Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

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Xaar
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Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von Xaar »

Hallo!

Da ich in letzter Zeit wieder etwas mit alten 286ern und 386ern zu tun hatte (unter Anderem nun auch einen IBM Personal Computer/AT mein Eigen nennen darf), ist mir so die Frage aufgekommen: Was könnte man als Ersatz für die alten, defekten, meist auslaufenden NiCd-Akkupacks auf alten 286er/386er/486er Mainboards benutzen?

Da ich nun schon bei zwei Rechnern dieser Generationen (im Speziellen einer DECstation 325 und dem IBM PC/AT) je einen 4,5V-Batteriepack gefunden habe - und ihn durch einen 3fach Batteriehalter mit 3 AAA Alkaline-Zellen ersetzt habe - kam mir dort in den Sinn, die einfach auch in Rechnern mit NiCd-Akkus zu nutzen.

Jetzt ist aber die Frage: Wie kriege ich die 4,5V runter auf ~3,6V der NiCd-Akkus gebrochen? Eine Silizium-Diode in Reihe (einmal zur Verhinderung, dass das Mainboard versucht die Zellen zu laden, zum Anderen zum Spannung um 0,7V reduzieren) wäre noch etwas viel mit 3,8V, denke ich. Aber mit zwei davon in Reihe wäre dann im Endeffekt mit 3,1V doch etwas wenig Spannung übrig. Mit Germanium-Dioden würde man das mit drei in Reihe geschalteten Germanium-Dioden (zu je 0,3V Spannungsabfall) auf 3,6V schaffen - aber Germanium-Dioden sind zum Einen schon lange nicht mehr in der Produktion und zum Andern altern die ja auch.

Was gibt es da noch so für (preisgünstige) andere Optionen? NiMH-Akkupacks sind - denke ich - nicht unbedingt sinnvoll, da die Ladekennlinie ja doch von denen der NiCd-Akkus abweicht.

Mir ist bewusst, dass es auch bei einigen Mainboards separate Anschlüsse für externe Batterien gibt, aber da die offenbar sehr unterscheidlich sind, würde ich mich eher auf die NiCd-Akku-Ersatz-Variante fixieren wollen.

Grüße, Xaar.
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Dosenware
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von Dosenware »

3,1-3,8V sollten für die Geräte im normalfall kein Problem darstellen - 3,8V dürfte innerhalb der tolleranz sein und 3,1V müssten auch noch gehen - realistisch gesehen dürftest du übrigens bei Spannungen zwischen 3,9/3,7 und 3,4/2,9V herauskommen, die SI Dioden streuen leicht - wobei du aufgrund der sehr niedrigen leistungsaufnahme wohl eher bei der höheren Spannung landest
kleinwusel
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von kleinwusel »

Hallo

Wie hoch ist die Spannung für den Zeitgeber(Cmos)? Bei AT Boards normalerweise bis 5V.
Falls Dir die Spannung der Akkus zu hoch ist, einfach einen Halter für 2 Batterien. So bist Du auf der sicheren Seite.

Akkus haben doch normalerweise nur 1,2V, oder nicht? Bei 3 Stück kommt man auf 3,6V.

Viele Grüße von kleinwusel
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Xaar
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von Xaar »

Hallöchen!

Ja, NiCd- und NiMH-Akkus haben 1,2V Nennspannung - aber ich will ja eben keine Akkus verwenden, zumal man NiCd-Akkus nicht mehr bekommt (verboten, außer für besondere Einsatzfälle) und für NiMH-Akkus die Ladeelektronik auf dem Board vermutlich nicht gedacht ist.

@dosenware:
Du meinst, 3,9V wären ungefährlich? Okay, rein von der Theorie her müsste das Board ja (sofern die Akkus gänzlich geladen sind) auch mit 4,2V (also 1,4V Ladeschlussspannung pro Zelle) zurecht kommen.. Käme wohl auf einen Versuch drauf an, da mal eine einfache Si-Diode einzulöten, Ge-Dioden habe ich (zwecks Test) sowieso nicht.
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Dosenware
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von Dosenware »

Weißt du was da für Strukturbreiten verwendet werden? 2µm+ - da sind 0,3V mehr nun wirklich kein Ding.
kleinwusel
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von kleinwusel »

Hallo

Also "Verboten" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wieso werden die von Pollin und so weiter vertrieben?
Das noch an Private Leute. :???:

Eines steht fest, keine Batterie hält für ewig. Auch die CR2032 blähen sich auf bei Alter. Ausslaufen wird fast jede Batterie.
Allso die Aussage was verboten ist und nicht, ist schon immer ein Ding für sich Gewesen. Du Darft dir ein Verstärker für CB-Funk kaufen, aber es ist Verboten Ihn zu benutzen!

Wenn ich an Deiner Stelle wäre würde ich versuchen solange es Original gibt, diesen zu benutzen. Erst wenn nichts mehr geht, dann über andere möglichkeiten und Folgen nachdenken.

Hoffe Du bist nicht böse auf mich wegen meiner Aussage. Nur ich hatte ja das gleiche Problem mit Akkus. :-(
Eines sage ich Dir jetzt wie im letzten Posting, eines Tages wird man noch mehr schreihen hören wegen Akkus und Batterien. ;-)

Noch eine Frage: Willst Du eine extra Platine dafür Basteln?

Viele Grüße sendet kleinwusel
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Xaar
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Re: Sinnvoller NiCd-Akku-Ersatz fürs CMOS-Setup?

Beitrag von Xaar »

Hallo!

Also meines Wissens nach dürfen NiCd-Akkus (mit Ausnahmen) aufgrund des Gehalts an Cadmium nicht mehr hergestellt/vertrieben werden (zumindest in der EU).

Zitat (aus der Wikipedia):
Im Dezember 2004 hat der EU-Ministerrat eine Richtlinie verabschiedet, deren Ziel es ist, die technische Nutzung von Cadmium zu reduzieren. Vorbehaltlich der Zustimmung des EU-Parlaments sollen die Mitgliedsstaaten innerhalb von zwei Jahren durch nationale Gesetze zunächst Nickel-Cadmium-Akkus verbieten. Auf Wunsch einiger Mitgliedsstaaten – darunter auch Deutschland – sollen jedoch unter anderem schnurlose Elektrowerkzeuge von dem Verbot zunächst ausgenommen werden, weil „für Elektrowerkzeuge nicht sichergestellt ist, dass gleichwertiger Ersatz aktuell verfügbar ist“. Vier Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie soll diese Ausnahme jedoch überprüft werden, um das Cadmium-Verbot dann möglicherweise auszudehnen. Siehe auch RoHS.

2006 hat das Europäische Parlament eine veränderte Version der Richtlinie angenommen, die Batterien und Akkumulatoren mit mehr als 0,002 Gewichtsprozent Cadmium verbietet.

Durch das am 1. Dezember 2009 in Kraft tretende Batteriegesetz hat der deutsche Gesetzgeber die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Dessen § 3 Abs. 2 verbietet das Inverkehrbringen entsprechend cadmiumhaltiger Batterien mit Ausnahme von solchen für Not- oder Alarmsysteme, Notbeleuchtung, medizinische Ausrüstung, schnurlose Elektrowerkzeuge, sowie unter den Voraussetzungen des S.2 Elektrofahrzeuge.
Das Problem mit den Ersatzteilen habe ich schon: Ich habe schon lange keine NiCd-Akkus mehr gefunden, weder die kleinen für die Mainboards, noch reguläre NiCd-Akkus in AAA- oder AA-Bauform. Beides dürfte als Ursache obiges Gesetz haben.

Dass Batterien nie gänzlich auslaufsicher sind, ist mir bewusst - ich habe durch eine ausgelaufene Alkali-Mangan-Zelle (die ja an sich als auslaufsicher gilt) schon meinen Atari Portfolio fast verloren gehabt. Genau aus diesem Grund kam mir ja die Idee mit dem 3fach Batteriehalter (z. B. dieser hier von Pollin - ohne dafür Werbung machen zu wollen) für ganz normale Alkali-Mangan-Zellen. Selbst wenn die auslaufen, so tun sie das wenigstens dann nicht mehr auf dem Mainboard und können dort folglich auch keinenSchaden anrichten :) Ein "Fleck" im Gehäuse ist für mich noch eher "vernachlässigbar" als zerfressene Leiterbahnen auf einem Mainboard.

Wenn, dann würde ich die Diode entweder in die Batteriehalterung oder die Zuleitung der Batteriehalterung einlöten - und bei letzterer Verfahrensweise einfach in einen Schrumpfschlauch verpacken. Aufgrund des ja doch sehr geringen Stroms dürfte die Diode so gut wie garnicht warm werden.

Grüße, Xaar.
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