Problemen an einem alten Industrie-PC

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TheAlf93

Problemen an einem alten Industrie-PC

Beitrag von TheAlf93 »

Hallo zusammen,

ich schreibe, weil wir ein akutes Problem an o.g. Industrie-PC haben.
Wir, das ist ein Produktionswerk in Süddeutschland. Der PC bildet die Visu für eine CNC-gesteuerte Applikationsanlage für 2K-Schaum.
Der Rechner hängt sich oft auf, also der Bildschirm friert ein, und muss dann per Resetknopf neugestartet werden. Ersatz dafür zu bekommen ist fast unmöglich, bei B&R gibt's keinen, auf eBay im Moment auch nicht. Vom Anlagenhersteller, bzw seinem Nachfolgebetrieb habe ich Unterstützung angeboten bekommen, sie könnten uns einen PC neu aufsetzen. Dafür müssen wir halt einen haben.

Angeschlossen ist der Rechner per RS232/RS485. Genau kann ichs gerade nicht sagen, weils ein Kombianschluss ist. Mit DOS kenne ich mich leider bisher gar nicht aus, dass war lange vor meiner Zeit :) Bin 27, sonst relativ computeraffin, aber so alt hatte ichs bisher nicht.
Hat einer von euch eine Idee, was wir an dem PC überprüfen können? Oder wie kompliziert wäre es, einen neueren PC einzubauen, also beispielsweise ein Provit 5000?

Vielen Dank für Eure Hilfe :D
128er-Man
BIOS-Flasher
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Registriert: So 9. Jan 2011, 12:10

Re: Problemen an einem alten Industrie-PC

Beitrag von 128er-Man »

Wenn sich der Rechner oft aufhängt, dürfte das ein Problem mit Überhitzung sein.

Deshalb alle Lüfter prüfen auf Lauffähigkeit und am Besten gleich erneuern. Ansonsten Sauberkeit - besonders bei passiven Kühlrippen... und am Besten noch, zwischen Kühlkörper und Bauteilen die Wärmeleitpasten erneuern. Diese dürften ausgetrocknet und dadurch funktionslos sein.

Sollte dieses nicht fruchten, dann kann man sich über Austausch Gedanken machen... ach ja, wann wurde die Festplatte das letzte Mal gesichert???
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unglaublich
DOS-Guru
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Re: Problemen an einem alten Industrie-PC

Beitrag von unglaublich »

hallo !

Vieles, Wichtiges hat der 128er schon geschrieben.

Aber was ich mich frage ist, was ist das konkret für eine Hardware,
hast du eventuell Bilder ?
Was für ein Datenträger und wieviel RAM ist denn aktuell verbaut?

Ist der Rechner aktuell noch im 24/7 Einsatz - oder kannst du auch
mal reinschauen ?

Das zitierte Provit 5000 hat einen BX Chipsatz - ist
also SuperModern für ein DOS System.

Ich denke, solange die Daten in Ordnung (lesbar) sind, sind die
Chancen für eine Wiederbelebung prima ... das wird schon ;-)
(Hardware habe ich und andere vorrätig)

enjoyIT :like:
TheAlf93

Re: Problemen an einem alten Industrie-PC

Beitrag von TheAlf93 »

Hallo nochmal, der PC ist ein B&R Provit 4000. Bilder mach ich im neuen Jahr mal :)
Der Rechner ist 2-schichtig im Einsatz. Läuft aber rund um die Uhr.
Einen Ersatzrechner haben wir jetzt bei einem belgischen Ersatzteilehändler gefunden. Der Rechner ist jetzt unterwegs zum Hersteller nach Österreich. Wird dort aufgesetzt und kommt dann zu uns. Dann werd ich mir den alten genauer ansehen und schauen, ob ich den Fehler reproduzieren kann. Außerdem die bereits vorgeschlagenen Punkte wie Kühlpaste erneuern durchführen. Bin mal gespannt, ob ich den dann wieder zum Leben erwecken kann :)
Der interne Monitor ist auch noch kaputt, mal schauen, ob das auch machbar ist.
Grüße, Alfred
mkarcher
LAN Manager
Beiträge: 204
Registriert: Fr 5. Jun 2020, 19:38

Re: Problemen an einem alten Industrie-PC

Beitrag von mkarcher »

Handbuch zum Provit 4000 gibts bei B&R, siehe http://www.br-automation.com/downloads_ ... 0EV2_0.pdf. Prozessoren können alles zwischen dem IBM 486SLC2 und Pentium 100 sein. Der 486SLC2 von der Performance und von Stromverbrauch her ein Leichtgewicht, und braucht keinerlei Kühlung. Beim Pentium 100 dagegen ist das von Dir beschriebene Verhalten der unreglmäßigen Abstürze bei ausgefallenem Prozessorlüfter normal.

Bei dem Alter des Computers kommen als Ausfallquelle auch defekte Elkos in Frage. Bei so alten Computern kommen (außer im Netzteil) keine stark mit Hochfrequenz belasteten Elkos vor, so dass man vermutlich keine geplatzten oder geschwollenen Elkos findet, dennoch können die Elkos mit der Zeit austrocknen und dadurch ihr Innenwiderstand so weit steigen, dass sie nicht mehr richtig funktionieren.
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