Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

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Darius

Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Grüß euch,

wie ich vor ein paar Tagen erwähnt habe, möchte ein entfernter Bekannter über mehrere Ecken einen alten PC entsorgen.
Einer hatte mitbekommen und mir Bescheid gesagt. Als einzige Info wusste ich dass es ein Schneider PC mit einem kleinen Monitor ist.
Aber um welchen PC es sich gehandelt hatte wusste ich bis heute Vormittag nicht ...

Haltet mich bitte nicht für verrückt... In letzter Zeit hatte ich irgendwie mehr Glück... Und mein Platz ist ziemlich ausgeschöpft.

Als ich den Rechner abgeholt habe, bekam ich doch ein größeres Grinsen:

Es handelte sich um einen Schneider Tower AT 220 mit EGA-Platine und einer 286er CPU mit 10 MHz und 512 kB RAM sowie 1x DD 720 kB Diskettenlaufwerk
sowie 1x DD 360 kB Diskettenlaufwerk (Innen ist das Blech oben leicht verbogen, sodass man sich schwer tut, eine Disk einzulegen. Innerlich aber null Staub!.
Muss ich noch zerlegen, hab aber noch nicht herausgefunden, wie man das FD1200 vom PC-Gehäuse trennt, um eben das Laufwerk warten zu können) sowie
einer MiniScribe 21 MB Winchester RLL Festplatte mit 16 Bit Winchester Controller !

Zusätzlich ist ein MM12 Monochrom Bernstein-Monitor dabei mit haltet euch fest original Schneider AT Tastatur, noch dazu eine mechanische Clicky von Cherry (!!!)...

Das Ding sah auch gepflegt aus und ein Blick in den Netzteillüfter, übrigens von Papst... zeigte kaum bis gar keinen Staub. Also mitgenommen :-)

Hier die Bilder vom Tower-System (Geöffnet):

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Hier der Monochrom Monitor:
(Und schon aufgerüstet von 512 kB RAM auf 640 kB + 384 kB RAM - 1 MB)

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Hier die "inneren" Werte des PCs:

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Im nächsten Post die nächsten Bilder ...

Gruß
Zuletzt geändert von Darius am Sa 1. Aug 2015, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

... so und hier der zweite Teil:

Hier die inneren Werte des Netzteiles. Das Ding sieht nach verdammt wenig Betriebsstunden aus. Ich habe
nichts gereinigt...

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Und hier meine sofortige Speicheraufrüstung von 512 kB auf 1024 kB RAM (Hatte sogar den passenden RAM...)

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Und weiter geht es mit dem letzten Teil.

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

... so und hier das Festplatten-System:

Ein Winchester 16 BIT Controller und Miniscribe 21 MB RLL Festplatte. Das Laufgeräusch der Festplatte empfinde ich als super.
Laut Gehör scheint es auch nicht lange gelaufen zu sein:

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Doch leider bootet mir die Festplatte nicht. Es startet, initialisiert sich selber, sehe aber keine Controller-Meldungen bzw.
habe den Verdacht, dass der ISA-Controller evtl. nicht erkannt wird oder aber durch das CMOS Batterie-Problem das BIOS
es nicht richtig initialisiert.

Ist es nicht so, dass ein ISA Winchester 16 Bit Controller ähnlich wie ein SCSI Controller was auf den Bildschirm wirft ?
Wenn ich als Festplatten-Typ 6 eintrage, erkennt es das System nicht, auch FDISK sagt keine Festplatte gefunden.

Es sieht so aus als wären auf der Controller-Karte ein BIOS oder mehrere Bausteine. Evtl. gibt es ja ein DOS-Tool um den
Controller irgendwie zu testen.

Glaube aber nicht, dass die Festplatte defekt ist, da diese ja startet und man hört den Kopf bewegen, aber die Festplatten-
LED macht keinen Mucks. Ansonsten ist der Disketten-Start völlig unproblematisch :-)

So das wars. Möge das lustige Basteln mit diesem schönen PC beginnen (Diagnose Winchester System, spätere Speichererweiterung,
dann evtl. eine VGA Karte einbauen etc etc etc... alles möglich) :-)

Sehe auch, dass der Floppy-Anschluss der typische Schneider-Anschluss ist. Am besten wäre, wenn hier ein 1.44 MB Diskettenlaufwerk
funktionieren würde, ohne, dass was am Gehäuse geschnitten werden muss, denn das möchte ich nicht... Ansonsten könnte ich ja,
wenn ich es schaffe, das externe FD1200 auf 3,5 " HD mit 5,25 auf 3,5" Rahmen umzubauen, aber ich denke, dass hier auch der
typische Schneider-Anschluss steckt, wo noch darüber das Laufwerk mit Strom versorgt wird...

Dann sollte man sich um das CMOS/Dallas Chip kümmern. Hoffentlich ist der Chip nicht defekt, da dieser mir immer einen Configuration
Error wirft, obwohl ich die Einstellungen gespeichert habe.

Also einige lustige Baustellen mit dem System.

Gruß
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matze79
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von matze79 »

Welche Auflösungen schafft der MM12 an EGA ?
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Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Hi Matze,

habe ich noch nicht getestet... Kämpfe gerade mit der Winchester-Festplatte/Controller.
Das muss doch laufen.

Evtl. kann mir ein anderer Euro AT User helfen, glaube aber, dass der Dallas-IC evtl was hat
"Invalid Configuration, obwohl ich ihm das 720 kB DD LAufwerk, die Festplatte etc. eintrage"

Gruß
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matze79
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von matze79 »

Die Einstellung bleibt nicht erhalten, musst wohl den Dallas auf Dremeln und neue Batterie rein.
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Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Hi Matze,

ja, die Befürchtung habe ich auch. Hab das auch schon irgendwo mal über den Dallas gelesen.
Hier kann man den Dallas wieder unter Strom setzen:

Ich denke dass ist erst mal meine erste Anlaufstelle auf meiner ToDo Liste.

Gruß

(C)2009 Peter Schmedtmann
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Grüß euch,

bevor ich ins Bett falle muss ich den nächsten Meilenstein bekannt geben:

Als erstes den Dallas IC bearbeitet. Ich habe noch nie einen Chip dermaßen bearbeitet :-)
Mein Müll-Multimeter zeigt mir eine Spannung von 0.08 Volt an:
(Ich habe gebetet, denn versaue ich den RTC dann wäre das mehr wie doof)

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Juhuu! Ich habe die Batteriekontakte gefunden ;-) Doch was passiert, wenn ich per Voltmeter die Pole vertausche ?
Jaaa -0.08 Volt ! Somit habe ich die beiden internen Batteriepole gefunden :mrgreen:

Nun wird es etwas haariger. Ich muss die interne Batterie aus der Stromversorgung trennen:

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Wie ihr gesehen habt habe ich den internen Batteriekontakt durchtrennt (Es wird umbedingt empfohlen, die alte Batterie
aus dem Stromlaufbahn abzutrennen, da wohl Gefahr besteht, dass sich die interne Batterie aufheizt und so wohl das ganze
Dallas-Modul mehr gestresst ist und so schneller kaputt gehen kann) und die beiden entscheidenden Pole für die Lötung
vorbereitet:

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Erde an Dallas, Dallas an Knopfzellenhalter, habe ich Strom, rauche ich ab, funktioniere ich noch ?:

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Hier nun den bearbeiteten Dallas mit neuer Stromversorgung und deaktivierter interner Batterie verbaut und beten:
(Später werden die blanken Kontakte mit Heißkleber aufgefüllt, damit das versiegelt ist und besser aussieht)

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Nach einer Gedenkminute und mit der Fütterung mit einer 3Volt Lithium-Knopfzelle dann den Euro AT eingeschaltet,
das BIOS eingestellt, den Festplatten-Typ 6 eingetragen, Enter gedrückt und:

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Nummer 5 Lebt !!! Nummer 5 Lebt !!! Die Kiste läuft !!! Die Festplatte startete !!! Es kam ein IBM DOS zum Vorschein :mrgreen:

:peanutbutterjellytime:

15 Minuten warten, Kiste wieder eingeschaltet, kein Configuration Error mehr, die Zeit ist Sekundengenau, der bearbeitete Dallas-Chip läuft ...
Das wichtigste ist, dass das Winchester 21 MB Laufwerk läuft. DOS 5.0 gepackt, neu geFDISKt und formatiert, NULL Fehler auf der Platte...

Yeah ! Das ist schonmal ein sehr guter Anfang...
Morgen versuche ich das FD1200 aufzumachen, dann schaue ich mir das 360 KB Laufwerk an.

So, die nächsten Projekte werden sein, wie ich am besten ein 1.44 MB HD Diskettenlaufwerk in den Schneider bekomme, was mir sehr wichtig ist.
Das mit der Speichererweiterung ist erstmal Nebensache ... Wichtig ist, dass der ISA Bus läuft bzw der WD Controller und die HDD.

@Matze:

Du hattest Recht! Mit 0.08 Volt im Dallas lässt sich leider kein Speicher mehr betreiben, und obwohl der PC unter Strom steht und einen Reset macht,
wird immer wieder ein Configuration Error ausgespuckt, da es nichts bringt, dass der PC eingeschaltet ist, da der Dallas wohl extern keinen Saft bekommt.

Gruß und gute Nacht.
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Daryl_Dixon
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Beiträge: 1347
Registriert: Di 30. Jun 2015, 19:35

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Daryl_Dixon »

Darius... was soll ich sagen... das ist ja wieder so ein Schätzchen!!! Und in einem Zustand.....! Geil! :like:
Aber... vlt solltest Du auch mal Lotto spielen? :cheesygrin:
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Hi @Daryl_Dixon:

ja das ist mehr wie ein Schätzchen ! :-) Der Zustand ist mehr wie hervorragend .. Nicht mal die Bildröhre ist eingebrannt. Denn wenn speziell
die Bernstein-Monitore jeden Tag viele Stunden mit dem gleichen Bild (z.B. Textverarbeitung) betrieben werden, dann brennt sich dass
irgendwann in die Maske ein, aber hier ist 0,0 garnix :like:

Glaube ich sollte wirklich mal demnächst Lotto spielen ^^

Aber bis dahin spiele ich mit dem Ding...

Kämpfe gerade, wie ich die zwei Gehäuseteile vom FD1200T und der Abdeckung des Euro-ATs löse. Ich sehe innen zwei Schraubverbindungen,
aber ich weiß nicht, wie ich das lösen kann. Das FD1200T hat die Schauben genau da, wo der Deckel des Euro-AT aufliegt. Irgendwie schaffe
ich es nicht, das zu lösen.

Vielleicht durch beherzteres Drehen oder so ? Ich möchte das Plastik nicht brechen ...

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

So,

hier der nächste Meilenstein:

Memory Test des kompletten Speichers von 1 MB:

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Alles super :-)

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

So,

habe es endlich geschafft, das externe 5 1/4 DD Laufwerk vom Gehäuse zu koppeln. Im Netz steht wirklich nichts
drin, wie man das Ding löst. Und da ich kein Handbuch habe war es eben noch schwieriger. Man muss auf einer Seite etwas
fester klopfen, dann bewegt sich das Ding leicht und mit einem Ruck ließ sich das Laufwerk wegschieben und entnehmen.

Es sind nämlich runde Snap-In Verschlüsse ;-) Als ich lange in den Spalt geleuchtet habe sah ich ein kleines Loch, ...

Nun, das DD Laufwerk hatte wohl Druck abbekommen, sprich die Metalloberseite ist eingedrückt, habe es aber soweit
gerade biegen können. Anscheinend hat der Vorbesitzer wohl versucht, den Knebel massiv nach unten zu drücken, denn
der Knebel (Chinon Laufwerk) war zu 3/4 eingebrochen, und logisch, dass der dann bei mir ganz bricht.

Dieser ist innen gebrochen, aber ich denke ich bräuchte einen richtigen vernünftigen Kunststoffkleber (Ich habe bis jetzt
keinen richtigen Kunststoffkleber gefunden, und selbst an meine Commodore-Knebel verzweifelt... Wenn ihr mir da einen
Tipp (kein Sekundenkleber, das ist nur Müll) geben könnt... Ich glaube der Knebel ist ideal innen gebrochen mit einem
kleinen Zacken in der Seite, sodass, wenn dort Klebstoff ist und der super hält, könnte der Knebel wieder laufen :-)

Habe gleich das DD Laufwerk gegen ein HD mit grauer Blende getauscht, doch leider wird das Laufwerk nicht am Tower AT
erkannt. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das Laufwerk denn Strom bekommt, irgendwie kommt da nichts. Muss
hier mal das Netzteil durchmessen oder aber es muss am HD LAufwerk ein Jumper o.ä. (wenn überhaupt) gesetzt werden
damit es der Tower AT erkennt o.ä. oder überhaupt.

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

So,

habe es endlich geschafft, das externe 5 1/4 DD Laufwerk vom Gehäuse zu koppeln. Im Netz steht wirklich nichts
drin, wie man das Ding löst. Und da ich kein Handbuch habe war es eben noch schwieriger. Man muss auf einer Seite etwas
fester klopfen, dann bewegt sich das Ding leicht und mit einem Ruck ließ sich das Laufwerk wegschieben und entnehmen.

Es sind nämlich runde Snap-In Verschlüsse ;-) Als ich lange in den Spalt geleuchtet habe sah ich ein kleines Loch, ...

Nun, das DD Laufwerk hatte wohl Druck abbekommen, sprich die Metalloberseite ist eingedrückt, habe es aber soweit
gerade biegen können. Anscheinend hat der Vorbesitzer wohl versucht, den Knebel massiv nach unten zu drücken, denn
der Knebel (Chinon Laufwerk) war zu 3/4 eingebrochen, und logisch, dass der dann bei mir ganz bricht.

Dieser ist innen gebrochen, aber ich denke ich bräuchte einen richtigen vernünftigen Kunststoffkleber (Ich habe bis jetzt
keinen richtigen Kunststoffkleber gefunden, und selbst an meine Commodore-Knebel verzweifelt... Wenn ihr mir da einen
Tipp (kein Sekundenkleber, das ist nur Müll) geben könnt... Ich glaube der Knebel ist ideal innen gebrochen mit einem
kleinen Zacken in der Seite, sodass, wenn dort Klebstoff ist und der super hält, könnte der Knebel wieder laufen :-)

Habe gleich das DD Laufwerk gegen ein HD mit grauer Blende getauscht, doch leider wird das Laufwerk nicht am Tower AT
erkannt. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das Laufwerk denn Strom bekommt, irgendwie kommt da nichts. Muss
hier mal das Netzteil durchmessen oder aber es muss am HD LAufwerk ein Jumper o.ä. (wenn überhaupt) gesetzt werden
damit es der Tower AT erkennt o.ä. oder überhaupt.

Hier mal ein paar Impressionen:

Bild
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Und hier der Tower-At ohne Anbau :-)

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Und hier die fertige Befestigung für den Knopfzellenhalter, sodass nichts mit Metall in Berührung kommt. Ich denke, das ist wohl der beste Ort.

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Gruß
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wolfig_sys
DOS-Übermensch
Beiträge: 1635
Registriert: Mo 21. Jul 2014, 18:32

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von wolfig_sys »

Such mal nach ProMa.
Sekundenleim aus Dresden.
Mit dem hab ich ne gute Erfahrung gemacht.
Nicht ganz billig aber hält Bombe.

Der Schneider ist ziemlich nett.
Sieht aber auch irgendwie ziemlich breit aus.
0xDEADBEEF
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: Schneider Tower AT 220 komplett

Beitrag von Darius »

Hi @wolfig_sys:

Ah, alles klar, dann werde ich das ProMa mal ordern :-)
Vielen dank dir. Hihi, ja das stimmt schon, ist doch etwas breit, aber mit dem 5 1/4 "Buch" ist es noch breiter 8-)

Gruß
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