Cachestrategie Write Through bei Cyrix

Auswahl, Einrichtung und Betrieb von Rechnern und Komponenten
Antworten
Benutzeravatar
Calavera
617K-Frei-Haber
Beiträge: 326
Registriert: So 1. Jul 2012, 21:40

Cachestrategie Write Through bei Cyrix

Beitrag von Calavera »

Hallo Zusammen,

beschäftige mich gerade mit meinem It´s ST 486DX4 100 und wunderte mich, dass dieser im PCPlayerBench immer wieder abstürzte...(nach ca. 20 bis 120 Sek. Rücksetzung ins DOS wobei der VGA-Modus erhalten bleibt). Zuerst hatte ich (wie beim DLC gelernt ;-) ) mal wieder den Speicher im Verdacht... bis ich beim Spielen mit den Bios Optionen feststellte, dass wenn ich die Cachestrategie von Write Back auf Write Through ändere - das System ohne Probleme läuft - und zwar reversibel. D.h. ändere ich wieder auf Write Back - stürzt der PCPBench wieder ab...

Nach kurzer Recherche im Netz hab ich unter:

http://www.wotan-computershop.de/bios/biosbfs.htm

Folgendes gefunden:

"External Cache Write Mode

Bei einigen BIOS kann man diese Einstellung vornehmen. Wenn man "Write Trough" einstellt, werden die Schreibaufträge nicht gepuffert, sondern direkt an den nachfolgenden Cache oder Speicher weitergereicht. Wenn man jedoch den "Write Back"-Modus einschaltet, führt das zu Geschwindigkeitsgewinn. Write Back wird von allen Prozessoren der Pentium-Klasse (inklusive kompatible CPUs von AMD, Cyrix, IDT), Pentium Pro, Pentium II, Celeron und Xeon unterstützt. Wer einen AMD AM486 und 5x86 im PC hat, kann Write Back ebenfalls einschalten. Wenn Sie einen Cyrix 6x86MX oder K6/K6-2 haben, oder wenn der PC hängen bleibt, sollten Sie diese Option ausschalten. "

Nun ist ja der It´s ST 486 ebenfalls ein in Lizenz gefertigter Cyrix - würde somit o.g. Aussage voll und ganz bestätigen...

Einen Geschindigkeitszuwachs kann ich mit Write Back übrigens - zumindest im PCPBench - nicht feststellen - eher im Gegenteil (im vgamode 11,7 mit Write Back und 11,9 mit Write Through).

Kann einer erklären, was es mit der Unverträglichkeit der Cyrix Pozis mit WriteBack auf sich hat?

Gruß
Calavera
wobo
DOS-Guru
Beiträge: 606
Registriert: So 17. Okt 2010, 14:40

Re: Cachestrategie Write Through bei Cyrix

Beitrag von wobo »

Ich kann Dir leider nichts erklären, da ich eher ein Anti-Hardware'ler bin. Aber die von Dir zitierte Seite schreibt doch eh, dass grundsätzlich nur Pentium und spätere CPUs ein Write-Through unterstützen. Ein ST 486dx4 ist halt nur ein 486er.

Es ist es wirklich richtig, dass die CPU ein Write-Through bzgl. des externen 2nd-level Caches unterstützen können muß? Ich dachte immer, es sei gerade Eigenschaft eines Caches, dass er für die anderen Bauteile unsichtbar ist.

Cyrix war übrigens bei den 486ern in einigen Punkten fortschrittlicher als die Intel-Pendants. Hinsichtlich des internen Caches konnten die Cyrix 486er z.B. schon Write-Through (ja!), während intels 486er nur mit Write-Back-Strategien arbeiteten.

Die Intel Pentiums waren ja auch nicht gerade fehlerfrei. So schrieb Andreas Stiller anno 1996 in der ct:

Code: Alles auswählen

"Neben vielen anderen Fehlern (über 100 sind derzeit verzeichnet) hatte der Pentium unter anderem ebenfalls mit Reflexionen zu kämpfen, die zu Cache-Inkonsistenzen führen konnten (beim P5, Fehler 12, siehe auch c't 7/95, S. 186). Hier konnte eine reflektierte Adresse eine sogenannte Snoop-Adresse überschreiben, empfohlene Abhilfe: Cache abschalten. Oder Fehler in der Branch-Prediction, die bei einem bestimmten Zugiffsmuster unter Windows NT (wenn auch sehr selten) auftraten - Abhilfe: Branch Prediction abschalten. Und so weiter und so fort. Wirklich absturzsicher war und ist auch der Pentium nur im komplett abgeschalteten Zustand."
Hier der ganze Artikel ("Alles Banane" :-)):
http://www.heise.de/ct/artikel/Alles-Banane-284712.html
Antworten