Mainboard-Defekt?

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romsom
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Mainboard-Defekt?

Beitrag von romsom »

Gestern Abend ist bei mir der GAU eingetreten.
Ich hatte meinen DOS-PC vor ein paar Tagen nach Längerem mal wieder in Betrieb genommen. Es funktionierte, wie zu erwarten war, alles ohne jedes Problem. Ich habe dann ein wenig mit meinen neuen Steckkarten experimentiert (Voodoo banshee, Mad16 Pro mit OPL4).
Gestern Abend hatte ich dann noch testweise eine (billig-) PCI-Soundkarte eingebaut, in der Hoffnung sie würde weniger rauschen als meine AWE. So weit kam ich allerdings garnicht. Beim einschalten (ATX-Board - ASUS XP55T2P4) hörte man die Lüfter anlaufen und auch das Geräusch, das man beim Speicherzählen aus dem PC-Speaker vernimmt. Sonst nichts.
Kein "Es-ist-alles-in-Ordnung"-Beep, kein Bild auf dem Monitor. Nur die HDD-Led hat durchgehend geleuchtet. Ach ja, das CD-Rom Laufwerk ließ sich nicht öffnen.
Ich hab dann nacheinander alle irgendwie entbehrlichen Komponenten entfernt. Zuerst die neuen Steckkarten, dann das Kabel zum CD-Laufwerk (danach ließ es sich auch wieder öffnen), die Festplatten (die HDD-Led blieb aus) und dann sämtliche Steckkarten. Auch die VGA-Karte hab ich gewechselt. Dazu habe ich den PC natürlich immer abgeschaltet. Mit dem Ergebnis, dass sich absolut nichts änderte (von den o.g. Dingen abgesehen).
Nur eins mochte er nicht: Ich habe (zum Testen) 3(!) von den 4 PS2-Speichermodulen entfernt. Hier bekam ich zum ersten Mal eine Fehlermeldung vom Bios (durchgehend "kurz"). Also wieder einen 2. Riegel dazu: Alles wie vorher, nur dass jetzt auch der Speicher nicht mehr gezählt wurde (akkustische Einschätzung meinerseits).
Die CPU zu wechseln war mir gestern dann noch zu aufwendig, das gleiche gilt für das Netzteil.
Ich habe jetzt also das Mainboard in Verdacht. Es würde mir aber garnicht passen, wenn mit ihm etwas nicht stimmen würde, weil ich kein zweites Sockel-7 Board mehr habe. Außerdem wüsste ich auch garnicht was der Auslöser für den Ausfall sein sollte.

Hat von euch vielleicht noch einer eine Idee, was hier los sein könnte?
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5u3
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Beitrag von 5u3 »

Ah, das Gefühl kenne ich gut... Hoffen wir einmal, daß sich das Board nur totstellt und nicht wirklich was hat.

Als erstes würde ich das Board aus dem Gehäuse ausbauen. Klingt jetzt blöd, aber mir ist es nicht nur einmal passiert, daß mein Rechner wegen einer verlorenen Schraube oder schlecht sitzender Kontakte gestreikt hat.
Dabei kannst Du gleich mal nachsehen, ob irgendein offensichtlicher Schaden vorhanden ist (durchgebrannte Bauteile, verbogene Kontakte, etc...). Bei dieser Gelegenheit kannst Du gleich einen CMOS-Reset machen.

Falls Du ein Multimeter bei der Hand hast, wäre es sinnvoll, die Spannungen des Netzteils durchzumessen.

Ist alles soweit in Ordnung, bau das Board mit CPU und Speicher (PS/2-Riegel auf Pentium-Systemen immer paarweise!) wieder ein, steck eine Grafikkarte dazu (falls Du noch ein ISA-Modell hast, nimm die), und versuche den Rechner zu booten. Viel Glück!
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SharpClaw
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Beitrag von SharpClaw »

hawooo!! ^^

Ja, das Phänomen kenne ich auch nur allzu gut. Oftmals stellt sich wirklich heraus, daß der Rechner bei mir am nächsten Tag wieder ohne Probleme funktioniert. Gefährlich wird es eigendlich nur wenns stinkt, und Mainboards melden sich zumeist mit einem Stinken ab, zumindest in meiner Gegenwart :(

Versuch vorher noch einmal das Netzteil zu wechseln, denn ein unvorsichtig gesetzter Stecker hat schon manches Motherboard übern Jorden geschickt. Und die Idee von 5u3 ist auch nicht zu verachten; sowas passiert schneller als man glaubt...
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romsom
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Beitrag von romsom »

Erst mal danke für die schnellen Antworten!

@5u3:
An "die Schraube" hab ich auch schon gedacht. Geklappert hat beim "Schütteln" aber nichts... Ich werde deinen Rat trotzdem befolgen.
Dass der Speicher nur paarweise gesteckt werden sollte, weiß ich schon. Ich wollte damit auch eigentlich gezielt einen Fehler provozieren um zu sehen, ob er überhaupt noch ein Lebenszeichen von sich gibt. Trotzdem danke für den Hinweis ;)

@SharpClaw
Gestank habe ich keinen bemerkt... zum Glück ;)
Ich werde ihn jetzt erst nochmal einschalten. Vielleicht bewahrheitet sich ja auch hier deine Erfahrung und er geht plötzlich wieder. Trotzdem würde ich dann gerne wissen woran es lag...

Naja, aber was würden wir ohne solche Probleme, die uns Anlass zum Forschen geben, tun? ;)
In diesem Sinn, Schöne Grüße,

Roman
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romsom
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Beitrag von romsom »

So, habe den Fehler nun gefunden: das MB ist tot.

Schon während des Ausbaus ist mir aufgefallen, dass ein Pin der Northbridge verbogen aussah. Bei ausgebautem Mainboard hab ich jetzt mit einem äußerst spitzen Werkzeug versucht ihn von seinem Nachbarpin zu trennen, die beiden hatten nämlich Kontakt.
Naja, was soll ich noch dazu sagen, wie zu erwarten hat es natürlich nicht funktioniert. Zuerst ist der pin abgerissen und dann hat er sich noch komplett hinter dem nächsten versteckt. Das war ja quasi schon das Todesurteil: der letzte Versuch, den PC in Betrieb zu nehmen brachte auch wieder das bekannte Bild, nämlich garkeines.

Ich danke euch nochmal für eure Mühen, aber es hat leider nichts gebracht.
Lose Schrauben waren allerdings doch einige im Gehäuse - Ich frage mich, wie die da hin gekommen sind...

Dann bin ich jetzt hiermit auf der Suche nach einem neuen Mainboard.
In tiefer Trauer,

Roman
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SharpClaw
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Beitrag von SharpClaw »

hawooo!! ^^

'beinchen von der northbridge abgebrochen" ?! Ist die denn gesockelt?
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romsom
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Beitrag von romsom »

Nein, die ist nicht gesockelt, aber da sind doch außen trotzdem so "Anschlussdrähte" dran. Und davon war einer verbogen und ist dann abgerissen.
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Dark_Lord
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Beitrag von Dark_Lord »

Wie zur Hölle verbiegt man denn beim Basteln einen Pin an der Northbridge? Sicher, dass das nicht Absicht war? An der Hercules Dynamite 128 (ET6000) Grafikkarte sind auch an zwei Chips je ein Beinchen hochgebogen. Ich hab das auch zuerst für die Ursache eines Problems mit der Grafikkarte gehalten (hat sich im Schrank kaputtgelegen und zeigt nun Bildfehler), aber Google Bildersuche offenbarte, das war Absicht.

Speichertest hörbar beim Pentium? Ich hatte zwar selbst mal das AMI WinBIOS (ich vermute mal, dass es das war auf deinem Board weil Award und noch neuere AMIs klackern nicht mehr) auf einem 486, aber kann mich nicht mehr erinnern, ob das wirklich noch geklackert hat beim Speichertest so wie es das AMIBIOS im 386 gemacht hat.
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romsom
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Beitrag von romsom »

Ich bezweifle, dass das Absicht war, jedenfalls sah es nicht danach aus. Der eine Pin war auf ca. 2/3 der eigenen Länge zu seinem linken Nachbarn hingebogen (er fing praktisch unten auf der Platine an, ging dann ein bisschen nach links und dann wieder nach rechts, um den persönlichen Eingang ins Chipgehäuse zu treffen).

Das Bios ist ein 586er Award von 1995 (orginal; bei mir mit Update von... 2002?). Ich kanns zwar jetzt nicht mehr beweisen, bin mir aber absolut sicher, dass der Speichertest hörbar war, auch schon als das Mainboard noch in Ordnung war.
Außerdem kenne ich das auch noch von anderen Mainboards und ich hatte nie etwas älteres als einen 486. Komisch...
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5u3
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Beitrag von 5u3 »

Mein Beileid! :(

Schade um das Board, das berühmte P55T2P4 kenne ich zwar, aber ich wußte bis jetzt nicht, daß es das auch in einer ATX-Version gibt.

Leider kann es recht leicht passieren, daß man versehentlich einzelne Pins von QFP-Chips verbiegt, die Beinchen sind ja zimlich nah beisammen und sehr dünn. Da reicht es schon, wenn einem der Schraubenzieher auskommt, oder eine Steckkarte beim Einbau unglücklich mit dem Board kollidiert.
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romsom
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Beitrag von romsom »

Und genau Letzteres wird vermutlich auch passiert sein. Ich hab davor ja noch mit Steckkarten hantiert.
Das Board hab ich ganz günstig (sprich: umsonst) bekommen als meine Schule mal wieder PCs aussortiert hat. Ich hab mir gleich 5 von denen auf die Seite gelegt und noch 5 AWEs dazu. Leider haben die jeweils 4 davon weggeschmissen, weil ich zu langsam war beim Abholen....
Die AT Variante ist aber auch die bessere. Bei dem ATX Board kann man nämlich keinen höheren FSB als 66MHz einstellen.
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