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Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 20:16
von wollev45
Retro in Sachen PC fängt bei mir im Jahr 1994 an, davor war ich Amiganer.
Um so interessanter ist es für mich die Pre Pentium Zeit mal etwas näher kennen zu lernen.
im Prinzip nichts anderes das wissen wir alle trotzdem für mich sehr interessant.

Ich suche schon eine weile einen 486er, möglichst etwas in der Richtung DX4/100 denn nach unten geht´s immer besser als nach oben.
Einen 486er in meiner "Preisklasse" habe ich nicht gefunden, wohl aber ein AMD Pendant.
Unwissend und mich nicht wirklich im Netz informiert habe ich hier schon die ersten Informationen erschnüffelt ( http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f=1&t=8409 )
Nach meinen Recherchen im Netz scheint der AM5x86 nicht großartig vertreten zu sein und so dachte ich mir: der kriegt ne Restauration und zwar bebildert.
Mag sein das mich der eine oder andere für nen Irren hält, es ist mein Hobby und das mach ich gerne :-)


Fangen wir mal an...

In der bucht gab es ein Angebot, ich bot mit und ergatterte für nen fuffi folgendes System:
"PC für DOS Win 95,98,NT 486 AM5x86 133MHZ 8MB RAM Soundkarte 540 MB HDD Lancard"
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Gehäuse ziemlich verdreckt aber nichts gerissen/defekt, schon mal was Positives
Das Mainboard, ein Biostar MB-8433UUD-A und wohl eines der letzten, auf dem UM8881F steht 9623-EYT (1996 KW23)
Mr Vain hat geschrieben: Mr Vain schrieb dazu hier: http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f= ... =15#p38584

ein auszug....
Die Frage nach dem Chipsatz laesst sich leicht beantworten, nach meinen Recherchen ist auf dem MB8433UUD (Rev ?) der sehr gute und schnelle UMC 8881F verbaut. Interessant waere jetzt natuerlich, welche Produktionswoche und -jahr auf dem Chip steht. Beispiel: 9448 bedeutet 48. Woche '94
Erster Testlauf:
Läuft, Piep, 8mb ram, 540er pladde und ein englisches Windows95.
Erste Modifikation:
8Mb gegen 4x8MB getauscht und läuft.

Das Mainboard in seiner ganzen Pracht:
GrößenänderungIMG_1049.JPG
Nachdem ich mir beim anschließen der PS/2 Maus schon mal einen schönen schnitt am Finger geben hatte wurde mir die Entscheidung das ding zu Restaurieren schon mal leicht gemacht.
Ein Loch dilletantisch zu bohren ist eines, aber mit der Zange das noch zu vergrößern was anderes. ?!?

Also den Drehmel angesetzt...

Gefallen tut es mir nicht wirklich aber da muss auf alle fälle ein loch rein, mal sehen was ich da noch verändere denn so wird es 100% nicht bleiben.
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Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 20:48
von wollev45
Weitere Hardware die im System verbaut war:
abgesehen von der Netzwerkkarte wird der rest nicht mehr verbaut.
Die Tseng wird einer PCI karte weichen müssen, hier frage ich mich was ich da einbauen soll.
hab noch ein paar S3Trio64 und S3Virge(DX) hier.
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Den CD-Brenner und die Festplatte spar ich mir, weis ja jeder wie so etwas aussieht...

Der aktuelle zustand...

Hier war ein echter Daniel Düsentrieb am werk.
Das werd ich so auch nicht lassen (können) allerdings werde ich mir diese Idee als Vorlage nehmen.
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Das Gehäuse ist leicht vergilbt, ich frage mich ob ich es mit H2O2 bleichen oder lackieren soll.
Für die 5,25" abdeckung muss ich mir auch keine Gedanken machen denn da wird wohl ne EWS64Xl reinkommen.
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ansonsten nichts besonderes ausser Dreck...
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Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:02
von wollev45
09.05.2014

Nachdem mich das Loch auf der Rückseite ein klein wenig beschäftigte musste heute mittag mal ein wenig geschweißt werden.
Ich nahm mir ein stück Blech, passte es an und heftete es erst mal an.
Danach wurd es gedengelt, gebogen, gepunktet und verschliffen.
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Für die Festplattenaufnahme habe ich mir auch etwas überlegt...
Ich habe hier noch einen alten Verranztzen und Vergammelten Chieftec Tower stehen, dieser dient hervorragend als Teilespender.
Den Festplattenhalter welcher beim Chieftec ja problemlos entfernt werden kann habe ich 1:1 ins Highscreen Gehäuse verpflanzt.
Die Halterung ist jetzt mit den Gehäuse verschweißt und das andere Teil wird mit einer Schraube gegen herausrutschen gesichert denn der Halter hat eine Vorrichtung dafür.
Ich bekomme zwei Festplatten rein, eng wird es mit dem Stromanschluss aber das wird mit abgewinkelten Molex Steckern wieder gelöst.
Hier zu sehen sind die schweißpunkte welche mit dem Drehmel und einem Speckstein geglättet wurden, hier wurde gespachtelt und geschliffen.
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Hier der Fesplattenhalter (im hintergund ist das grundierte gehäuse zu sehen, nicht wundern hab ich später noch schnell gemacht das bild)
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Die Rückwand wurde entlackt.
GrößenänderungIMG_1058.JPG

Danach trug ich auf der rückseite Spachtelmasse auf um die feinen Riefen und unebenheiten auszugleichen.
Das ganze wurde mit 1200er naßschleifpapier wieder ausgeglichen.
Davon habe ich keine bilder denn das ist eine recht Staubige Angelgenheit und nicht gerade gut für meine Eos600D, ich hoffe ihr versteht das.

Bis hier waren knapp 3 stunden vergangen...
Ich grundierte das gehäuse...

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:02
von wollev45
09.05.2014

Grundierung und erste Lackschicht
Nicht wundern über die Rotznasen dies ist nur die erste lackschicht.
Diese härtet jetzt aus und wird morgen mit Naßschleifpapier (1200) nochmal bearbeitet.
Danach gibt es die letzte schicht Lack und von den Rotznasen und unebenheiten ist nichts mehr zu sehen...
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Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:03
von wollev45
Heute Morgen wurde der Boden nochmal mit 1200er naß angezogen und die letzte Schicht Schwarz matt kam dran.
Den Festplattenhalter habe ich ebenfalls angepasst der war ja ohnehinzu hoch, das gehörte zum plan.

Nach zwei Stunden trockenzeit fing ich mal an den rechner wieder zusammen zu bauen.
Dabei wurde auch das Netzteil zerlegt und gereinigt, ein neuer Lüfter wurde ebenfalls verbaut.

Aktueller Stand der Dinge:
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Hier habe ich schon mal die Finale Bestückung der Karten im System.
Eine S3Trio64PCi, eine Realtek 8169 und eine AWE64Gold.
die Gold bekommt wahrscheinlich noch eine EWS64 dazu bin ich mir noch nicht so sicher.

Der flopyyhalter ist Pro Forma und wird gegen was neues ersetzt.
Außerdem fiel mir beim Probelauf auf das die 7-Segment anzeige Kaputt ist, ich hab alles Versucht auch mit 5V und 12Volt geht sie nicht an.
so wie es aussieht ist auch ein Ic kaputt, der sieht nicht mehr all zu gesund aus.
Hier Benötige ich ersatz !
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Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:17
von CrazySheriff
Das du mit dem 8433uud DAS Sockel 3 PCI Mainboard bekommen hast und dann auch noch für 50€ ist ein 6er im Lotto :-)

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:29
von wollev45
Im ernst jetzt ?
Das es ein gutes board ist hab ich ja schon gelesen...

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:36
von CrazySheriff
Ja, du hast das Beste PCI Board vor dir liegen, damit kann man das Meiste machen. Da musst du nur mal ins vogons schauen, die ganzen "Rekorde" etc. sind auf Basis des 8433uud gemacht. Danach folgt dann alles Weitere. Da ist dein Kaufpreis ein Witz.

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 21:47
von Mr Vain
Ob das Biostar 8433UUD nun DAS Non Plus Ultra ist, weiss ich nicht. Was mir aber im Vergleich zu anderen Sockel 3 PCI Boards sofort auffaellt, sind die Cache Sockel. Es gibt nur 4 von den DIP-32er, die anderen 4 sind DIP-28. So kannst du schon mal keine acht 512kBit Cache SRAMs einstecken. Wenn dir 256kB als L2 Cache reichen, dann ist das kein Problem. Aber es gibt halt auch etliche andere Sockel 3 PCI Boards, die zwei vollstaendige DIP-32er Cache Baenke haben. Beim Am5x86 macht das leistungsmaessig sicherlich schon nen merkbaren Unterschied. Selbst mein 66er DX2 hatte mit 512k statt 256k L2 ordentlich zugelegt ;)

Aber fuer den Preis hast du ein gutes Rundumpaket bekommen, Glueckwunsch dazu! 8-) Das Gehaeuse hatte wohl frueher mal einen 386er beherrbergt, da wurde nachtraeglich das Biostar eingesetzt. Ich hab wo gelesen, dass der PS/2 Mausanschluss wegen eines Chipsatzbugs nicht funktionieren soll, aber ob es nun das Biostar betrifft, weiss ich nicht mehr. Die Kombi DIN-Tastatur und PS/2 Mausanschluss ist jedenfalls sehr selten.

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:00
von wollev45
Nachdem ich mir ein pflaster um den finger geschwungen habe blieb die kiste aus, soll heißen das ich den ps2 anschluss nicht mehr getestet habe.
Was die cache steckplätze amgeht, ja da hab ich vorhin schon mal geguggt was da los ist bzw. mir sind die unbelegten pins aufgefallen.
Hatte sicher nen grund, darum kümmere ich mich wenn die kiste das nächste mal piep macht.

Jetzt ist erst mal das gehäuse dran, dann der halter fürs floppy und die festplatte.
Wo wir gerade bei der festplatte sind, weis einer wo die festplatte im normalfall verbaut ist ?
Hier war sie unter dem cd-brenner mit einer schraube fixiert und ich sehe keinen halter...

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:04
von LoWang87
Mr Vain hat geschrieben: Aber fuer den Preis hast du ein gutes Rundumpaket bekommen, Glueckwunsch dazu! 8-) Das Gehaeuse hatte wohl frueher mal einen 386er beherrbergt, da wurde nachtraeglich das Biostar eingesetzt.
Korrekt ! Das ist, wie das Schildchen schon verrät, das Gehäuse eines Highscreen 386SX der Kompakt Serie III,
beherbergt im Originalzustand, das 1991er Octek Panther II 386SX Mainboard mit einem embedded Am386SX/SXL-25 und OPTi F82C206 / 82C283 Chipsatz, Sockel für 387SX vorhanden. Ich bin ein Highscreen-Nerd :-)

Sorry für OT, wollev !

Ich wollte mir auch mal so ein Biostar in der Bucht schiessen, aber hatte keine Chance. Das Teil erzielt Rekordpreise.
Ist doch ein schönes schlankes Tomato-Board. Mir fällt auf, dass der CPU-Lüfter im Highscreen-Gehäuse unter die Laufwerke rutscht, aber vielleicht sieht das in der Realität nicht so dramatisch aus. Glückwunsch zu deinem neuen Rechner.
Werde das Projekt gebannt verfolgen ;-) Viel Spaß damit !

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:09
von Mr Vain
Ich meine, ich habe die Halterung der Festplatte bei dieser Art Gehaeusen so seitlich an den 5,25 Zoll Schaechten gesehen. Also das 3,5 Zoll Floppy ist auf der einen, die Halterung fuer die Festplatte dann auf der anderen Seite, wo in der Front dann logischerweise keine Blende ist. Scheint auch ein etwas schmaleres als die Standard-Desktopgehaeuse zu sein.

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:09
von LoWang87
wollev45 hat geschrieben: Jetzt ist erst mal das gehäuse dran, dann der halter fürs floppy und die festplatte.
Wo wir gerade bei der festplatte sind, weis einer wo die festplatte im normalfall verbaut ist ?
Hier war sie unter dem cd-brenner mit einer schraube fixiert und ich sehe keinen halter...
Im Normalfall gab es bei den Highscreens, einen Halter, der gegenüber dem Floppy-Halter ebenfalls senkrecht angebracht war.
HDHalter.JPG
HDHalter.JPG (79.61 KiB) 8272 mal betrachtet

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:12
von Mr Vain
Na sowas, direkt neben dem Netzteil. Da braucht man aber nen langes IDE Kabel, um dann zum Controller zu kommen, besonders wenn die HDD am mittleren ANschluss angeschlossen ist. Sinnigerweise sollte die HDD als Master gejumpert dann ans Ende des IDE Kabels gesteckt werden.

Re: Restauration eines Am5X86

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 23:54
von Calavera
Glückwunsch zu dem Teil! Insbesondere diese Gehäuse finde ich klasse! hab den auch in der Bucht gesehen und "fast" mitgeboten ;) hab´s dann aber doch gelassen... und bin erst beim 286er wieder schwach geworden :D

Viel Spaß beim Restaurieren!

Gruß
Calavera