Da ich hier oben gerade kein altes AT-Gehäuse hatte, musste ein altes, bisher unnützliches ATX-Gehäuse und ein herumliegendes AT-Netzteil (also mit bereits enthaltenem An/Ausschalter) herhalten.

Dass das nicht ohne Modifikationen geht, war klar. Das Gehäuse ist in Punkto Front-Panel recht angenehm. Dieses enthält nämlich auch den Power-Knopf und lässt sich bequem abschrauben und entfernen. Da ich den Knopf nicht mehr brauche, habe ich den einfach mit einer Zange *sorgfältig* entfernt. Danach den Schalter vom Netzteil dort (verkertherum, damit's passte) angebracht und befestigt. Das war allerdings zu hoch, sodass ich die 4 Pole des Schalters zur Seite biegen musste. So passte das auch mit etwas Drücken wieder in das Gehäuse und sah garnicht mal so schlecht aus.
Von aussen:

Von innen:

Nun musste ich das Mainboard verschrauben. Das Board ist übrigens ein MSI MS5146 und, mit einem Pentium MMX 166 bestückt, ging es dann auch schon in das Gehäuse herein.



Die USB-Anschlüsse des Frontpanels kamen mir in diesem Fall recht Nützlich vor (Anschlüsse, die man auf die Rückseite schrauben kann, habe ich leider keine mehr übrig...). USB-Tastaturen unterstützt das BIOS übrigens :) (Nur mäuse, um die es mir eigentlich ging, nicht :()
Damit der Front-USB-Anschluss passte, musste der Pin abgebrochen werden, der dem geblockten des Steckers entspricht.

Als nächstes musste der RAM her. Da sich über die Jahre so einiges ansammelt, gab es entsprechend große Auswahl.

Ich habe mich letzten Endes für diese Kombination entschieden

Das sind 4 Riegel á 16MB, je zwei baugleich. Insgesamt also 64MB.


Die CPU ließ sich übrigens ohne Probleme und, ohne erst nach den Definitionen bei TH99 zu suchen, konfigurieren. Die Daten stehen nämlich in schönen Tabellen auf dem Board. (Intel, AMD und Cyrix haben jeweils eigene Tabellen)

Danach habe ich, für einen ersten Test, meine (neulich erst von einem eBay Händler namens "Goniema" erworben) Miro Crystal DVD PCI-Grafikkarte (Benutze die darin wegen S-Video out, damit ich keinen zweiten Monitor brauche) hereingesteckt.


Als Soundkarte nehme ich die ESS Solo-1 PCI, da ich eh gerade über DOS-Kompatibilität von PCI-Soundkarten "forsche" - bis jetzt gibt es ganz Gute Nachrichten ;) - Mehr dazu irgendwann mal...

Für den Fall der Fälle habe ich hier noch ein paar Soundblaster- und ESS-Karten rumliegen (Vibra 16C, 16, 2.01 ohne CMS..., AudioDrive (1)688), für die ich auch nicht mal einen Treiber aus dem Internet laden müsste :)

Natürlich darf mein geliebtes Heiligtum, das Yamaha DB50XG, nicht fehlen. Da die Solo-1 zufälligerweise trotz PCI-Schnitstelle einen Wavetable-Anschluss hat, was man wirklich nicht oft sieht, kommt das Ding eben da dran. Hier musste ich, da die Karte sonst durch fehlende Löcher auf der Karte für die Halterungsteile leicht rausrutschen kann, etwas Befestigung mit Tesa-Film anbringen.
Nun mussten die Platten ausgewählt werden. Ich habe mir gedacht, dass die folgende Kombination sinnvoll wäre:
1. Quantum Fireball 540AT mit 540MB
2. SAMSUNG WA32543A mit 2.5GB

Die Quantum dient quasi als Platte für alles und die Samsung wird halt benutzt, wenn auf der Ersteren kein Platz mehr ist.
Gejumpert wurde die Quantum, auf der ich schon vorher DOS6.22 installiert habe (Über VMWare, danach die Daten der virtuellen Festplatte rauskopiert und mit einer 6.22 Startdiskette auf CD-Gebrannt und anschließend auf Festplatte kopiert und mit SYS C: bootfähig gemacht.) als Master, die Samsung als Slave.

Da das Gehäuse nur auf *eine* Festplatte ausgelegt ist, musste ich auch hier mit etwas Tesafilm und ungewöhnlichen Schraubkünsten nachhelfen ;)


Das Zwischenergebnis sah schon recht befriedigend aus.

Auf ein Diskettenlaufwerk verzichtete ich, da das einzige, was ich da hatte schon irgendwie hier seit 6 Jahren rumgammelt, schon 17 Jahre auf dem Buckel hat und verbäult und ohne Front einfach nur hässlich aussieht.
Aber! Ein CD-Laufwerk musste dennoch her.

Man soll es kaum glauben, aber hinter diesem Rechnerstapel soll sich tatsächlich was finden lassen ;)

So, die Wahl fält also auf dieses schicke LG-Laufwerk.
Was blöd ist, allerdings, ist, dass das Laufwerk nur PIO4 kann. Das spielt aber keine Rolle, weil das Board auch nur maximal dieses unterstützt. Ist also gebongt :)

Ruckzuck war das Ding verschraubt :)
Nun musste jedes Laufweerk mit Strom versorgt werden.

Nun mussten zwei IDE-Kabel her. Es tat jedes 40-polige Kabel, da das Board ja kein UDMA kann. Und selbst dann bräuchte man kein 80-poliges, denn das braucht man erst ab UDMA3, und das kann das Teil erst recht nicht *g*
So, tada, und jetzt ist das Ding also fertig und leistet seine Dienste :)
