PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

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ChrisR3tro
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PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von ChrisR3tro »

Hallo Leute,

ich habe bereits erfolgreich SATA-DVD-ROMs unter DOS verwendet, undzwar mit dem Treiber udvd2.sys was mit FreeDOS mitgeliefert wird. Jetzt habe ich hier einen DOS-Rechner den ich mit einem Silicon Image 3512-basierten PCI-SATA-Controller aufgerüstet habe.

Das Interessante ist: Auf meinem aktuellen Hauptrechner ist ein SATA-Controller natürlich bereits im Chipsatz integriert. Hier reicht es wenn ich im BIOS "IDE" anstatt "AHCI" wähle und die DVD-Laufwerke werden beide korrekt von udvd2.sys erkannt.

Warum funktioniert das mit dem SIL3512 nicht? Hier habe ich ebenfalls das "IDE BASE BIOS" geflasht. Unter Windows 98 wird das DVD-Laufwerk korrekt erkannt.

Nicht dass man das unbedingt bräuchte, aber nur mal so aus Interesse... :-)

Gruß
locutus
S+M
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von S+M »

Auch mit IDE-Bios ist es eben nicht der "Standard-IDE". Das wäre auch gar nicht gut, denn IDE unterstützt doch nur 4 Geräte und damit bekämst du wohl Probleme mit dem internen IDE-Controller?!
Deswegen funktioniert unter win98 auch nicht der Standard-IDE-Treiber.
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Dosenware
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von Dosenware »

@SM

Ist so nicht ganz korrekt, IDE unterstützt 2 Geräte (pro Controller).
Es gibt 4 Standardadressen für 4 IDE-Controller, von denen das Bios üblicherweise nur die ersten beiden unterstützt, der Windowseigene Treiber kennt alle 4.
Deshalb kann man übrigens auch Festplatten an einer Soundkarte betreiben - klappt mangels entsprechendem Treiber/Biosunterstützung jedoch nur unter Windows und ist auch nicht besonders schnell.

PS. den Mainboardeigenen IDE kann üblicherweise deaktivieren.

@Borg

Schau doch mal im Gerätemanager an welcher Controlleradresse das DVD-Laufwerk hängt.
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ChrisR3tro
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von ChrisR3tro »

Habe noch etwas recherchiert und ich denke die Antwort ist einfach, dass der SIL3512 keinen richtigen IDE-Modus "emuliert" unter DOS und auch unter den Standard-IDE-Adressen nicht erreichbar ist. Die Festplatte hängt er wohl über Int13h rein und unter Windows benötigt er eben einen SATA-Treiber, der dann als SCSI-Controller gelistet wird und deshalb klappt das CD-ROM dann unter Windows.

Mein Hauptrechner hat ja gar keinen Onboard-IDE-Controller mehr. Wenn ich im BIOS "IDE" auswähle wird der SATA-Controller der im Chipsatz steckt wohl einfach einen normalen IDE-Controller emulieren. Damit ist er dann witzigerweise kompatibler zu DOS als der Rechner in dem der SIL3512 steckt, zumindest in Sachen SATA. :-)

UDVD2.SYS unterstützt anscheinend den SIL3512 einfach nicht.
GMBigB
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von GMBigB »

Das Gefrickel mit SATA-Controllern unter DOS kenne ich und habe es irgendwann aufgegeben. Beste Lösung: ein SATA-Controller mit eigenem BIOS, z.B. ein Dawicontrol DC-150. Kostet neu ca. 30 Euro, braucht keine Treiber und man kann problemlos davon booten. Was anderes würde ich mir nicht mehr antun... :-)
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ChrisR3tro
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von ChrisR3tro »

@GMBigB: Der DC-150 basiert auf einem Silicon Image-Chipsatz. :-) Gerade DAMIT funktioniert das DVD-Laufwerk ja nicht. Klappt das bei dir etwa?
S+M
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von S+M »

Dosenware hat geschrieben:@SM

Ist so nicht ganz korrekt, IDE unterstützt 2 Geräte (pro Controller).
Es gibt 4 Standardadressen für 4 IDE-Controller, von denen das Bios üblicherweise nur die ersten beiden unterstützt, der Windowseigene Treiber kennt alle 4.
Hm, gilt das auch für win9x? Ich dachte da gäbe es Probleme, wenn man die Sata-Ports einfach auf IDE stellt, weil es dann quasi zuviele IDE-Controller gibt. Ich dachte das wäre auch die Ursache für die damit zusammenhängenden Probleme (Rechner startet Win9x nicht mit >2GB Ram installiert, egal ob der "Speicher-Begrenzen"-Eintrag drinnen ist oder nicht). Deaktiviert man den Sata-Controller oder stellt ihn auf AHCI ist alles gut.

Keine Treiber klappt nur beim Booten, danach braucht man unter DOS CD-Treiber (zumindest ist mir bisher nichts anderes untergekommen).
Langer Don
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Re: PCI SATA-Controller unter DOS, udvd2.sys?

Beitrag von Langer Don »

Also ich habe lange mit AHCI.SYS von HP [1] gelebt. Der Treiber braucht laut seiner Dokumentation ein Serial ATA AHCI BIOS iScr 1.17D [2, S. 1]. Mein Board sagt mir beim Hochfahren, dass es eines in Version iScr 1.20E von Intel hat. Jedenfalls hat er ein paar Macken, wie dass er seinen Dienst versagt, wenn er und/oder SHSUCDX hochgeladen sind, vgl. [2, S. 1]. Auch unterstützt er keine Insert/Eject Notification [2, S. 1]. (Workaround: DIR D: bei leerem Laufwerk und dann Retry mit neuer CD) Entscheidend für mein derzeitiges Vorgehen ist jedoch, dass DOS4GW damit nicht klarkommt [3] und Ihr wisst was das bedeutet.

Darum verwende ich jetzt ELTORITO.SYS vom Syslinux Projekt [4] und mein Laufwerk funktioniert damit blendend. Der Treiber lädt mitsamt SHSUCDX hoch, kann besagte Insert/Eject Notification und ich hatte noch keine Kompatibilitätsprobleme. Sogar Audio Tracks von CD in Spielen werden abgespielt, und das obwohl das Laufwerk garnicht mit der Aureal Vortex verbunden ist. Es gibt nur einen ganz kleinen Haken an der Sache: Der Rechner muss von CD gestartet werden, ansonsten macht ELTORITO.SYS Beep und findet kein Laufwerk. Den Treiber gibts schon länger, ich hab es allerdings erst in der FreeDOS 1.3 RC4 Live CD gesehen.

Das heißt, ich habe jetzt eine kleine Boot CD-RW mit KERNEL.SYS und CONFIG.SYS in einem Bootdiskettenabbild, nach der ISOLinux Anleitung [5].

Auch wenn es mit Treibern nichts zu tun hat finde ich es doch hier erwähnenswert, dass das Alley Cat 180K Diskettenbootabbild, wie oben auf CD gebrannt, bei mir funktionierte.

[1] HP SoftPaq 39596 (Download unter Lösung)
[2] HP Mini White Paper: SATA DOS Boot (SataDosBoot_MWP.pdf in [1])
[3] DOS4GW - Serial ATA's AHCI Mode
[4] Enthält ELTORITO.SYS
[5] How Can I Make a Bootable CD With ISOLINUX?
GA‑H67A, i7‑2600K @ 1600MHz, 16GB, MCS9865, AU8820, RTL8111, USB‑FDD + SSD + HDD + AHCI‑BD, FreeDOS + Debian
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