kaputte Disketten

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schubl
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von schubl »

Thomas hat geschrieben:Beim GoTek hätte ich da ein wenig Angst den USB Stick zu schrotten wenn der Pointer auf den Formatbuffer nicht ganz stimmt.
Ist nicht möglich, da der PC nichts von dem USB Stick weiß...
Du kannst maximal das eine aktive Image schrotten, auf die selbe Weise wie eine Diskette in einem echten Laufwerk geschrottet werden würde...

Fürn PC hab ich derzeit noch kein Gotek im Einsatz, da ich da auch viel zu selten was mit Disketten mache, bzw wenn, dann kann man die Disks ganz einfach und schnell mit nem USB-Laufwerk beschreiben...
Am Amiga bin ich schon zu 100% auf Gotek umgestiegen...

schubl
Soviel Retro und nur sowenig Zeit... laufender WIP...
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Thomas
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Thomas »

Wenn man denn ein USB Floppy hat und die Disks noch mitspielen. Ich war bisher immer in der glücklichen Lage dass meine aktuellen Boards alle noch FDD Controller hatten. Zuletzt eine core2 Plattform mit DDR3. Jetzt nicht mehr da ich auf einen Core i Mini PC umgestiegen bin.
Mache das aber eh seit geraumer Zeit nur noch über NAS und Netzwerk.
Klar weiß der PC nix von nem USB Stick. Aber eigentlich einleuchtend. Den Formatbuffer zu vermurksen ist ja auch nix anderes als das Format zu ändern und das gibt ja letzenendes das Image vor. Um den Stick zu Deformatieren müsste ich ja direkt in den MBR schreiben und das wird der GoTek wohl verhindern.
Ein bisschen DOS kann oft mehr als ein Haufen Fenster.

Gigabyte GA-586HX, P54C 100@75MHz, 24MB RAM, AVGA3-22-1M ISA, RTL8029AS PCI, Goldstar Prime 2 ISA, MA5ASOUND, Dreambl. X2 DB, HD 4x2GB, 48x CD, 3,5" Floppy, 2xRS232, 1xPar., PS/2 Maus
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Duke_Nukem
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Duke_Nukem »

Update: Mein Gotek ist nun angekommen. Das Teil ist wirklich super. Es kann auch wunderbar mit allen images umgehen, 3.5" 1.44MB oder 5.25" 1.2MB. Man muss nur im BIOS das entsprechende Laufwerk passend für das image einstellen.
Gamepower
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Gamepower »

Dann is die Frage beantwortet?

Ich hätte sonst noch die idee, das Gotek mal mit ner anderen Firmware, passend zum System, zu flashen....
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Duke_Nukem
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Duke_Nukem »

Ich habe mir eins besorgt, das direkt vom Verkäufer gemoddet und mit der Flashfloppy firmware bestückt war. Natürlich ist das teurer als nur das blanke Originalteil aus China zu kaufen, aber es scheint sehr viel nützlicher und meine Lebenszeit ist mir die 20 EURO weniger jetzt nicht wert. Wenn ich was löten muss, dann mache ich es entweder kaputt oder verliere schnell die Lust.
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Dark_Lord
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Dark_Lord »

Generell bevorzuge ich ich das echte Ding. Weil Disketten aber nicht mehr das zuverlässigste Medium auf dieser Welt sind, gehe ich jetzt auch neue Wege.

Erst mal natürlich die Rettung.

VGACopy wirkt bei vielen defekten DOS-Disketten Wunder. Allerdings weiß ich noch nicht, wie man von VCP auf IMG kommt, umbenennen scheint nicht zu helfen, da mein bisher erster und einziger Gotek die Images so nicht liest.

In meinem 90er-Retro-Monster (Pentium III mit Voodoo2-SLI Paar) steckt ein Catweasel Mk4 Controller. Der ist noch mal eine Stufe besser und vor allem ziemlich hartneckig beim Lesen defekter Sektoren. Da purzelt dann alles raus, IMG für PC, ADF für Amiga, D64 für C64... Zurückschreiben könnte ich damit auch, zumindest bei 3.5", bei 5.25" dürfte es daran scheitern, dass 1.2MB Laufwerke nicht gut geeignet zum Schreiben von 360KB Disketten sind, die ein reines DD Laufwerk auch nachher lesen kann.

Der Catweasel ist allerdings mittlerweile obsolet, Individual Computers verkauft ihn nicht mehr, PCI ist jetzt auch nicht mehr State of the Art. Der neue Weg der Wahl dürfte der Kryoflux sein.

Was das Lesen angeht: Klar, alles, was nativ mit Disketten umgehen muss, hat ein Diskettenlaufwerk. Ich werde auch z.B. keinen Gotek in meinen PC20-II einbauen, der Original-Optik halber. Der hat sich eher sowas wie einen XT-CF Lite verdient (zumal die eingebaute BASF Festplatte leichte Anlaufprobleme beim Kaltstart hat), wodurch ich Software einfach über einen Compact Flash Reader direkt auf die "Festplatte" spielen kann. Zumal der eingebaute Controller ohnehin nur 360KB kann, was auch mit Gotek ein ziemlicher Krampf sein dürfte.

In meinem Amiga 500 mit Vortex AtOnce Plus 286 steckt schon ein Gotek drin (die erweiterte Version mit OLED-Display mit Ordner- und Dateinamenanzeige und Piezo-Speaker, der das Suchgeräusch emuliert - wobei das ähnlich peinlich klingt, wie ein Spiegel-Klicken einer Nicht-Spiegelreflex-Digicam) und der liest sowohl ADF als auch, sobald der AtOnce gestartet ist, IMG problemlos. Mein Amiga 500 bootet also MS-DOS von USB-Stick - bizarr!

Ich denke mal der beste Mittelweg aus originalgetreu und sicher und komfortabel ist:

- Wo Look and Feel zählt, Diskettenlaufwerke. Wer schön sein will, muss leiden. Ebay durchforsten nach allem, was noch an Disketten unterwegs ist.
- Retro-Arbeitspferde statt mit Festplatte mit XT-IDE oder XT-CF Adaptern, oder ATs mit IDE-Controller IDE-CF Adaptern ausstatten und Floppy und/oder Gotek
- Sichern, was geht, mit VGACopy oder für jemanden, der auch mit Amiga, Atari und C64 unterwegs ist, oder besonders schwere Fälle hat, Catweasel (gebraucht, in einem älteren PC mit PCI) oder Kryoflux
Arbeitspferde: Xeon E5-2683v3 und Q6600

Retro:
P2-450
Commodore PC20-II/Tandy Sound
286/ET3000/Aztech NX-II
Amiga 500/Gotek/Vortex AT-once Plus 286
Pentium 166/FAST Video Machine

Projekt-PCs: C64, Dual Pentium MMX 233, 486 VLB, 486 PCI, K6, Athlon 64
Projekte: USB RetroArduInput
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Duke_Nukem
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von Duke_Nukem »

Dark_Lord hat geschrieben:Generell bevorzuge ich ich das echte Ding. Weil Disketten aber nicht mehr das zuverlässigste Medium auf dieser Welt sind, gehe ich jetzt auch neue Wege.

...

- Wo Look and Feel zählt, Diskettenlaufwerke. Wer schön sein will, muss leiden. Ebay durchforsten nach allem, was noch an Disketten unterwegs ist.
Das habe ich tatsächlich am Anfang versucht und mir große Mengen Disketten gebraucht besorgt. Von den 3.5" 1.44MB Disketten waren die meisten kaputt und meistens ist das erst aufgefallen beim überprüfen, ob die images auch wirklich korrekt lesbar waren. Die Rate an kaputten vs. funktionierenden Disketten war dabei sehr ernüchternd. Für jede funktionierende Diskette musste ich dann 5 bis 10 Stück wegwerfen.

Ich habe auch einen Packen 5.25" besorgt. Die waren als 1.2MB angeboten, aber es hat sich dann rausgestellt, dass es alles 360KB Disketten sind. Fünf davon habe ich ausprobiert und die waren alle normal lesbar. Es ist DOS shareware von 1988 drauf.

Ich mag wirklich den sound eines echten Diskettenlaufwerks, aber wenn ich mich gar nicht mehr darauf verlassen kann, dass Daten, die ich heute draufschreibe auch nur 5 Minuten später noch korrekt lesbar sind, dann taugt das nichts. Vor allem muss ich dann Stunden mit formatieren und prüfen von Disketten verbringen, wo ich sonst mit dem Gotek halt in zwei Minuten einfach die images auf den USB stick ziehe.

Ansonsten gebe ich Dir natürlich Recht. Wenn man noch echte hardware und Daten zu retten hat, dann muss das halt so sein. Wenn ich mir überlege, wieviel Vertrauen wir damals in Disketten hatten... Ich habe als Kind mal eine wichtige Diskette mit einer Atari software verlegt, die mein Vater dann dringend brauchte. Mich hat das nicht interessiert, denn ich wollte ja mit der Kiste eh nur spielen. Das gab riesigen Ärger und es hat gedauert bis die Diskette wieder aufgetaucht war.
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His_Cifnes
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Re: kaputte Disketten

Beitrag von His_Cifnes »

Ich nutze zum ¨Diskettenretten¨ immer eine Kombination aus Norton Disk Utilities 8 und Linux.

Mit dem Norton-Disktool können nicht mehr lesbare Disketten manchmal wieder gangbar gemacht werden. - Leider ist das meist mit Datenverlust verbunden.. aber wer hat schon noch ernste Daten nuuur auf Diskette..; )
Ich hab alles als dd-Image.. und wenn ichs mal auf Diskette brauch, dd´e ichs zurück auf Disk.

Daher sind mir die Daten eher nicht so wichtig, sondern mehr die Datenträger selbst.
Die zu retten klappt eigentlich zu 80%.
Defekte Sektoren sind meist auf Staub, fehlerhafte Magnetisierung oder ähnlich zurückzuführen.
Die Norton-Tools, z.B. Norton Disk-Tool zwei, dreimal drüberlaufen lassen, dann Norton Disc Doctor hinterher.. wenns noch immer hier und da zwickt, Norton Wipe 3x drüberlaufen lassen, dann wieder Norton Disc Doctor. Dann ists meist wieder fehlerfrei.
Danach nach Linux wechseln..
dd if=/dev/zero of=/dev/fdX
mkfs.msdos /dev/fdX
mount /dev/fdX /mnt/blub
dd if=/dev/zero of=/mnt/blub/testfile
umount /dev/fdX

Dann nochmal Norton Disc Doctor unter DOS.. am besten zwei oder mehr Rechner gleichzeitig tüdeln lassen, damit man nicht immerzu hin und herbooten muss. ; )

Bei 80% Erfolgschance ist die Diskette danach wieder vollständig nutzbar. : )
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