Akkuschaden 386er Board

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Keen91
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Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

Hallo zusammen ^^

Habe vor ein paar Tagen einen 386er erhalten (Vorstellung folgt in der Galerie, wenn alles soweit fertig ist!).

Leider habe ich beim Auseinandernehmen festgestellt, dass der Akku ausgelaufen ist:
Akku Kopie.jpg
Akku Kopie.jpg (94.42 KiB) 5944 mal betrachtet
Diesen habe ich anschließend ab gelötet. Erkennbar war, dass ein paar der Beinchen an dem Chip daneben grün sind, sowie ein paar Kontakte vom letzten RAM Slot. Die entsprechenden Stellen sowie die Fläche unter dem Akku habe ich mit Leiterplattenreiniger gereinigt und ein wenig mit dem Pinsel geschrubbt. --> Mit dem hier:
http://www.conrad.de/ce/de/product/8062 ... archDetail

Anschließend die Stellen trocknen lassen sowie das Board komplett entstaubt:
Akku 2 Kopie.jpg
Akku 2 Kopie.jpg (96.47 KiB) 5944 mal betrachtet
Habe das Board gestern Abend mal kurz getestet (nur mit GraKa und 4 RAM Riegeln), funktioniert soweit einwandfrei.

Der letzte RAM Riegel hat auch etwas abbekommen, den habe ich erst mal auf die gleiche Art und Weise gereinigt, wobei da ja erkennbar ein paar Bahnen durch sind:
RAM.jpg
RAM.jpg (123.73 KiB) 5944 mal betrachtet


Meine Frage wäre jetzt, da ja nach dem Reinigen am Mainboard noch leichte, grüne Verfärbungen sichtbar sind, ob ich da noch einmal dran muss, weil evtl. noch Reste vorhanden sind, die im Laufe der Zeit etwas wegätzen können (Ich lese immer von Essigessenz, wobei matze hier auch mal irgendwo geschrieben hat, dass man es damit evtl. auch verschlimmern kann), oder ob ich es am besten so lasse, ganz nach dem Motto "Never touch a running system"

Danke im Voraus.
ranger85

Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von ranger85 »

Also ich bearbeite Kontakte usw. die noch Säurereste dran haben gerne mit einem feinen Glasfaserstift.
An sonsten setze ich den selben Reiniger ein wie du. Wenn nötig (z.B. wenn der Platinenüberzug beschädigt wurde) versiegele ich die gereinigten Stellen noch mit Platinenlack. Essigessenz ist zwar aus chemischer Sicht eine gute Idee (Batterien enthalten korrekt betrachtet Lauge (Alkali) und die wird von der "richtigen" Essigsäure neutralisiert) aber ich habe da bisher drauf verzichtet und lieber alles von Hand gereinigt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine Zahnbürste (eine die natürlich nicht für ihren ursprünglichen Zweck eingesetzt wird) ist da übrigens ein sehr hilfreiches Werkzeug.

In dem Zusammenhang fällt mir immer auf, das meistens die Varta-Akkus auf den Boards auslaufen. (So wie hier auch)
Die von "GP" zum Beispiel sind meistens noch Blitzsauber und funktionieren oftmals sogar noch!
Keen91
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

Klingt gut, das mit der Zahnbürste werde ich später noch probieren, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen :-D wird ja definitiv besser klappen als der harte Pinsel vorn an der Dose.
Die Stifte kannte ich bis gerade gar nicht, das wäre dann Plan B :)



Das Board ist übrigens ein Octek Jaguar V (das Bild stammt hier aus dem Forum):
http://home.arcor.de/larskoslowski/Hardware/Octek.JPG
Müsste das gleiche Board sein, welches wolfig.sys in seinem Highscreen Desktop hat :)

Neben dem Tastatur-Anschluss befindet sich eine Anschlussmöglichkeit für eine externe Batterie. Gibt es Knopfzellen-Halterungen mit solch einem Stecker? Bei Amazon und eBay finde ich keine. Muss man da selbst basteln?
ranger85

Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von ranger85 »

Schönes Board! :) Die Octeks sind nicht so schlecht wie ihr Ruf. Hab selber ein Hippo Com im Einsatz. (486er)

Die Batteriehalterungen gibts soweit ich weiß nicht mit einem bereits passenden Kabel dran.
ich bastel mir die selbst aus neuen Halterungen und alten Gehäusekabeln. :) Die Batteriehalterung kann man zur Isolation der Anschlußbeinchen entweder in ein stück Schaumstoff stecken (den festen, für IC's usw) oder, ganz professionell auf eine kleine Lochrasterplatine löten (Rückseite muss auch da isoliert werden). Dann kann man die Batterie z.b. mit einem Stück Klettband an einer beliebigen Stelle im Gehäuse befestigen.
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wolfig_sys
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von wolfig_sys »

Ou, dam IT.

Das sieht schon etwas hart aus.
Tatsache es ist das selbe Board wie bei mir im Highscreen.
Bei mir war aber die Tonne nicht wirklich ausgelaufen. Nur den Akku selbst hatt es beknabbert.
Liegt vileicht an den vielen Schnee, der darin lag.

Hoffe, das du es wieder hinbekommst, ich versuch mich momentan (was heißt momentan, ab und zu an
aber dafür grade selten) auch an meinem Octek Hawk Board.

2 SIMM Bänke und der erste ISA Slot muss raus. Mit Handlötpumpe :-(
Obendrein bekomm ich einfach nicht genug hitze hinein, um manche
Kontaktpunkte überhaupt zum schmelzen bekommen.

Nunja, viel Glück damit.
0xDEADBEEF
Keen91
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

Danke für die Tipps!

Wenn alles wieder läuft, stelle ich den gesamten Rechner in der Galerie vor!



@wolfig: Das ist ärgerlich! Ich hoffe mal, dass die SIMM-Bänke noch alle funktionieren bei mir ... optisch sieht es soweit gut aus, aber ich kann nicht darunter schauen, ob da noch alles stimmt. Sieht so aus, als wäre der RAM-Riegel von der Seite und nicht von unten angefressen. Sobald ich die Stelle nochmal gründlich gereinigt habe, werde ich es testen. Viel Erfolg mit deinem Board!
Keen91
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

So, nach längerem Testen läuft das Board soweit zufriedenstellend.

Habe 4 neue SIMM Riegel eingesetzt, da bei einem ja ein paar Leiterbahnen fehlten, sind jetzt 8x 1MB, diese werden auch immer problemlos hochgezählt (Dabei Klackert der PC-Speaker mit, hab ich noch nie gehört ... ich dachte erst, die Festplatte spinnt :-D). Der Co-Prozessor wird erkannt, mit Controller lässt sich sowohl von Diskette als auch von Festplatte booten.

Einziges Manko: Das Board startet nicht immer - es kommt also kein Bild. Der Speaker gibt kein Geräusch von sich, wenn es nicht startet. Wenn es einmal läuft, funktioniert ein Warmstart per Strg+Alt+Entf immer. Ein Kaltstart über Reset funktioniert bis jetzt auch immer problemlos.

Kann das eventuell damit zusammenhängen, dass die BIOS Batterie fehlt? Habe noch keinen Ersatz dran.
Ist es eigentlich normal, dass die BIOS Einstellungen trotz Abziehen des Kaltgerätesteckers vom Netzteil noch über 5-10 Minuten erhalten bleiben ohne Batterie?



Am Rande: Die Grafikkarte ist eine Tseng Labs ET4000AX. Egal auf welchem Board ich die Karte teste: Bei Commander Keen erscheint immer der gleiche Grafikfehler:
Keen Grafikfehler.jpg
Keen Grafikfehler.jpg (84.06 KiB) 5838 mal betrachtet
Andere Spiele wie Wacky Wheels oder Jill of the Jungle laufen einwandfrei ... hat da jemand Erfahrung mit? Finde ich äußerst merkwürdig :-D
ranger85

Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von ranger85 »

Schön das das Board läuft :)
Häng mal eine Batterie dran, es kann schon sein das das Startproblem damit zusammenhängt das evtl. ein Kondensator sich erst aufladen muss, der sonst von der Batterie unter Spannung gehalten wird.

Wegen Commander Keen und ET4000:
Das Problem kenne ich, aber nicht so extrem wie bei dir. Verschiedene ET4000 Ausführungen, verschiedene Grafikfehler in Commander Keen. Mein persönliches Fazit war daher immer ET4000 + Keen = inkompatibel.
Hast du mal andere Spiele mit dem gleichen Videomodus getestet? Keen ist soviel ich weiß nämlich im EGA-Modus.
Vieleicht weiß jemand was dazu, warten wir mal ab. Sonst empfehle ich eine andere VGA Karten, Von Cirrus Logic gibt es gute ISA Exemplare, die im Benchmark bei mir genau so gut abschneiden wie eine ET4000, oder gleich was tolles mit frühem S3 Chip, z.B. Diamond Stealth 24. (Ich such seit ner Weile wieder so eine, könnt mich schwarz ärgern die weg gegeben zu haben.)
Firebird87
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Firebird87 »

Keen91 hat geschrieben:
Kann das eventuell damit zusammenhängen, dass die BIOS Batterie fehlt? Habe noch keinen Ersatz dran.
Ist es eigentlich normal, dass die BIOS Einstellungen trotz Abziehen des Kaltgerätesteckers vom Netzteil noch über 5-10 Minuten erhalten bleiben ohne Batterie?
Ja ist normal das die BIOS Daten eine weile ohne Akku erhalten bleiben!

Keen91 hat geschrieben:
Am Rande: Die Grafikkarte ist eine Tseng Labs ET4000AX. Egal auf welchem Board ich die Karte teste: Bei Commander Keen erscheint immer der gleiche Grafikfehler:
Keen Grafikfehler.jpg
Andere Spiele wie Wacky Wheels oder Jill of the Jungle laufen einwandfrei ... hat da jemand Erfahrung mit? Finde ich äußerst merkwürdig :-D
Schonmal eine andere Grafikkarte getestet? Sieht eher nach einem Ram defekt aus! ;)
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matze79
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von matze79 »

Ist ein Hardware Bug.
Da kannst nur eine andere Karte nehmen.
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wolfig_sys
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von wolfig_sys »

Gab's da nicht irgentwas mit FIX Jerky Motion oder VGA Compatibility oder so?
Keen hat bei meiner TSeng ET3000 machmal nen totalen rotstich sprich grün oder blau fehlt.
0xDEADBEEF
Keen91
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

@ranger85: Das klingt gut! Ich habe mir eine Knopfzellen-Halterung bestellt, sowie Dupont-Kabel (habe keine unbenutzten Gehäuse Kabel ^^). Der Batterie-Anschluss am Mainboard hat 4 Kontakte, davon nur 1, 3 und 4 als Pin:
Battery.png
Battery.png (17.26 KiB) 5767 mal betrachtet
Die Knopfzellen-Halterung hat beim Minuspol 1 Kontakt, beim Pluspol 2. Wie erfahre ich, wie ich die Halterung mit dem Batterie-Anschluss verbinden muss? Finde zum Board keine Anleitung. Ist ein Octek Jaguar V.

Warum hat eine Knopfzelle überhaupt beim Pluspol 2 Kontakte?

@Firebird: Habe die Grafikkarte auf mehreren Boards getestet (386er, Sockel 3, Sockel 7): Sie zeigt überall den gleichen Fehler bei Keen. Daher schließe ich einen RAM-Defekt eher aus. Werde auf dem 386er Board aber auch noch eine andere Karte testen.

Aber gut zu wissen, dass diese Fehler bei Keen üblich sind. Den Grafikmodus von Keen finde ich ohnehin merkwürdig wegen dem türkisen Rand ... damit hat ja nahezu jeder Bildschirm Probleme beim automatischen justieren. Ich frage mich außerdem, ob das eigentliche Bild eine Auflösung von 320x200 hat ... oder ob man Teile des Rands mit dazu nehmen muss ... habe einen 17" Flatscreen mit 1280x1024 nativer Auflösung, der skaliert logischerweise die Auflösung 640x400 sehr schön. Bei Keen sieht es aber immer merkwürdig aus an dem Bildschirm (egal welche Grafikkarte) ...
Ich hoffe mal, ich habe das nicht zu merkwürdig beschrieben :-D

Ich lass die Grafikkarte erst mal im Rechner und schau, wie sie sich bei anderen Spielen verhält. Möchte den Rechner soweit es geht Original lassen :)

Danke für eure Antworten!
ranger85

Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von ranger85 »

@ Keen91:
Also der Anschluß auf dem Mainboard, davon ist Pin 1 Plus und Pin 4 Minus. 2 und 3 sind in der Regel unbelegt oder ein Jumper für Umschaltung auf eine verlötete Batterie. In deinem Fall dienen sie nur als Führung bzw. Codierung damit man den Stecker nicht verkehrt herum aufstecken kann. (Und dann Plus und Minus vertauscht wären ! ) Dazu ist an den originalen externen Batterien der Pin 2 am Stecker entsprechend verschloßen.

Du kannst aber mit einem Multimeter in Stellung Durchgangsprüfung auch ganz einfach die Pole des Anschlußes heraus finden. Den Minuspol findest du auf jeden fall wenn du mit einer Mess-Spitze auf Masse gehst (z.B. den Metallrahmen am Tastaturanschluß oder die mittleren Kontakte vom Netzteilstecker am Mainboard) Bei vielen Boards haben die Pins auch Verbindung mit den Polen der eingelöteten Batterie.

Die beiden Plus Pins an den Knopfzellenhalterungen haben nur einen stabilisierenden sinn, also damit die Halterung richtig "fest" eingelötet werden kann und nicht beim wechseln der Batterie hin und her kippen kann. Elektrisch gesehen ist es egal, welchen du anschließt. Es gibt auch Knopfzellenhalterungen mit nur zwei Pins.
Keen91
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von Keen91 »

Danke für die ausführliche Antwort.

Habe per Durchgangsprüfung getestet: Pin 1 ist Plus und Pin 4 Minus, wie du sagtest ^^

Habe eine Knopfzelle vom Typ 2032 angesteckt, Pin 1 mit dem Pluspol der Batterie, Pin 4 mit dem Minuspol verbunden. Die Halterung habe ich außen am Gehäuse befestigt, die beiden Kabel gehen durch das Loch für den Tastaturanschluss, das ist groß genug, damit nebenher auch noch der DIN Stecker problemlos passt :)

Leider der gleiche Fehler wie zuvor. Die meiste Zeit ist das Board nicht gestartet vorhin, mit anschließendem Druck auf Reset geht es allerdings immer. Einmal hatte ich vorhin nach dem Start einen blauen Bildschirm, der zwischen verschiedenen Blautönen wechselte ... uff, hoffentlich kündigt sich da nicht ein Defekt an ...

Mal morgen früh schauen, ob das BIOS die Einstellungen gehalten hat!

Was würde eigentlich passieren, falls man die Polung der Batterie versehentlich vertauscht?
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nicetux
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Re: Akkuschaden 386er Board

Beitrag von nicetux »

Im schlimmsten Fall beschädigst du etwas. Eine CR 2032 (3V) kann unter Umständen nicht reichen, wenn der Akku vorher 3,6V hatte. Das musss man dann einfach ausprobieren.
.....
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