Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

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b20a9
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von b20a9 »

Damals hab ich DOS verlassen, nachdem ich Windows 2000 kennen und lieben gelernt habe. Herrlich stabiles und schnelles Betriebssystem, und natürlich weil die ganze Software/die Spiele später für Windows und nicht mehr für DOS raus kamen. Aber nach einiger Zeit hab ich DOS und die alten Spiele so sehr vermisst, dass ich zurück gekehrt bin :-) Hatte eigentlich immer irgendeinen alten Zweitrechner, da ich auf auch kein besonders großer Fan von Dos-Box bin. Heute ist es ein Hobby und ich habe mehrere Retro-Rechner und viele alte Hardware zum Rumbasteln.
Acer AcerMate 386SX 33, Cyrix FasMath FPU, 6MB RAM, 3Com Etherlink Mit XT-IDE, Miro PCM1 Pro, 1GB Transcent Industrial CF
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HSM
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von HSM »

Eigentlich hat DOS mich im Alltag verlassen :wink:
Dafür ist der technische Fortschritt der Hauptgrund. In meinem Fall, die Möglichkeiten des Internet.
Ich habe es aber nicht entwischen lassen und nutze es weiter, wo es tauglich ist.
Und auch, weil ich mich gerne in den "Pionierszeiten" der heimischen PC-Eroberung erneut verlieren mag.
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OnkelBogi
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von OnkelBogi »

Ich blieb sehr lange DOS treu. Ich muss auch zugeben, dass ich eher allgemein recht spät den nächsten Sprung (OS technisch) gemacht habe. So nutzte ich lange DOS 6.22 und Windows 3.1 . Bis Windows ME war ja noch DOS komplett dabei. Wobei ich ME nicht hatte, bei Win 98 Second Edition war bei mir Schluss.
WolfgangK
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von WolfgangK »

Ich hab mich lange dagegen gesträubt MS Dos und win 3.11 zu verlassen.

Der Grund zu wechseln waren dann natürlich die spiele. Beruflich hatte ich damals nichts mit PC's am Hut und so ist es bis heute (bis auf 7 jahre verkäufer beim niedermeyer) geblieben.
Der wechsel kam dann in Form eines pentium 75 und windows 95a und dass alles wegen "civilization 2. Auch so ein Süchtigmacher! Es kamen dann spiele wie" phantasmagoria 1&2", "warhammer shadow of the horned rat" und andere noch dazu.
Wobei ich der wahrheit die ehre geben muss, denn natürlich nutzte ich dos weiter als dual boot mit win95 und auf dem damals noch existierenden 486 DX2/66.
Aber MS DOS war und ist für mich mein Lieblingssystem, weil alle wichtigen Dateien auf eine 1,44mb diskette passen und es ruck zuck installiert ist.
Heute nutze ich es auf einigen PC's von 286 bis k6-3 und alles funktioniert bestens.
Hab es also in Wirklichkeit nie verlassen...
go32
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von go32 »

BluesmanBGM hat geschrieben: Mi 17. Apr 2019, 09:33 Hmmm. Aber mal als provokative Zwischenfrage: ist das dann nicht irgendwie ein Argument für nostalgische Stagnation im DOS-Bereich? Also nur noch ausschließlich Verwendung und/oder Entwicklung für "passende Spiele/Anwendungen..." auf "(ganz) alten PCs"? Vielleicht sind es ja gerade die engagierten Glorifizierer und Fetischisten, die hier noch aktiv was bewegen könnten. Leider gibt es halt zuwenige davon bzw. kreativ weit weniger, als z.B. im Homecomputer-Bereich.
Kann sein dass es da zu wenige gibt, sind aber immer noch mehr als genug Textmode- und Kommandozeilenfetischisten da. GUI dagegen wir mehr und mehr ausgedünnt! Auch da gab es zu DOS Zeiten richtig gute Bibliotheken.
BluesmanBGM hat geschrieben: Den Sinn von Norton Commander & Co konnte ich ehrlich gesagt auch nie nachvollziehen. Ich mag da gerade die "direkte" Kommunikation mit der Maschine über Wörter. In der Zeit, die ich brauche, um irgendwelche GUIs oder blauen Shells zu starten, und dann per Maus oder Cursor zu verwenden, habe ich doch schon mehrere DOS-Befehle getippt, die mir die Dateioperationen erledigen. Okay, große Datenmassen habe ich zugegeben keine, es sind eigentlich nie mehr als 100 - 150 MB auf der 2-GB-Platte drauf.

Chris
Gerade bei großen Datenmengen ist eine menügeführte besser noch grafische Oberfläche das beste was man haben kann. Voraisgesetzt natürlich, die ist intuitiv bedienbar. Sollte ein heutiger Rechner können, nicht die kryptische Linux Hacker Philospphie. Die mit DOS gerettet wird!!!! Linux bietet inzwischen intuitive Tools für jedermann und das ist gut so, wozu brache ich sonst Rechner mit X GHZ Taktfrequenz und Gigabyte großen Programmen. Kommandozeile und Textmode konnte auch schon der 8086 und sogar der Z80. Heutige DOS Rechner können wegen der hohen Taktfrequenz und heutigem Speicherausbau wesentlich mehr. GUI konnt auch DOS schon ziemlich seit Beginn. Nicht erst seit Windows.
go32
Kommandozeilenfetischist
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlasse"?

Beitrag von go32 »

Warum habe ich DOS damals "verlassen"?:

Ich hatte mich schon zu DOS Zeiten mit menügeführten Bedienoberflächen beschäftigt und sogar einen programmierbaren Menügenerator gebaut. Damals noch im Textmode. Bis dann GEOS und Windows kam und mit Tubo Pascal das bekannte Turbo Vision. Hatte auch einen Texteditor programmiert. 1 Jahr Programmierzeit. Mit Turbo Vision konnte ich so einen Texteditor voll funktionsfähig mit 3 Zeilen Quelltext herstellen. Alles Andere war in Turbo Vision breits codiert. Und seit Windows geht das Ganze dann auch noch grafisch.

Wozu da noch kryptisch mit Kommandozeile und nicht intuitiven Programmen rumfrickeln, der Computer hat ein Werkzeug, ein Hilfsmittel zu sein um praktische Aufgaben schnell zu erledigen.

Aber was man da heutzutage noch bei Github und anderen Plattformen zu beachten hat um ein simples Reposoitory anzulegen, eine Schande ist das im Zeitalter künstlicher Intelligenz, das könnte alles einfacher gehen, solche Versionsverwaltung. Dann könnte man sich auf sein Programm konzentrieren, das man hoch laden will, zumal wenn es schon OpenSource ist und man selber keinen müden Cent damit verdient.
Delphis1982
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlasse"?

Beitrag von Delphis1982 »

go32 hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 10:53 Alles Andere war in Turbo Vision breits codiert. Und seit Windows geht das Ganze dann auch noch grafisch.

Wozu da noch kryptisch mit Kommandozeile und nicht intuitiven Programmen rumfrickeln, der Computer hat ein Werkzeug, ein Hilfsmittel zu sein um praktische Aufgaben schnell zu erledigen.
Mir fiele da Ressourcensparsamkeit ein.
Dass Du als Programmierer nur noch 3 Zeilen schreiben musst, um ein Programm zu erstellen, heißt umgekehrt, dass das Betriebssystem umso mehr an Laufzeitkomponenten mitzubringen hat, damit dieser sparsame Code in eine für den PC sinnvolle Sprache umgesetzt werden kann.
Früher wurden die benötigten Funktionen in das Programm einprogrammiert, heute verlässt sich ein Tool auf das Vorhandensein von Bibliotheken.
Wenn man ein Programm schreibt, macht es einen riesen Unterschied, ob dieses in Assembler oder einer Hochsprache geschrieben wurde.
Ein Dateimanager in Assembler kann eine Größe von 2Mb haben, der gleiche Manager in .NET geschrieben ist plötzlich 20x so groß und langsamer. Nur als Beispiel.
Je mehr Arbeit dir eine Programmierumgebung abnimmt, desto ineffizienter ist der resultierende Quellcode, der dann kompiliert werden muss.
Wenn ich mir vorstelle, wie flink die Explorer.exe von Windows 98 ist, und wie behäbig der heutige ist... trotz mehrerer GHz unterm Arsch.

Warum muss ich ein riesiges Programm laufen lassen, eas eine schicke Oberfläche hat mit viel Bling Bling und Klickibunti und Animationen,
wenn die gleiche Aktion ein Textmode-Programm erledigen kann, welches auch noch automatisiert werden kann (Windows Aufgabenplanung oder Autoexec.bat z.B.)?

Ich bin ein Fan von Textmode, habe mir für spezielle, wiederkehrende und immer gleichen Aktionen diverse Batches geschrieben, die bei Bedarf einfach gestartet werden konnen.
Aktionen, die über Mausschubserei viel länger dauern.
Compaq Armada 7800 mit 160MB RAM, 8GB IDE SSD und Docking Station
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WolfgangK
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von WolfgangK »

Es gab ja auch einige Programme wir z. B. Word, die unter DOS liefen und eigentlich alle wichtigen Funktionen schon implementiert hatten.
Als reiner User stimme ich zu dass das Arbeiten mit der command line wesentlich resourcenschonender ist. Sicher, heute können wir aus dem vollen schöpfen und immer aufwendigere Programme unter windows, linux etc. laufen lassen, aber es ist schon irgendwie dekadent sich einen reinen office/surf PC zu kaufen der im Grunde nicht mehr leistet als ein 386er nur halt unter MS DOS. Aber das läuft halt untet Fortschritt.
Delphis1982
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von Delphis1982 »

Ich stelle ja leider schon folgendes fest:
Ich habe einen modernen Computer auf Broadwell-Basis.
Es ist ein Gigabyte GA-Z97X-UD5H-BK mit einen i7-5775C, einer MSI GeForce GTX 1080 Ti und 32GB G.Skill DDR-III-2400.
Dazu ein Windows 10 komplett durchgeupdatet und nur das nötigste an Treibern installiert, dass keine Meldungen im Gerätemanager erscheinen.
Außer Firefox mit Addons, MS Office 2016, Adobe Acrobat 2019 Pro (Einmallizenz), Steam und GTA V ist nichts weiter installiert, der Autostart ist leer, ich starte alles manuell, WENN ich es benötige.
Und dennoch ist alleine der Start des Dateimanagers schon träge genug.
Nach dem Doppelklick dauert es knapp 2-3 Sekunden, bis das Fenster offen ist. Jeder Verzeichniswechsel dauert nochmal knapp 2 Sekunden.
Und das, obwohl alles auf SSDs installiert ist, ich betreibe auch strikte Trennung von System und Daten.
Betriebssystem, Adobe und Office sind auf C: Installiert: Eine Samsung 970 Pro, 1TB, nur zu 90GB belegt.
Alles andere, wie Spiele, und sämtliche Profilordner sind auf D: mit ordentlicher Verzeichnisstruktur: Samsung 960 Pro, 2TB, knapp 300GB belegt.
Die Programme laden allesamt sehr flott und nahezu latenzfrei.
Nur der normale Explorer gönnt sich bei jedem Klick Bedenkzeit.
Das kann ich mit diversen Neuinstallationen jederzeit reproduzieren.

Dann zum Vergleich mein Armada 7800 mit MS-DOS 6.22 und Windows 3.11 auf einer 8,4GB IBM DTTA, ebenfalls mit Office, TCP Stack, Outlook Express und Flight Simulator.
Der Start des Dateimanagers dauert nicht mal 1 Sekunde... von einer FESTPLATTE!!!
Sogar der Dateimanager von Windows 98 SE auf dem selben Laptop ist ebenfalls innerhalb 1 Sekunde offen.

Die Hardware wird immer schneller und effizienter, und jedes weitere Update von Windows genehmigt sich jedes mal ein gerüttelt Maß dieser Leistung für... Ja für was?
Schicke Animationen und Schatteneffekte und Bling und Glitzer...
Ne, danke, da arbeite ich lieber effizient und ressourcenschonend, wenn der Arbeitsprozess es zulässt.
Im Rahmen der Energieknappheit sollten solche Rechenmätzchen eigentlich verpönt sein.
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His_Cifnes
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von His_Cifnes »

Wundert mich auch immer, warum Windows-Updates so lange dauern.
Naiv wie ich da rangehe, würd ich sagen.... Setup muß doch nur einfach alles entpacken, dann alle zu patchenden Dateien austauschen, fertig.
Was kann daran jedes Mal so lange dauern.. tss.. : ]
WolfgangK
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von WolfgangK »

Naja, es werden halt doch EINIGE dateien zu patchen zu sein. 😂
Und dann wird noch ein backup gemacht, und dann, und dann.... Naja, wer sagt dass windows jemals schnell war. 😱😂
Delphis1982
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von Delphis1982 »

WolfgangK hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 09:56 Naja, wer sagt dass windows jemals schnell war. 😱😂
Windows 3.11 ?

8-)
Compaq Armada 7800 mit 160MB RAM, 8GB IDE SSD und Docking Station
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WolfgangK
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von WolfgangK »

Delphis1982 hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 10:01
WolfgangK hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 09:56 Naja, wer sagt dass windows jemals schnell war. 😱😂
Windows 3.11 ?

8-)
Ok, dass stimmt schon. Ich muss aber zugeben, dass ich win 3.11 sehr selten be utzte. Manchmal brauchte ich es weil eine soundkarte unbedingt bei der installation für dos win 3.11 brauchte, und einmal für hybridspiele die unter dos und win 3.11 liefen. War aber damals auch nur der Vollständigkeit halber (sammler halt. 😜)
So richtig windows user wurde ich erst wegen einer voodoo 1. Lief unter windows 95a.
go32
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von go32 »

Wäre die GUI in hoch optimiertem Assembler geschrieben, wäre sie auch rasend schnell. Das ist definitiv KEIN Grund GUI abzulehnen, Gerade weil heutige Rechner leistungsfähiger sind, werwarte ich auch mehr Nutzerfreundlichkeit und eine schöne bunte Oberfläche. So richtig schön Windoof. So dass Lieschen Müller auf Anhieb diese Maschine ohne jegliche Vorkenntnisse und ohne jede kryptische Kommandoeingabe damit klar kommt und ihr Ziel erreicht. Komamdozeile konnte der 8086 auch und sogar der Z80 konnte das. Der Commodore 64, ebenfalls mit Z80 konnte grafische Oberfläche mit GEOS, das später auch als PC GEOS vertrieben wurde und um Größenordnungen effizienter ist als Windows und alle wichtigen Anwendungen schon mit an Bord hatte, wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank, Malprogramm, ...

Man muss die GUI nur effizient programmieren und da gab es damals definiiv gute Ansätze. Aus ideologischen Gründen gibt es die nicht mehr während der Testmode und Kommandozeilenscheiß erhalten wird.

Guckt mal nach Kolibri OS!!! Das startet innerhalb von Sekunden. Komplett in Assembler geschrieben. Auch alle wichtigen Anwendungen an Bord. Grafisch, schön Klicki Bunti.
go32
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Re: Warum habt ihr damals DOS "verlassen"?

Beitrag von go32 »

Und hier: https://disk.yandex.com/d/HD2yQG2dGQqZxA gibt es eine GUI für Freepascal unter Go32! Die wird kontinuierlich weiter entwickelt.
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