Wie funktionierte das bei der Zeitschrift mit dem Einsenden von Programmen damals eigentlich (wenn mir die Neugier erlaubt ist)?
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Wurden Deine Spiele in einem Artikel beschrieben, waren sie auf der Heftdiskette vertreten oder beides?
Zu jener Zeit war das Internet kaum bekannt. Die Rechner und Leitungen hatten ja auch noch nicht diese Leistungsstärke. Und so tat ich, was damals üblich war: Ich schickte meine Programme mit Snailmail. Der Begriff war zu dieser Zeit natürlich noch unbekannt

. Ja, und dann hieß es abwarten auf die neueste Ausgabe in der Trafik. Pro Heft wurden, so weit ich mich erinnern kann, 10 bis 12 Programme von (vorwiegend) Amateurprogrammierern vorgestellt. Von den Programmen gab es ein oder zwei Spiele, der Rest waren Tools und wasweißich für Programme. Jedes dieser Programme wurde auf ein bis zwei Seiten beschrieben. Auf der Rückseite gab es Screenshots mit Kurzbeschreibung. Ja, und das Wichtigste: Das Heft gab es mit 5¼-Zoll-Diskette (später mit 3½-Zoll-Diskette) mit all diesen 10 bis 12 Programmen.
Bei sechs Ausgaben im Jahr war die Chance einer Veröffentlichung eines Spieles eher gering.
Mein erstes Programm, das ich einsandte, war Hangman (Shareware). Es erfolgte aber keine Veröffentlichung oder sonstige Reaktion. Gut, das Programm war nicht „top“

und meine Programmierkenntnisse noch alles andere als ausgereift. Aber so schnell gab ich nicht auf. Als nächstes folgte Tritris (Shareware). Ich schrieb stets eine ausführliche Programmbeschreibung für den Fall einer Veröffentlichung. Der Redaktion die Arbeit zu erleichtern, konnte nicht falsch sein.

Wieder hieß es abwarten auf die folgende Ausgabe.
Ich kann mich noch gut erinnern, so als ob es gestern – na ja, sagen wir vorgestern – war, als ich wie jeden Morgen in der Trafik einen Einkauf tätigte und dabei die neueste Ausgabe von DOS-Trend erblickte. Ich kaufte ein Exemplar und schaute mir sofort die Rückseite an. Träumte ich oder war es Wirklichkeit? Ein Screenshot von Tritris! Ich hatte es tatsächlich geschafft! Abgedruckt schwarz auf weiß (oder bunt auf weiß)!
Unterwegs in die Arbeit las ich den Inhalt. Abgesehen von geringfügigen Änderungen war der Text zum Programm identisch mit meinem Text.
Bekam man da Geld oder eine kleine Prämie, wenn man ein Programm eingesandt hat, oder war man eher froh, dass das eigene Programm in der Zeitung vorgestellt wird?
Über die Frage, ob man Geld erhielt, musste ich schmunzeln

. Nein, es gab kein Geld oder dergleichen. Ich erhielt allerdings später stets eine Gratisausgabe per Post.
Geld (etwa in der Höhe eines mickrigen Taschengeldes

)gab es aus den Verkäufen von Vollversionen.
Und ja, ich war froh, dass zwei meiner Programme (später folgte noch Magic Maze) vorgestellt wurden.