Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

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Pfalck
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Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Folgende Überlegung:

Ich möchte ein Pentium MS-DOS System aufbauen und haben fast alle Pentium inklusive MMX zur Verfügung.

Also: setze ich lieber "Pentium 166" oder "Pentium 166MMX" ein???

Stromverbrauch ist egal - ich heize mit meinem Tesla das Wohnzimmer.



Für alte Software will ich langsam machen (Panzer General, Ultima VII...).

Aber nach oben fix sein (halflife).

Wird bei MMX automatisch vom Prozessor erkannt "Ich habe die schnelleren Berechnungsroutinen und Befehle auch OHNE MMX-Befehl einfach ohne umständliche Berechnung und nutze es"?

Oder wird der Vorteil dieser Prozessoren NUR dann genutzt, wenn spezielle Befehle eingesetzt werden.


Es geht mir darum, ob ich einen MMX einsetze oder lieber ohne, damit nix zu schnell läuft.

Bei den Antworten bitte ich nicht um Vermutungen, sondern um Programmierer - sonst kann ich das auch selbst rausfinden und lösche den Thread.

Grüße und schöne Woche!

ps: Es geht nicht um Cache.
Zuletzt geändert von Pfalck am Mi 10. Nov 2021, 01:56, insgesamt 1-mal geändert.
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b20a9
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von b20a9 »

Kannst bedenkenlos den MMX nehmen. Die CPU beschleunigt da nichts selbst - das Programm muss den erweiterten MMX Befehlssatz unterstützen um davon zu profitieren. Unter DOS ist daher ein Pentium I mit MMX genauso schnell wie einer ohne. Kannst dir das so vorstellen wie beim 486 SX vs. 486 DX vereinfacht gesagt. Da muss die FPU auch von der Software unterstützt werden um davon zu profitieren, andernfalls läuft's auf beiden CPUs exakt gleich schnell.
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Pfalck
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Lieben Dank!

Passt mir ins Konzept.

Allerdings würde ich mich bei der Gegenmeinung wohler fühlen.

Ich baue es auf und kann bei Problemen oder Experimenten ja von P166MMX auf P166 wechseln und den Cache abschalten.

Gibt es ein Programm, was den first level cache nicht abschaltet sondern nur halbiert?
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b20a9
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von b20a9 »

Nein, soweit ich weiß nicht, SETMUL und co deaktivieren immer den kompletten Cache. Aber der Multiplikator ist meine ich frei, du könntest also die CPU auch problemlos untertakten auf 133 oder weniger je nach Board, um eine weitere Geschwindigkeitsreduktion zu erzielen.
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Also geht es im besten Fall nach unten und vielen waitstate auf 50MHz ohne Cache.
Und MMX da oder nicht, wäre irrelevant.
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b20a9
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von b20a9 »

Das kommt aufs Mainboard an. Auf Pentium Boards hab ich noch keine Waitstate-Einstellungen gesehen und der kleinste Multiplikator ist 1,5x50, auf neueren Boards sogar höher. Aber SETMUL bietet etliche hilfreiche einstellungen. Phil hat ein tolles Video dazu auf YouTube (such da mal nach 136 in 1 retro CPU dann müsstest du es finden bei Interesse)
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Guter Tip.

Suche ich mal.

Phil könnte man ja auch in Deutsch anschreiben, wenn Englisch eingerostet ist.

Die Technik liegt komplett hier. Alles da mit Reserven.

Rest ist gigantische! Theorie und wartet auf Freizeit bei guter Laune.

Ich wollte schon Pentium auf Pentium II überspringen, habe aber diese TX-Hauptplatine mit YAMAHA OPL4-Soundchip rumliegen.

Das Problem war, daß ich nur AGP Voodoos hatte. Habe zwar 3 Pentiumplatinen - nur alle ohne AGP.

Jetzt kam durch ein Wunder mit einem PowerMAC eine PCI-VoodooBanshee rein.

Deswegen diese Anfrage im Board.
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b20a9
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von b20a9 »

Klingt nach ein paar guten Bastelstunden :-) OPL4 in Board ist doch ideal für DOS Spiele, die GM unterstützen, und einen gescheiten opl3 FM hast du dann ja auch schon dabei für die älteren Titel. Würde das System auch eher für 2D Spiele aufbauen. Die Banshee wird von einem Pentium-klasse CPU nicht ausgereizt und für viele 3D Spiele brauchst du mehr Leistung, da wäre in der Tat die Pentium 2-Klasse besser geeignet. Zumal, funktioniert die MAC Karte überhaupt auf dem PC, oder muss man da erst das VGA BIOS flashen? Aber, es gilt hier: Erlaubt ist, was gefällt. Viel Spaß und Grüße
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Apollonios »

Interessant, ein sehr ähnliches System möchte ich mir momentan zusammenbauen. Wie schnell ist ein P166-233 (mit oder ohne MMX) mit deaktivierten Cache? Hier das angesprochene Phil Video: https://youtu.be/xcBmEjXg2ME
Mich interessiert vor allen Wing Commander 1 und 2.
Pfalck
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Doppelpost
Zuletzt geändert von Pfalck am Fr 12. Nov 2021, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Pfalck hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 08:37
b20a9 hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 21:31 Die Banshee wird von einem Pentium-klasse CPU nicht ausgereizt und für viele 3D Spiele brauchst du mehr Leistung, da wäre in der Tat die Pentium 2-Klasse besser geeignet. Zumal, funktioniert die MAC Karte überhaupt auf dem PC, oder muss man da erst das VGA BIOS flashen? Aber, es gilt hier: Erlaubt ist, was gefällt. Viel Spaß und Grüße
Es geht mir ja nicht um "Ausreizen".

Die Banshee wird mein Voodoo 1/2-Ersatz wegen PCI, weil da kranke Preise aufgerufen werden.
Tomb Raider reicht.

Ich habe noch ein LX-Board mit SCSI von Hewlett-Packard - ist aber ASUS. Das hat noch einen höherwertigen OPL4 Yamaha.
DAS hätte AGP für die anderen Voodoo 3.

Dort würde ich Klamath/Deschutes runtertakten.

Typische Wohlstandsprobleme: wenn man zuviel hat, weiß man nicht, wo man anfangen soll...
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Disruptor »

Also, der 166 MMX ist im gleichen Prozess gefertigt wie der 166.
Allerdings hat der 166 MMX einen gegenüber dem 166 verdoppelten Cache und 4,5 Millionen Transistoren anstelle von 3,3.
Obwohl der MMX mit geringeren Spannungen betrieben wird ("Split-Voltage") ist der Stromverbrauch gegenüber dem 166 in geringem Ausmaß gestiegen.

Performancemäßig ist auf Grund des größeren Caches ein Sprung nach oben gegeben und nicht umgekehrt.


Nun zur softwaremäßigen Unterstützung.
Jede Software, die MMX unterstützt, sollte in der Lage sein, ein vorhandenes MMX selbstständig festzustellen und dann den jeweiligen Code auszuführen. In der Praxis wird das so gelöst, dass der Code mehrmals vorhanden ist, und im Regelfall der beste genommen wird. Dies kann man etwa durch Verwendung unterschiedlicher Bibliotheken (DLLs) lösen, die mit anderen Compilerschaltern oder Inline-Assemblerbefehlen erstellt worden sind.
Es mag auch Software geben, die MMX voraussetzt und keinen Codepfad für einen klassischen Pentium beinhaltet.
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schubl
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von schubl »

Pfalck hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 08:38 Typische Wohlstandsprobleme: wenn man zuviel hat, weiß man nicht, wo man anfangen soll...
Naja, wenn man zuviel hat, nimmt man einfach den passenden Rechner und muss nicht herumtakten... ;-)

"Damals" hatte ich mal in meinem 2t-Rechner einen P166MMX auf einem SS7 Board auf 100x1,5 untertaktet, was im Gesamtsystem schneller war als 66x2,5, heutzutage macht mans andersrum, damit er langsamer wird...

schubl
Soviel Retro und nur sowenig Zeit... laufender WIP...
8086, 286, 386, 486, P1, P2, P3, P4 und dann noch Amiga, Atari, C64/128,...
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Disruptor »

schubl hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 18:40
Pfalck hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 08:38 Typische Wohlstandsprobleme: wenn man zuviel hat, weiß man nicht, wo man anfangen soll...
Naja, wenn man zuviel hat, nimmt man einfach den passenden Rechner und muss nicht herumtakten... ;-)

"Damals" hatte ich mal in meinem 2t-Rechner einen P166MMX auf einem SS7 Board auf 100x1,5 untertaktet, was im Gesamtsystem schneller war als 66x2,5, heutzutage macht mans andersrum, damit er langsamer wird...

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"untertaktet" würde ich das nicht nennen. Teile des Prozessors laufen von 66 auf 100 Mhz übertaktet.
Pfalck
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Re: Kann MMX bei DOS in Geschwindigkeit nach "unten" schaden?

Beitrag von Pfalck »

Disruptor hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 14:03 In der Praxis wird das so gelöst, dass der Code mehrmals vorhanden ist, und im Regelfall der beste genommen wird. Dies kann man etwa durch Verwendung unterschiedlicher Bibliotheken (DLLs) lösen, die mit anderen Compilerschaltern oder Inline-Assemblerbefehlen erstellt worden sind.
Es mag auch Software geben, die MMX voraussetzt und keinen Codepfad für einen klassischen Pentium beinhaltet.
DAS hatte ich auch mal gelesen. War mir aber wieder entfallen. Danke für den Hinweis.

Es hatte die Programmierer sogar angekotzt, daß sie alles doppelt machen mußten.

Ich glaube z.B. POD (Planet of Death) war so ein Fall.
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