DOS-Forum

Noch geht es; DOS auf aktueller Hardware, dank CSM-Chip.

Aber es gibt gleich mehrere Probleme:
1) SoundBlaster 16-kompatible Karten mit PCI-Anschluß und DOS-Treibern? - Gibt es das?
2) Wie die Floppylaufwerke verbinden? Die Boards haben die Anschlüsse nicht mehr.
3) Maus und Tastatur können ja bestimmt USB sein, oder? (Wenn das BIOS Legacy-Unterstützung hat, könnte das sogar mit DOS gehen, oder?)

Zum zweiten Thema: Es gibt USB-Platinen von chinesischen Anbietern (vermutlich aus USB-Floppy-Laufwerken ausgebaut, und Bißerl herumgelötet), die versprechen echte 3,5"-Floppylaufwerke an heutigen PCs nutzbar zu machen.
Das habe ich natürlich sofort ausprobiert, und gleich ZWEI vom selben Typ und selbem Anbieter bestellt:
Der erste ging nur manchmal, der zweite darf beim Systemstart nicht angesteckt sein, sonst freezed das BIOS beim POST.. aber selbst dann ist er recht unzuverlässig.. mal ist das Laufwerk da... dann wieder nicht.. dann mal mit einem anderen 3,5"-Diskettenlaufwerk probiert.. ging überhaupt nicht mehr.. tss..

Unverständlich.. eigentlich müßte sich die Hardware genau gleich verhalten..
Ich habs getestet mit Windows 10, Windows 8.1 und Linux Mint.
Am ehesten kam LinuxMint mit den Platinen klar. Windows war nicht so begeistert.. es ging mal.. aber dann nie wieder. - Und bei der zweiten Platine ging es nie... unter Linux aber schon.. hää?

Hab dann entnervt aufgegeben, und weil der Kram nur 10 EUR war, im Schrank verkommen lassen. Vermutlich ists immernoch irgendwo da drin.

Daher die Frage: Kennt jemand eine Möglichkeit IRGENDWIE echte Diskettenlaufwerke 3,5" und idealerweise auch 5 1/4"-Laufwerke an heutige PCs anzuklemmen?
Vieleicht irgendeine I/O-Karte mit PCI-Anschluß oder was USB-artiges..

Hab schon bei diversen Anbietern gesucht, und sogar nachgefragt. Und selbst DeLock, die sonst für jeden Zweck ne Lösung haben, haben da nichts im Portfolio.

Für konstruktive Antworten bin ich euch sehr dankbar. : )

Mathias

Im großen Marktplatz gibt es ein

IBM USB Diskettenlaufwerk,

einfach dort suchen. Ist zwar "nur" 3.5 Zoll, versieht aber seit rund 10 Jahren hier klaglos seinen Dienst.

Ich hab mit sowas auch schon mal rumgespielt, und LGR hatte ja auch schon mal ein Video gemacht mit DOS auf einem Ryzen.

Bei mir waren die Testobjekte mein altes Arbeitspferd, ein Core2Quad Q6600 auf einem Asus P5KR und mein neues Arbeitspferd, ein Xeon E5-2683v3 auf einem Asus X99E-WS-USB3 (CSM aktiviert). Jeweils gebootet von einem CF-Kartenleser mit einer CF-Karte, die eigentlich in meinem 286 steckt.

Insgesamt geht es, aber mit Einschränkungen.

- Tastatur: Ja, geht mit USB Legacy Support, aber auch mit Einschränkungen. Wenn du eine moderne Gaming-Tastatur mit ansprechbarer Beleuchtung hast (bei mir eine Corsair K68, weil ich 2020, nach vielen Jahren Cherry G80 ohne Windows-Tasten nun doch mal Windows-Tasten haben, aber nicht auf Cherry MX-Red Switches verzichten wollte), kann es bei älteren Boards, wie z.B. meinem P5KR, vorkommen, dass die Tastatur im BIOS und somit in DOS nicht erkannt wird. Bei anderen normalen USB-Tastaturen kein Thema.
- Maus: USB-Maus geht nicht, PS/2, sofern das Board noch einen Port hat, schon (lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn es USB-Maustreiber für DOS gibt, und ich rede von MS/PC-DOS und nicht FreeDOS)
- Floppy: Das Selbe, ältere Boards wie das P5KR haben noch einen Floppy-Controller, allerdings dann oft nur noch mit Unterstützung für ein einzelnes 1.44MB Floppy. USB dürfte auch höchstens mit einem Treiber (mir nicht bekannt) gehen.
- Grafik: Selbst die modernste Grafikkarte hat noch BIOS-Unterstützung für VGA. Evtl. wird es mit VESA-Modi etwas knapp. Oftmals (hatte LGR, kann ich aber auch aus meinen Tests bestätigen) sind die Farben unter den DOS-Grafikmodi aber falsch.
- RAM: Die großen RAM-Mengen können für einige Spiele und Programme problematisch sein.

Gangbarer wäre wohl eher, wenn es echtes DOS und nicht DOSBOX sein soll, das DOS in eine VM zu installieren und Disketten im Vorfeld als Image zu ziehen, z.B. mit einem separaten alten Rechner oder am modernen mit einem Kryoflux.

Standard USB Maus und Tastatur sollte mit entsprechender BIOS Emulation funktionieren. Beim Floppy wirds da schon viel schwieriger, wobei ich mir da die Frage stelle, warum du das unbedingt brauchst. Daten kann man ja auch direkt auf die Platte kopieren. Ich kenne nur die vom Bios emulierte Funktion vom USB-Floppy zu booten, aber in DOS konnte ich so ein Laufwerk noch nicht ansprechen.
Die Soundkarte dürfte auch viele Probleme machen. Prinzipiell gibt es solche PCI Soundkarten, aber die Nutzen bestimmte PCI-Funktionen, die wohl teils nicht bzw. nicht mehr unterstützt werden (wozu auch?).
Alles in allem habe ich es aufgegeben so ein DOS-System aufzubauen. Zuviele Probleme und selbst wenn man die CPU untertaktet viel zu schnell.

€dit: Ich verwende AM2-Systeme unter Windows98, das geht immerhin halbwegs vernünftig und da gibt es deutlich weniger Probleme mit PCI-Soundkarten.

die SB Live kann SB16 emulation (sbeinit). aber wie bereits gesagt, es macht keinen sinn. auf aktueller hardware nutzt man dosbox bzw. einen fork davon der z.b. auch 3dfx emulation mitbringt. alle spiele, die ich auch auf meinen retro kisten spiele,bringe ich auch in dosbox perfekt zum laufen

Hmmm... ich sehe schon, doch keine so gute Idee.

Danke euch!! : ))

Ich habe hier noch einen Rechner mit Athlon 64. Das wäre die neueste Hardware, auf der ich noch Dos installieren würde. Das Mainboard hat auch noch einen FDD-Controller. (Tatsächlich überlege ich, wenn ich mal Zeit habe und mir ganz langweilig ist, da mal FreeDOS zu installieren).

Wenn Du sonst was neueres da hast, auf dem DOS laufen soll, würde ich zu dem Umweg greifen, da ein Linux drauf zu spielen, das direkt die DOSBOX startet.

Ich verstehe aber auch, dass ganz oft der Weg das Ziel ist und deshalb diese Lösung nicht das ist, was Du suchst...

Naja, auf dem Rechner läuft neben MS DOS 6.22 noch ArcaOS (moderne OS/2 Distribution), was durchaus mit moderner Hardware umgehen kann, aber eben auch Retro-Hardware unterstützt.. wie Floppy-Laufwerke oder Uralt-Soundkarten. (Neue freilich auch.)

Auf ArcaOS laufen auch ohne Emulator alle DOS-und Windows 3.x-Spiele.
Natürlich wäre es aus retro-Gründen sehr nice, wenn man eben an diesem Rechner zumindest die internen Diskettenlaufwerke 3,5" und 5 1/4" weiterhin regulär benutzen könnte. Da praktisch alle mir bekannten Mainboards keine Floppycontroller mehr onboard haben, hatte ich mich umgeschaut, ob man nicht auch welche per PCI-Karte kriegen kann, aber auch das war erfolglos.

Unter ArcaOS könnt ich freilich auch ein USB-Diskettenlaufwerk anschließen, aber sowas käme freilich nicht besonders retro rüber, wenn man damit z.B. mal auf ne Retro-Con geht.

Ziel des Projekts wäre zu zeigen, daß man auch mit absolut aktueller Hardware emulationsfrei die Spiele von damals spielen kann, was ja schon geht, jedoch mit kleinen Kunstfehlern.. wie etwa (noch) kein SB16-Support, mangels passender ISA-Steckmöglichkeiten, kein Diskettenlaufwerk, mangels Floppy-Controller.
Für ArcaOS könnte man freilich auch eine moderne Soundkarte einsetzen (oder auch USB-Sound), aber dann bliebe noch immer das Floppy-Problem.

Geplant war eigentlich ein modernes System mit Dualboot auf ArcaOS und MS DOS 6.22, das (für DOS mit kleinen und großen Tricks) voll funktionsfähig ist.
Und ja, ich habe Diskettenlaufwerke mit silberfarbener Blende, die recht schwer zu finden waren, und farblich exakt zum Gehäuse passen. - Wäre doch gelacht, wenn man zumindest die Diskettenlaufwerke nicht irgendwie nutzbar machen könnte..
Sicher gibt es so Dinge wie [SuperCard Pro] und den [KryoFlux], aber soweit mir bekannt, verlangen die Windows zwecks Treiber.

Was eigentlich gebraucht wird, ist ein FloppyController, der ein BIOS hat, und demzufolge dem Betriebssystem treiberfrei zur Verfügung steht... wie etwa legacy-Diskettenlaufwerkscontroller onboard.
Außerdem können die obigen Lösungen nicht direkt zum Betriebssystem durchreichen, sondern man braucht die spezielle Software, um von Diskette zu lesen und auf sie zu schreiben. Das ist für forensiche Zwecke sicher total praktisch, stört aber, wenn man schlicht nur die Controller-Funktionalität haben möchte, ohne proprietäre Software.

Scheinbar gibt es für dieses Problem derzeit keine retro-Lösung. Schauen wir mal, wer als erstes sowas bastelt..
Der Preis wäre quasi egal, solange es im Rahmen bleibt, da es keine Konkurrenz gibt. :D

witzig, ich hasse disketten. bei mir kommt alles von CD/DVD, USB und LAN

Hallo zusammen,

zum Diskettenthema hätte auch ich noch etwas beizutragen. In diesem Absatz folgt davor noch ein Überbick über das System. Es handelt sich dabei um ein Gigabyte Board mit H67A Chipsatz und Intel i7-2600K CPU. Vordergründig stellt es sich als Award BIOS 6.00PG System dar, bietet allerdings eine EFI Boot Option an.
Um USB kümmert es sich ganz passabel, außer Mäuse. Ein optisches SATA Laufwerk wird mittlerweile mit AHCICD.SYS eingebunden. Für die RTL8111 Onboard-Netzwerkkarte stellt Realtek NDIS2 und auch ODI Treiber zur Verfügung. Sound wird sowohl über eine Aureal Vortex als auch einen Kleinlautsprecher am internen Speakerport abgewickelt. Der fehlende Parallelport und zwei zusätzliche serielle Ports werden von einer LogiLink PC0018 bereitgestellt, dafür gab es sogar DOS Treiber auf CD mitgeliefert.

Nun zum Diskettenlaufwerk, weswegen ich überhaupt schreibe. Mit so einem Adapter [1] hatte auch ich schon Pech. Ein IBM-USB-Diskettenlaufwerk funktioniert hier dagegen tadellos, auch wenn nicht davon gestartet wird, das heißt mit 720 KB und 1.44 MB Disketten. (Das andere Format in Table 35 in der USB Floppy Interface Spezifikation [2, S. 35] ist glaube ich für PC98 und mehr ist anscheinend nicht drin. Angemerkt sei auch noch, dass FreeDOS FORMAT beim Umformatieren auf 720 KB Fehler brachte, mit MS-DOS 5.0 gings hingegen wunderbar. Wenn die Disketten mit abgeklebtem Loch dann auf 720 KB umformatiert sind, machen sie auch auf FreeDOS keine Probleme mehr.) Angelehnt an ein Video [3] das ich gesehen habe, habe ich es dann in ein internes umgebastelt. – Es war wirklich Basteln und nicht etwa Bauen, bspw. ist Tesafilm im Spiel. – Dabei wollte ich ein USB-Verlängerngskabel verwenden und musste erstaunt feststellen, dass es daran nicht erkannt wird. Also abgeschnitten, Stecker drangelötet und damit intern angeschlossen um es wieder zum funktionieren zu bewegen.

Besonders bemerkenswert finde ich, dass die USB-ID der Adapter und des IBM-Laufwerks identisch sind. Daher und wegen meiner Probleme mit dem Verlängerungskabel würde ich darauf tippen, dass wohl das Kabel der Adapter zu schlecht geschirmt bzw. schlicht zu lang ist.

Bei meinen Recherchen bin ich auch auf eine Catweasel genannte Controllerserie [4] gestoßen. Allerdings habe ich zu der Zeit weder Angebote noch DOS Treiber für eine der PCI Karten daraus gefunden.

[1] https://floppy.foone.org/w/USB_FDD@1306 ... py_adapter
[2] https://www.usb.org/sites/default/files ... -ufi10.pdf
[3] https://www.youtube.com/watch?v=y9-l2RO_FEo
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Catweasel-Controller

Heyy Langer Don!

Das ist ja hochinteressant! Dank Dir. Werd mich da mal durcharbeiten. : )