Der Rechner ist von ESCOM, Baujahr 1993. Ursprünglich waren ein Intel 486 DX2/50, 4 MB RAM, eine ESCOM PowerSound 2.0 (SB 2.0-kompatibel) und eine OAK ISA-Grafikkarte mit 512 kB RAM drin (Vesa Local Bus hatte der Rechner nicht). Die Kiste hatte 170 MB Festplatte und jeweils ein 5,25"- und 3,5"-Diskettenlaufwerk. Den Typ des Mainboards weiß ich nicht mehr
Später haben wir das Ding dann auf 8 MB RAM aufgerüstet und die "Powersound" gegen eine Media Vision Pro Audio Spectrum 16 getauscht, an der ein Singlespeed-CDROM hing. In Sachen Spielekompatibilität war die Pro Audio Spectrum im Vergleich zu vorher eher ein Rückschritt.
Irgendwann kam auch noch eine 120MB-Festplatte dazu.
Irgendwann um 1996 oder 1997 herum haben wir den Rechner dann noch einmal richtig aufgerüstet und zwar auf einen AMD 5x86-P75 (DX 4/133), 16 MB RAM, Grafikkarte von Cardex mit S3 Trio 64V+ und 2MB RAM, 1,7 GB Festplatte und 8x CDROM.
Das Mainboard ist ein "SYL8884PCI-EIO", Hersteller müßte nach meinen Google-Recherchen SOYO sein.
Die Pro Audio Spectrum habe ich dann irgendwann noch gegen eine Soundblaster 16 Vibra getauscht.
Vor kurzem habe ich den Rechner wieder in Betrieb genommen und zwar als Router.
Der Rechner hatte mittlerweile keine Festplatte und kein RAM mehr (hatte ich seinerzeit mal Locutus vermacht, im Tausch gegen ein ISDN-Modem). Die Grafikkarte hatte ich in den P90 gesteckt, weil sie sich für Spiele besser eignete als die Matrox Mystique.
Zum Routen benutze ich FLI4L. Das Schöne daran ist, daß man keine Festplatte braucht, weil das Ding von Diskette bootet. Als Grafikkarte hatte ich noch die besagte Mystique übrig, deren Scrolling-Problem für einen Router denkbar uninteressant ist :-)
Netzwerkkarten kosten auch nicht mehr viel... Es fehlte nur noch RAM.
Nun hatte mein P200 96 MB RAM drin, von denen ich für DOS sowieso nur 64 MB sinnvoll nutzen konnte. Also mußte der PC 32 MB an den 486er spenden, womit ich alle Teile zusammen hatte, um den 486er als Router zu betreiben.
Blieb die Frage, ob das Mainboard überhaupt noch laufen würde... Das Handbuch hatte ich noch. Es war zwar ziemlich billig gemacht, aber immerhin war die Jumper-Konfiguration erklärt. So weit so gut... Allerdings nervte das Mainboard zunächst mit einem Beepcode, den ich nicht identifizieren konnte (im Handbuch sind keine aufgelistet und Google fand auch nichts). Kurz darauf kam ich selbst auf die Lösung. Der Code bedeutete wohl "Nimm bitte die Metall-Slotblende von meinem Mainboard!"... Ups, gar nicht gesehen :-)
Jetzt läuft die Kiste wie gesagt als Router mit FLI4L. Seit ich irgendeine komische Auto-Konfigurations-Funktion im BIOS abgestellt habe, sogar zuverlässig und ohne Abstürze :-)
Der Rechner reicht aus, um mit DSL6000 ohne erkennbare Einschränkungen zu routen. Der Digitus-Router ist bei höherer Belastung dagegen häufiger mal komplett abgestürzt und funktionierte erst nach einem Hard-Reset wieder :-)
Hier ein Bild vom Gehäuse:
![Bild](http://img84.imageshack.us/img84/7044/escom8bl.jpg)
Rechner, Monitor und Tastatur waren schwarz, was für die damalige Zeit recht ungewöhnlich war. Das schöne daran ist, daß das Gehäuse auch 13 Jahre später noch gut aussieht (ich mag dieses schlichte, elegante Design) und nicht vergilbt ist, so wie die meisten weißen Gehäuse nach einigen Jahren. Noch besser würd's natürlich mit einer schwarzen Floppy aussehen, aber das würde ja wieder GELD kosten :-)
Besonderheiten:
-BIOS startet auch ohne Tastatur, aber das OS bootet nur dann richtig, wenn eine Tastatur angeschlossen ist...
-Grafisches AMI WinBIOS mit Windows-Optik (eigentlich Spielerei...)
-Prozessor kann auf 160 Mhz (4x40 Mhz) übertaktet werden, was aber für den Router unnötig sein dürfte und wohl auch der Betriebssicherheit tendentiell eher nicht zuträglich ist, wenn der PC 24/7 läuft. Mit einem dicken Kühlkörper müßte es aber gehen.
-Digitus-Router arbeitet als Switch und hängt an der 5V-Stromversorgung des PC-Netzteils
Interessante Links zum Mainboard:
http://sos-hardware.windowstothemax.com/syl8884/
http://th2chips.freeservers.com/syl8884/
Gruß,
Stephan