eBay: Nur noch ein Tummelplatz für Deppen und Betrüger?
Verfasst: Sa 3. Nov 2007, 04:58
Hallo zusammen...
Mich würde mal interessieren, was Eure Erfahrungen und Eure Einstellung zu eBay sind.
Ich habe persönlich den Eindruck, daß eBay immer unattraktiver wird:
-Die Preise scheinen zunehmend in exorbitante Höhen zu steigen. Mittlerweile bieten sich die Leute gegenseitig kaputt, auch wenn die Ware ein uralter, vergammelter C64 mit unbekannter Historie ist, von einem Verkäufer, dessen Zuverlässigkeit man vor dem Kauf kaum einschätzen kann. Viele Dinge kann man bei eBay kaum noch kaufen. Teilweise ist Gebrauchtware dort teurer als Neuware im Fachhandel - geht's noch?
-Kommt das nur mir so vor, oder tummeln sich auf eBay immer mehr Deppen, deren debiles Gestammel im der Artikelbeschreibung kaum noch lesbar ist?
Selbst das scheint aber andere Leute nicht davon abzuhalten, verrückte Beträge zu bieten.
Aber auch die Kommunikation mit dem Geschäftspartner scheint für viele Leute nur noch lästige Zeitverschwendung zu sein. Anrede, Gruß, "Bitte" und "Danke" sind schon zuviel verlangt, wenn überhaupt noch Korrespondenz per E-Mail stattfindet. Am liebsten soll man wohl nur noch per Überweisung(+) die Kohle rüberwachsen lassen, vielleicht noch in einem Web-Formular irgendwas anklicken und dann abwarten, ob man vielleicht nach Wochen mal Ware bekommt.
-Mittlerweile sind Betrügereien, unzuverlässige Verkäufer und Waren, die nicht der Beschreibung entsprechen, fast schon die Regel.
Zieht eBay eigentlich verstärkt solche Chaoten und Kleinbetrüger an, die sich für unendlich clever halten und mit altem Krempel das schnelle Geld verdienen wollen?
Vielleicht ist die Plattform ja auch einfach zunehmend ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, da ja mittlerweile nicht mehr nur Geeks und Akademiker das Internet nutzen (schade eigentlich)...
-Wann wird eigentlich endlich das dämliche Bewertungssystem abgeschafft, welches Rachebewertungen ermöglicht, wenn ich völlig zurecht eine Negativ-Bewertung vergebe? Wahrscheinlich nie, denn die Angst vor Rachebewertungen hält die Nutzer davon ab, schlecht zu bewerten, so daß eBay für den unwissenden Beobachter wie ein Hort der Ehrlichkeit und Harmonie aussieht.
-Das Einstellen von Artikeln wird immer teurer und gleichzeitig werden die Regeln immer restriktiver. Links darf man keine einfügen, für Fotos darf man nur noch den eBay-eigenen, kostenpflichtigen Dienst benutzen.
-eBay scheint sich generell nicht besonders viel Zeit für den Umgang mit Anfragen und Beschwerden zu nehmen. Bestenfalls bekommt man einige vorgefertigte Textbausteine.
Alles in allem kann einem da schon die Lust an dieser Art des Handels vergehen.
Andererseits gibt's bei eBay jederzeit eine verlockende Auswahl an diversen Gebrauchtwaren, die sonst kaum irgendwo zu bekommen sind. Hardware aus fernen Bundesländern oder sogar aus dem Ausland sind nur ein paar Mausklicks und eine Überweisung entfernt.
Der weniger schöne Effekt ist vielleicht eine Kommerzialisierung und Entpersonalisierung des privaten Handels. Dinge, die früher verschenkt oder preiswert auf Flohmärkten oder in den Kleinanzeigen angeboten wurden, werden heute mit viel Geschwafel an den Höchstbietenden verscherbelt. Mit jedem alten Plunder soll mittlerweile anscheinend möglichst viel Geld verdient werden, teilweise hart an der Grenze zum Betrug.
Die Hemmschwelle sinkt dabei wohl auch deshalb, weil scheinbar nur noch zwei "Nicknames" miteinander kommunizieren.
Ich persönlich habe nach dem Ärger wegen eines defekten und völlig versifften Kopfhörers erstmal wieder die Nase voll, aber ich weiß nicht, wie lange ich mich dem Reiz der vielen tollen Gebrauchtwaren auf eBay diesmal entziehen kann :-)
Ernsthafte Alternativen zu eBay scheint's ja leider auch nicht viele zu geben - klar, warum sollen Verkäufer auch ihre Waren woanders anbieten, wo doch die potentielle Kundschaft bei ebay so viel größer ist...
Hier noch ein schöner Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 14,00.html
Im Grunde stellt sich die Frage, ob man sich nicht wirklich viel Ärger erspart, wenn man auf eBay verzichtet oder nur noch Waren dort kauft, die selten bis nie kaputt gehen.
Aber spätestens, wenn ich an einem alten Computer mal wieder ein Stück Hardware ersetzen muß, werde ich wahrscheinlich wieder reumütig zu den vier bunten Buchstaben zurückkehren :-)
Gruß,
Stephan
Mich würde mal interessieren, was Eure Erfahrungen und Eure Einstellung zu eBay sind.
Ich habe persönlich den Eindruck, daß eBay immer unattraktiver wird:
-Die Preise scheinen zunehmend in exorbitante Höhen zu steigen. Mittlerweile bieten sich die Leute gegenseitig kaputt, auch wenn die Ware ein uralter, vergammelter C64 mit unbekannter Historie ist, von einem Verkäufer, dessen Zuverlässigkeit man vor dem Kauf kaum einschätzen kann. Viele Dinge kann man bei eBay kaum noch kaufen. Teilweise ist Gebrauchtware dort teurer als Neuware im Fachhandel - geht's noch?
-Kommt das nur mir so vor, oder tummeln sich auf eBay immer mehr Deppen, deren debiles Gestammel im der Artikelbeschreibung kaum noch lesbar ist?
Selbst das scheint aber andere Leute nicht davon abzuhalten, verrückte Beträge zu bieten.
Aber auch die Kommunikation mit dem Geschäftspartner scheint für viele Leute nur noch lästige Zeitverschwendung zu sein. Anrede, Gruß, "Bitte" und "Danke" sind schon zuviel verlangt, wenn überhaupt noch Korrespondenz per E-Mail stattfindet. Am liebsten soll man wohl nur noch per Überweisung(+) die Kohle rüberwachsen lassen, vielleicht noch in einem Web-Formular irgendwas anklicken und dann abwarten, ob man vielleicht nach Wochen mal Ware bekommt.
-Mittlerweile sind Betrügereien, unzuverlässige Verkäufer und Waren, die nicht der Beschreibung entsprechen, fast schon die Regel.
Zieht eBay eigentlich verstärkt solche Chaoten und Kleinbetrüger an, die sich für unendlich clever halten und mit altem Krempel das schnelle Geld verdienen wollen?
Vielleicht ist die Plattform ja auch einfach zunehmend ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, da ja mittlerweile nicht mehr nur Geeks und Akademiker das Internet nutzen (schade eigentlich)...
-Wann wird eigentlich endlich das dämliche Bewertungssystem abgeschafft, welches Rachebewertungen ermöglicht, wenn ich völlig zurecht eine Negativ-Bewertung vergebe? Wahrscheinlich nie, denn die Angst vor Rachebewertungen hält die Nutzer davon ab, schlecht zu bewerten, so daß eBay für den unwissenden Beobachter wie ein Hort der Ehrlichkeit und Harmonie aussieht.
-Das Einstellen von Artikeln wird immer teurer und gleichzeitig werden die Regeln immer restriktiver. Links darf man keine einfügen, für Fotos darf man nur noch den eBay-eigenen, kostenpflichtigen Dienst benutzen.
-eBay scheint sich generell nicht besonders viel Zeit für den Umgang mit Anfragen und Beschwerden zu nehmen. Bestenfalls bekommt man einige vorgefertigte Textbausteine.
Alles in allem kann einem da schon die Lust an dieser Art des Handels vergehen.
Andererseits gibt's bei eBay jederzeit eine verlockende Auswahl an diversen Gebrauchtwaren, die sonst kaum irgendwo zu bekommen sind. Hardware aus fernen Bundesländern oder sogar aus dem Ausland sind nur ein paar Mausklicks und eine Überweisung entfernt.
Der weniger schöne Effekt ist vielleicht eine Kommerzialisierung und Entpersonalisierung des privaten Handels. Dinge, die früher verschenkt oder preiswert auf Flohmärkten oder in den Kleinanzeigen angeboten wurden, werden heute mit viel Geschwafel an den Höchstbietenden verscherbelt. Mit jedem alten Plunder soll mittlerweile anscheinend möglichst viel Geld verdient werden, teilweise hart an der Grenze zum Betrug.
Die Hemmschwelle sinkt dabei wohl auch deshalb, weil scheinbar nur noch zwei "Nicknames" miteinander kommunizieren.
Ich persönlich habe nach dem Ärger wegen eines defekten und völlig versifften Kopfhörers erstmal wieder die Nase voll, aber ich weiß nicht, wie lange ich mich dem Reiz der vielen tollen Gebrauchtwaren auf eBay diesmal entziehen kann :-)
Ernsthafte Alternativen zu eBay scheint's ja leider auch nicht viele zu geben - klar, warum sollen Verkäufer auch ihre Waren woanders anbieten, wo doch die potentielle Kundschaft bei ebay so viel größer ist...
Hier noch ein schöner Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 14,00.html
Im Grunde stellt sich die Frage, ob man sich nicht wirklich viel Ärger erspart, wenn man auf eBay verzichtet oder nur noch Waren dort kauft, die selten bis nie kaputt gehen.
Aber spätestens, wenn ich an einem alten Computer mal wieder ein Stück Hardware ersetzen muß, werde ich wahrscheinlich wieder reumütig zu den vier bunten Buchstaben zurückkehren :-)
Gruß,
Stephan