was macht denn ein I.K.H. - Dr. (Ehrenhalber) Darius von Bernstein , wenn dieser vor lauter Grübeln über das Escom Blackmate 386SX-IV Notebook
einfach nicht schlafen kann ? Sonnenklar
Das Notebook will einfach nicht durchstarten bzw. die Power LED blinkt hektisch was wohl auf einen Fehler hindeutet ABER das DC Netzteil liefert noch irgendeine Spannung, da muss es auch noch
wo anders hadern
Dieses Notebook habe ich von @nicetux geschenkt bekommen und dessen Notebook stammte ursprünglich von @matze79. Vielen Dank hierfür auch an die Beiden dass ich mich mal mit dem Notebook spielen kann
Wiegesagt die Power LED blinkt hektisch und zeigt irgendeinen Fehler an. Sieht wohl richtig nach einem Spannungsproblem aus und spielen uns mit dem Digital-Multimeter, ...
Seltsamerweise liefert das DC-DC Board schon relativ große Spannungen. Die Batteriepole haben Saft, wenn das Notebook abgeschaltet ist und das Netzteil liefert 10 Volt DC an bestimmte Pins.
Nach Durchmessen der Power-Mosfets konnte ich irgendwie auch keinen Fehler feststellen also gehen wir weiter auf Spurensuche
Aber zuerst zerlegen wir natürlich das tolle Laptop:
(Es lässt sich relativ einfach zerlegen und ist wirklich super durchdacht! Da hatte ich schon andere Notebooks die schlimmer zu zerlegen waren)
(Das Escom Notebook ist im sehr guten Zustand, nichts ist zu stark verkratzt und es sieht wirklich gut aus)
Wir überprüfen die üblichen Verdächtigen wie z.B. Tantal-Kondensatoren:
(Kein einziger Tantal war auf Kurzschluss, ...)
Wir betreiben das DC-DC Powerboard ohne Last, nur das Board allein:
Oh! Was sehen da meine entzündeten Augen? Die Power-LED blinkt *nicht* (!) Ein paar Messungen mit dem Multimeter ergeben, dass die Spannungen nicht
schlecht aussehen und die 10 Volt DC an den beiden dicken Strippen sind auch da! Also kann also das DC-DC Powerboard nicht defekt sein. Wir schauen uns
also die Hauptplatine genauer an bzw. das BIOS EPROM.
Irgendwie habe ich den Verdacht dass vielleicht das BIOS-EPROM dem sogenannten Bit-Rot gestorben ist ? Vielleicht sind die Bits im ROM gekippt und das System
kann logischerweise ohne BIOS nicht starten ? Um den Verdacht zu erhärten messen wir die Hauptplatine mit dem Multimeter. An vielen Stellen liegen nun stabile
5.0 Volt trotz Geblinke der Power LED an ! Wenn also das Mainboard irgendwo einen Kurzschluss produziert muss ja irgendwo z.B. an den Tantal-Kondensatoren
die Spannung zusammenbrechen, tun sie aber nicht! Rein von der Logik her kann es also kein Stromproblem geben.
Wir holen also das BIOS EPROM per PLCC Zange aus dem Sockel und reißen aus gegebenen Anlass diesmal nicht den Sockel inklusive EPROM ab *Insider*
und lesen das ROM mittels EPROM-Brenner aus. Hier konnte ich das BIOS auslesen aber als ich einen Verify ausführte, sprich das gelesene ROM wird nochmals
mit dem Inhalt des gerade gelesenen EPROMs erneut verglichen und was sahen da meine entzündeten Augen ? 1.729 Speicherzellenfehler beim Auslesen des
Eproms !!!
Unglaublich! Ob hier das BIOS Schuld ist, dass das System nicht startet ? Sonnenklar, DAS muss es sein!
Also schauen wir im weltweiten Netz ob es ein Escom Blackmate ROM zum herunterladen gibt aber leider Fehlanzeige. Man findet einfach kein BIOS Eprom mehr für dieses tolle Gerät.
Also grübeln wir weiter! Dosenware hat mir mal in einem Thread von mir geschrieben das man den Chip mal mit einer höheren Betriebsspannung auslesen soll um evtl. die fehlerhaften Bits
richtig erscheinen zu lassen und dies habe ich gemacht. Leider Fehlanzeige. Ein erneutes Verify brachte noch mehr Speicherzellenfehler beim Vergleichen ein. Dann habe ich mir mal gedacht,
probierst du es mit einer niedrigen Betriebsspannung des EPROMS und lese erneut aus und siehe da, ich erhielt beim Verify keinen Fehler ?
Unglaublich!
Also suchten wir uns ein 128 kBit PLCC Eprom und wurde erst nicht fündig. Dann habe ich in meiner Grabbelkiste (TM) einen 128 kBit PLCC Keramik-Eprom mit Löschfenster gefunden und laut
Typnummer ist das auch ein 128 kBit Eprom. Und da ich ja mein tolles UV-Löschgerät habe gleich mal gelöscht und mit dem ausgelesenen BIOS beschrieben und in den Sockel eingesetzt.
- Escom Gedenkminute -
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Und hier der Smoke-Test (TM):
Ich glaube die leere Batterie ist das geringste Problem, ...:
Irgendwie habe ich das Gefühl dass ich nun ein lauffähiges Blackmate ohne Festplatte aber mit Diskettenlaufwerk besitze
Aber wisst ihr was mich gerade richtig aufregt? Da ist ein leerer großer PLCC-Sockel für eine 387SX CPU! Und überhaupt fehlt eine 44 Pin IDE Festplatte, das kann auch nicht angehen
Gruß