Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Auswahl, Einrichtung und Betrieb von Rechnern und Komponenten
Benutzeravatar
ChrisR3tro
Administrator
Beiträge: 1706
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:33
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von ChrisR3tro »

@5u3: Hast du einen besonderen Kühler zur passiven Kühlung des Coppermine im Einsatz? Wahrscheinlich hast du auch ein paar Gehäuselüfter drinstecken, oder?
Benutzeravatar
Doctor Creep
DOS-Guru
Beiträge: 947
Registriert: Di 27. Jan 2009, 19:33

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von Doctor Creep »

5u3 hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:@5u3: Was meinst du dazu? :)locutus
Natürlich habt ihr recht, ich habe mich geirrt. :oops:

Nicht die SCC-1 braucht eine -5V-Leitung, sondern die LAPC-I. Zumindest mein Modell macht keinen Mucks mehr, wenn man die -5V wegläßt
Öhm - warum läuft dann bei mir die LAPC-I ohne Probleme? Bietet das Seasonic S12II-380 (siehe Thread) die -5V?

Doc
Benutzeravatar
CptKlotz
Admin a.D.
Beiträge: 2405
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:36
Wohnort: Dorsten
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von CptKlotz »

Hallo zusammen,

Ganz doofe Frage: Was ist eigentlich die "-5V"-Schiene (STFW hab' ich betrieben, aber auf die Schnelle keine Antwort gefunden)?
Normalerweise kann eine Spannung doch nicht negativ sein - Mein Auto kann ja auch nicht "-5 km/h fahren", nur weil ich im Rückwärtsgang fahre. Für "-5V" müßte man doch an sich nur +5V verpolen.

Ist "-5V" einfach nur ein Name, der sich für eine der 5V-Schienen eingebürgert hat, oder steckt da doch etwas Besonderes dahinter?
“It is impossible to defeat an ignorant man in argument.” (William G. McAdoo)
Benutzeravatar
Dosenware
DOS-Gott
Beiträge: 3218
Registriert: Mi 24. Mai 2006, 20:29

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von Dosenware »

eine Spannung kann sehr wohl negativ sein, eine Spannung ist schließlich nur eine Potentialdifferenz.

und wenn dein Bezugspotential (Masse) ein hoeheres Potential aufweist als dein Vergleichspotential, bekommt du eine negative Spannung...

Bleistift: #stand

Code: Alles auswählen

Nr1     Nr2     Nr3
#
#
#               #
#               #
#       #       #
#       #       #

Nehmen wir als Bezugspunkt mal die Nr3.
D.h. die anderen #staende werden in Relation zu Nr3 angegeben, das Ergibt dann folgendes Bild:

Nr1-Nr3 = +## 
Nr2-Nr3 = -## !!
und bevor du weiter fragst: es gibt sowohl positive (Proton z.b.) als auch negative (Elektron z.b.) Ladungen...

EDIT: laesst sich der Scrollbalken bei CODE abschalten? (Mal eine Zeile entfernt, wegen scrollbalken)
Zuletzt geändert von Dosenware am Fr 10. Jul 2009, 19:25, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
5u3
Kommandozeilenfetischist
Beiträge: 176
Registriert: Do 21. Sep 2006, 17:05
Wohnort: Wien

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von 5u3 »

Doctor Creep hat geschrieben:Öhm - warum läuft dann bei mir die LAPC-I ohne Probleme? Bietet das Seasonic S12II-380 (siehe Thread) die -5V?
Keine Ahnung. Das Netzteil sieht laut Beschreibung nicht so aus, als würde es die -5V-Schiene bereitstellen.
Möglicherweise haben wir verschiedene Versionen der LAPC-I. Ist bei Deiner der ISA-Kontakt B5 belegt?
Die Erfahrung, daß eine LAPC-I die -5V-Leitung benötigt, haben auch schon andere gemacht, siehe z.B. hier.
Locutus hat geschrieben:@5u3: Hast du einen besonderen Kühler zur passiven Kühlung des Coppermine im Einsatz? Wahrscheinlich hast du auch ein paar Gehäuselüfter drinstecken, oder?
Auf der CPU steckt einer von diesen fächerförmigen Zalman Socket-A-Kühlern. Den mitgelieferten Lüfter habe ich allerdings nicht installiert. Im Gehäuse befinden sich drei Lüfter: Zwei (80 und 120mm) im Netzteil, und einer (90mm) in der Gehäusefront vor den Festplatten (die sind von allen Komponenten am lautesten). Vermutlich wäre die Kühlung nicht mehr ausreichend, wenn ich den Rechner stark belasten würde, aber als Linux-Firewall/NAT/Router/Fileserver hat der Prozessor selten was zu tun.
Benutzeravatar
ChrisR3tro
Administrator
Beiträge: 1706
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:33
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von ChrisR3tro »

@5u3: Einen von diesen Zalman-Fächern hatte ich auch mal auf einem Board sitzen, was ich ersteigert hatte. Die Dinger sind unglaublich schwer, oder? Transportieren sollte man den Rechner mit so einem Ding drauf lieber nicht mehr. Ich hatte bei dem Ding Angst, daß mir das den CPU-Sockel abreißt, deshalb hab' ich ihn nicht weiter verwendet. Intel empfiehlt glaub ich ein Maximalgewicht von 350 Gramm oder so...
Benutzeravatar
5u3
Kommandozeilenfetischist
Beiträge: 176
Registriert: Do 21. Sep 2006, 17:05
Wohnort: Wien

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von 5u3 »

So schwer ist der gar nicht. Laut diesem Review wiegt er nur 270 Gramm. Glücklicherweise sind Gehäuse/Mainboard und Netzteil so gestaltet, daß der Kühlkörper knapp vor dem Absauglüfter des Netzteils sitzt.
Benutzeravatar
CptKlotz
Admin a.D.
Beiträge: 2405
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:36
Wohnort: Dorsten
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von CptKlotz »

und wenn dein Bezugspotential (Masse) ein hoeheres Potential aufweist als dein Vergleichspotential, bekommt du eine negative Spannung...
Das leuchtet ein, ja... Ist dann eine Definitionsfrage. Trotzdem frage ich mich, warum man's nicht einfach verpolt, wenn eine bestimmte Steckkarte oder eine Baugruppe darauf die Polung anders herum haben möchte. Oder hat das einfach damit zu tun, daß einfach ein bestimmter "Pol" der Karte an der Masse hängen muß (Entstörung, Vermeidung von Brummschleifen, andere Gründe), so daß man in der Polung einfach nicht wahlfrei agieren kann und somit eine "-5V"-Leitung braucht?
“It is impossible to defeat an ignorant man in argument.” (William G. McAdoo)
Benutzeravatar
Dosenware
DOS-Gott
Beiträge: 3218
Registriert: Mi 24. Mai 2006, 20:29

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von Dosenware »

CptKlotz hat geschrieben:Oder hat das einfach damit zu tun, daß einfach ein bestimmter "Pol" der Karte an der Masse hängen muß
so ungefaher, ja... hat vmtl. was mit den Pn uebergaengen zu tun (kennst du von Dioden die leiten erst ab ~0,7V) - habe schon Schaltungen gesehen, bei denen Transistoren mit einer negativen Spannung versorgt werden, damit die das Eingangssignal von Null an verstaerken
Benutzeravatar
ChrisR3tro
Administrator
Beiträge: 1706
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:33
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von ChrisR3tro »

So Leute, neues Netzteil ist angekommen. Hier die versprochene Gegenüberstellung:

Testsystem (Router):
  • PIII-S 1,4 GHz 512kb Cache
    GA-6VEML (Via Apollo Pro 133T)
    3,5" HDD (PATA)
    5,25" DVD-Brenner
    Grafik, LAN, Sound onboard
    Zusätzl. Gbit-LAN-Karte
    Zusätzl. USB 2.0-Karte
    Debian Linux lenny
Vorher: HEC-300LR-PT (300 Watt)
  • Soft-off: 3-4 Watt
    BIOS: 62 Watt
    Linux-Konsole (idle): 57 Watt
    Linux-Konsole (Kernel compile): 65 Watt
Nachher: Seasonic SS-350ET Active PFC F3 (350 Watt)
  • Soft-off: 3 Watt
    BIOS: 53 Watt
    Linux-Konsole (idle): 52 Watt
    Linux-Konsole (Kernel compile): 58 Watt
Fazit:
Die Ersparnis des neuen 80-Plus-Netzteils ist gering, aber mehr war auch nicht zu erwarten. Die Spannungswandler auf dem Mainboard sollen ja auch immer großes Verlustpotential haben und ich weiß jetzt auch nicht, ob das Board u. der Linux-Kernel die Wait- bzw. Sleepstates der CPU auch komplett ausnutzen (vielleicht daher die geringe Idle/Last-Differenz). Ist ja auch kein Serverboard, sondern ein Mainstream-Board. Trotzdem kann ich jetzt nicht meckern. Ist zwar immernoch Overkill, aber vielleicht kann ich das Netzteil ja irgendwann mal in einem aktuelleren PC weiterverwenden und immerhin hab' ich jetzt ein Netzteil für meinen neuen DOS-Rechner übrig.

Die Messungen im Soft-off-Betrieb sind mit Vorsicht zu genießen, da mein günstiges "Powermeter" von Conrad bei geringer Last evtl. nicht sehr genau ist. Bei etwas mehr Last sollen diese Dinger aber sogar überraschend genau messen laut c't. Wenn jemand einen Weg weiß, um zu überprüfen, ob die CPU wirklich in den Idle-Betrieb geht bei ruhendem Desktop (oder in diesem Fall Konsole), wäre ich generell mal daran interessiert.

PS: Diese Supermarkt-Router im Plastikkästchen verbrauchen doch bestimmt auch an die 40 Watt wenn's hochkommt oder?

Gruß,
locutus
Benutzeravatar
CptKlotz
Admin a.D.
Beiträge: 2405
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:36
Wohnort: Dorsten
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von CptKlotz »

PS: Diese Supermarkt-Router im Plastikkästchen verbrauchen doch bestimmt auch an die 40 Watt wenn's hochkommt oder?
Ich hab' bei meinen eher etwas in der Größenordnung 15 W im Kopf (ein DSL-Router von Digitus, der mit DSL6000 überfordert schien und gerne mal "abstürzte" und ein Netgear WGR614 WLAN-Router). Den Netgear könnten wir ja aus Interesse noch einmal messen.

Mein FLI4L-Router ohne Festplatte (DX4/133) nimmt um die 30W, wenn ich mich recht erinnere.
“It is impossible to defeat an ignorant man in argument.” (William G. McAdoo)
Benutzeravatar
shakky4711
Kommandozeilenfetischist
Beiträge: 171
Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:21

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von shakky4711 »

Mein Netgear Router FR114P zieht im Leerlauf 8Watt, bei Betrieb 10Watt. Eine Fritzbox 7170 hat laut Messgerät mit aktiviertem WLAN nicht mal 12Watt verbraucht. Beim Netgera ist interessant gewesen, dass das mitgelieferte Steckernetzteil mit einem normalen Trafo darin 4 Watt mehr Verluste gebracht hat wie das elektronische Netzteil was jetzt dranhängt.

Um das Messergebnis meines Conrad Gerätes bei diesen geringen Leistungsaufnahmen etwas genauer zu bestimmen habe ich zuerst den Verbrauch einer 60Watt Glühlampe gemessen, anschließen den Router mit an die Steckdosenleiste gehängt und die Leistungsaufnahme der Glühlampe davon abgezogen.
Benutzeravatar
ChrisR3tro
Administrator
Beiträge: 1706
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 23:33
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von ChrisR3tro »

shakky4711 hat geschrieben:Um das Messergebnis meines Conrad Gerätes bei diesen geringen Leistungsaufnahmen etwas genauer zu bestimmen habe ich zuerst den Verbrauch einer 60Watt Glühlampe gemessen, anschließen den Router mit an die Steckdosenleiste gehängt und die Leistungsaufnahme der Glühlampe davon abgezogen.
Hey, gar keine schlechte Idee. :-)
Benutzeravatar
Doctor Creep
DOS-Guru
Beiträge: 947
Registriert: Di 27. Jan 2009, 19:33

Re: Neues ATX-Netzteil für DOS-PC, Vorschläge?

Beitrag von Doctor Creep »

Doctor Creep hat geschrieben:
5u3 hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:Was sagt ihr denn hierzu? :-)
http://www.seasonic.com/pdf/datasheet/0 ... 20APFC.pdf
Soll um die 30 EUR kosten...
Nettes Teil, aber Deine ISA-Soundkarten werden stumm bleiben, weil es keine -5V-Leitung hat. Zumindest die SCC-1 braucht die -5V,bei den anderen Karten bin ich mir nicht ganz sicher.
Neue Netzteile mit allen Spannungen zu bekommen dürfte mittlerweile schwierig sein. Die -5V-Leitung ist seit ATX-Revision 1.2 (2002) nur mehr optional, und seit Revision 2.01 (2004) gar nicht mehr in der Spezifikation enthalten.
Hmm - ich hab mir für meinen Dos-PC ein aktuelles Seasonic S12II-380 gegönnt (Seasonic kann ich eh allen empfehlen die ein wirklich *leises* Netzteil suchen)

http://geizhals.at/deutschland/a258686.html

Damit funktioniert auch meine ISA-Beschallung (LAPC + GUS) problemlos...
Auch an dieser Stelle nochmal (Google-User werden's u.U. danken):

Mea culpa - DIE LAPC-I BRAUCHT DIE -5V (Die GUS nicht)!

Danke nochmal für den Tipp - sonst hätte ich beim nochmaligen Testen einen großen Schreck bekommen. Lieber das falsche Netzteil als ne defekte LAPC ;)

Erklärung siehe auch:

http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f=1&t=5645&start=0


Doc
Antworten