340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

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friedolinfroehlich

340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von friedolinfroehlich »

Hallo DOS-Experten,

ich hoffe ihr habt ein Lösung für mein vermeintlich triviales Problem.

Ich würde gerne Daten auf meinen alten 386iger übertragen.

Internet, USB- oder LAN-Anschluss hat er leider nicht und per LPT oder mittels Diskettenlaufwerk ist bei 80 MB Daten keine echte Lösung. Meine Idee war es, die Festplatte, eine Conner CFA340a auszubauen und über ein "IDE aus USB"-Adapter an eine heutigen Rechner anzuschließen. Die Platte fährt auch an, aber leider wird sie nicht als Massenspeichergerät erkannt - weder unter Fedora 31 noch unter Windows 10 oder MacOS.

Die Platte hat nur 340 MB Speicherkapazität und muss auf dem 386iger noch mit Zylindern und Köpfen im BIOS eingetragen werden.

Gibt es eine Möglichkeit, wie ich die Daten doch noch igendwie auf die Platte bekomme? Vielen Dank für eure Unterstützung im Voraus!
Bira

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von Bira »

Diese IDE-Adapter machen aber auch wirklich öfters Probleme! Funktionieren denn andere IDE-Platten damit?
Eigentlich wäre ein ca. 15 Jahre alter PC hierfür nützlich, der noch IDE-Anschlüsse auf dem Mainboard und am Netzteil hat.
Falls du nachrüsten kannst, könntest du eine ISA-Netzwerkkarte ("noch" nicht teuer) mit LAN-Anschluss in deinen 386er einbauen. DOS spielt im Heimnetzwerk auch gut mit und FTP zur Datenübertragung ist altbewährter Kram, das funktioniert unter DOS sehr gut.

Könntest du einen Parallelport in deinem neuen Computer einbauen? Über eine Erweiterungskarte vielleicht? Ehrlich gesagt hatte ich da auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, dass sich damit die Drucker nicht richtig betrieben liessen. Aber eine Datenübertragung könnte man natürlich versuchen. Oder per serieller Schnittstelle.
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Dark_Lord
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Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von Dark_Lord »

Wraum geht es nicht?

Möglichkeit 1: Der Adapter erkennt die Platte gar nicht. Kann vorkommen.

Möglichkeit 2: Der Adapter erkennt die Festplatte mit einer anderen Geometrie. Ich hatte gerade noch mit einer Maxtor 7120AT rumgespielt. Die hat physikalisch 4 Köpfe. Es gibt aber zwei valide Übersetzungen der realen Geometrie, die sich so nicht ins BIOS eintragen lässt, nämlich 936/16/17 und 1024/14/17. Ich hatte mich für letztere entschieden, da dies die erste war, die ich ergooglen konnte. Später habe ich herausgefunden, dass die automatische Erkennung sich eher für die erste Übersetzung entscheidet. Dann stimmt die Geometrie deiner Partitionierung nicht mehr und die Partition wird nicht erkannt.

Was kannst du machen?

Möglichkeit 1: Schließ die Platte an ein einigermaßen modernes Board mit IDE-Anschluss an und trag die Parameter aus dem BIOS des 386 von Hand ein

Möglichkeit 2: Bau in den 386 einen Compact Flash zu IDE-Adapter ein, der auch Master-Slave-Umschaltung beherrscht. Die Geometrieerkennung kannst du in einem moderneren Board mit IDE-Anschluss und Auto-Detect erkennen lassen (nimm die CHS Geometrie). Gibt es für kleines Geld

Möglichkeit 3: Besorg dir eine gebrauchte ISA-Karte, NE2000 kompatibel (z.B. Realtek RTL8019 oder RTL8029) und installier die mTCP und kopier die Daten über FTP
Arbeitspferde: Xeon E5-2683v3 und Q6600

Retro:
P2-450
Commodore PC20-II/Tandy Sound
286/ET3000/Aztech NX-II
Amiga 500/Gotek/Vortex AT-once Plus 286
Pentium 166/FAST Video Machine

Projekt-PCs: C64, Dual Pentium MMX 233, 486 VLB, 486 PCI, K6, Athlon 64
Projekte: USB RetroArduInput
friedolinfroehlich

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von friedolinfroehlich »

Vielen Dank Bira und Dark_Lord für eure Antworten.

Der IDE zu USB-Adapter ist schon der zweite seiner Art. Eine 20 GB und eine 40 GB Platte funktioniert an dem Adapter ohne Probleme. Ich habe auch noch eine zweite uralt Festplatte, eine Seagate ST3391A mit ebenfalls 340 MB gekauft. Überall das gleiche Problem. Leider habe ich ansonsten keinen Standrechner mehr (neben dem 386iger gibt es nur noch Laptops im Haushalt).

Mhh, ich hatte befürchtet, dass es keine einfache Lösung gibt. Kennt denn jemand von euch eine IDE zu USB Adapter der ausreichend abwärtskompatibel ist?

Ehe ich weiters Geld für eine ISA-Karte in die Hand nehme, würde ich gerne noch mal einen zweiten Anlauf mit dem ebenfalls gebraucht gekaufte Mitsumi CRMC-FX320M nehmen wollen. Nach der Treiberinstallation unter DOS 6.22 öffnet sich die Lade immerhin. Ein Wechsel mit cd D: klappt nicht, obwohl laut Startbildschirm das Laufwerk richtig erkannt wurde ...

Was habe ich bislang gemacht:
Folgender Anleitung gefolgt: https://technology-blog.net/dos-cd-rom- ... tallieren/
Diverse Treiber probiert von: https://archive.org/details/mitsumicdromdrivers

Was braucht ihr ggf. noch, um mir einen Tipp zu geben?

Achso, vorher hatte ich ein 1x Mitsumi drin, was Schubladenprobleme hatte. Dies war über die Sound-Karte angeschlossen. Das o. g. Mitsumi ist neuerer Bauart und hat über den alten Weg den Dienst komplett verweigert. Nachdem ich erst das IDE-Kabel an die Festplatte und dann an das Laufwerk angeschlossen habe, ist der Zustand der oben beschriebene, also Treiber angeblich installiert, Lade öffnet sich, aber ein Wechsel auf D: ist nicht möglich, auch nicht über den Norton Commander.
Bira

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von Bira »

Preislich musst du dich nicht fürchten. Jetzt gerade gibt es zwei ISA-Netzwerkkarten mit Ethernet für 5 Euro auf Ebay Kleinanzeigen.

Einen PC am Preistiefpunkt, einen Windows XP PC von 2000 und später, kriegst du sicherlich für 10 Euro sofort, vielleicht sogar mit Tastatur und Maus geschenkt, wenn du ein bisschen auf ein gutes Angebot warten kannst. Kommt zugegeben ein bisschen auf die Gegend an, wo du wohnst, ob es viele Angebote gibt. Vielleicht findet sich ja jemand aus dem Forum in deiner Nähe, der deine Festplatte zum Auslesen zum Beschreiben in seinen alten PC einbauen kann.
killaone
Norton Commander
Beiträge: 112
Registriert: Mo 29. Jul 2019, 11:20

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von killaone »

Die Zeit, die du jetzt bisher investiert hast - da hättest du die Daten schon x-mal per parallelport übertragen :)

Alternative: ZIP Drive?

Ich denke aber auch, dass du mit dem Netzwerk preislich am Besten fährst
friedolinfroehlich

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von friedolinfroehlich »

Ja, da habe ich schon einiges an Zeit reingesteckt, aber wie gesagt, mir fehlt der zweite Rechner mit LPT und für noch so ein großes Ding fehlt auch schlicht der Stellplatz ...

Nach eurer Empfehlung werde mein Glück nun doch mit der LAN-Karte versuchen. So ein Teil habe ich soeben bestellt:

"Möglichkeit 3: Besorg dir eine gebrauchte ISA-Karte, NE2000 kompatibel (z.B. Realtek RTL8019 oder RTL8029) und installier die mTCP und kopier die Daten über FTP"

Unter DOS habe ich noch kein Netzwerk eingerichtet. Gibt es eine Anleitung, die ihr mir empfehlen könnt? Funktioniert da DHCP schon oder muss ich feste IP-Adressen vergeben und falls ja, wie? Fagen über Fragen ...

Vielen Dank schon vorab
Bira

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von Bira »

Zunächst musst du versuchen, den Treiber deiner Netzwerkkarte auf dem DOS-PC ans laufen zu bringen. Ich würde http://www.brutman.com/mTCP/ für die Programme und Hilfen empfehlen, wenn's Englische kein Problem ist. Ein DHCP-Programm ist auch dabei.
Martin75
BIOS-Flasher
Beiträge: 396
Registriert: Mo 6. Jul 2015, 21:46

Re: 340 MB IDE Festplatte richtig einhängen?

Beitrag von Martin75 »

EtherDFS wäre auch einen Blick wert sofern du Linux auf einem deiner Rechner hast.
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