Externe Batterie am Mainboard

Auswahl, Einrichtung und Betrieb von Rechnern und Komponenten
Benutzeravatar
rique
DOS-Übermensch
Beiträge: 1155
Registriert: Sa 9. Apr 2011, 12:29
Wohnort: Stadtrand Berlin

Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von rique »

Hey,

in der gedruckten Anleitung zum 386er-MB Bioteq-1340UCQ steht, dass die extern angeschlossene Batterie eine Spannung von 6V bereitstellen soll.
Bisher habe ich immer von 3-4.5V in Foren-Beiträgen gelesen. Müssen da wirklich 4xMignons ran, oder genügt auch ein Pack mit 2 oder 3 Stück?

Ist die geforderte Spannung für die externen Batterien herstellerübergreifend eigentlich gleich, oder je nach Board verschieden?
Welche Pack-Größe habt ihr bei euch im Einsatz?

Danke & Gruß!
Benutzeravatar
FGB
DOS-Übermensch
Beiträge: 1873
Registriert: Di 15. Feb 2011, 12:02

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von FGB »

Hallo,
das hängt ganz vom auf dem Board verbauten SRAM ab, der durch den Akku / die Batterie gepuffert werden muss. Die allermeisten kommen mit 3 - 3,6 Volt wunderbar aus, es gibt aber auch Boards, bei denen die Spannung höher sein muss, 6V ist dort Standard. Das verlinkte Board gehört augenscheinlich zu der letzteren Sorte.

Nimmst du bei diesen Boards einfach eine Batteriezelle weg und setzt nut 4,5V statt 6V ein, kommst du, sollte es anfangs noch funktionieren, durch die Selbstentladung der Batterien/Akkus wesentlich schneller an den Punkt, an dem der Spannungsabfall so stark ist, dass die Spannung für die SRAM-Pufferung nicht mehr ausreicht.

3,6 Volt Tonnenakkus lassen sich in der Regel auch durch 3V Lithiumbatterien ersetzen, ich selbst verwende allerdings in Kleinserie hergestellte Batteriepacks mit 3xAAA Fassung. Da ich grundsätzlich keine Batterien sondern nur Akkus verwenden möchte, komme ich damit auch auf die geforderten 3,6Volt.

Die Frage, ob es herstellerübergreifend gleich ist, sollte damit beantwortet sein.

Viele Grüße
Fabian
Meine Sammlung zeige ich in meiner Hardware Gallery: AmoRetro.de.
Benutzeravatar
rique
DOS-Übermensch
Beiträge: 1155
Registriert: Sa 9. Apr 2011, 12:29
Wohnort: Stadtrand Berlin

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von rique »

Danke für deine erklärenden Worte!

Der zuvor verbaute Tonnenakku auf diesem Board lieferte auch die bekannte Spannung von 3,6V.
Warum dann also 6V am Header? Fällt da noch irgendwo Spannung auf weitere Bauteil in Reihe ab, wenn man den ext.Batt-Header nutzt, oder sind die 3,6V schon am unteren Ende zur SRAM-Pufferung angesetzt?

Du schließt deine genannten Akku-Packs an den Lötpunkten der Tonnenakkus an und lässt sie also über das Board laden, oder wie war das zu verstehen?
Bzw. welche Vorteile der Akkus sind für dich ausschlaggebend? Die Kapazität sollte doch jedenfalls bei beiden fast bis ins nächste Jahrhundert genügen.

Wenn du die Tonnenakkus direkt durch eine 3V-Lithium-Batterie ersetzt, muss doch noch der Ladestrom unterbunden werden, oder meinst du in dem Fall den Anschluß über den ext.Batt-Header bzw. auf RTC-Modulen?
Benutzeravatar
FGB
DOS-Übermensch
Beiträge: 1873
Registriert: Di 15. Feb 2011, 12:02

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von FGB »

Der Tonnenakku wird ja immer wieder aufgeladen und hat daher im Gegensatz zu einer Batterie, die sich konstant enlädt einen wesentlich geringeren Spannungsabfall. Daher kann das schon knapper kalkuliert sein. Eine fallbezogen objektive Antwort kann dir hier niemand geben, ich vermute allerdings, dass die Verschaltung auch noch etwas Spannung kostet und daher die Verwendung einer höhern Spannung am externen Anschluß indiziert ist.
Du schließt deine genannten Akku-Packs an den Lötpunkten der Tonnenakkus an und lässt sie also über das Board laden, oder wie war das zu verstehen?
Nein, ich selbst schließe meine Akkupacks grundsätzlich mit einem Stecker am Anschluß für die externe Batterie an.
Ansonsten kann man auch den Akku abklemmen und dort direkt eine Halterung für eine Knopfzelle anbringen, natürlich mit vorgeschalteter Sperrdiode. Aber das ist aufwändiger und nicht erforderlich, wenn das Board einen externen Batterieanschluß hat, was ja zu 98% der Fall ist. "Keep it simple" ist dabei stets mein Motto. Echtzeitmodule modde ich mit Knopfzellenhalterungen, ist das Einfachste.
Bzw. welche Vorteile der Akkus sind für dich ausschlaggebend? Die Kapazität sollte doch jedenfalls bei beiden fast bis ins nächste Jahrhundert genügen.
Ich kann Akkus wiederaufladen, anders verwenden, usw. Dabei geht es mir ausschließlich darum, Umweltverschmutzung durch Einwegbatterien zu vermeiden.

Viele Grüße
Fabian
Meine Sammlung zeige ich in meiner Hardware Gallery: AmoRetro.de.
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 7910
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von matze79 »

Ich kann Akkus wiederaufladen, anders verwenden, usw. Dabei geht es mir ausschließlich darum, Umweltverschmutzung durch Einwegbatterien zu vermeiden.
Seh ich genauso, ich nutze allerdings die Lithiumbatterien aus alten Mainboards. Meist haben die noch genug Spannung für 1 Jahr Backup Batterie. Da der heutige Müll ja schon früher aufgibt.
Btw. hab ich kaum ein Gerät das neu gekauft ist. Die meisten meiner Geräte waren mal als "Elektroschrott" deklariert und meist sinds echt nur Kleinigkeiten die defekt sind. (Reperatur erfolgt durch mich :))
https://www.shadowcircuit.de - Die kleine Community rund um Retro Computing
https://www.retroianer.de
drzeissler
DOS-Gott
Beiträge: 3336
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 16:59

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von drzeissler »

interessant. ich stehe beim dem 286/20 genau vor diesem Problem. Der verbaute Akku ist zwar noch OK, der Vorbesitzer hat den aber schon gereinigt, weil der an einer Stelle etwas komisch aussah.

Wenn ich das richtig verstanden habe, habe ich folgende Möglichkeiten:

1. Tonnenakku gegen neuen ersetzen
2. Externe Batterie an dem 4Pin Anschluss anschliessen.

Wenn ich Option 2 nehme, wird an dem 4Pin Anschluss nix geladen, d.h. Akku oder Batterie wäre prinzipiell egal.
Wie lange hält so ein Batteriepack? 1 Jahr? Der Tonnenakku ist seit 1990 drauf.

Doc
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
Paladin
DOS-Guru
Beiträge: 821
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:17

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von Paladin »

Bei PCs habe ich keine Erfahrung,aber an einem 2000er habe ich das mal 6 Jahre mit Batterie ohne Probleme betrieben. Dann wurd er verkauft.
Benutzeravatar
Calavera
BIOS-Flasher
Beiträge: 397
Registriert: So 1. Jul 2012, 21:40

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von Calavera »

...an meinem 286er hängt auch ein Batterie-Pack - hatte ich noch von FGB über... die Dinger sind echt gut - kann man schön mit Klettverschluss fixieren und fertig... wie lange die halten - keine Ahnung in meinem 386er werkelt so ein Teil jetzt schon seit über einem Jahr - allerdings laufen die blöden Mignon Batterien ja alle irgendwann aus - würde sie somit nicht länger als 2-3 Jahre drin lassen.
drzeissler
DOS-Gott
Beiträge: 3336
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 16:59

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von drzeissler »

Was genau ist das für ein Batteriepack?
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
Benutzeravatar
Calavera
BIOS-Flasher
Beiträge: 397
Registriert: So 1. Jul 2012, 21:40

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von Calavera »

guckst Du hier: http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f=29&t=8417

...im ersten Bild klebt er per Klett an der Wand... - wobei weiß grad gar nicht mehr ob da Mignon oder Micro drin waren??? - den konnte ich jedenfalls ohne jegliche Modifikation auf die Pins am Mainboard stecken... und dieses behält im 286er schon gut ein halbes Jahr die Daten... im 386er steckt der gleiche - wie gesagt schon über 1 Jahr. Hatte mir Fabian mal zusammen mit nem Mainboard geschickt - frag ihn doch mal wo er die her hat.
drzeissler
DOS-Gott
Beiträge: 3336
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 16:59

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von drzeissler »

sieht aus wie: http://www.amazon.de/SODIAL-Kunststoff- ... B00FFY2PR2

aber 6Volt ? (4x1,5) verbauter Akku hat 3,6Volt.
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
Mr Vain
DOS-Guru
Beiträge: 530
Registriert: Sa 28. Sep 2013, 23:01

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von Mr Vain »

Wie waers denn hiermit? Passen genau 3 AA-Batterien rein ;) Oder nimmst Akkus, die haben meist nur 1,2-1,3V statt 1,5V. Und 3*1,2V macht dann schon 3,6V ;)

http://www.amazon.de/Batteriehalter-3xm ... HZ4TSRP064

Die Batteriepacks gibts auch als Ausfuehrung fuer AAA Akkus (also die ganz kleinen Batterien, die man in Gameboy usw. reintut)
Fan von klassischer PC Hardware.
1) Am5x86 auf ASUS VL/I 486SV2GX4, 1MB L2, 64MB RAM, VLB-Monster
2) Am5x86 auf ECS UM8810P-AIO, 512KB L2, 64MB RAM, PCI-486er

Komplett-PCs und Hardware gesucht? -> Mein Hardware Flohmarkt
drzeissler
DOS-Gott
Beiträge: 3336
Registriert: Mo 8. Feb 2010, 16:59

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von drzeissler »

da gibt es doch sicher etwas mit verbautem Anschluss? also 4 pins aber nur der erste und der letzte führt ein Kabel (+/-).
CPU: 486 DX2/66 MOBO: SNI-D882 RAM: 3x16MB - FDD: 3,5" 1,44MB HDD: 6,4GB Seagate ISA(1): Audican32Plus PCI(1): 3com TX 905 OS: MsDos622 - Win95a - WinNT 3.51
Benutzeravatar
Calavera
BIOS-Flasher
Beiträge: 397
Registriert: So 1. Jul 2012, 21:40

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von Calavera »

drzeissler hat geschrieben:sieht aus wie: http://www.amazon.de/SODIAL-Kunststoff- ... B00FFY2PR2

aber 6Volt ? (4x1,5) verbauter Akku hat 3,6Volt.
Jupp ist genau so ein Teil - aber nicht mit 4 sondern mit 2 Batterien - somit also 3V
Benutzeravatar
kylix
DOS-Guru
Beiträge: 688
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Re: Externe Batterie am Mainboard

Beitrag von kylix »

Irgendwie bin ich gerade unfähig, drzeissler zu zitieren. Darf ich das evtl. als Windows 3.11-Benutzer noch nicht? ;)

Mich würde jedenfalls auch interessieren, ob es irgendwo fertige Akku-Packs oder -Halter mit 4-pin-Stecker gibt.
Antworten