Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

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rique
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von rique »

LoWang87 hat geschrieben:
schlang hat geschrieben: Welcher Chip ist auf der V7 verbaut? Cirrus Logic?
Kann ich leider nicht sagen, da der V7 Aufkleber, den ich äußerst ungern abmachen würde, auf dem Chip sitzt.
Mit dem NSSI-Tool solltest du das herausfinden können.
wobo
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von wobo »

LoWang87 hat geschrieben:
schlang hat geschrieben:Welcher Chip ist auf der V7 verbaut? Cirrus Logic?
Kann ich leider nicht sagen, da der V7 Aufkleber, den ich äußerst ungern abmachen würde, auf dem Chip sitzt.
Die Spea V7 Mirage hatte meines Wissens meist einen S3 805i. Die isa-Bus-Version war ca. so schnell wie die schnellsten ET4000 isa - Karten. Mehr ging bei isa m.W. einfach nicht.

LoWang87 hat geschrieben:
schlang hat geschrieben: Ansonsten ist Stunts bekannt dafür dass es auf 386ern ruckelt :)
Okay, vielen Dank, das wollte ich hören :-) damit kann ich leben.
Ich denke, dass das allen so geht: die Frameraten,mit denen wir Anfang der 90ern zufrieden waren, werden heute als unerträglich empfunden. Ich z.B. habe auf meinem 486dx40vl in den 90ern immer Heretic gespielt und war vollauf begeistert. Ich habe den 486dx40vl immer noch: Heretic würde ich dort auf 15-20 fps schätzen. Ich habe jetzt einmal Heretic auf einem 486dx100vl ausprobiert. Dort läuft es mit 35 fps (Obergrenze der Doom-Engine m.W.). Seitdem kann ich Heretic nicht mehr auf dem 486dx40vl spielen - es ruckelt einfach unerträglich.
wobo
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von wobo »

LoWang87 hat geschrieben: Bin noch auf der Suche nach nem schönen VLB Board. Ich hätte ein Sockel 3 Board in meinem Vectra VL2 (DX2-66), aber die Riser-Card besitzt leider keinen Steckplatz für VLB-Karten. Das Mainboard hat zwar einen Cirrus Logic 5428-80QC-A Chip mit 1MB, der den VLB auch Onboard realisiert (bitte verbessern falls notwendig), aber so ne Diamond Stealth wär schon ne super Sache. Ich denke, ich bleib beim Vectra und spendier ihm vielleicht nen DX4-100.
I.d.R. ist die CL 5428 bei solchen Rechnern als proprietärer local bus abgebunden und in der Geschwindigkeit mit vlb vergleichbar. Der vlb wird also nicht onboard realisiert, sondern so etwas ähnliches.

Wenn Du nur isa-Karten anschließen kannst, dann wirst Du wahrscheinlich auf der ganzen Welt keine Karte finden, die schneller als die onboard-Lösung ist.

Die CL-Chips bis zur 5428 sind übrigens intern alle 16-Bitter, d.h. ankommende 32-bit-Daten müssen von der Karte in zwei 16 bit - Blöcke aufgespalten werden. Trotzdem ist die CL dann immer noch schneller als manche schlechte, aber echte 32 bit Karte.
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LoWang87
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von LoWang87 »

rique hat geschrieben: Mit dem NSSI-Tool solltest du das herausfinden können.
Wow, starkes Tool, danke ! Hab das Tool schonmal auf YouTube in Aktion gesehen und mich immer gefragt, welches das wohl ist :)
wobo hat geschrieben: Die Spea V7 Mirage hatte meines Wissens meist einen S3 805i.
Absolut richtig ! NSSI gibt bei Video Chipset, "S3 86C801A/B" und bei Manufacturer "S3 86C801/805" aus. Respekt !

Danke fürs Aufklären der CL 5428, da bin ich echt baff :idea: Wirklich erstaunlich, was damals wahrscheinlich "Gang & Gebe" war, wird heute wohl als ziemlich exotisch beäugt. Zumindest von mir :-) . In den 90ern war ich einfach noch zu jung, um mich mit der Hardware ernsthaft auseinanderzusetzen. Heute interessiere ich mich sehr dafür, und man lernt ständig was "neues" dazu. Vielen Dank nochmal.

Ja, die Framerates ! Eigentlich könnte man die Spiele "wie damals" auf zeitgemäßen Maschinen spielen, oder auf welchen die man sich damals leisten konnte, oder man spielt es wegen der Spielbarkeit, doch auf nem besseren System.
Ich war vor einigen Jahren auch schwer geschockt, als ich Doom auf einem 486 S40 VL (beides 1993), furchtbar kriechen sah.
Hab damals auch U.S. Navy Fighters auf dem gespielt, heute unvorstellbar. Denke mal das ist mit etwa 10 fps gelaufen.
Da war der DX2-66 schon ein Ferrari dagegen, obwohl Doom dort auch etwas geruckelt hat.

Man hat die Spiele auch einfach "besser" in Erinnerung, im Bezug auf die Spielbarkeit.

Ich denke ich erhalte mir den Vectra, weils einfach ein schönes Gerät ist, und was läuft, das läuft !
Vielleicht funktioniert es ja einen DX4-100 nachzurüsten.
Einen DX2-80 hat er immerhin als DX4-75 identifiziert :-)
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Highscreen: AT 286-16, Colani T tx486DLC-40 VL, KIS i486DX2-66 VL, Colani D Am5x86, Mini P54C-120
Andere: Euro PC VGA+OPL2, Siemens Nixdorf PCD-3M i386DX-33, Escom iDX4-100 SP3G, Monsoon DPR100
drzeissler
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von drzeissler »

Je, das ist der trügerische Nostalgie-Effekt...

Ich habe den Amiga, aber auch den Atari und selbst den C64 für die butterweichen Scrollings beneidet. Am PC gab es nur Geruckel, nie war mal ein Scroller wirklich 100% flüssig. Wie gesagt 3D ist ein NoGo auf diesen Maschinen. Da gab es aber anno 1987 schon den Archimedes A3010 der hatt genug Power um Highres3D flüssig darzustellen. (Gibt es schöne Youtubevids von DB)

Am PC konnte man auch flüssige Scroller machen, das ging sogar schon mit EGA Grafik. Gemacht hat es niemand, ausser ein paar PC-Demogroups. Ich weis nicht warum man sich die Mühe nicht machen wollte...

In Spielen gibt es am PC quasi NIE ruckelfreies Scrolling. Selbst der absolute Klassiker RAPTOR ruckelt behäbig vor sich hin, wenn ich mir da bspw. Goldrunner am Atari-ST ansehe bekomme ich feuchte Augen...ehrlich.

Ich versuche die Games auf der Plattform mit dem besten Mehrwert zu spielen. Die 2D Jump&Run Schotter Arcade/Action Spiele sind ganz klar die Domäne des Atari-ST/Amiga/C64, bei den alten Adventures geht nix über MT-32 Support. Das würde noch für den Atari.ST sprechen, sobald VGA voll unterstützt wird, führt kein Weg am PC vorbei.

Irgendwann 92-93 war die Atari/Amiga Spielehochzeit vorbei. Die guten Sachen kamen ab dann für Dos-PC.

Immer wieder erstaunt bin ich über einige exklusive Sachen die unglaublich geil waren für diese Zeit. Dazu würde ich beispielsweise "Lionheart" am Amiga und "Nebulus" am Atari-ST zählen. Wobei bei gleichen Ports (keinen Exklusivtiteln) ich der Atrai-Version den Vorzug gebe. Die Atari-Programmierer haben trotz teilweise eklatanten Nachteilen gleichwertige Ports gezaubert, das ist eine MEGA-Leistung!
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
wobo
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von wobo »

drzeissler hat geschrieben: Am PC konnte man auch flüssige Scroller machen, das ging sogar schon mit EGA Grafik. Gemacht hat es niemand, ausser ein paar PC-Demogroups. Ich weis nicht warum man sich die Mühe nicht machen wollte...

In Spielen gibt es am PC quasi NIE ruckelfreies Scrolling. Selbst der absolute Klassiker RAPTOR ruckelt behäbig vor sich hin, wenn ich mir da bspw. Goldrunner am Atari-ST ansehe bekomme ich feuchte Augen...ehrlich.
Ein bisschen widersprechen muß ich da schon. Ruckelfreies Scrollen gab es schon. Und RAPTOR gehört dazu. RAPTOR hat halt reines Software-Scrolling, d.h. es benötigt mind. einen 486dx33 (ggf. etwas mehr) und eine zackig schnelle Local Bus VGA (Der ISA-Bus kann da einfach physikalisch nicht mithalten). Auf einer HighEnd-486-Kombi ruckelt RAPTOR auch nicht (zumindest die Levels, die ich bei diesem elend langweiligen Spiel angespielt habe).

Und ruckelfreies Scrolling auf EGA gab es auch. Allein Xenon 2 scrollte auf meinem 286-12 mit 8-bit VGA (OAK mit OTI37C) ruckelfrei. Sicher war die Atari und Amiga-Version wesentlich besser. Und sicher klingen 23 Hz Screenrefresh (Xenon 2 auf dem PC) auf den ersten Blick nicht umwerfend. Aber Xenon 2 holte damit - auch nach heutigen Maßstäben - alles aus einem 286-12 raus. Der Aufwand hierfür war enorm. Z.B. setzte Xenon 2 phasenverschobene Animationen ein, d.h., dass sich die Objekte nicht jede neue Frame positionierten, sondern eben immer abwechselnd in mehreren Phasen. Xenon 2 für den PC ist m.E. ein programmiertechnisches Meisterwerk.

Lost Vikings hatte auf meinem 286-12 auch ruckelfreies Scrolling (VGA).

Auch kannst Du Demos nicht mit Games vergleichen. Wenn Du eine Demo programmierst, dann hast Du sehr genau im Griff, was passiert. Bei einem Game funkt Dir die ganze Zeit der User mit seinen Tastatureingaben und dem Steuerungsverhalten seines "Heros/PacMan..." rein, auf die Du mit ständig unterschiedlichem Aufwand reagieren mußt. Die meisten Demos dagegen schmeißen die Tastaturabfrage komplett raus.

Außerdem hast Du im Game noch viel mehr zu tun, als Dich um Grafikausgabe zu kümmern (z.B. Kollisionsabfragen, Eventshandling etc.). Wenn Du Grafikeffekte in einem Demo hast, und möchtest dasselbe in ein simples Game integrieren, dann darfst Du sofort die Systemanforderungen verdoppeln. Nicht ohne Grund haben Demos lineare Abläufe.


Im Kern hast Du natürlich Recht: Scrolling auf dem PC ist meistens ruckelig. Scrolling - Games waren mehr für Atari und Amiga. Die hatten dafür aber auch extra Hardware. Der PC dagegen hatte und hat ständig unterschiedliche Hardware mit unterschiedlichem Verhalten von Hersteller zu Hersteller, oftmals von Modell zu Modell desselben Herstellers. Beim PC arbeitet die Hardware eher gegen den Programmierer, während es bei Atari und Amiga hoffentlich umgekehrt ist.
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von drzeissler »

Weder Xenon2 noch Raptor hatte ich wirklich ruckelfrei in Erinnerung. Bei LostVikings hast Du recht, das scrollte sehr weich. Auch bei dem ersten Teil von Jazz war das Scrolling recht gut gelungen, der zweite hat nie ruckelfrei gescrollt (Win9x)
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philscomputerlab
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von philscomputerlab »

Scrolling ist echt nicht die staerke des PCs gewesen. Ich hatte leider nie einen Amiga. Nur einen C64, dann hatten wir einen EGA 286er und spaeter mein ganzer Stolz, ein Highscreen 386DX mit VGA.

Wie ich den EGA 286er hatte habe ich immer den Amiga bewundert. Die 16 Farben konnten einfach nicht mithalten.

Die Sache hat sich so Anfang der 90er gewendet mit Spielen wie Monkey Island 2, Wing Commander und Space Quest 4. VGA Grafik, Sound Blaster und die rasante Entwicklung der CPU waren dafuer verantwortlich.

Was ich am PC immer besser fand waren die viel besseren Monitore im Vergleich zu den Flimmerkisten am Amiga. Und die Festplatte was bei grossen Spielen die Adventures sehr praktisch war.
drzeissler
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Re: Ausgewogene Retro-Rechner-Auswahl

Beitrag von drzeissler »

Es sind nicht die 16 Farben, es ist die Palettenbeschränkung.
EGA hatte 16 Farben aus 64 Farbtönen. Der Atari-ST hatte auch nur 16 Farben aber aus 512! Farben. Der STE hatte 4096 Farben, so wie der Amiga, wobei dort 32 Farben möglich waren. Das ist allerdings Makulatur wenn wann die Chips intelligent programmiert. VGA waren 256 bei einer Palette von 256000.

Einen richtigen Grafikschub gab es bei dem PC aber eigentlich erst anno 1997-1998, als es 16Bit mit Hardwarebeschleunigter und vergleichbar flüssigen Grafik wie am Amiga/Atari in 3D ! gab. POD mit 3DFX war WIRKLICH ein Hammer.

Doc
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
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