Welche Tastatur?
Verfasst: So 28. Nov 2010, 23:13
Hallo zusammen,
irgendwie kommt das Thema selten auf, obwohl jeder PC-Nutzer täglich damit zu tun hat:
Was sind eigentlich Eure Präferenzen bezüglich Tastatur?
Früher an unserem ESCOM-Tower hatten wir eine Cherry G81 (das ist deren etwas höherwertige Standard-Tastatur; die mit einzelnen Tastenkontakten mit einer Feder anstelle einer "joypad-mäßigen"-Gummimatte bei der günstigeren G83). Meine Eltern haben mich damals öfter ermahnt, nicht so hart zu tippen, weil die "Mikroschalter" (die eine G81 nicht hat) kaputt gehen könnten. Was soll ich sagen... Die Tastatur hängt hier nebenan am Router und funktioniert einwandfrei, obwohl ich immer gleich hart getippt habe. Einige Tastenkappen sind abgebrochen (woran auch meine jugendlichen Wutanfälle beim Zocken nicht ganz unschuldig waren) und das Ding ist ziemlich verstaubt, aber die Tasten an sich funktionieren alle noch einwandfrei.
An meiner Windows-Kiste und am P200MMX hing bis vor kurzem per KVM-Switch eine Cherry G83 aus diesem Jahrtausend (die mit besagter Kunststoff-Folie für die Kontakte). Die war relativ preiswert (~ € 25) und hat immer ihren Dienst getan, sah aber mittlerweile etwas mitgenommen aus.
Nun ist es so, daß mein 19"-Röhrenmonitor doch endlich einem Flachbildschirm weichen mußte (was für DOS-Zwecke Vor- und Nachteile hat; zum Arbeiten mit der nativen Auflösung aber für mich nur Vorteile). Es ist also jetzt wesentlich mehr Platz auf meinem Schreibtisch, so daß ich mir wieder eine G81 gegönnt habe - zum noch erträglichen Preis von € 33,- für ein schwarzes Standardmodell.
Im Vergleich zur "modernen" G83 mit der abgerundeten Front ist die G81 im Laufe der Jahre unverändert geblieben (früher sahen beide äußerlich gleich aus).
Das Ding ist schlicht, kantig, relativ schwer und verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. Im Grunde sieht die Tastatur aus wie meine alte von 1993, nur daß sie jetzt ein gerades Kabel statt des alten Spiralkabels hat, das in einem USB-Stecker endet, zu dem auch ein Adapter auf PS/2 gehört. Oben links über der ESC-Taste ist jetzt ein Cherry-Logo und die LEDs für NumLock, CapsLock und ScrLock sind jetzt nur noch mit "1", "A" und einem Pfeil beschriftet.
Windows-Tasten hätte ich sogar abbestellen können, hab's aber dann doch nicht gemacht - wer weiß ob nicht irgendeine Anwendung die doch einmal sinnbringend nutzt. Eigentlich nutze ich die Dinger nie und beim Zocken im Vollbildmodus können sie sogar ziemlich stören. Der DOS-Kiste ist das natürlich ohnehin völlig egal.
Vom Tipp-Gefühl gefällt mir die G81 immer noch ein bißchen besser. Jede Taste hat einen eigenen Kontakt, Cherry nennt das "Mechanische Einzeltasten mit Membran-Kontaktschalter (FTSC-Technologie)". In die Ausgangslage wird jede Taste mit einer kleinen Stahlfeder zurückgestellt.
Das führt dazu, daß man beim Tippen keinen Druckpunkt hat, sondern einfach nur am Ende des Tastenhubs einen harten Anschlag der Taste auf dem Gehäuse, wobei kurz davor der Tastenkontakt geschlossen wird. Bei der G83 hat man ein weicheres Gefühl und einen leichten Druckpunkt, was auch nicht wirklich schlecht ist. Ich bevorzuge aber das Feedback der G81.
Der einzige Nachteil, ist, daß die Tastatur bei härterem Anschlag ein vernehmliches "tack!" von sich gibt. Mich stört das aber nicht, zumal man es mit gefühlvollerem Tippen umgehen kann. Empfindliche Mitbewohner/Kollegen mag es vielleicht belästigen.
Irgendwie ist es schon cool, daß ein Klassiker wie eine Cherry G81 seit Ewigkeiten fast unverändert gebaut wird und das in einem Marktsegment, in dem jede Woche neue Innovationen, Trends und Gimmicks auf den Markt geworfen werden. Man könnte sich natürlich auch eine G80 gönnen, die noch höherwertige, vergoldete "MX Crosspoint"-Kontakte hat. Die liegt dann bei knapp € 70,- was vielleicht nicht unbedingt sein muß, wenn man nicht jede Woche einen Roman tippt.
Was ich gar nicht leiden kann, sind Tastaturen mit komischen Multimedia-Knöpfen dran. Wozu ist sowas überhaupt gut? Hat eine Tastatur nicht ohnehin schon genug Tasten? Vermutlich muß man dazu auch noch irgendwelche dummen Treiber laden, worauf ich sowieso immer allergisch reagiere, wenn's nicht unbedingt notwendig ist.
Ebenfalls nicht klar ist mir, wozu ich Funk-Tastaturen und -Mäuse brauche. Entweder ich arbeite am Schreibtisch, dann stört das Kabel nicht. Oder ich arbeite (bei Laptops) mobil. Dann nutze ich die eingebaute Tastatur und Maus. Wozu man da ein Produkt braucht, das wieder fehleranfällig ist und Batterien braucht, verstehen wahrscheinlich nur die Hersteller (wahrscheinlich auch die von Batterien und Akkus).
Für bestimmte Sonderanwendungen wie Heimkino-PCs mag sowas ja nützlich sein, aber für meinen stationären PC würde ich nie so einen Blödsinn kaufen. Die Zielgruppe scheinen da eher Consumer zu sein, die wenig Ahnung haben und auf "Gimmicks" stehen. Ich mag es eher schlicht und funktional und lege Wert auf Haltbarkeit und Qualität.
Ansonsten scheint ja der Trend zu flachen, notebookartigen Tastaturen mit kurzem Tastenhub zu gehen. Manchmal liest man, daß das ergonomischer sein soll. Ich komme damit am Laptop ganz gut zurecht, würde aber ansonsten eher eine Tastatur mit dem üblichen Tastenhub bevorzugen, zumal die Mechanik von Laptop-Tastaturen mir nicht unbedingt so haltbar erscheint, wie eine gewöhnliche Tastatur.
Und dann waren da noch die "ergonomischen" Tastaturen mit seltsam in einem Bogen angeordneten Tasten. Manche Leute schwören drauf, aber ich könnte mich da vermutlich nie dran gewöhnen, alleine schon, weil ich eben doch manchmal auch ein Spiel zocke und da dürfte das wohl ziemlich kontraproduktiv sein.
In Geschäften, besonders in Elektronikmärkten, finde ich auffällig, daß man haufenweise so einen Multimedia-Dünnschiß bekommt, aber praktisch nie eine professionelle Tastatur. Selbst eine stinknormale G83 sieht man praktisch nie. Vermutlich liegt das daran, daß der typische Konsument eher designverliebt ist und Produkte wie Tastaturen sowieso nur eine Weile nutzt, bevor sie aus der Mode kommen und der nächste Trend kommt.
Und was bevorzugt Ihr so?
Gibt's irgendeinen, der eine IBM Model M oder ähnliche Tastatur mit "Buckling Spring"-Mechanismus hat (oder sogar täglich benutzt)? Das ist wohl wirklich die klassische Tastatur (wurde schon mit dem Ur-PC IBM 5150 ausgeliefert). Die hat ja nicht nur einen hörbaren Anschlag sondern einen richtigen Tastenklick, der von einigen geliebt, von anderen aber gehaßt wird. Die Berichte darüber, wie laut so ein Ding ist, variieren auch recht stark.
Ausprobieren würde ich so ein Ding schon mal gerne :-)
Gruß,
Stephan (der gerne mit langen Forenposts die Tastatur bei Laune hält) :-)
irgendwie kommt das Thema selten auf, obwohl jeder PC-Nutzer täglich damit zu tun hat:
Was sind eigentlich Eure Präferenzen bezüglich Tastatur?
Früher an unserem ESCOM-Tower hatten wir eine Cherry G81 (das ist deren etwas höherwertige Standard-Tastatur; die mit einzelnen Tastenkontakten mit einer Feder anstelle einer "joypad-mäßigen"-Gummimatte bei der günstigeren G83). Meine Eltern haben mich damals öfter ermahnt, nicht so hart zu tippen, weil die "Mikroschalter" (die eine G81 nicht hat) kaputt gehen könnten. Was soll ich sagen... Die Tastatur hängt hier nebenan am Router und funktioniert einwandfrei, obwohl ich immer gleich hart getippt habe. Einige Tastenkappen sind abgebrochen (woran auch meine jugendlichen Wutanfälle beim Zocken nicht ganz unschuldig waren) und das Ding ist ziemlich verstaubt, aber die Tasten an sich funktionieren alle noch einwandfrei.
An meiner Windows-Kiste und am P200MMX hing bis vor kurzem per KVM-Switch eine Cherry G83 aus diesem Jahrtausend (die mit besagter Kunststoff-Folie für die Kontakte). Die war relativ preiswert (~ € 25) und hat immer ihren Dienst getan, sah aber mittlerweile etwas mitgenommen aus.
Nun ist es so, daß mein 19"-Röhrenmonitor doch endlich einem Flachbildschirm weichen mußte (was für DOS-Zwecke Vor- und Nachteile hat; zum Arbeiten mit der nativen Auflösung aber für mich nur Vorteile). Es ist also jetzt wesentlich mehr Platz auf meinem Schreibtisch, so daß ich mir wieder eine G81 gegönnt habe - zum noch erträglichen Preis von € 33,- für ein schwarzes Standardmodell.
Im Vergleich zur "modernen" G83 mit der abgerundeten Front ist die G81 im Laufe der Jahre unverändert geblieben (früher sahen beide äußerlich gleich aus).
Das Ding ist schlicht, kantig, relativ schwer und verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. Im Grunde sieht die Tastatur aus wie meine alte von 1993, nur daß sie jetzt ein gerades Kabel statt des alten Spiralkabels hat, das in einem USB-Stecker endet, zu dem auch ein Adapter auf PS/2 gehört. Oben links über der ESC-Taste ist jetzt ein Cherry-Logo und die LEDs für NumLock, CapsLock und ScrLock sind jetzt nur noch mit "1", "A" und einem Pfeil beschriftet.
Windows-Tasten hätte ich sogar abbestellen können, hab's aber dann doch nicht gemacht - wer weiß ob nicht irgendeine Anwendung die doch einmal sinnbringend nutzt. Eigentlich nutze ich die Dinger nie und beim Zocken im Vollbildmodus können sie sogar ziemlich stören. Der DOS-Kiste ist das natürlich ohnehin völlig egal.
Vom Tipp-Gefühl gefällt mir die G81 immer noch ein bißchen besser. Jede Taste hat einen eigenen Kontakt, Cherry nennt das "Mechanische Einzeltasten mit Membran-Kontaktschalter (FTSC-Technologie)". In die Ausgangslage wird jede Taste mit einer kleinen Stahlfeder zurückgestellt.
Das führt dazu, daß man beim Tippen keinen Druckpunkt hat, sondern einfach nur am Ende des Tastenhubs einen harten Anschlag der Taste auf dem Gehäuse, wobei kurz davor der Tastenkontakt geschlossen wird. Bei der G83 hat man ein weicheres Gefühl und einen leichten Druckpunkt, was auch nicht wirklich schlecht ist. Ich bevorzuge aber das Feedback der G81.
Der einzige Nachteil, ist, daß die Tastatur bei härterem Anschlag ein vernehmliches "tack!" von sich gibt. Mich stört das aber nicht, zumal man es mit gefühlvollerem Tippen umgehen kann. Empfindliche Mitbewohner/Kollegen mag es vielleicht belästigen.
Irgendwie ist es schon cool, daß ein Klassiker wie eine Cherry G81 seit Ewigkeiten fast unverändert gebaut wird und das in einem Marktsegment, in dem jede Woche neue Innovationen, Trends und Gimmicks auf den Markt geworfen werden. Man könnte sich natürlich auch eine G80 gönnen, die noch höherwertige, vergoldete "MX Crosspoint"-Kontakte hat. Die liegt dann bei knapp € 70,- was vielleicht nicht unbedingt sein muß, wenn man nicht jede Woche einen Roman tippt.
Was ich gar nicht leiden kann, sind Tastaturen mit komischen Multimedia-Knöpfen dran. Wozu ist sowas überhaupt gut? Hat eine Tastatur nicht ohnehin schon genug Tasten? Vermutlich muß man dazu auch noch irgendwelche dummen Treiber laden, worauf ich sowieso immer allergisch reagiere, wenn's nicht unbedingt notwendig ist.
Ebenfalls nicht klar ist mir, wozu ich Funk-Tastaturen und -Mäuse brauche. Entweder ich arbeite am Schreibtisch, dann stört das Kabel nicht. Oder ich arbeite (bei Laptops) mobil. Dann nutze ich die eingebaute Tastatur und Maus. Wozu man da ein Produkt braucht, das wieder fehleranfällig ist und Batterien braucht, verstehen wahrscheinlich nur die Hersteller (wahrscheinlich auch die von Batterien und Akkus).
Für bestimmte Sonderanwendungen wie Heimkino-PCs mag sowas ja nützlich sein, aber für meinen stationären PC würde ich nie so einen Blödsinn kaufen. Die Zielgruppe scheinen da eher Consumer zu sein, die wenig Ahnung haben und auf "Gimmicks" stehen. Ich mag es eher schlicht und funktional und lege Wert auf Haltbarkeit und Qualität.
Ansonsten scheint ja der Trend zu flachen, notebookartigen Tastaturen mit kurzem Tastenhub zu gehen. Manchmal liest man, daß das ergonomischer sein soll. Ich komme damit am Laptop ganz gut zurecht, würde aber ansonsten eher eine Tastatur mit dem üblichen Tastenhub bevorzugen, zumal die Mechanik von Laptop-Tastaturen mir nicht unbedingt so haltbar erscheint, wie eine gewöhnliche Tastatur.
Und dann waren da noch die "ergonomischen" Tastaturen mit seltsam in einem Bogen angeordneten Tasten. Manche Leute schwören drauf, aber ich könnte mich da vermutlich nie dran gewöhnen, alleine schon, weil ich eben doch manchmal auch ein Spiel zocke und da dürfte das wohl ziemlich kontraproduktiv sein.
In Geschäften, besonders in Elektronikmärkten, finde ich auffällig, daß man haufenweise so einen Multimedia-Dünnschiß bekommt, aber praktisch nie eine professionelle Tastatur. Selbst eine stinknormale G83 sieht man praktisch nie. Vermutlich liegt das daran, daß der typische Konsument eher designverliebt ist und Produkte wie Tastaturen sowieso nur eine Weile nutzt, bevor sie aus der Mode kommen und der nächste Trend kommt.
Und was bevorzugt Ihr so?
Gibt's irgendeinen, der eine IBM Model M oder ähnliche Tastatur mit "Buckling Spring"-Mechanismus hat (oder sogar täglich benutzt)? Das ist wohl wirklich die klassische Tastatur (wurde schon mit dem Ur-PC IBM 5150 ausgeliefert). Die hat ja nicht nur einen hörbaren Anschlag sondern einen richtigen Tastenklick, der von einigen geliebt, von anderen aber gehaßt wird. Die Berichte darüber, wie laut so ein Ding ist, variieren auch recht stark.
Ausprobieren würde ich so ein Ding schon mal gerne :-)
Gruß,
Stephan (der gerne mit langen Forenposts die Tastatur bei Laune hält) :-)