DOSferatu hat geschrieben:Naja, ich mag halt eher, wenn das Spielprinzip und die Steuerung einfach ist und das Spiel trotzdem so komplex, daß man stunden/tage/wochenlangen Spielspaß damit haben kann.
Manche Spiele sind leider so gestaltet, daß man zu sehr damit beschäftigt ist, gegen die miese oder zu überkandidelte Steuerung an sich (oder die zu komplizierten Spielregeln) zu kämpfen, als das Spiel durchzuspielen. Das ist künstliche Spielzeitverlängerung ohne von Seiten des Spielemachers neue Dinge tun zu müssen. Die wahren Künstler sind die, die es schaffen, mit einfachen Spielprinzipien und intuitiver Steuerung Spiele zu machen, die trotzdem ewigen Spielspaß garantieren. Ich bewundere total solche Dinge - Spiele, die eine große Herausforderung und Geschicklichkeit erfordern und wo man nur ein paar Richtungstasten und zwei Buttons braucht um das ganze Spiel zu spielen - ohne dauernd vom Spiel abgelenkt zu werden, weil man dauernd aufs Keyboard, Steuerpad etc. schauen muß (oder noch schlimmer: Dauernd in die Spielanleitung), um überhaupt alles machen zu können, was das Spiel kann oder erfordert. UND: Ich finde es eine Schande, daß Singleplayer-Kampagnen oft nur noch so halbherzig angeflanscht umgesetzt werden - daß es Spiele gibt, die man gar nicht erst zu kaufen braucht, wenn man keine Mitspieler hat, usw. (Klar, cleverer Schachzug der Spielefirmen - so ist sichergestellt, daß immer gleich eine ganze Horde von Leuten das Ding einzeln kaufen und bezahlen müssen, weil es alleine überhaupt nicht funktioniert - oder viel zu dröge ist, weil "nur der Vollständigkeit halber" ein schlecht gemachter Ein-Spieler-Modus drin ist.)
Und manche Spiele haben leider nur Single-Player und gar kein Multi-Player. Ich würde gerne in Oblivian ein vollwertiges Multi-Player integriert haben wollen und auch in Mafia und Saboteur. Nur als Single-Player machen diese Spiele nur halb so viel Spaß. Zu komplizierten Spielregeln finde ich auch doof, am besten wäre ein Mittelmaß zwischen zu kompliziert und Arkade und die verwendbaren Tasten sollten frei wählbar sein, denn ich spiele überhaupt nicht gerne mit WSAD, sondern lieber mit den Cursor-Tasten.
Und Arcade-Steuerung ist eben besser
Den F1-Autorenner kann man am besten mit einem guten FF-Lenkrad spielen/fahren, eine Arcade-Steuerung wäre hier viel zu ungenau.
- und zwar, weil es eben ein SPIEL ist/sein soll und kein Army-Kriegs-Simulations-Spiel.
Ich bezeichen Call of Duty 1 als ein Anti-Kriegsspiel, weil man sich dort rel. gut vorstellen kann wie grausam ein realer Krieg sein muss.
(Und ja, es ist bekannt, daß einige dieser Kriegsspiele wirklich als Trainingsspiele für die US-Army benutzt werden.) Ich will nicht erst einen Pilotenschein machen müssen, um ein Flugzeug-SPIEL zu spielen oder einen Führerschein, um ein Autorenn-SPIEL zu spielen.
Das Spiel von der US-Army dient dazu Menschen anzuwerben. Aber es kann auch jeder Feind der amerikansichen Regierung, oder ein Pazifist spielen. Denn es ist ja nur en Spiel.
Überkandidelte Steuerung ist künstliche Verkomplizierung, (genau wie Grafikblender künstliche "Aufwertung" ist), ohne etwas am dümmlichen Spielprinzip zu ändern - es dient nur dazu, ein eigentlich doofes Spiel künstlich "aufzublasen", damit es nach mehr aussieht.
Und diese Arcade-2D-Spiele tun das nicht. Sie sind das, was sie sind - verheimlichen es nicht und schämen sich nicht dafür. Tolle Grafik kann ein nettes Beiwerk sein - aber nach einer Weile achtet man nicht mehr auf die Grafik, wenn einem das Spielgeschehen selbst die Konzentration abverlangt. Und genau DANN unterscheidet sich ein gutes Spiel von einem schlechten:
Wenn man die Grafik und den Sound nicht beachtet, wenn man überlegt, was passieren würde, wenn man die überladene Steuerung wegläßt, wenn man dasselbe Ding - zwar vielleicht immer noch in 3D - aber in monochrom-Liniengrafik und mit einfachen Signalsounds (die Geballer und Gebrüll ersetzen, um "Gegner von hinten" evtl wahrnehmen zu können) und wenn man die Steuerung auf ein Steuerkreuz und zwei bis vier Knöpfe reduziert - wenn das Spielprinzip SELBST DANN nicht darunter leidet und das Spiel immer noch Spaß macht und eine Herausforderung ist (ohne die ganze audiovisuelle Überreizung, die nur künstlich Spielqualität vorspielt) - genau DANN ist das Spielprinzip gelungen!
Zwischen einer Überreizung und das ein Spiel zu schlicht und fade wirkt liegt gar nicht so ein himmelweiter Unterschied. Man kann sich sehr schenll daran gewöhnen auch wenn man die Pracht dann nicht mehr so beachtet, wenn sie fehlt dann merkt man es aber doch schon sehr. So habe ich gewisse Schwierigkeiten einen grau gekleideten Feind von einer grauen Wand in Couterstrike1 zu unterscheiden. Dieses Spiel hat für mich eine zu schlechte Grafik.
Und wenn ein Spiel eine tolle Grafik hat, dann bedeutet es: "tolle Grafik!" - und nicht automatisch "tolles Spiel!". Und wenn ein Spiel die Steuerung künstlich verkompliziert, dann ist das "zu komplizierte Steuerung" und nicht zu verwechseln mit "Herausforderndes Spiel". Weil die Steuerung bei jedem Spiel nur Mittel zum Zweck ist - und sein sollte - um das, was der Spieler tun will, dem Spiel mitzuteilen - das muß intuitiv und quasi unterbewußt passieren. Während des Spiels sollte man sich mit dem Spiel beschäftigen und NICHT mit "wo ist nun wieder die Taste für..." oder "ich komm' grad nicht an die Taste, weil ich grade..."
Ich finnde es nicht so schlimm wenn man z.B. zum Fliegen eines Flugzeuges in Battlefield1 etwas Übung braucht und nicht jeder Spieler es intuitiv von Anfang an gleich voll beherscht. Auch dann wenn ich es selber nie so geschickt hinbekomme wie andere Mitspieler die damit keine Problem haben unter jede Brücke hindurch zu fliegen.
Bei "Xpyderz" - das ich NICHT gerade als ein gelungenes Spiel betrachte - sondern eher als ein Experiment meinerseits, habe ich mich schon bemüht, die Anzahl der benötigten Tasten auf ein Minimum zu reduzieren. (Xpyderz ist aber nichts weiter als ein strunzdämliches Ballerspiel. Die spielerische Herausforderung ist eher gering.) Man braucht während des Spiels niemals die Hände vom Keyboard zu nehmen oder eine Taste zu suchen - und so muß es sein. Dagenen Spiele mit komplizierter Tastatur-Steuerung UND zusätzlich noch Maus erfordern eigentlich schon, 3 Hände haben zu müssen. Auf diese Art wird das Spiel NICHT DADURCH schwerer, weil der Spielemacher sich beim Spiel selbst besonders viel Mühe gegeben hat, es interessant und herausfordernd zu machen, SONDERN DADURCH, daß man mehr gegen die Steuerung kämpft als quasi gegen das Spiel - und dadurch ein simples Spiel künstlich verlängert. (Damit wird halt bei "Spielebewertungen" in Spielezeitschriften gepunktet - weil ja da oft auch die Spiel-Länge in Stunden in die Bewertung mit eingeht.) Die Steuerung ist eben "Mittel zum Zweck" - sie sollte nicht selbst der Zweck sein.
Das sehe ich ebenso. Aber ich wünsche mir dabei schon eine Steuerung die ein gewisses Maß an Übung erforderlich macht und man damit sehr viel elegantere Bewegungen vollziehen kann, wofür eine Arkade-*Steuerung zu ungenau wäre.
Auch hätte ich nichts dagegen wenn es im Spiel einen Schalter in der Konfiguration geben würde, der einen auswählen läßt ob man eine Arkade-Steuerung benutzen möchte, oder eine Steuerung die eine etwas feinfühligere Bedienung erforderlich macht. So wäre für jeden Spieler etwas dabei.
Und was "laufen durch die Büsche", "lustige Stunts machen können" etc. angeht - ja, nett. Ist ein Beiwerk, um das Spiel aufzublasen,
Ich betrachte es eher als eine Möglichkeit von 3D-Spielen sich freier zu bewegen, als es ein 2D-Spiel es jemals bieten könnte. Von einem aufgeblasen Beiwerk kann also gar nicht wirklich die Rede sein, da sich 3D-Speile ja eh hierbei von den 2D-Spielen so grundsätzlich unterscheiden und dieses ja nun kein besonderes Merkmal nur eines einzigen 3D-Speiles ist, weil ja fast alle 3D-Spiele diesen größeren Freiraum sich zu bewegen bieten.
wenn einem nichts mehr einfällt, um Dinge die am Spiel an sich Spaß machen könnten, in das Spiel selbst zu integrieren (weil es eben nur ein blödes Gemetzel ist) - und liegt einzig daran, daß man die 3D-Welt/Insel/Straße/wasauchimmer einfach ein Stück länger/größer gemacht hat und irgendwo keine Gegner hingestellt hat. (Gemetzel ist eben nur: Töte ich ihn von links oder von rechts. Ducke ich mich hinter die Deckung oder nicht. Und weiche ich aus...) Und schon kann man mit der Grafik oder der Kollisionsengine etwas herumalbern, die ja eigentlich nur Mittel zum Zweck sind - und sowieso vorhanden, da ins Spiel integriert.
Um es verständlich zu machen das man bestimmte Spiele nicht mag, kann man ganz gut Statements wie "blödes Gemetzel" verwenden. Aber damit kann man nur schlecht die Details die bei einem gemeinsam geführten Gefecht dabei sind wirklich gerecht werden. Es ist weit aus mehr als sich zu nur zu ducken und zu schiessen. Je nach Gelände können hier verschiedene Taktiken gemeinsam angewendet werden, so dass man zusammen mit seinen Team Dinge machen kann, die man alleine gespielt so nie hinbekommen könnte. Als Beispiel kann ein Spieler das Feuer auf sich lenken, während andere Spiele es ausnutzen das die Gegner abgelenkt sind, um beispielsweise einen Angriff von der Flanke zu starten. Hier gibt es eben viele Möglichkeiten und nicht wie in einem 2D-Spiel, ein immer gleich ablaufendes "Gemetzel".
Und wenn ich da so manche 2D-Spiele sehe, mit ihren verschiedenen Zielen oder Gegnern, die eben gleichzeitig Geschicklichkeit erfordern (das Level an sich bewältigen durch geschickte Sprünge, Klettern, Dinge bewegen) und dann auch noch die Gegner,
Das sind alles Dinge die auch in einem 3D-Spiel vorhanden sind und was die Geschicklichkeit angeht, in einer 3D-Welt bedarf es ja wohl eine noch genauere Geschicklichkeit, um z.B. mit einem Flugzeug unter eine Brücke hindurch zu fliegen, als es in einem 2D-Spiel wo man ja nur 4 Grund-Richtungen hat in der man sich bewegen kann. Genau das bemängel ich ja bei 2D-Spielen das damit dort keine so hohe Geschicklichkeit möglich ist, wenn man keine Tiefe dafür im Raum hat.
die eben nicht nur "Soldat mit Knarre" sind.
Ich habe schon von einigen Spielern gelesen das sie nicht gerne gegen Aliens kämpfen wollen und es lieber so realistisch wie möglich haben wollen. Mir ist es egal ob ich gegen Soldaten, Moorhühnern, Aliens, oder Zombies antrete, es sind ja eh nur bunte Pixel für mich.
(Oh ja, verschiedene Knarren. Was ein Unterschied, von welchem Kaliber man getroffen wird...!
Ich finde es schon reizvoll mit verschiedene Waffen verschiedene Ziele zu treffen, so eignen sich Flugabwehr-Waffen wie ein Stinger eben besser um Flugzeuge/Helikopter damit abzuschiessen und eine Panzertfaust um damit Bodenfahrzeuge zu eleminieren. Auch kann man mit einem Sniper-Gewehr auch besser entfernte Ziele bekämpfen, auch wenn es für den Nahkapf weniger gut geeignet ist. Wenn die Benutzung der Waffen dann auf spezialisierte Klassen verteilt sind, so das nicht jeder Spieler zu jeder Zeit alle Waffen benutzen kann, also nur Sniper auch Snipergewehre verwenden dürfen, dann wird auf die Teamfähigkeit eines jeden Teammitglied ein größeres Gewicht gelegt und ein gemeinsame Vorgehen um so wichtiger.
Klar, gibt für den Metzel-Fan natürlich tolle Bilder, wenn er nicht nur jemanden umballert, sondern ihm mit einer fetteren Waffe den Kopf explodieren läßt, da spritzt die Suppe schön realistisch....) Aber in diesen 2D-Arcades sind die Gegner ganz verschieden, haben unterschiedliche Bewegungsabläufe, unterschiedliche Schüsse und interagieren auch mit dem Level an sich (d.h. auch das Level selbst bewegt sich mit).
Wo soll denn in einem 2D-Arcade-*Spiel so viele unterschiedliche Bewegungsabläufe vohanden sein, es gibt dort doch nur seitwärtwarts/hoch und runter und eine Mischung darauus. Von den unterschiedlichen Richtungen eines 3D-Spiels sind 2D-Spiele doch weit entfernt, es fehlt ja eine ganze Dimension um überhaupt von unterschiedliche Bewegungsabläufen hierbei reden zu können. Was du also für ein 2D-Spiele als "unterschiedlich" bezeichnest ist doch im Vergleich zu 3D-Spielen eher sehr eingeschränkt.
Und was diese Zusatzdinge angeht: Es gibt genügend Arcade-2D Spiele mit Bonusleveln oder Zwischenspielen - diese Idee ist nicht neu. Nur waren die damals eben auch Teil des Spiels und nicht nur "schmückendes Beiwerk".
Ich habe schon oft daran gedacht, dass man verschieden Spieltypen vereinen sollte. Etwa einen Egoschooter mit einem Strategie-Spiel. Die Strategen sehen dann wie gewohnt die gesamte Spielfläche aus der Vogelperspektive und dürfen, wenn genug Rohstoffe gesammelt wurden, Kampfeinheiten anfordern. Andere Spieler warten dann darauf das sie angefordert werden, um aus der Egoperspektive die vom Strategen gewünschten Aufgaben zu erledigen. Werden diese Aufgaben wunschgemäß erledigt dann bekommt man Punkte. Wenn man aber von der Aufgabe die man bekam abweicht und ander Dinge anstelle dessen tut die auch nützlich sind, dann bekommt man weniger Punkte. Stirbt man, dann muss man warten bis man wieder angefordert wird.
Aber mal ganz abgesehen davon: Es gibt ja auch Adventures - Spiele, die herausfordernd sind (WESENTLICH herausfordernder als dusseliges Kriegsgemetzel), die mit einfachster Steuerung und völlig ohne Geballer stunden/tage langen Spielspaß garantieren - und ja, es gibt auch Adventures, die NICHT nur EINEN vorgeschriebenen Weg haben, sondern die man auf einige unterschiedliche Wege lösen kann.
Mit einer 3D-Welt kann ein Adventure noch sehr viel mehr Wege ermöglichen, als es in einer 2D-Welt überhaupt möglich ist.(Textbasierende Adventures die rein auf der Vorstellungskraft der Spieler basieren lasse ich hierbei mal ausser Betracht.)
Und was 3D-Spiele angeht: Natürlich kann 3D auch sehr gut gemacht sein. Ich spiele z.B. gerne Ratchet&Clank (auf der PS2/PS3) - und das ist wesentlich mehr als ein blödes Kriegsspiel. Es hat Spaß und Ernst, es geht um Geschicklichkeit und Genauigkeit. Man muß teils nachdenken und teils ballern. Und obwohl das Pad so viele Tasten hat, ist die Steuerung intuitiv geraten - man denkt nicht die ganze Zeit über das blöde Pad nach und welchen Button man jetzt hämmern soll, da man die Hauptsteuerung auf 2 beschränkt hat und auch sonst sparsam mit dem Rest umgegangen ist. (Und so sehe ich das auch bei PC-Spielen: Nur weil über 100 Tasten DA SIND, muß man nicht 30 benutzen müssen, um ein Spiel zu spielen... Die vielen Tasten sind ja zur Texteingabe gedacht - die MÜSSEN nicht alle auch für ein Spiel benutzt werden. Ein Spiel wird nicht besser durch die Anzahl der Tasten/Steuerelemente, die man benutzen muß - eher im Gegenteil.)
Das ist auch meine Meinung dazu.
So und zu Ratchet&Clank: DAS ist es, was ich ein gutes, abwechslungsreiches 3D-Spiel nenne! Ein Spiel, das viele Dinge mit sich bringt: Wirklich eine abwechslungsreiche riesige Welt, viele Dinge, die man tun kann/muß (auch Zwischenspiele und so weiter) - es wird nebenher eine ganze Geschichte erzählt... - nicht nur blödes Kriegsgeballer. Und die Grafik und die Levelelemente sind zwar einerseits schön und nett gemacht - aber andererseits sind sie auch Teil des Spiels - sie haben einen Spielzweck, sind begeh- und benutzbar und nicht nur dazu da, um Leuten zu zeigen: "Hey, guck mal: Grafik!"
Wie ich schon bei anderen Diskussionen erwähnt habe bastel ich gerne eigene Maps für den 3D-Egoschooter Joint Operations. Die Grafikqualität ist im Vergleich zu neueren Spielen nicht gerade berauschend schön, es reicht eine DX8-Karte. Aber es ist möglich eigene Maps zu gestalten. So ist es damit auch möglich gewisse Aufgaben die erledigt werden sollen dort zu integrieren. Hierbei muss nicht zwingend von der Waffe gebrauch gemacht werden, es ist auch möglich ein Autorennen zu veranstalten, oder den Weg durch ein Labyrint zu finden. Das alles geht dann weit über das nur Spielen hinaus, so das hier weit aus mehr Kreativität abverlangt wird und die Möglichkeiten somit schier unendlich groß sind, grösser als ein fertiges Spiel mit seinen fixen Leveln je bieten könnte. (Mit den eingegrenzten Möglichkeiten einer 2D-Welt wäre hierbei auch die Gestaltungsmöglichkeit erheblich eingeschränkt.)
Will damit sagen: 3D kann für Spielemacher schon eine fantastische Herausforderung sein, um wirklich etwas daraus zu machen, das den Einsatz der dritten Dimension rechtfertigt - ODER es kann dazu benutzt werden, das immer gleiche doofe Kriegsspiel (mit jeweils anderem Thema - ohja, mal knallen wir Russen, mal Nazis, mal Vietcong ab...) damit zu machen. Dieses Kriegsgemetzel ist von allem, was 3D Spiele angeht und was man mit 3D machen könnte, wirklich der allerletzte Schund. - Das macht man, wenn man schnell Geld verdienen will und einem nichts besseres einfällt als das selbe blöde Kriegsgeballer herauszubringen, das die Konkurrenz auch schon herausgebracht hat - nur (oh, wie abwechslungsreich!) - in einem anderem Krieg (oder anderem Land). Und weil man ja weiß, was für eine Käuferschicht man damit bedient, gewinnt natürlich jeweils der WarShooter, der Töten, Sterben, Bluten, Zerstörung und Verrecken am realistischsten darstellt - also das beste Sadistenporno.
Ja das verstehe ich und ich finde diese Entwicklung auch bedenklich.
Und wenn jemand meint: Es ist ja nur ein Spiel - dann stellt sich natürlich schon die Frage, wenn es "ja nur ein Spiel" ist, warum möglichst realistisch aussehendes Mensch-gegen-Mensch-Abgeschlachte bei manchen ein so beliebtes Thema für "ja nur ein Spiel" ist.
Es könnte schon sein das mir Spiele in der Zukunft zu realistisch werden. Zur Zeit ist das aber noch nicht der Fall. Auch spiele ich am liebsten zusammen gegen Bots im Coop. Auch weil dort weniger gecheatet wird. Am liebsten wäre es mir, wenn es gar keine Ranglisten geben würde, denn wäre schon eine große Motivation zum Cheaten aus dem Spiel genommen.
Und mal abgesehen davon: Wer nur die (schlimmste Art der) Realität in ein Spiel umsetzen muß, dem fehlen wohl die Ideen, um ein Spiel ganz ohne reale Vorlage zu machen - ohne vorgefertigte Feindbilder usw. Das sind Spiele, die nie hätten gemacht werden können, wenn es nicht die tollen realen Vorlagen (die echten Kriege) dafür gegeben hätte.
Beim Stargate-Mod für Joint-Operations werden aber keine realen Kriege nachgespielt, sondern nur fiktive Kriege die auf der gleichnahmigen Fernsehserie basieren. So werden also gar nicht wirkliche reale Geschnisse benötigt um ein virtuelles Spiel davon machen zu können.
Zum Glück gibt es ja immer neue Kriegstreiber, die einen neuen Krieg anzetteln und damit immer neue tolle Vorlagen für Kriegsballerspiele liefern, so daß den Spielmachern nie das Material ausgeht und sie weiter Spiele machen können, damit junge Leute sich an der tollsten Erfindung der Menschheit (und den tollsten Menschen) ein Beispiel nehmen können.
Ich denke nicht das Spielentwickler es wirklich nötig haben ein reales Kreigsgeschehen für ihre Spiele zu verwenden.
Mich persönlich wundert es übrigens gar nicht, daß die US-Army einige dieser Spiele mitfinanziert - was ich mir hier nicht ausdenke, sondern was eine bekannte Tatsache ist. Es dient als willkommene Werbung. (So wird das, was junge Leute mögen - Computerspiele - mit dem verknüpft, was die Army will - Werbung für sich.) - Auf die Art sehen schon junge leicht zu begeisternde Leute, wie toll und herausfordernd die Army ist und was für ein Erfolgserlebnis, böse Feinde zu töten...
Ich finde es gut das du das noch mal verdeutlichst. Ich sehe auch in sehr vielen Filmen so eine psychlologische Beeinflussung, die ich ebenfalls bedenklich finde.
Und ja, natürlich sind diese Spiele nicht SOOO realistisch, daß es wirklich wie echter Krieg ist.
Ja genau, denn sonnst würde man ganz schnell angewiedert sein und sich von jedem realen Krieg so fern halten wie nur möglich, das ist nähmlich dann kein Spiel mehr, sondern nur noch Leid auf beiden Seiten und am Ende gibt es nur noch Verlierer
auf beiden Seiten.
Das merken die Leute dann ja auch - NACHDEM sie sich wehrverpflichtet haben und echte Menschen abknallen gehen durften. Übrigens sind sehr viele Leute, die mal im realen Krieg waren, nachher Kriegsgegner, wollen keine Uniformen und Waffen mehr haben oder sehen. (Und dann gibt es natürlich immer noch die Leute, die es hinterher immer noch toll fanden, obwohl ihnen im Schützengraben das Gehirn ihres besten Freundes auf die Jacke gespritzt ist.)
Ich habe schon zwei mal mit ehemaligen Angehörigen der französichen Fremdenlegion geredet. Keiner von den beiden war stolz darauf das sie Menschen getöten haben. Das Thema war so etwas von unangehm, das sie nicht weiter darüber reden wollten. Auch habe ich schon gehöhrt das wenn man einen Menschen tötet, das man dadurch auch etwas in einem selber tötet. Diese eigenen Schäden die man durch solche Handlungen sich damit auch selber antut sind dann wohl irreperabel.
Dirk