schon bei der FDISK-Geschichte).
Das Netzteil (150W - also vermutlich nicht mehr original) ist definitiv NICHT zu schwach, die HDD startet ohne Probleme. Ich hab den FDD-Controller + HDD-Controller + HDD auch mal zum Test in meinen IBM 5155 (Portable Personal Computer) eingebaut. Der hat ja eine frühe Variante des IBM 5160-Mainboards (IBM PC/XT) mitsamt dem BIOS vom PC/XT. Dort bootet auch die HDD anständig. Die DIL-Schalter sind sowohl im PC als auch im PC Portable jeweils korrekt gesetzt - sprich 1FDD-Laufwerk - war ja nur eins drin. Zu HDD-Einstellungen gibts ja nix.
Daher die Frage: Hat jemand schonmal erfolgreich eine HDD in einem IBM 5150 in Betrieb nehmen können? Wenn nicht: Weiß warum gehts nicht? Liegts am BIOS oder bedarf es "nur" einen besonderen Controller?
Grüße, Xaar.
IBM 5150 (IBM PC) - HDD-Aufrüstung? [Problem gelöst!]
IBM 5150 (IBM PC) - HDD-Aufrüstung? [Problem gelöst!]
Zuletzt geändert von Xaar am So 16. Dez 2012, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IBM 5150 (IBM PC) - HDD-Aufrüstung?
Von deiner Diagnose her klingt es fuer mich eher nach einem Problem mit dem BIOS-ROM, worueber der Controller angesteuert wird. In dem andren Rechner funktioniert das alles mit den Einspruengen und nur in deinem 5150 scheint er sich dort aufzuhaengen.
Kannst Du mal ohne auf die HDD zuzugreifen schauen ob das ROM vollstaendig und ohne Ueberlappung mit andren ROMs eingeblendet wird?
Wenn ja, springt das normale BIOS zu den korrekten Adressen bei HDD Zugriffen?
ggf. mal manuell so einen INT-Aufruf anhand der hinterlegten Sprungadresse vorwaerts tracen ob er beginnt irgendwo zu nicht vorhandenen oder falschen Code zu springen.
Du kannst auch mal versuchen Einsprungadressen des funktionierenden Systems mit dem IBM System vergleichen. Im besten Fall musst Du nur eine Sprungtabelle von DOS beim booten von Diskette patchen.
Kannst Du mal ohne auf die HDD zuzugreifen schauen ob das ROM vollstaendig und ohne Ueberlappung mit andren ROMs eingeblendet wird?
Wenn ja, springt das normale BIOS zu den korrekten Adressen bei HDD Zugriffen?
ggf. mal manuell so einen INT-Aufruf anhand der hinterlegten Sprungadresse vorwaerts tracen ob er beginnt irgendwo zu nicht vorhandenen oder falschen Code zu springen.
Du kannst auch mal versuchen Einsprungadressen des funktionierenden Systems mit dem IBM System vergleichen. Im besten Fall musst Du nur eine Sprungtabelle von DOS beim booten von Diskette patchen.
Diverse Retro-Computer vorhanden.
Re: IBM 5150 (IBM PC) - HDD-Aufrüstung?
Hallo!
Ich hab mittlerweile den IBM 5150 zum Booten von HDD überreden können. Allerdings tut er das nur ohne die RAM/RTC/Ports-Karte - sprich also mit wenig üppigen 256kByte RAM. Sobald die Karte steckt, ist sense, dann hängt der sich beim ersten Festplattenzugriff auf (egal, ob nun 256kByte RAM oder die 640kByte RAM per DIL-Schalter auf dem Mainboard eingestellt sind - Fehlermeldungen gibts seitens des BIOS nicht). Ich vermute mal, dass diese RAM/RTC/Ports-Karte zusammen mit dem Hard Disk-Controller auf ein und selbe Ressource zugreifen will - und das dann in die Hose geht. Ohne HDD-Controller bootet der Rechner von Diskette ohne jegliches Problem - auch der RAM ist entsprechend so groß, wie per DIL-Schalter eingestellt (egal, ob nun 256kB eingestellt sind und die Karte drin ist oder nicht - DOS zeigt jeweils ~256kB RAM an).
Leider weiß ich absolut nicht, was das für ein Controller ist bzw. wofür die Steckbrücken bzw. DIL-Schalter da sind. In der Total Hardware 99 hab ich die Karte leider nicht gefunden. Auch steht auf ihr scheinbar nichts drauf, was auf den Hersteller deuten könnte. Hier mal ein Foto:
Leider hat der Besitzer des Gerätes die Anleitung zu dem Gerät verlegt und findet die nicht mehr.. Er meinte aber, dass die Karte wohl neben dem RAM (maximal 512kByte gehen drauf, sind 8 Bänke zu je 9 ICs vom Typ 4164), der RTC, einem parallelen und einem seriellen Port noch einen Sprachsynthesizer beinhalten sollte.
Hat jemand eine Idee, was das für eine Karte sein könnte? Beschriftungstechnisch steht absolut nichts verwertbares (also außer Bauteilbezeichnungen) auf der Karte :(
Grüße, Xaar.
Ich hab mittlerweile den IBM 5150 zum Booten von HDD überreden können. Allerdings tut er das nur ohne die RAM/RTC/Ports-Karte - sprich also mit wenig üppigen 256kByte RAM. Sobald die Karte steckt, ist sense, dann hängt der sich beim ersten Festplattenzugriff auf (egal, ob nun 256kByte RAM oder die 640kByte RAM per DIL-Schalter auf dem Mainboard eingestellt sind - Fehlermeldungen gibts seitens des BIOS nicht). Ich vermute mal, dass diese RAM/RTC/Ports-Karte zusammen mit dem Hard Disk-Controller auf ein und selbe Ressource zugreifen will - und das dann in die Hose geht. Ohne HDD-Controller bootet der Rechner von Diskette ohne jegliches Problem - auch der RAM ist entsprechend so groß, wie per DIL-Schalter eingestellt (egal, ob nun 256kB eingestellt sind und die Karte drin ist oder nicht - DOS zeigt jeweils ~256kB RAM an).
Leider weiß ich absolut nicht, was das für ein Controller ist bzw. wofür die Steckbrücken bzw. DIL-Schalter da sind. In der Total Hardware 99 hab ich die Karte leider nicht gefunden. Auch steht auf ihr scheinbar nichts drauf, was auf den Hersteller deuten könnte. Hier mal ein Foto:
Leider hat der Besitzer des Gerätes die Anleitung zu dem Gerät verlegt und findet die nicht mehr.. Er meinte aber, dass die Karte wohl neben dem RAM (maximal 512kByte gehen drauf, sind 8 Bänke zu je 9 ICs vom Typ 4164), der RTC, einem parallelen und einem seriellen Port noch einen Sprachsynthesizer beinhalten sollte.
Hat jemand eine Idee, was das für eine Karte sein könnte? Beschriftungstechnisch steht absolut nichts verwertbares (also außer Bauteilbezeichnungen) auf der Karte :(
Grüße, Xaar.
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Re: IBM 5150 (IBM PC) - HDD-Aufrüstung? [Problem gelöst!]
Hallo!
Das Problem ist gelöst - es ist wohl so, dass die RAM/RTC-Karte den IRQ5 krallt - und den wollte ja auch der HDD-Controller. Nun dachte ich, ich hätte den auch mit IRQ2 getestet, aber da hab ich mich verdacht. Die IRQ5 ist hardwaremäßig verdrahtet - und wenn man die IRQ2 haben will, muss man die Brücke entfernen. Das hab ich aber erst beim näheren Hinsehen im OEM Manual zum Controller gesehen. Nunja: Brücke raus, Jumper auf IRQ2, noch einen Jumper installiert (wie das Manual vorschrieb) - Rechner gestartet und alles läuft :)
Grüße, Xaar.
Das Problem ist gelöst - es ist wohl so, dass die RAM/RTC-Karte den IRQ5 krallt - und den wollte ja auch der HDD-Controller. Nun dachte ich, ich hätte den auch mit IRQ2 getestet, aber da hab ich mich verdacht. Die IRQ5 ist hardwaremäßig verdrahtet - und wenn man die IRQ2 haben will, muss man die Brücke entfernen. Das hab ich aber erst beim näheren Hinsehen im OEM Manual zum Controller gesehen. Nunja: Brücke raus, Jumper auf IRQ2, noch einen Jumper installiert (wie das Manual vorschrieb) - Rechner gestartet und alles läuft :)
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