eine kleine Zeit ist verstrichen und der schöne Schneider Tower AT war im Regal verstaut. Doch vor ein paar Tagen wollte ich mich wieder wegen meiner
RAM Aufrüstung kümmern und schaltete den Schneider ein und es startete auch. Der Schneider machte aber unregelmäßige Selbst-Resets und der
Netzteillüfter wurde dabei kurz von der Drehzahl langsamer und der Schneider startete wieder von neuem, ...
Die beste Zeit sich um die "Stromversorgung" zu kümmern und mal einen Schwung neue Bauteile bestellen

Infos über das Netzteil habe ich kurzerhand "Reverse-Engineering" betrieben. So habe ich mir mühselig die Elkowerte erhascht und bei der Gelegenheit
dachte ich mir, hmm warum schmeißt du nicht ein bisschen mehr raus ? Ich wäre ja schließlich nicht I.K.H. - Dr. (Ehrenhalber) Darius von Bernstein
und da ich sowieso ein klein wenig anders bin dachte ich mir, hmm bau doch das Netzteil gleich neu auf! Neue N-FET Regler, neue Schottky-Dioden,
ein neuer Negativregler, sowie gleich einen neuen Brückengleichrichter ?... Fragt nicht wie lange ich für das Reverse-Engineering gebraucht habe. Wer
will, dem kann ich eine fast komplette aber noch unvollständige PDF-Datei übermitteln. Die restlichen Spulen und Widerstände auf dem PCB kann man
ja belassen. Also frisch ans Werk für einen erweiterten Noob wie mich

Da das Netzteil sowieso komische Geräusche gemacht hat, speziell im Stand-By, muss der Energiespender, der ja propritär ist einfach erneuert werden.
Ja ihr lest richtig! Der Schneider hatte so eine Art Vor-ATX Technik, sprich der Ein-Ausschalter war nur ein Kontakt und das Netzteil wird mit einem Impuls
gestartet. Im Standby hat es unregelmäßig komische zirpende Geräusche gemacht, was wohl für die veralteten Elkos spricht

Also schrauben wir mal den Wahnsinn auf, entladen die Elkos und betreiben ein längeres Reverse-Engineering und Generierung einer Teil-Stückliste:
(Viele alte Elkos auf dem Board und die SMD-Bauteile auf der Steuerplatine ? Ich möchte nicht wissen in welchem Zustand die SMD-Elkos sind (SMD war ja Ende der 80er ja Ultra-Neu und das in dem Netzteil)
Oh mein Gott! Ich tat gut daran die SMD-Steuerplatine zu demontieren und die alten Elkos zu entfernen... Alle Elkos und zwar wirklich alle ausgelaufen und ein Elko sieht gar nicht gut aus:
(Ein Elko war sogar schräg auf der Platine, ...)
Und nun müssen die SMD-Lötpads gesäubert und gereinigt werden. Wunderschönes verdampfendes Elektrolyt verpestet die Umgebung! Die Elkos waren sowas von tot:
(Gerade noch rechtzeitig wurden die auslaufenden SMD-Elkos entfernt!)
Ab jetzt heißt es weg mit dem alten ausgelaufenen Elektrolyt auf der Platine! Da hilft nur die chemische Keule wie man an dem Q-Tip sieht:
(Will wer den Q-Tip kosten ? Nein ? Sicher ? ICH auch nicht !!! *Kotz*)
Oh, was haben wir denn da? Euch ist ja aufgefallen dass ich einen Elko auf dem PCB vorhin gelassen hab, dieser war schräg auf der Platine verlötet:
(Hoppala! Schwarzer Blumenkohl sieht anders aus ÄHhhh Moment Blumenkohl ist doch weiß ?)
Holla die Waldfee! Dieser Elko ist ja schon mehrere Tode gestorben und hat seinen Hut mehr wie gehoben:
(Dieser Elko hat es hinter sich und muss zwingend entfernt werden, wie auch all die anderen - Ein Wunder, dass das Lötpad nicht gerissen ist!)
SO muss wohl angeblich eine Spannungs-Steuerplatine AUSSEHEN und zwar genau SO und nicht ANDERS (TM):
(Jetzt werkeln SMD-Marken-Japaner in der 105° Typausführung auf dieser Steuerplatine! Die toten billigen Chinesen wurden schon entsorgt

Hier noch mal eine letzte Reinigung von evtl altem ausgelaufenen Elektrolyt:
(So sieht es schon viel besser aus)
Weiter im nächsten Teil ...