Computer-Kauf im Laufe der Zeit
Verfasst: Sa 31. Mai 2008, 13:59
Hallo zusammen
mal ein kleiner Rückblick, wo man damals so einkaufen war, mit einem kleinen "Was wurde eigentlich aus...?"
Ladenketten:
- ESCOM - Irgendwie die legendärste Kette überhaupt. Die Preise waren ja kaum zu schlagen, die Qualität... schon. Ein Schulfreund von mir hatte einen ESCOM. Schick sah das Ding ja aus, etwas anderes Gehäusedesign als der Durchschnitt. Gut ausgestattet auch. Aber irgendwie wollte das alles nicht so recht laufen. Auch andere Bekannte von mir hatten immer Probleme mit den Dingern. Mit Heißkleber fixierte Karten, Abstürze noch und nöcher, ...
Trotzdem waren gerade die ESCOM-Filialen immer ein Erlebnis. Heute gibts ESCOM ja wieder als Online-Shop, die Frage ist nur ob der Betreiber sich mit diesem legendären aber für seine Qualität nicht gerade bekannten Marke einen Gefallen getan hat.
- Vobis - Immer für Überraschungen gut. Ich muss mal gucken, dass ich bei Gelegenheit mal auf Ebay ein paar dieser alten Highscreen Colani Design Teile wie Joystick, Maus, Tastatur und Gehäuse zusammenkratze. Sowas gab es nicht alle Tage. Potthässlich aber irgendwie kultig.
Viel übrig ist von Vobis ja nicht mehr, außer eine 08/15 Franchise-Kette mit Online-Shop.
- Comtech - Ging irgendwie an mir vorbei... und war dann irgendwann pleite. Soll wohl noch nen Online-Shop geben der die Markenrechte nutzt, ging aber auch an mir vorbei.
- Atelco - Hatte nie so den Flair wie Vobis und ESCOM weil man halt nicht so sehr auf eigene Marken und eigenes Design wert legte, aber was man da verkauft hat, hatte eigentlich immer Hand und Fuß und war preiswert. Die einzige Kette die in ihrer Urpsrungsform überlebt hat, und das zurecht wie ich finde. Gehe heute immer noch gerne dahin, es nervt allerdings manchmal, dass die Filialen kaum was auf Lager haben und alles aus der Zentrale bestellen müssen. Aber okay, so halten sie Lagerkosten niedrig und Einkaufspreise tagesaktuell und somit die Preise niedrig. Für die "schnelle Nummer" weil was abgeraucht ist taugts leider dann meist nicht weil das Teil das ich haben will dann nicht da ist, aber wenn ich Zeit habe dann greife ich gerne auf Atelco zurück weil die Preise sehr günstig sind und der Service sehr gut (Soforttausch defekter Teile, bei Komplettrechnern sogar 5 Jahre Garantie, selbst wenn man Einzelteile kauft aus denen ersichtlich ist, dass da ein Komplettrechner draus wurde)
Computermärkte
Sehr interessante Veranstaltungen Sonntags auf denen kleine Computerhändler, damals meist in Garagen, Gartenhäusern und Kellern angesiedelt, ausstellten und somit auch Sonntags verkaufen durften. Manchmal waren halt schwarze Schafe dazwischen aber die meisten waren echt genial und verbreiteten somit ihren guten Ruf damit die Leute dann mal in ihr Gartenhaus zum Einkaufen kamen. Oftmals hatten die Händler sehr gute Preise und einige, die ich auf den Märkten kennen gelernt habe gibts noch heute (auch wenn ich das angesichts von Preisen, Sortiment und Co kaum glauben mag - aber die machens halt über Service, Beratung und Sonderbestellungen).
Ich fand das hatte immer Flair und würd gern noch mal zu so Computermarkt hin, leider sind die Veranstaltungen immer seltener geworden. Außerdem weiß ich nicht, ob das heute noch den Flair von damals hat, die Märkte haben Anfang des Jahrtausends schon stark abgebaut.
Lokale Geschäfte
- Dragons/Snogard - Da ich aus dem Umkreis von Köln komme (genau gesagt aus Kerpen) war ich schon immer häufig bei Dragons Computer, einem großen Versandhandel mit lokalem Ladengeschäft in Frechen, ebenfalls eine Kleinstadt vor den Toren von Köln. Die mussten dann mal irgendwann wegen Namensstreitigkeiten ihren Namen ändern und hießen dann Snogard (na, wem fällt auf, was die gemacht haben? Tip: Dragons fängt mit D an und hört mit S auf, bei Snogard ist es umgekehrt).
Die Verhältnisse waren teilweise noch schlimmer als bei ESCOM, die Preise aber auch noch niedriger. Immerhin: Im Verkaufsraum (Verfahren bei Dragons: Bezahlen, mit unterschriebener Rechnung ins Lager dort Ware abholen - ist bei Snogard immer noch so, nur dass man hier irgendwann die Warteschlange mittels Wartenummern entzerrte) bekam man zu Zeiten von Dragons sogar ein Getränk pro Kunde gratis (heute muss man den Getränkeautomaten bezahlen). Mies hingegen die Masche mit den 20DM Servicepauschale pro angefangener viertel Stunde wenn die reklamierte Hardware doch okay war. Vor allem erlebte ich da schon Sachen, dass jemand mit einer defekten Grafikkarte ankam, nach 20 Minuten (zwei angefangene viertel Stunden) kam der Service-Mann zurück und sagte "Karte okay, 40DM Pauschale bitte". Antwort des Kunden "Freut mich, dass die Karte okay ist, aber das ist nicht meine", denn er hatte seine defekte Karte markiert.
Heute gibts das nicht mehr. Ich gehe immer noch viel zu Snogard, weil sie bereinigt immer noch die billigsten für mich sind (kein langer Anfahrtweg und somit sind die Fahrkosten geringer als Versand- oder Fahrkosten bei anderen Händlern und selbst wenn die anderen billiger sind, denn Snogard ist nicht mehr der gnadenlos billigste, sind die billigeren Händler bereinigt wegen hoher Versandkosten vielleicht noch teurer). Wenn ich doch mal was reklamieren musste, was bei den Mengen die ich für mich und Bekannte da kaufe nicht ausbleibt, wurde es in den letzten Jahren immer gut bearbeitet.
Übrigens steht heute in der Warenausgabe von Snogard ein kleines Museum in einer großen Glasvitrine, von den späten 70ern (Sinclair) über frühe 80er (C64 und Co) bis zum Anfang dieses Jahrtauends mit Elsa Revelator Brille oder Yamaha CD-Brenner mit Disc-Tattoo Technik.
- Dynasty Computer - Das war der absolute Knaller. Für alle, die Köln kennen, der Laden war in der Luxemburger Straße, kurz etwa 100 Meter von der Ecke Luxemburger/Barbarossaplatz wo sich auch Vobis und ESCOM mit zwei Riesen Filialen gegenüber standen entfernt. Leider gibts den Laden nicht mehr. Das waren ein paar Japaner die fast kein Deutsch und auch nicht wirklich viel Englisch sprachen, dafür immer gut gelaunt, freundlich, hilfsbereit... das Sortiment war groß, teilweise eher ungewöhnlich (auch spezielle Marken und Teile) und die Preise günstig.
Unter Anderem hatten die einen Servertower mit 10 Laufwerkseinschüben (alle 5.25" und nach vorne offen, ich war damals im Wechselrahmen-Wahn und auch sonst irgendwie größenwahnsinnig und musste das Teil haben). Ich stand da im Laden und wollte aber evtl. auch noch Alternativen ausloten. Der Chef: "You speak english?". Ich "Yes a bit". Und dann versuchte ich ihm klar zu machen, dass ich viele Laufwerkseinschübe brauche, kam aber nicht auf Slots für Einschübe. Mein Satz also "I need many Einschübe for Floppy Drives". Er zeigte mir den besagten Server-Tower. Ich: "What does it cost?", er tippt drei Zahlen in den Taschenrechner und hält mir diesen unter die Nase. 300DM. Viel Geld damals für mich als Schüler aber trotzdem, der Tower musste es sein, zumal ich eh einen neuen brauchte da in meinem alten das Netzteil (damals nur schwer einzeln erhältlich, zumal der alte Tower eine komische Netzteil-Bauform hatte) abgeraucht war.
Ein Punkt warum ich immer schon zweifelte, wie lang der Laden überlebt war, dass in den Gelben Seiten die Privatnummer der Inhaber stand und nicht die Nummer des Shops.
Was hattet ihr damals in den 90ern für Kult-Läden? Und gibt es die heute noch? Oder wart ihr damals auch auf Computermärkten und geht ihr evtl. auch heute noch hin?
mal ein kleiner Rückblick, wo man damals so einkaufen war, mit einem kleinen "Was wurde eigentlich aus...?"
Ladenketten:
- ESCOM - Irgendwie die legendärste Kette überhaupt. Die Preise waren ja kaum zu schlagen, die Qualität... schon. Ein Schulfreund von mir hatte einen ESCOM. Schick sah das Ding ja aus, etwas anderes Gehäusedesign als der Durchschnitt. Gut ausgestattet auch. Aber irgendwie wollte das alles nicht so recht laufen. Auch andere Bekannte von mir hatten immer Probleme mit den Dingern. Mit Heißkleber fixierte Karten, Abstürze noch und nöcher, ...
Trotzdem waren gerade die ESCOM-Filialen immer ein Erlebnis. Heute gibts ESCOM ja wieder als Online-Shop, die Frage ist nur ob der Betreiber sich mit diesem legendären aber für seine Qualität nicht gerade bekannten Marke einen Gefallen getan hat.
- Vobis - Immer für Überraschungen gut. Ich muss mal gucken, dass ich bei Gelegenheit mal auf Ebay ein paar dieser alten Highscreen Colani Design Teile wie Joystick, Maus, Tastatur und Gehäuse zusammenkratze. Sowas gab es nicht alle Tage. Potthässlich aber irgendwie kultig.
Viel übrig ist von Vobis ja nicht mehr, außer eine 08/15 Franchise-Kette mit Online-Shop.
- Comtech - Ging irgendwie an mir vorbei... und war dann irgendwann pleite. Soll wohl noch nen Online-Shop geben der die Markenrechte nutzt, ging aber auch an mir vorbei.
- Atelco - Hatte nie so den Flair wie Vobis und ESCOM weil man halt nicht so sehr auf eigene Marken und eigenes Design wert legte, aber was man da verkauft hat, hatte eigentlich immer Hand und Fuß und war preiswert. Die einzige Kette die in ihrer Urpsrungsform überlebt hat, und das zurecht wie ich finde. Gehe heute immer noch gerne dahin, es nervt allerdings manchmal, dass die Filialen kaum was auf Lager haben und alles aus der Zentrale bestellen müssen. Aber okay, so halten sie Lagerkosten niedrig und Einkaufspreise tagesaktuell und somit die Preise niedrig. Für die "schnelle Nummer" weil was abgeraucht ist taugts leider dann meist nicht weil das Teil das ich haben will dann nicht da ist, aber wenn ich Zeit habe dann greife ich gerne auf Atelco zurück weil die Preise sehr günstig sind und der Service sehr gut (Soforttausch defekter Teile, bei Komplettrechnern sogar 5 Jahre Garantie, selbst wenn man Einzelteile kauft aus denen ersichtlich ist, dass da ein Komplettrechner draus wurde)
Computermärkte
Sehr interessante Veranstaltungen Sonntags auf denen kleine Computerhändler, damals meist in Garagen, Gartenhäusern und Kellern angesiedelt, ausstellten und somit auch Sonntags verkaufen durften. Manchmal waren halt schwarze Schafe dazwischen aber die meisten waren echt genial und verbreiteten somit ihren guten Ruf damit die Leute dann mal in ihr Gartenhaus zum Einkaufen kamen. Oftmals hatten die Händler sehr gute Preise und einige, die ich auf den Märkten kennen gelernt habe gibts noch heute (auch wenn ich das angesichts von Preisen, Sortiment und Co kaum glauben mag - aber die machens halt über Service, Beratung und Sonderbestellungen).
Ich fand das hatte immer Flair und würd gern noch mal zu so Computermarkt hin, leider sind die Veranstaltungen immer seltener geworden. Außerdem weiß ich nicht, ob das heute noch den Flair von damals hat, die Märkte haben Anfang des Jahrtausends schon stark abgebaut.
Lokale Geschäfte
- Dragons/Snogard - Da ich aus dem Umkreis von Köln komme (genau gesagt aus Kerpen) war ich schon immer häufig bei Dragons Computer, einem großen Versandhandel mit lokalem Ladengeschäft in Frechen, ebenfalls eine Kleinstadt vor den Toren von Köln. Die mussten dann mal irgendwann wegen Namensstreitigkeiten ihren Namen ändern und hießen dann Snogard (na, wem fällt auf, was die gemacht haben? Tip: Dragons fängt mit D an und hört mit S auf, bei Snogard ist es umgekehrt).
Die Verhältnisse waren teilweise noch schlimmer als bei ESCOM, die Preise aber auch noch niedriger. Immerhin: Im Verkaufsraum (Verfahren bei Dragons: Bezahlen, mit unterschriebener Rechnung ins Lager dort Ware abholen - ist bei Snogard immer noch so, nur dass man hier irgendwann die Warteschlange mittels Wartenummern entzerrte) bekam man zu Zeiten von Dragons sogar ein Getränk pro Kunde gratis (heute muss man den Getränkeautomaten bezahlen). Mies hingegen die Masche mit den 20DM Servicepauschale pro angefangener viertel Stunde wenn die reklamierte Hardware doch okay war. Vor allem erlebte ich da schon Sachen, dass jemand mit einer defekten Grafikkarte ankam, nach 20 Minuten (zwei angefangene viertel Stunden) kam der Service-Mann zurück und sagte "Karte okay, 40DM Pauschale bitte". Antwort des Kunden "Freut mich, dass die Karte okay ist, aber das ist nicht meine", denn er hatte seine defekte Karte markiert.
Heute gibts das nicht mehr. Ich gehe immer noch viel zu Snogard, weil sie bereinigt immer noch die billigsten für mich sind (kein langer Anfahrtweg und somit sind die Fahrkosten geringer als Versand- oder Fahrkosten bei anderen Händlern und selbst wenn die anderen billiger sind, denn Snogard ist nicht mehr der gnadenlos billigste, sind die billigeren Händler bereinigt wegen hoher Versandkosten vielleicht noch teurer). Wenn ich doch mal was reklamieren musste, was bei den Mengen die ich für mich und Bekannte da kaufe nicht ausbleibt, wurde es in den letzten Jahren immer gut bearbeitet.
Übrigens steht heute in der Warenausgabe von Snogard ein kleines Museum in einer großen Glasvitrine, von den späten 70ern (Sinclair) über frühe 80er (C64 und Co) bis zum Anfang dieses Jahrtauends mit Elsa Revelator Brille oder Yamaha CD-Brenner mit Disc-Tattoo Technik.
- Dynasty Computer - Das war der absolute Knaller. Für alle, die Köln kennen, der Laden war in der Luxemburger Straße, kurz etwa 100 Meter von der Ecke Luxemburger/Barbarossaplatz wo sich auch Vobis und ESCOM mit zwei Riesen Filialen gegenüber standen entfernt. Leider gibts den Laden nicht mehr. Das waren ein paar Japaner die fast kein Deutsch und auch nicht wirklich viel Englisch sprachen, dafür immer gut gelaunt, freundlich, hilfsbereit... das Sortiment war groß, teilweise eher ungewöhnlich (auch spezielle Marken und Teile) und die Preise günstig.
Unter Anderem hatten die einen Servertower mit 10 Laufwerkseinschüben (alle 5.25" und nach vorne offen, ich war damals im Wechselrahmen-Wahn und auch sonst irgendwie größenwahnsinnig und musste das Teil haben). Ich stand da im Laden und wollte aber evtl. auch noch Alternativen ausloten. Der Chef: "You speak english?". Ich "Yes a bit". Und dann versuchte ich ihm klar zu machen, dass ich viele Laufwerkseinschübe brauche, kam aber nicht auf Slots für Einschübe. Mein Satz also "I need many Einschübe for Floppy Drives". Er zeigte mir den besagten Server-Tower. Ich: "What does it cost?", er tippt drei Zahlen in den Taschenrechner und hält mir diesen unter die Nase. 300DM. Viel Geld damals für mich als Schüler aber trotzdem, der Tower musste es sein, zumal ich eh einen neuen brauchte da in meinem alten das Netzteil (damals nur schwer einzeln erhältlich, zumal der alte Tower eine komische Netzteil-Bauform hatte) abgeraucht war.
Ein Punkt warum ich immer schon zweifelte, wie lang der Laden überlebt war, dass in den Gelben Seiten die Privatnummer der Inhaber stand und nicht die Nummer des Shops.
Was hattet ihr damals in den 90ern für Kult-Läden? Und gibt es die heute noch? Oder wart ihr damals auch auf Computermärkten und geht ihr evtl. auch heute noch hin?