mich beschäftigen gerade mal wieder schwerwiegende Probleme
Habe gestern meinem Fujitsu Ergo Pro X - einen Intel 233MMX Prozi spendiert (bisher P133) - beim stöbern in der Boardanleitung habe ich gesehen, dass es das Board mit 256kB und 512Kb 2nd Level Cache gibt... meins hat NATÜRLICH nur die 256kB... Sind zwei Toshiba Chips - allerdings sind daneben noch zwei weitere Plätze für ebensolche Chips frei - somit könnte ich sogar erweitern - vrs. man bekommt noch die Chips.
Aber was würde das überhaupt bringen? Wäre hier noch ein Leistungszuwachs zu erwarten? oder eher sinnlos...
Mehr L2 Cache ermöglicht es dem Chipsatz mehr Arbeitsspeicher zu cachen und damit den Zugriff auf den RAM massiv zu beschleunigen.
Pauschal lässt sich allerdings nicht sagen wieviel Cacheable Area mit wieviel L2 Cache verfügbar ist, da dies von Chipsatz zu Chipsatz variiert.
Mit dem CTCM tool lässt sich testen ob der verbaute RAM vollständig gecached ist.
Der Leistungszuwachs ist eher nur zu spüren wenn man tatsächlich mehr als z.B. 64MB RAM benötigt für Win9x Anwendungen etc. pp., was aber bei einem P55C eher selten der Fall ist.
...o.k. hab eh nur 64MB verbaut und mehr brauch ich auf der Kiste definitiv nicht... da nur hin und wieder drauf gezockt wird - die Games dieser Zeit sind mit 64MB mehr als zufrieden! sollte ja eigentlich der 133er drin bleiben da ich den auch in meinem damaligen Rechner hatte aber mei - der 233er flog eh hier rum und Flying Corps kann ein paar Takte mehr gut vertragen.
Wollte nur sicher gehen, dass ich mit "nur" 256kB Cache und dem 233er nicht Perlen vor die Säue werfe
Nein, verwechsel ich nicht, ich wollte das Thema allerdings auch nicht unnötig verkomplizieren. Es ist absolut korrekt dass der TAG RAM die Cacheable Area beeinflusst, aber das tut er nicht exklusiv. Meine Anmerkung dass es auch vom Chipsatz abhängig ist bezog die TAG Bits mit ein, vielleicht habe ich mich da ein wenig zu allgemein ausgedrückt.
Dann will ich das Ganze nochmal etwas detaillierter erklären, damit es keine Mißverständnisse gibt. Um genau zu sein hört das Thema auch beim TAG RAM noch nicht auf, denn die cacheable Area variiert zudem noch mit write through (langsamer, mehr cacheable area) und write back (schneller, weniger cacheable area) Einstellungen.
Zum einen ist es nicht immer möglich am TAG RAM Modifikationen vorzunehmen. Boards wie das P55T2P4 erlauben das Wechseln/Einsetzen eines entsprechenden RAM Chips und auch über COAST Module lässt sich der L2 Cache oft erhöhen, aber viele spätere Boards haben diese Optionen nicht mehr und somit ist der TAG RAM keine Variable mehr auf die der Benutzer Einfluss nehmen kann.
Das resultiert darin, dass innerhalb einer Chipsatzrevision die cacheable area rein vom L2 cache abhängt und man bei diesen Boards allein darauf achtet sofern man keine AMD CPU (K6-2+, K6-3+) mit eigenem L2 Cache einsetzt. Da entfällt dann das Ganze Rumgehampel und man hat pauschal 4GB Cacheable Area. Der L2 Cache des Boards wird dann zum L3 Cache.
Beispiel: Die MVP3 Plattform kann abhängig vom L2 Cache und Write Through/Back zwischen 64MB (WT, 512KB L2) und 512MB (WB, 2MB L2) cachen. Beim ALI Aladdin V hängt das Ganze zusätzlich mit der Chipsatzrevision zusammen. Revision D+E lassen unabhängig vom L2 Cache nur 128MB CA zu während Revision G 512MB oder sogar theoretisch 4096MB CA erlaubt. Natürlich hängt da im Hintergrund eine Modifikation des TAG RAMs bei späteren Revisionen dran, aber das ist bei den meisten späteren Boards/Chipsätzen kein Faktor auf den der Benutzer Einfluss hat.
Die Cacheable Area hängt also vom TAG RAM, der Größe des L2 Caches, der Write Through/Back Einstellung im Bios und auch der verwendeten CPU ab.
Deshalb lässt sich der Mehrgewinn an Performance auch nicht pauschal ausdrücken, da dieser zum einen sehr gering (aber dennoch vorhanden) ist und zum anderen durch z.B. Umstellen auf Write Through wieder negiert wird. Und sobald man ungecacheten RAM hat und Win9x einsetzt, welches anders auf den RAM zugreift als DOS, hat man sowieso wieder massive Performanceeinbußen.
Am Ende hast du natürlich recht. In der speziellen Situation unter der Annahme dass die cacheable area nicht überschritten wird und außer der CPU (ohne eigenen L2) keine Modifikationen am System (Board/Chipsatz, TAG RAM, Bios Einstellungen) vorgenommen wurden, bringt ein größerer L2 Cache ein paar Prozent mehr Performance.
o.k. also wie gehabt... Leistungszuwachs nicht spürbar und Nutzen somit in keinster Relation zum evtl. Aufwand... Cache ist lt. Bios übrigens auf Write Back eingestellt - sollte schneller sein soweit ich weiß...
Der Rechner kann auch mehr Daten im L2 Cache halten wenn dieser grösser ist, so müssen weniger Zugriffe auf das Langsame RAM erfolgen. Von daher lohnen sich auch 512Kb Cache. Es geht also nicht nur um die Cacheable Area.
captaincomic:
Ich habe ja nicht pauschal gesagt dass der Benutzer keinen Einfluss auf den TAG RAM hat, lediglich bei Boards welche dort keine Möglichkeit zum Upgrade anbieten.
Gut, wenn man einen vollständigen Boardwechsel als Option mit einbezieht hat man natürlich auch darauf Einfluss ;)
matze79:
Absolut richtig. Wie elianda bereits schrieb bringt mehr L2 cache auch ohne vergrößerte CA eine Leistungssteigerung mit sich, die allerdings je nach Anwendung gering bis vernachlässigbar ausfällt. Aber ein Leistungsplus gibt es definitiv.
Sah man ja auch ganz besonders beim Erscheinen der Pentium II Plattform deren Celeron Pendant ohne L2 Cache massiv langsamer war, selbst bei höheren Taktraten. Bei moderneren CPUs macht ein größerer L2 Cache eine Menge aus, allerdings ist hier die Anbindung auch deutlich schneller als bei den ollen onboard Chips oder sogar COAST Modulen und daher fällt der Unterschied größer aus als früher.
Naja 2-3% Leistungssteigerung mag sein, aber mein subjektives Empfinden sagt mir das man durch einen grösseren L2 Cache auch bessere Reaktionszeiten erhält :)
Der Effekt wird wohl grösser ausfallen wenn du EDO-Ram/FP-Ram einsetzt da langsamer.
Mit SD-Ram wird er wohl etwas kleiner.