DOS-Forum

Hallo zusammen,

ich habe zu Hause eine leere ISA XT-Laborplatine. Was tun damit? Da kam mir eine Idee. Wäre es möglich,
auf der leeren Platine einen Port anzulöten, auf den ich eine Wavetable-Soundkarte (Daughterboard) stecke
und betreibe? Die Frage ist bloß, wie ich die Pins verlöten müsste und was ich noch an Bauteilen brauche -
oder brauche ich sonst gar keine, weil das Daughterboard alles nötige mitbringt und der Rest software-
gesteuert ist?

Die Pinbelegung des Ports sieht wie folgt aus:

Pin Function Pin Function
1 DGnd 2 -
3 DGnd 4 TTL-MIDI input
5 DGnd 6 +5 Volts
7 DGnd 8 TTL-MIDI output
9 DGnd 10 +5 Volts
11 DGnd 12 Audio R in
13 - 14 +5 Volts
15 AGnd 16 Audio L in
17 AGnd 18 +12 Volts
19 AGnd 20 Audio R out
21 AGnd 22 -12 Volts
23 AGnd 24 Audio L out
25 AGnd 26 !Reset

Die Spannung kann ich über den ISA-Port abzapfen. Audio in und MIDI out fällt aus meiner
Sicht weg, weil die Karte ja nur Midi-Sounds ausgeben soll. Audio out wäre jetzt eine
Stereobuchse. Aber was mach ich mit Midi in? Irgendwie muss ich der Karte ja mitteilen,
welche Sounds sie ausgeben soll - und da bleibt aus meiner Sicht nur Midi in über.

Wie müsste ich Midi in mit dem ISA Bus koppeln, damit ich z.B. ein Spiel mit GM betreiben
kann? Geht das überhaupt 1:1 oder wäre in diesem Fall eine Soundkarte mit MPU401
erforderlich?

Viele Grüße,
Azrael

Bis auf die Spannung wirst du nichts vom ISA-BUS entnehmen können. MIDI-In muss höchstwahrscheinlich an den Midi-Out einer vorhandenen Soundkarte gehängt werden. Denn der Computer kann ja nur per MIDI mit dem Wavetable-Board kommunizieren - Ohne MPU401 also nicht machbar.

Habe ich fast befürchtet. Ich dachte nur, dass die Daughterboards eventuell selbst MPU401 (ist ja nichts anderes als eine MIDI-Verarbeitungseinheit) mitbringen.
Denn irgendwie müssen sie die MIDI-in Signale ja verarbeiten. Aber vermutlich hast du Recht und sie können ohne zusätzlichen MPU401 nicht standalone
betrieben werden.

http://www.compuzik.de/DB50XG.html

gab mal nen heise projekt mit den wavefableboards was standalone zu machen - vielleicht hilf das ja weiter

Ja, Daughterboards brauchen ein MPU-Interface. Im Prinzip sind das ja nur Synthesizer, die man auf den von Creative eingeführten Sockel stecken kann.

MPU401 ist ja auch kein MIDI-Ein- und Ausgang sondern die Schnittstelle, über die ein PC MIDI-Daten senden und empfangen kann.


Das Projekt von Heise ersetzt auch kein MPU, es macht die Daughterboards nur "solo" verwendbar, so daß man beispielsweise das DB50XG wie ein MU-10 verwenden kann.


Wenn man das ganze dann an weniger gute Soundkarten (z.B. viele Soundblaster 16 und AWE) anschließt, kann es sein, daß man die typischen Probleme wie hängende Noten bekommt.

Trotzdem ist dieser Umbau natürlich ein guter Weg, Daughterboards ins "Post-ISA-Zeitalter" zu retten. Ein SCD-55 oder ein DB50XG bieten die gleiche Klangqualität wie die entsprechenden "Tischversionen" der Synthesizer und sind eigentlich viel zu schade zum Einmotten (und laufen auch problemlos an modernen Rechnern mit MIDI-Schnittstelle und lassen sich auch ganz ohne PC ansteuern, beispielsweise mit einem Masterkeyboard).

Schade, dann kann ich die Idee an den Nagel hängen

Trotzdem danke für die Infos!

LG,
Azrael

Hallo CptKlotz,

jetzt hab ich nochmals eine Frage zum Heise-Projekt und du scheinst Ahnung von der Sache zu haben. Du hast geschrieben:

[b]Wenn man das ganze dann an weniger gute Soundkarten (z.B. viele Soundblaster 16 und AWE) anschließt, kann es sein, daß man die typischen Probleme wie hängende Noten bekommt.[/b]

Meinst du, wenn die "Midi-Box" per Midi-Kabel an den Gameport einer Soundkarte angeschlossen wird? Würde das funktionieren?

Viele Grüße,
Azrael

Meinst du, wenn die "Midi-Box" per Midi-Kabel an den Gameport einer Soundkarte angeschlossen wird? Würde das funktionieren?

Ja, das wird funktionieren. Worauf ich hinaus wollte, war, daß die MPUs der Creative-Karten gerne Murks bauen. Und das selbe MPU, welches den Waveblaster-Sockel ansteuert, gibt auch das Signal über den Gameport aus.