Crazy Machines

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CptKlotz
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Crazy Machines

Beitrag von CptKlotz »

Hallo zusammen...

neulich habe ich mir mal Crazy Machines für den Nintendo DS gegönnt und spiele mittlerweile schon den zweiten Teil.

Zuerst sieht das Spiel wie ein ziemlich einfallsloser Clone des guten alten Incredible Machine (IM) aus und man kann auch nicht leugnen, daß es einen sehr großen Teil der Spielmechanik und Ideen vom Sierra-Klassiker kopiert hat. Aber bei einem Rennspiel meckert ja auch keiner, daß da immer nur Autos im Kreis fahren.

Eher abschreckend wirkt das Video mit Jean Pütz auf der Amazon-Produktseite (siehe oben). Als Wissenschaftsjournalist hat sich Jean Pütz bestimmt verdient gemacht, aber hier wurde er anscheinend nur dafür bezahlt, möglichst oft mit penetranter Betonung "Crazy Machines" und "Nintendo DS" in eine Kamera zu sagen, zusammen mit seiner "catchphrase" "ich habe da mal was vorbereitet". Die gezeigten Videos stammen dabei nicht einmal von der DS-Version.
Da kann man schon schlimmste Befürchtungen haben, was die Qualität des Spiels angeht :-)

Nun gut, ich habe das Spiel trotzdem gespielt und muß sagen, daß ich es gar nicht schlecht finde. Neben vielen Gegenständen, die man aus IM kennt (eine Aufzählung ginge jetzt wohl zu weit) gibt es doch einige neue Bauteile, so z.B.

-Schwerkraftgeneratoren (können herrschende Verhältnisse wie "Erde", "Mond" oder "Weltall" verändern) und "Antigrav"-Lifte
-Laser
-Dampfmaschinen
-Ufos
-"Superräder" (laufen von selbst, nachdem sie angestoßen werden)
-Zeichenbare "Bauklötze" (die sich mit Schrauben an einer oder mehreren Stellen fixieren lassen)
-Zündschnüre (für Kerzen, Raketen, Gasbrenner, Bomben, Kanonen)
-Schalter, die auf Laser, Bewegung oder Schall reagieren
-Zeppeline
-Ufos
-Blitzmaschinen


Mit diesen Bauteilen sind auch frische Puzzles möglich, die es vorher so noch nicht gab.

Auch neu ist ein Action-Modus, bei dem man einer laufenden Maschine nicht nur zusehen, sondern auch an manchen Stellen mit dem Stift ins Geschehen eingreifen kann, was eine schöne Abwechslung ist.

Bedient wird das ganze natürlich mit dem Stift, was ähnlich komfortabel ist wie die Maussteuerung am PC. Für Handhelds ohne Touchscreen würde sich das Spielprinzip deshalb auch weniger eignen.

Die 2D-Grafik ist nett gezeichnet, aber eher simpel. Für ein solches Spiel mit komplexen Aufbauten ist die zweckmäßige Optik aber optimal geeignet und ich bin fast schon froh darüber, daß man nicht krampfhaft versucht hat, 3D- oder Rendergrafik einzubauen.

Der Schwierigkeitsgrad ist eher moderat, auch wenn man manchmal durchaus etwas länger grübeln muß. Interessant ist, daß man nach gelungenem Experiment im Rätselmodus die Lösung des "Professors" ansehen kann, die nicht immer die einzige Lösung sein muß (teilweise ist es mir gelungen, mehrere Bauteile einzusparen). Das Spiel spricht also durchaus auch den "casual gamer" an, ist aber wahrscheinlich nichts für Leute, die sonst nur auf Ballerspiele stehen.


Am ersten Teil wurde teilweise bemängelt, daß die Hintergrundgrafiken etwas langweilig seien und daß es im Spiel keine Hintergrundmusik gebe. Der zweite Teil hat jetzt mehr und aufwendigere Hintergründe und Musik im Spiel, wobei ich beides vorher nicht vermißt habe. Die Musik reizt mich sogar eher zum Abschalten, weil das nicht sonderlich inspirierte Gedudel manchmal beim Denken stört.

Ziemlich unverständlich finde ich den Einbau einer "Handlung" im zweiten Teil, bei der es um eine Art Weltreise geht und deren Geschehnisse oft irgendwie verkrampft Bezug auf die gerade gestellte Aufgabe nehmen, was nicht nur überflüssig ist sondern meistens auch (verständlicherweise) völlig absurd. In einem "Maschinenspiel" ist eine Handlung genauso essentiell wie in Tetris :-)
Das ist aber nur ein geringes Übel, das auch nur mit etwas unnötigem Text vor jedem Experiment verbunden ist. Langweilige Videos muß man zum Glück keine ansehen :-)


Alles in allem hat der erste Teil recht viel Spaß gemacht und der zweite unterhält mich immer noch.

Auch der Umfang der Spiele geht ziemlich in Ordnung, zumal beide Teile um ca. € 20 angeboten werden.


Hat schonmal jemand von Euch die Crazy Machines-Titel für den PC ausprobiert und mag ein paar Zeilen dazu schreiben?

Zumindest beim zweiten Teil frage ich mich allerdings, ob der auf meinem alten Athlon XP noch ordentlich laufen wird - anscheinend haben die PC-Spiele wohl eine relativ aufwendige 3D-Grafik, bei der ich - wie gesagt- gar nicht sicher bin, ob sie dem Spielprinzip wirklich dient.

Gruß,
Stephan
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ChrisR3tro
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Re: Crazy Machines

Beitrag von ChrisR3tro »

20 EUR ist wirklich ein sehr fairer Preis für Crazy Machines DS. Ich hab jetzt etwa 90 Rätsel gelöst und staune echt wieviel Umfang das Spiel hergibt. Hintergrundmusik habe ich tatsächlich ein wenig vermißt. Irgendeine Art Jazz wie bei Transport Tycoon oder Theme Hospital hätte dem Spiel ganz gut getan, finde ich.

Ob Jean Pütz auf dem Cover wirklich so eine gute Idee ist, weiß ich nicht, denn ich finde das verleiht dem Spiel im Regal neben "Mein eigenes Pony DS" so einen leicht trashigen Touch. :-) Im Grunde ist es jedoch ziemlich durchentwickelt würde ich mal sagen und hat den Pütz-Hype gar nicht nötig. Außerdem eignet es sich optimal für Unterwegs und sorgt für Langzeit-Spaß. Kleiner Wermutstropfen ist, daß der zweite DS-Screen ziemlich ungenutzt bleibt, und das wo sich das Spielprinzip geradezu dafür anbietet, es auf beide Bildschirme auszuweiten. Daß es den deutschen Entwicklerpreis gewonnen hat, läßt sich aber dennoch nachvollziehen.

- locutus
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CptKlotz
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Re: Crazy Machines

Beitrag von CptKlotz »

Kleiner Wermutstropfen ist, daß der zweite DS-Screen ziemlich ungenutzt bleibt, und das wo sich das Spielprinzip geradezu dafür anbietet, es auf beide Bildschirme auszuweiten.
Dann ist es aber schwierig, auf dem oberen Screen Objekte zu plazieren, solange das per Stylus-Eingabe geschehen soll... Außer man würde scrollen, aber das würde das ganze vielleicht doch zu umständlich machen. Im Grunde finde ich die Lösung, auf dem oberen Screen Status, Inventar und Aufgaben anzuzeigen gar nicht so verkehrt.
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