Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

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CptKlotz
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Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von CptKlotz »

EDIT von CptKlotz: Diese Diskussion wurde vom Thread "Eure Lieblings-(Fund)stücke aus der DOS-Ära" abgetrennt, weil es doch so langsam sehr offtopic wurde (woran ich auch nicht ganz unschuldig war).

Dosferatu schrieb (zum Thema Gravis-Ultrasound-Demo-CD):
Was mir aufgefallen ist: Auf der Rückseite, 2. Stichpunkt, da wird ein Spiel erwähnt, das ja, soweit ich weiß, indiziert wurde... Nicht daß es mich stören würde.

Das war doch schon immer 'ne Grauzone, oder?

Ich meine, daß im Gesetz steht, daß man ein indiziertes Spiel nicht "bewerben" dürfe. Aber was ist nun "bewerben"? Ist ein positiver Testbericht ein "bewerben"? Oder reicht dafür überhaupt schon jeder Testbericht? Die Zeitschriften hatten damit jedenfalls in den 90ern einigen Spaß - bei der PC-Player war es mal vorgekommen, daß viele Zeitschriftenhändler in vorauseilendem Gehorsam eine Ausgabe nicht verkauft haben, obwohl das getestete Spiel zu dem Zeitpunkt noch gar nicht indiziert war. Es bestand nur eine recht große Wahrscheinlichkeit, daß es indiziert werden würde.

In einer Gamestar(?) war es mal so, daß ein Quake-II-Testbericht als loses Blatt in die Zeitung gelegt wurde, weil bis kurz vor dem Druck nicht klar war, ob das Spiel zum Zeitpunkt des Zeitschriftenverkaufs indiziert werden würde.

Im Grunde sind das Zustände, die in einer Demokratie durchaus bedenklich sind. Es ist ja richtig, daß Zehnjährige nicht Quake spielen sollten, aber wenn Zeitschriften schon nicht mehr über Spiele berichten können, die für Erwachsene gedacht sind, so grenzt das doch schon an Zensur. Wie will man sich kritisch mit etwas auseinandersetzen, das man nicht benennen darf?

Wie ist sowas eigentlich heute bei Zeitschriften gelöst? Meine letzte Spiele-Zeitschrift muß ich vor über 5 Jahren gekauft haben...
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freecrac
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Eure Lieblings-(Fund)stücke aus der DOS-Ära

Beitrag von freecrac »

CptKlotz hat geschrieben:Im Grunde sind das Zustände, die in einer Demokratie durchaus bedenklich sind.
So ein politisches Thema gehört hier ja eigentlich nicht hin, daher versuche ich mich kurz zu halten. Sollte es jedoch auf ein weiterführendes Interesse stossen, dann sollte die Diskussion besser an einen anderen Ort verschoben werden.

Meine politischen Bedenken werden Jahr für Jahr immer grösser.

Nationales:
Ganz offensichtlich haben wir hierzulan.de auch keine wirkliche Dreiteilung unser Volksmacht, wie es uns immer so schön beigebracht und falsch dargestellt wurde.
Denn dazu müsste sich die Justiz auch selber verwalten. Bei den letzten Tagungen der neuen Richtervereinigung wurde genau dieser Punkt beleuchtet.
http://www.nrv-net.de/
http://www.nrv-net.de/downloads_publikationen/488.pdf

Daneben stellt sich auch die Frage ob es völkerrechtlich überhaupt noch vertretbar ist das unser Volk immer noch nicht souverän geworden ist und wesentliche pläbizitäre Elemente immer noch fehlen,
um überhaupt von demokratischen Verhältnissen reden zu können. Im Vorwege möchte ich hier, wie auch schon an anderen Stellen im Internet, meine politische Orientierung darlegen und mich als Demokrat zu erkennen geben.
Für mich sollte es aber weitaus demokratischer zugehen, so das ich mich für eine direkte Volksdemokratie stark mache und nicht besonders viel von einer repräsentativen Demokratie und dem damit verbundenen Parteien-Lobbyismus halte.
So versuche ich mich eher an unserer derzeitigen Verfassungswirklichkeit zu orientieren und nicht nur an leeren Versprechen und grosse Worte die nicht eingehalten werden und nur scheinbar unser politische Landschaft abbilden.
In diesm Umfeld hat unter Anderen auch "Holger Fröhner" in seiner Initiative für Demokratie und Rechtsstaatlichekit auf wichtige Punkte hingewiesen die doch einige Bedenken und jede Menge Kritik an unserer (Schein-)Demokratie aufwerfen:
"Holger Fröhner" hat sich mehrfach vom rechten politischen Lager distanziert und möchte somit auch nicht mit KRRs in eine Schublade gesteckt werden.
Seine Argumente und Darlegungen könnten ebenso vom linken politischen Umfeld aufgegriffen und thematisert werden.
http://www.jahrhundertlüge.de/images/st ... h/JLv6.pdf

(Huch, warum geht dieser Link nicht? Bitte selber ins Adressfeld kopieren.)

Aber auch andere haben sich hierbei ihre Gedanken gemacht:
http://www.bkx-online.de/lolos-ddr/seit ... inland.htm

Wer hierbei sachliche Kritik üben möchte, den bitte ich doch die genaue Passage zu benennen die hierbei unschlüssig ist oder fehlinterpretiert wurde. Gerne bin ich bereit auf eine detailierte Kritik zu antworten.

Internatonales:
Manche Probleme können jedoch nicht mit einem natiionalen Alleingang befriedigend gelöst werden.
Jeder siebte Mensch ist bereits unterernährt und es sind bereits über eine milliarde Menschen als mittelbare Folge der globalen Marktwirtschaft am verhungern.
Schon lange wäre die Menschheit, dank modernster Logistik, dazu in der Lage jeden Menschen an jedem Ort mit überlebenswichtigen Gütern zu versorgen.
Aus diesem Grund versuche ich einen weltweiten Konsens darüber anzuregen, um Auswege aus diesen völlig würdelosen Zustand herauszufinden.
Im Mittelpunkt dieser Initiative versuche ich alle Menschen davon zu überzeugen die globale Marktwirtschaft durch eine reine Güterverteilung vollständig zu ersetzen und abzulösen.
Und damit die sozialen Gräben nicht immer tiefer werden, daher sollte alle Werte und auch alle Machtbereiche auf alle Menschen zu gleichen Teilen neu verteilt werden.
Damit die Opfer für solche umfassenden Änderungen nicht zu gross werden brauchen wir eine befristete Übergangszeit. Doch damit ist erst der Anfang getan.
Fast jeder Mensch hat danach eine weit aus höhere Verantwortung für sich, sein Lebensumfeld und seine Mitmenschen übertragen bekommen, aber auch neue Möglichkeiten
in einer vorher nie dagewesenen Weise über sich und sein Leben selber entscheiden zu können.
Hierbei müssen wir uns über eines klar werden: Ohne die Möglichkeit hier zu reifen und auch Fehler machen zu können wird es auch nie eine positve Entwicklung geben können.
Aber wenn wir die globale Marktwirtschaft so weitermachen wie bisher, dann steht die gesamte Menschheit bald am Rande ihrer eigenen Selbstausrottung.
Denn mit der explodierenden Zunahme der Plünderung nach den letzten verbleibenden Resourcen werden auch einzigartige Lebensräume unwiederbringlich zerstört.
Es ist ja richtig, daß Zehnjährige nicht Quake spielen sollten, aber wenn Zeitschriften schon nicht mehr über Spiele berichten können, die für Erwachsene gedacht sind, so grenzt das doch schon an Zensur. Wie will man sich kritisch mit etwas auseinandersetzen, das man nicht benennen darf?

Wie ist sowas eigentlich heute bei Zeitschriften gelöst? Meine letzte Spiele-Zeitschrift muß ich vor über 5 Jahren gekauft haben...
An solchen ganz offensichtlichen Blödsinn orientiere ich mich nicht und ich lasse mir unter keinen Umständen den Mund verbieten, koste es was es wolle.

Dirk (Terrorist im Vorruhestand)
DOSferatu
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von DOSferatu »

Entschuldigung, daß ich mit der bloßen Erwähnung des genannten indizierten Spiels auf der Coverrückseite dieser CD dieses Thema losgetreten habe. Ich habe es eigentlich eher nur als Scherz gemeint - weil ich Indizierung von Computerspielen nur so lange nicht lächerlich finden kann, wie man die (teils viel schlimmere) echte Welt nicht auch "indiziert"...
Auch DAS sollte jetzt wieder nur eine ironische (bzw eher schon sarkastische) Anmerkung sein - quasi eine Art Gedankenspiel im Sinne von: Die Leute, die Schuld sind am schlechten Zustand der wahren Welt sind immer die ersten, die sich darüber beschweren, wenn dieser Umstand in ungeschönter Weise Thema von Filmen und Computerspielen wird...
Ich möchte mich aber hier weitgehend aus politischen Diskussionen heraushalten. Ich habe zwar meine Meinung zu vielen Dingen - aber ich finde nicht, daß es unbedingt ins DOSforum paßt.
Wollte das nur mal anmerken - damit es nicht so wirkt als würde es mich stören, wenn jemand DOOM sagt. ("Er hat Jehova gesagt! - Du lästertest Gott auf unglaublich infame Weise, und wirst somit zu Tode gesteinigt...").
Und noch etwas: Ich spiele nur deshalb keine Kriegsspiele, weil ich sie langweilig und öde finde --- und nicht, weil ich sie indizieren will...
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CptKlotz
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von CptKlotz »

Also ich werde mir sicher als Erwachsener nicht das Recht nehmen lassen, über
DOOM.png
DOOM.png (365.91 KiB) 6359 mal betrachtet
zu diskutieren.

Das ganze wurde im anderen Thread nur sehr Off-Topic und ich hab's ja angefangen... Ich geb's zu: Ich bin schuld :-)

Wie wär's mal bei all dem Zensur- und Jugendschutz-Geschrei mal mit dem Prinzip

"Die Eltern achten drauf, was ihre Blagen so treiben und stellen ihrem Achtjährigen keinen Fernseher und PC ins Kinderzimmer"

Das ist wahrscheinlich zu grausam, in einer Zeit, in der es ja quasi schon Kindesmißhandlung ist, mal "nein" zu sagen. Außerdem müßten die Leute dann ja Zeit mit ihrer Brut verbringen... und wer will sich das schon antun.

Bin ich froh, daß ich in dieser bekloppten Welt keine Kinder großziehen muß. Ist bei meiner zynischen und pessimistischen Art vielleicht auch besser so :-)
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rftl
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von rftl »

Ich wäre ja dafür Kinder abzuschaffen.

Wusstet ihr das 94% aller Terroristen mal Kinder wahren (6% Pokemon).
---------------------------------------------
Im ernst ich bin ein fan des Jugendschutzes an sich. Bloß die Deutschen Auswüchse sind mal wieder nicht auszuhalten.

Meiner Meinung nach würde PEGI ausreichen. Dazu Perso Kontrolle bei ab 18 titeln.


Indizierung sollte es grundsätzlich nicht geben.
Verbote nur bei extrem fällen (KZ Simulator).
Future events such as these will effect you in the future. (Edward D. Wood Jr.)
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CptKlotz
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von CptKlotz »

Das Problem ist doch auch, daß die Blagen sowieso an alles rankommen... wenn nicht im Internet, dann auf dem Schulhof. Die Eltern werden das vielfach gar nicht merken, weil die Kinder technisch eh viel besser drauf ist. War bei mir genauso als ich in dem Alter war :-)

Vermutlich hört heute jeder Zwölfjährige, der was auf sich hält, irgendwelchen Gangsta-Rap mit frauenverachtenden Arschficktexten und guckt irgendwelche Ekelpornos. Ich frage mich, was das mit der Gedankenwelt von Kindern macht.

Trotzdem ist es natürlich richtig, daß in Geschäften nicht alles an Kinder verkauft werden sollte und das sollte auch ruhig mal kontrolliert werden.
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von Kurt Steiner »

Ich kann mich noch erinnern, wo Duke 3D raus kam, konnte man dieses bei Horten (war ein Kaufhausriese) ganz normal an einem PC zocken, zum testen. Dort habe ich Kinder dieses Spielen sehen. Erst spät kam dann die Indizierung.

Ich finde es eine Frechheit, dass man diese Spiele nicht mehr im Laden bekommen, den Zigaretten und Alkohol bekommen man ja auch an jeder Ecke. Hier ist der Gesetzgeber klar über seine Kompetenzen gegangen. Mir war die BPJS früher immer ein kraus weil dort vermutlich nur Leute gesessen haben, die null Ahnung hatte.

Es gab ein Interview in der Gamestar oder PC Aktion wo es um ein Spiel, ich glaube es war Halflife ging, und dort wurde mit Jugendschützern gesprochen. Ich dachte ich muss in die Zeitung beißen, soviel Inkompetenz !

Klar sollten solche Spiele nur an Ü18 vergeben werden, aber ein Werbeverbot ist schlicht lächerlich, schaue ich Formel 1, hat jeder zweite Wagen Werbung für Zigaretten dran.

Und die Kiddys kommen doch heute so dran an das Zeug wie wir früher, wie schnell war Doom, Wolfenstein oder Mortal Kombat in der Klasse kopiert und rumgegeben.
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von DOSferatu »

Äääh... Kopiert? Ist das nicht irgendwie... illegal?
Achso. Du meinst Sicherheitskopien...
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von CptKlotz »

Wieso illegal?

Das sind dezentral gelagerte Fremd-Sicherungskopien, die man selbstverständlich nur für andere Leute lagert, weil man so nett und selbstlos ist. Es könnte ja zum Beispiel sein, daß bei den Freunden mal das Haus abbrennt und die Sicherungskopien der wertvollen Software gleich mit :-)


Naja, im Ernst:
Ich kann mich noch erinnern, wo Duke 3D raus kam, konnte man dieses bei Horten (war ein Kaufhausriese) ganz normal an einem PC zocken, zum testen. Dort habe ich Kinder dieses Spielen sehen.
Das ist aber auch verantwortungslos. Gerade Duke3D gehört ja wohl nicht in Kinderhände, noch weniger als DOOM, weil es auch noch relativ frauenverachtend ist (Frauen ausschließlich als Huren und Opfer). Selbst wenn man das als Satire abtut, wird ein Zwölfjähriger diesen satirischen "Anspruch" wohl kaum verstehen.

Hab ich gerade wirklich das Wort "Anspruch" im Zusammenhang mit Duke3D gebraucht? :-)
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Kurt Steiner
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von Kurt Steiner »

Klar hast du recht, dass es nicht für Kinder ist, aber ich meine in der heutigen aufgeklärten Welt sollte man schon andere Maßstäbe ansetzen als in den 70zigern. Wenn ich mal Nachmittags die Klotze anschalte dann sieht man so einige sexuelle Beiträge bei den Privaten, schön verpackt in „wie hält man sich warm“ oder „..das sollten Sie mal testen. Ich kann mich erinnern wo ich Tutti Frutti geschaut habe und ich vermutlich mit erröteten Kopf dagesessen habe, alles Kindergarten gegen heute.

Sicherlich muss es einen Schutz geben, aber ich bin über 30zig warum soll mein Recht auf Informationsfreiheit beschnitten werden, weil indizierte Spieletitel nicht in Zeitungen vorgestellt werden dürfen ? Warum sind Spiele zum Teil in Deutschland ab 18 und in UK 15 ? Sind die weiter in der Entwicklung als wir ?

Schutz der Jugend JA aber mit geeigneten Mitteln !
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CptKlotz
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von CptKlotz »

Warum sind Spiele zum Teil in Deutschland ab 18 und in UK 15
Psychologie und Pädagogik sind eben keine exakten Wissenschaften. Da kann man nichts machen, zumal es ja auch nicht den "genormten n-jährigen" gibt. Krasse Fehlurteile gibt's natürlich immer mal.

Manchmal sind ja Indizierungen auch heutzutage wirklich nicht mehr nachvollziehbar und wurden teilweise auch zurückgenommen (River Raid).

Ich bleibe aber bei der Einschätzung, daß DOOM und Duke nicht in Kinderhände gehören. Alles andere würde doch nur bedeuten, daß Gewalt oder Konfliktlösung durch Gewalt dann nicht fragwürdig sind, wenn die Grafik schlecht ist *oder* daß wir so weit abstumpfen, daß wir Gewalt zunehmend als normal empfinden, was ich für bedenklich halten würde.

Ich will ja nicht moralischer klingen als ich es bin. Ich spiele auch gerne mal 'ne gepflegte Runde DOOM, Quake, UT usw. Trotzdem sehe ich, daß diese Spiele in gewisser Weise problematisch sind.
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Kurt Steiner
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von Kurt Steiner »

Ich gebe dir recht, dass Doom, Duke und RotR nicht in Kinderhände gehören !!!

Aber 18 ? Nee lieber 16, weil gerade bei den genannten die die Grafik zur Realität doch sehr auseinander gehen. Aktuelle Shooter sind weitaus realistischer und dementsprechend auch Jugendgefährdender als unser ollen Schinken ! Ich kann mich da an Soldier of Furtune erinnern, als ich das angespielt hatte, wusste ich warum das erst ab 18 ist, genau wie Kingpin !
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von freecrac »

CptKlotz hat geschrieben:Psychologie und Pädagogik sind eben keine exakten Wissenschaften.
Diese Aussage finde ich etwas zu gewagt.
"Nach heutigem Verständnis kommt der Erziehungswissenschaft die Doppelrolle zu, als Reflexionswissenschaft Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen,
aber auch als Handlungswissenschaft Vorschläge zu machen, wie Bildungs- und Erziehungspraxis gestaltet und verbessert werden kann."
Genauer gesagt die Verhaltenspraxis orientiert sich am sozialen Verhalten welches sich aus ethischen Überlegungen heraus ableiten läßt.
Im Einzelfall läßt sich zwar über pädaggogische Massnahmen und deren Wirkungsweise streiten, aber das uns vorliegende Leitbild das sich aus humanitäten Gesichtspunkten begründet ist klar umrissen und finden damit auch exakte Grenzen.
Da kann man nichts machen, zumal es ja auch nicht den "genormten n-jährigen" gibt. Krasse Fehlurteile gibt's natürlich immer mal.
Nur weil pädaggogische Massnahmen nicht greifen, wenn z.B. ein junger Mensch in seinem Sozialverhalten nur wenige Fortschritte zeigt kann man damit humanitäre Konzepte deswegen nicht grundsätzlich fallen lassen.
Manchmal sind ja Indizierungen auch heutzutage wirklich nicht mehr nachvollziehbar und wurden teilweise auch zurückgenommen (River Raid).

Ich bleibe aber bei der Einschätzung, daß DOOM und Duke nicht in Kinderhände gehören.
Ich denke eher es kommt ganz auf das Umfeld des Elternhauses und den Entwicklungstand des jeweiligen Kindes an, wann der Umgang mit gefährlichen Dingen verantwortbar wird, oder noch nicht.
Sind da noch ältere Geschwister vorhanden und werden die Aktivitäten von den Eltern begleitet, viele Faktoren zusammen spielen hier ein wichtige Rolle.
Alles andere würde doch nur bedeuten, daß Gewalt oder Konfliktlösung durch Gewalt dann nicht fragwürdig sind, wenn die Grafik schlecht ist *oder* daß wir so weit abstumpfen, daß wir Gewalt zunehmend als normal empfinden, was ich für bedenklich halten würde.

Ich will ja nicht moralischer klingen als ich es bin. Ich spiele auch gerne mal 'ne gepflegte Runde DOOM, Quake, UT usw. Trotzdem sehe ich, daß diese Spiele in gewisser Weise problematisch sind.
Zum Einen ist es wohl eher ein weitverbreiteter Irrtum das Staatsorgane die Verantwortung der Eltern in einer solchen tragenden Rolle abnehmen können, zum Anderen sind nicht die Spiele besonders problematisch,
sondern eher der politische Rahmen der mit einem Kahlschlag auf unsere Sozialsysteme jedes familiäre Zusammenleben torpediert und entwurzelt.

Dirk
Gabumon
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Re: Indizierung von Spielen und unser Rechtsstaat

Beitrag von Gabumon »

Bei Zeitschriften ist das so gelöst das die Spiele ohne USK Rating (also die die Indiziert werden können) schlichtweg nicht Testen.. Maximal auf ihrer Website
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