Technik funktioniert nicht

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ChrisR3tro
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Technik funktioniert nicht

Beitrag von ChrisR3tro »

Hi!

Ich würde gerne mal wissen, ob ihr dasselbe Problem habt mit Technik wie ich. Normalerweise entdecke ich bei fast jedem Gerät das ich kaufe (sei es Unterhaltungselektronik oder Computertechnik) irgendeine Macke oder technische Mängel. Ich spreche jetzt nicht von Garantiefällen oder ähnlichem sondern von serienmäßigen technischen Unzulänglichkeiten.

Hier ein paar Beispiele:

Mit MP3-Autoradios habe ich z.B. schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte drei verschiedene Modelle und bereits alles von Knacksern oder Blips im Ton, über Abbrechen des Songs bei bestimmten Bitrate/Encoder-Kombinationen bis hin zu Tonausfällen wegen angeblich eingehenden Anrufen (Ich habe keine Freisprechanlage und auch nichts dergleichen mit meinem Autoradio verbunden).

Zugegebenermaßen hab' ich bisher wenig investiert und daher eher im Billigsegment gekauft, aber diese mobilen Discos von Markengeräten schrecken mich sowieso ab. Außerdem werden die eh' nur geklaut.

Funktechnik

Bluetooth, WLAN, überhaupt Funktechnik bei 2,4 Ghz kommt sich grundsätzlich in die Quere. Da verschluckt die Bluetooth-Tastatur Anschläge wenn man gleichzeitig über WLAN surft. Verbindungsabbrüche, Probleme mit Verschlüsselung oder bei Geräten unterschiedlicher Hersteller sind die Regel.

Flachbildfernseher und Monitore funktionieren z.B. auch nicht. Die eingebaute Latenz wegen digitaler Bildoptimierung macht Spielen unmöglich. Bestimmte Auflösungen über HDMI werden nicht unterstützt, die EDID-Tabelle enthält nicht alle Modi. Das ist alles kein Einzelfall, die Foren im Internet sind voll von solchen Sachen.

Die Liste geht weiter: Automatische SCART-Umschalter, USB-Hubs, DVD-Brenner, HDMI. Funktioniert alles nicht :-)

Je mehr ich technisch von einem Thema verstehe, desto öfter fällt mir auf, wie wenig eigentlich auf dem Konsumer-Markt überhaupt funktioniert und Standards werden grundsätzlich nicht eingehalten. Irgendeine Macke hat jedes Gerät und ich finde sie meist. Ab und zu führt das zu Reklamationen.

Geht es euch auch so? Ist das Qualitätsniveau gesunken oder sind meine Ansprüche gestiegen? Vermutlich eine Mischung aus beidem...

(Ich gehe übrigens davon aus, daß die meisten technischen Mängel unbemerkt bleiben aus Unwissen oder Anspruchslosigkeit der Verbraucher.)

Gruß,
locutus
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Doctor Creep
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von Doctor Creep »

Locutus hat geschrieben:Flachbildfernseher und Monitore funktionieren z.B. auch nicht. Die eingebaute Latenz wegen digitaler Bildoptimierung macht Spielen unmöglich.
Also ich hab mir jetzt nach langem warten und studieren von Testberichten einen recht großen TFT gegönnt (LG W2284F 22 Zoll - 16:10) und der funktioniert ganz hervorragend in puncto Schnelligkeit, Darstellen von nicht nativen Auflösungen, Farbwiedergabe, etc. Was genau klappt bei Dir nicht?


Doc
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ChrisR3tro
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von ChrisR3tro »

@Doctor Creep: Ich will ja nicht bestreiten, daß es vereinzelte Geräte gibt, die halten was sie versprechen. Es kommt mir nur erfahrungsgemäß so vor als wäre das bei einem Großteil der Konsumergeräte auf dem Markt nicht der Fall. Deshalb würd ich gern wissen, ob euch auch ständig irgendwelche Mängel oder technischen Probleme nach dem Kauf auffallen.

Wie gesagt, es geht mir nicht nur bei Monitoren so, sondern generell bei Elektronik und PC-Technik. Und dabei wälze ich eigentlich vor jedem Kauf ordentlich c't und andere Tests bevor ich irgendwas kaufe.
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SharpClaw
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von SharpClaw »

In meiner Schule war ein Rechner der immer genau dann abstürzte wenn ich den Raum betrat. Wir haben uns dann nach dem Unterricht mit dem Lehrer n paar Freistunden zusammengesetzt um dem auf den Grund zu gehen. Man konnte die Uhr danach stellen, sobald ein SharpClaw im Raum, Absutz und nix ging mehr. Während der anderen Klassen machte der Rechner nie Probleme. Fazit meines Lehrers: 'Ich stehe vor einem Rätsel' Letztendlich haben wir dann im Unterricht den Rechner nicht mehr benutzt.

Als es im Kieler Sophieenhof noch Schauland gab (ist jetzt MediMax in dem Ladenlokal glaub ich) da mußte ich immer warten bis jemand anders den Laden betrat, denn die Lichtschranke am Eingang reagierte nicht auf mich, egal wie ich davor herumhampelte. Habe da damals den einen oder anderen dummen Blick der Mitarbeiter geerntet.

Bei so etwas kommt man sich schon ein wenig doof vor...

Aber generell habe ich das oft, daß Technik bei mir nicht so funktioniert wie sie sollte, in meiner Abwesenheit es aber doch tut.

Ich habe vor einigen Jahren den Bericht eines Uniprofessors gelesen der vorschlägt daß bei bestimmten wichtigen Computer- oder Gerätemessungen bestimmte Personen nicht anwesen sein sollten weil es Menschen gibt die ein nicht der Norm entsprechenden elektromagnetisches Feld besitzen welches die Messungen verfälschen kann...

Generell ist es bei mir so, daß ältere Technik zuverlässiger funktioniert als neuere, auch wenn beide bei anderen vollständig funktionierten...
Doch bräucht' es ganze Scharen Von Zauberern, und Zeit
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Nun will ich nicht mehr weinen. Komm, führ mich in dein Land!
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elianda
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von elianda »

Locutus hat geschrieben:Ich würde gerne mal wissen, ob ihr dasselbe Problem habt mit Technik wie ich. Normalerweise entdecke ich bei fast jedem Gerät das ich kaufe (sei es Unterhaltungselektronik oder Computertechnik) irgendeine Macke oder technische Mängel. Ich spreche jetzt nicht von Garantiefällen oder ähnlichem sondern von serienmäßigen technischen Unzulänglichkeiten.
Ja, weil der Computer Markt wesentlich mehr konsumentenorientiert ist als früher. Das heisst, die Geräte müssen billig sein und da wird eben die Qualität heruntergeschraubt, bis der von der Marketingabteilung gewünschte Preis erreicht ist.
Es ist ja oft so, dass die Firmen es schon könnten. Nur wenn die Marketingabteilung sagt, wir nehmen die billigeren Kondensatoren, dann muss der Ingeneur damit die Schaltung realisieren, auch wenn er weiss, dass die dann nicht mehr so ganz funktioniert. Aber das wird in Kauf genommen.
Das Käuferverhalten gibt die Qualität des Produkts an der Stelle vor.

Wer glaubt denn ernsthaft einen qualitativ hochwertiger DVD-Brenner kann für 20 Euro hergestellt werden? Der Markteinstieg war vielleicht bei 250 Euro, jedoch kann auch die technische Weiterentwicklung nicht dazu führen, dass er bei gleicher Qualität ein paar Jahre später 20 Euro kostet.
Oder ein Netzteil für 50 Euro? Schaut man sich Netzteile für Server an, dann kosten die 200 bis 300 Euro.
z.B. bei PC-Komponenten nach Gewicht zu gehen ist gar nicht so verkehrt. Wenn man bedenkt das früher zur mechanischen Stabilität die Laufwerke im Aluminiumspritzgussgehäuse kamen.
Oder bei Netzteilen die Kühlkörper unterdimensioniert werden. Denn es reicht ja, wenn es 2 Jahre hält. Ausserdem werden ja oft weitere Gehäuselüfter vorausgesetzt, so dass das Netzteil genaugenommen nicht ohne betrieben werden darf...
Locutus hat geschrieben: Mit MP3-Autoradios habe ich z.B. schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte drei verschiedene Modelle und bereits alles von Knacksern oder Blips im Ton, über Abbrechen des Songs bei bestimmten Bitrate/Encoder-Kombinationen bis hin zu Tonausfällen wegen angeblich eingehenden Anrufen (Ich habe keine Freisprechanlage und auch nichts dergleichen mit meinem Autoradio verbunden).
Normal nutzen die vom Hersteller gelieferte Referenzfirmwares. Die können natürlich oft nur die absoluten Standardformate. Häufig hast du bei Dateien mit variabler Bitrate schon verloren.
Aber die Softwarentwicklung bei MP3 steht doch eh seit vielen Jahren auf der Stelle. Es gibt da vielleicht 5 Implementierungen, die immer wieder konvertiert werden.
Es hat sich gerade erst letztens mal jemand hingesetzt und sich überlegt, wie man den Decoder parallelisieren kann: http://blog.thinkmeta.de/2009/08/multic ... nen-fluss/
Locutus hat geschrieben: Bluetooth, WLAN, überhaupt Funktechnik bei 2,4 Ghz kommt sich grundsätzlich in die Quere. Da verschluckt die Bluetooth-Tastatur Anschläge wenn man gleichzeitig über WLAN surft. Verbindungsabbrüche, Probleme mit Verschlüsselung oder bei Geräten unterschiedlicher Hersteller sind die Regel.
Vollkommen normal, schwammiger Standard und die Softwarequalität der Firmwares ist auch mies. Die Geräte haben auch oft unterdimensionierte CPUs um WLAN/WPA2 und DSL6000+ mit Fullspeed parallel laufen zu lassen. Da gibts dann Effekte, dass DSL steht, wenn man im WLAN was kopiert...
Es ist sogar so, dass Router unterschiedlicher Hersteller teilweise gar nicht miteinander kommunizieren können - und das soll ein Standard sein?
Deshalb kommt WLAN in Firmen auch fast nicht vor, welcher IT-Mensch will sich den Klotz ans Bein binden?
Locutus hat geschrieben: Flachbildfernseher und Monitore funktionieren z.B. auch nicht. Die eingebaute Latenz wegen digitaler Bildoptimierung macht Spielen unmöglich. Bestimmte Auflösungen über HDMI werden nicht unterstützt, die EDID-Tabelle enthält nicht alle Modi. Das ist alles kein Einzelfall, die Foren im Internet sind voll von solchen Sachen.
Nagut Fernseher ist für fernsehen da. d.h. du hast einen digitalen SAT-Receiver und den Fernseher dran und das geht meist. Alles was darüber hinaus geht, wie z.B. Fernseher an PC anschließen und dann niedrige Latenz zu erwarten, ist nicht vorgesehen. Bei dem Rest stimme ich auch zu.
Locutus hat geschrieben: Je mehr ich technisch von einem Thema verstehe, desto öfter fällt mir auf, wie wenig eigentlich auf dem Konsumer-Markt überhaupt funktioniert und Standards werden grundsätzlich nicht eingehalten. Irgendeine Macke hat jedes Gerät und ich finde sie meist. Ab und zu führt das zu Reklamationen.

Geht es euch auch so? Ist das Qualitätsniveau gesunken oder sind meine Ansprüche gestiegen? Vermutlich eine Mischung aus beidem...

(Ich gehe übrigens davon aus, daß die meisten technischen Mängel unbemerkt bleiben aus Unwissen oder Anspruchslosigkeit der Verbraucher.)
Nun man bekommt was man bezahlt und der Markt bietet das an, was ein Großteil der Käufer akzeptiert.
Das Problem ist, dass man die qualitativ professionellen Geräte gar nicht mehr bekommt.
z.B. PC-Netzteile, wo dir ein Elektronikingeneur bescheinigen kann, dass das auch mal 20% über Maximallast laufen kann oder bei mehr als 35° Grad ohne abzubrennen.

Schöne aktuelle Dinge sind:
- Notebooks sind nur bis 25 Grad Umgebungstemperatur spezifiziert, betreibt man sie außerhalb wird das nicht mehr von der Garantie gedeckt.
- mein aktuelleres Notebook läuft bei maximaler CPU Last vielleicht 10 Sekunden mit vollem Takt, bevor wegen CPU-Überhitzung die Drosselung einsetzt. Denn ein ausreichender Kühler würde sich ja im Gewicht/Größe niederschlagen.
- Das Netzteil des Notebooks ist auch unterdimensioniert und überhitzt, wenn man Akku läd und gleichzeitig das Notebook nutzt. (Ja auch das Austauschnetzteil)
Anm.: Ich will gar nicht wissen, was billige Notebooks dann für Macken haben.
- Grafikkarten in Furmark. Einige Leute sind der Ansicht, dass es keine Rolle spielt, wenn die Grafikkarte in Furmark wegen Überhitzung abstürzt, denn Furmark spielt ja niemand. Wenn die Firmen der Philosophie folgen, kannst Du davon ausgehen, dass sich auch die Spezifikation ändert. In der Form, dass die Karte so dimensioniert ist, dass Du sie nicht mehr als 5 min unter Volllast laufen lassen darfst, sonst brennt sie ab.
- USB-IDE Adapter können kein CHS mehr.
[weitere endlose Liste]
Diverse Retro-Computer vorhanden.
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Doctor Creep
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von Doctor Creep »

elianda hat geschrieben:Wer glaubt denn ernsthaft einen qualitativ hochwertiger DVD-Brenner kann für 20 Euro hergestellt werden? Der Markteinstieg war vielleicht bei 250 Euro, jedoch kann auch die technische Weiterentwicklung nicht dazu führen, dass er bei gleicher Qualität ein paar Jahre später 20 Euro kostet.
Oder ein Netzteil für 50 Euro? Schaut man sich Netzteile für Server an, dann kosten die 200 bis 300 Euro.

Das Problem ist, dass man die qualitativ professionellen Geräte gar nicht mehr bekommt.
z.B. PC-Netzteile, wo dir ein Elektronikingeneur bescheinigen kann, dass das auch mal 20% über Maximallast laufen kann oder bei mehr als 35° Grad ohne abzubrennen.
Hmm - ich kann diesen Hardwarepessimismus hier nicht ganz teilen.
Wo die Preise ansonsten seit der Teuro-Einführung horrend gestiegen sind (Lebensmittel, etc) können wir doch *gerade* bei der Computer-Hardware nicht meckern.
Z.B. mein DVD-Brenner ist schon aus dem sehr günstigen Segment - und hält auch schon wieder ewig ohne mir auch nur einen einzigen Rohling versaut zu haben.
Nur weil ein CD-Brenner irgendwann eben keine 600 DM, äh, 300 Euro gekostet hat, sondern nur einen Bruchteil davon, ist dieses Gerät IMO ja nicht automatisch minderwertig.
Ein DVD-ROM kostete anno 2000 DM 249,- dass was ich jetzt immer noch benutze war sehr viel günstiger. Ist es deshalb schlechter? Nein - wahrscheinlich sogar besser, da viele Geräte noch optimiert wurden (sowas nennt sich dann auch mal technischer Fortschritt ;)) - läuft noch prima in meinem DOS-PC (sogar CDBeQuiet kompatibel *g*).

Stichwort Netzteil: Also ich hab das Seasonic S12. Sehr gut verarbeitet - flüsterleise (ich meine *wirklich* leise - und nicht das was oft als "Bequiet" verkauft wird) und wird auch nach mehreren Jahren kein Stück lauter. Es lag in der Packung sogar eine Schere dabei um die kleinen Kabelbinder zurechtzuschneiden. Und ja, es kostet keine 200-300 Euro, sondern nicht mehr als andere Geräte in dem Bereich.
Warum hab ich ausgerechnet dieses Produkt "erwischt"? Siehe nächstes Posting.
Locutus hat geschrieben:@Doctor Creep: Ich will ja nicht bestreiten, daß es vereinzelte Geräte gibt, die halten was sie versprechen. Es kommt mir nur erfahrungsgemäß so vor als wäre das bei einem Großteil der Konsumergeräte auf dem Markt nicht der Fall. Deshalb würd ich gern wissen, ob euch auch ständig irgendwelche Mängel oder technischen Probleme nach dem Kauf auffallen.
Ok - mir kann es wohl eher nicht so auffallen, da ich seit ich denken kann nur Geräte kaufe die in mehreren Tests für gut oder sehr gut befunden wurden.
Ich würde nie in einen BLÖD-MARKT gehen, und nach dem Motto: "Dieses Gerät sieht aber schick aus - nehme ich mal mit" einkaufen. Sowas kann IMO davor bewahren Schrott zu erwischen (übrigens sind diese Unsympathen-Großmärkte oft keinesfalls BILLIGER als der nette Computerladen um die Ecke...).

Fazit: Man muss sich halt die Rosinen rauspicken. War das daaaaamals (TM) in der guten alten Zeit wirklich anders?


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mandelbrot
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von mandelbrot »

War das daaaaamals (TM) in der guten alten Zeit wirklich anders?
nein, das glaube ich auch nicht.
Obwohl es heute, fürchte ich, mehr "optimierten Schrott" gibt.
Warum ?
Die zugrundeliegende Philosophie ist in einer Marktwirtschaft ja
immer die gleiche: Kosten sparen - Gewinn maximieren.
Man hat "früher" häufiger "solideres Zeug" bekommen, auch
als standard-Ware, aus einer Mischung aus Naivität und
Unfähigkeit. Nämlich der, Schlechtes noch so zu trimmen
und zu optimieren, daß man es auf dem Markt erfolgreich
plazieren kann.
Es ist ja geradezu eine Kunst, Billigteile und Sollbruchstellen
so geschickt planmäßig einzusetzen, daß man eben so den
Garantiezeitraum "übersteht" + der Kunde nichts merkt.

Apropos "Kunde":
Ich wundere mich mitunter, wie unkritisch und unterinformiert
die Leute zu sein scheinen, bei CD-Rs und DVD-Rohlingen
beispielsweise. Generell sind ja DVDs viel unstabiler und
anfälliger als gebrannte CDs. Und dann quellen die Regale
der Technikdiscounter über von Massenware, über deren
geradezu nicht vorhandene Qualität sich wohl nur wenige,
zu wenige, in auch nur ab und zu veröffentlichten Fachberichten
informieren.
Ist denen das alles egal, daß ihre Fotosammlung in ein paar
Jahren schon nicht mehr lesbar ist ?

Noch etwas zu persönlicher Erfahrung:
Besonders mit DVD-Laufwerken der ersten Generation(en)
habe ich viel Ärger: Schubladen gehen nicht mehr auf,
Daten werden nicht mehr gelesen (auch von gepreßten,
neuen Medien), bis hin zum Totalabsturz des ganzen Rechners,
sobald das Teil drin ist, bzw. bleibt (habe einen älteren P4
dadurch repariert, indem ich ihn von so einem Schrott-LW
befreite).
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Doctor Creep
DOS-Guru
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von Doctor Creep »

Ganz übel ist IMO allerdings die Tendenz keine Anleitungen beizulegen (geht durch fast alles Genre). Den PDF-Rotz, durch den man sich dann mit tränenden Augen am PC wühlen soll, empfinde ich als Frechheit.
Mal schnell gemütlich abends im Bett in der Anleitung vom neuen Gerät schmökern ist nicht. Und was ist mit Zeitgenossen die *keinen* Computer zu Hause haben?

BTW: Wo wir hier gerade in einem Dos-Forum sind - Herr Boris "Pc Player" Schneider von Microsoft: Wo liegt eigentlich noch der Mehrwert bzw. der Anreiz sich den neuesten MS-Flightsimulator zu kaufen, statt auf die Idee zu kommen ihn (ganz ganz böse) aus dem Netz zu saugen? Dass man nicht wie zu Dos-Zeiten selbstverständlich noch ein Handbuch hat, sondern sich 400 Seiten aus einem .pdf File ausdrucken darf, sehe ich jetzt mal nicht zwingend als Kaufanreiz... (gerade bei einer komplexen Sim eine absolute Unverschämtheit)

Fazit: Was die Dokumentationen/Anleitungen angeht war's daaamals (TM) IMO wirklich besser. Da wünscht man sich wieder, dass Rechenknechte nur bei Computerfreaks in der Wohnung stehen...

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Dosenware
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von Dosenware »

Doctor Creep hat geschrieben:Ein DVD-ROM kostete anno 2000 DM 249,- dass was ich jetzt immer noch benutze war sehr viel günstiger. Ist es deshalb schlechter?
bei den CD-Rs auf alle Faelle, die Qualitaet hat mit den Jahren erschreckend nachgelassen - die alten Rohlinge wurden gebrannt und danach fast schon so haltbar wie gepresste - die neuen sind nach ein paar jahren nur noch schwer lesbar, was auch daran liegt, dass der Reflektionsgrad immer niedriger wurde (die dinger sind inzwischen nahezu durchsichtig).

Und an richtige Markenware kommt man kaum ran... und wenn kostet es sehr viel.
das gilt auch fuer die restliche Hartwurst:

Ich habe hier z.b. ein Mainboard das, sobald der Chipsatz 20°C erreicht (lt. Sensor vom Chip selbst), einen Reboot einlegt, Ein anderes Brett will erst ab einer bestimten Temperatur booten, sonst bootet das Ding in einer Schleife. Bei meinem alten TFT ist nach nur 5 Jahren das Backlight ausgefallen (Reperatur natuerlich nicht moeglich...) - KVMs sind bei mir offenbar verschleißteile, der jetzige macht auch schon Schlagschatten.

Im bezahlbarem Segment hat die Qualitaet ganz klar nachgelassen.
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SharpClaw
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von SharpClaw »

Ich habe hier alte 486er Notebooks (und darunter) die es noch ohne Probleme tun (abgesehen von den Akkus). Ich glaube nicht daß man das von den Dünnbrett-Notebooks heute auch später sagen kann.

Mein alter 386er Compaq Desktop-Rechner ist so schwer, daß ich bis heute keinen Tisch gefunden habe, wo der gewichtstechnisch draufpaßt. Es ist scho erstanlich wieviel Material damals verbaut wurde. Wenn man im Amiga-Forum sieht, der eine Hat seinen Amiga-Tower der vom Vorgänger stark in Mitleidenschaft gezogen war mit einem Schweißbrenner repariert (lose Verbindunge). Das sollte man mal mit moderner Hardware versuchen...
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von ChrisR3tro »

@elianda: Du sprichst mir aus der Seele. Das ganze erinnert mich wieder an Dein Erlebnis mit dem Dell-Techniker. :-)

Was die heutigen DVD-Brenner angeht, kann ich eigentlich nur bestätigen, daß die Qualität eher noch nachgelassen hat. Es kommt immernoch ganz auf die Kombination von Brenner und Rohling an, ob Schreiben mit Fehlerraten innerhalb der Spec erzeugt werden oder nicht. Natürlich spielt die Brenngeschwindigkeit auch eine Rolle. Wo 16x draufsteht, heißt es noch lange nicht, daß der Rohling dann nach einem Jahr noch lesbar ist. Daß es da oft zu Ausreißern kommt, bestätigt die c't in jedem aktuellen Brennertest.

Gruß,
locutus
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shakky4711
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von shakky4711 »

Mit MP3-Autoradios habe ich z.B. schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte drei verschiedene Modelle und bereits alles von Knacksern oder Blips im Ton, über Abbrechen des Songs bei bestimmten Bitrate/Encoder-Kombinationen bis hin zu Tonausfällen wegen angeblich eingehenden Anrufen (Ich habe keine Freisprechanlage und auch nichts dergleichen mit meinem Autoradio verbunden).
Glaube ich Dir, habe ich auch erlebt. Manchmal hilft es aber einfach mal zu checken, mit was man das Gerät eigentlich füttern will. Bei meiner alten mp3 Sammlung finden Prüfprogramme im Schnitt 20% defekte mp3s, kaputte id Tags, kranke Sonderzeichen im Dateinamen und und und. Nachdem ich mir dann noch die Mühe gemacht habe die Anleitung meines Blaupunkt Gerätes zu lesen bin ich noch auf den kleinen Satz gestoßen dass Dateinamen nicht länger sein dürfen als 30 Zeichen... Und ich hab mich gewundert warum ein Großteil meiner Files auf der SD-Karte nicht gefunden wurde... Meine selber mit EAC als FLAC gesicherte CD Sammlung die dann mittels LAME konvertiert werden haben bisher alle einwandfrei funktioniert... Tja, shit in shit out...
Das Gleiche Kenne ich aber auch von AVI Videodateien...

Bluetooth, WLAN, überhaupt Funktechnik bei 2,4 Ghz kommt sich grundsätzlich in die Quere. Da verschluckt die Bluetooth-Tastatur Anschläge wenn man gleichzeitig über WLAN surft. Verbindungsabbrüche, Probleme mit Verschlüsselung oder bei Geräten unterschiedlicher Hersteller sind die Regel.
Richtig, was interessiert Firma X auch ob seine Geräte mit Firma Y kompatibel sind. Bei uns auf Arbeit sind mittlerweile alle Funktastaturen und Funkmäuse auf den Schrott geflogen und wurden wieder durch Kabelgebundene ersetzt. Ebenfalls höre ich immer mehr dass alle Leute zu Hause WLAN durch die Devolo Power-LAN Geräte ersetzen und dann nie wieder das Wort WLAN hören wollen. Einstecken und fertig... Dass ein Video-Babyfon ein WLAN komoplett laghmlegen kann hat ein Kumpel auch schmerzlich erfahren müssen...


Ich denke mal vieles ist durch selbstverordneten Marketing Zwang entstanden. Warum nennt ein kommerzieller Hersteller sein Programm xxxx 2010, damit verdonnert er sich doch selber auf Teufel komm raus bis Herbst die Version xxxx 2011 zusammengeschustert zu haben. Hauptsache eine frische neue und natürlich noch buntere Version, nicht etwa eine Bestehende pflegen oder kostenlos updaten bis sie sauber und zuverlässig funktioniert...

Aber das Ganze ist doch leider überall so, auch bei Autos. Früher wurde die Mittelklasse mit dem Stern auf der Motorhaube ewig gebaut, immer nur behutsam verfeinert und verbessert. Heute reifen Autos beim Kunden und fliegen nach kurzer Zeit wieder komplett aus dem Programm und werden durch Modelle ersetzt die zu 95% aus neuentwickelten und somit potentiell fehlerträchtigen Teilen bestehen. Früher stand für Taxifahrer gar nicht zur Debatte von welcher Marke der Neue ist, heute ist es vielen Fuhrunternehmen aus genau dem Grund egal. Was die Japaner in den Neuzigern gemacht haben und viele Autokäufer damit zu anderen Herstellern getrieben hat (Wer will schon nach 4 Jahren eine eeeeewig altes Auto haben wo es doch schon 3 neue Modelle gibt) dem hecheln die deutschen Hersteller jetzt auch hinterher, der Kunde will es ja angeblich so...
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Dosenware
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von Dosenware »

Es ist schon erschreckend das meine GF8800 GTS nach 3 Jahren aussteigt (latuernich am Sonntag - Herzlichen Dank Murphy), vor allem wenn man bedenkt das sie im Mittelklassesegment angesiedelt ist - wo man eigentlich eine etwas höhere Haltbarkeit erwarten könnte.

Mangels AGP steckt hier jetzt eine TNT in einem Rechner mit C2Duo E6750, dem jetzt auch noch die Soundkarte fehlt... mangels freier PCI Steckplätze... *hier fehlt ein Motzsmilie*

PS. ich kann beim Scrollen im Brauser jetzt zusehen wie das Bild neu gezeichnet wird und beim Videoschauen kann ich jetzt Pixel zaehlen... da fehlt jetzt wohl der Weichzeichner...

EDIT: zumindest das Scrollen läuft doch noch richtig - war vorhin wohl noch der VGA-Save aktiv...
elianda
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von elianda »

Es gibt auch noch einen weiteren Grund: Heute kann man vieles genauer ausrechnen als früher (z.B. die Verschleißzeiten bei durchschnittlicher Nutzung).
Nimmt man an, dass in 2 Jahren nur 5% der verkauften Geräte kaputtgehen sollen, so musste man früher mit mehr Sicherheitsspielraum produzieren, damit man garantiert unter den 5% geblieben ist.
Heute kann man Geräte viel näher am marktwirtschaftlichen Limit produzieren und das merkt man letztendlich auch beim Endkunden.
Diverse Retro-Computer vorhanden.
freecrac
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Re: Technik funktioniert nicht

Beitrag von freecrac »

Locutus hat geschrieben:Hi!

Ich würde gerne mal wissen, ob ihr dasselbe Problem habt mit Technik wie ich.
Ich nutze viele Dinge die du aufgelistet hast überhaupt nicht, so ist mir dieser Mangel noch nicht aufgefallen.
... die EDID-Tabelle enthält nicht alle Modi.
Es gibt auch keine GraKa die alle Modi in ihrem Bios enthält.
Um auf analogen 4:3 Monis Videomodi mit einer hohen Refreshrate einzuschalten schaue ich in der EDID nur in den "detailed Timings" nach, wie hoch die maximale khz/mhz des Monitors liegt.
Der Monitor kann dann jeden beliebigen Videomode der sich innerhalb dieser Spezifikation befindet einzeigen den die GraKa zur Verfügung stellt.

Auf digitalen Monis könnte man dann noch nachschauen welcher Mode der native Mode ist und ob der Moni Widescreenmodi beherrscht und welchen Aspect Ratio er unterstützt. (Das habe ich selber noch nicht gemacht.)

Die betreffenden Public-Dokumente dafür findet man auf vesa.org(anmelden):
EEDIDguideV1.pdf
EEDIDverifGuideRa.pdf

Dirk
Antworten