DOS-Forum

Hallo zusammen,

besitzt von Euch zufällig jemand einen Rechner mit einem Intel GMA950-Grafikchip (verbaut in vielen Notebooks, Netbooks aber anscheinend auch als Onboard-Grafikchip in Desktop-Rechnern).

Ich habe bei meinem HP Compaq nc6400-Laptop unter Linux ((L)(X)Ubuntu/Mint 11.04), SUSE 11.4) das eigenartige Problem, daß sich VSYNC anscheinend nicht abschalten läßt.

Die entsprechende Einstellung in Spielen wird ignoriert und auch das Tool DRIConf, mit dem sich die Einstellungen für die 3D-Beschleunigung ändern lassen, hat in diesem Punkt keinen Effekt (abschalten kann ich 3D-Beschleunigung damit aber sehr wohl).

Ich habe mir sogar eine xorg.conf generiert, obwohl Ubuntu und Mint die eigentlich nicht mehr verwenden (aber abarbeiten, falls vorhanden) und habe seitdem den Eindruck, daß Spiele etwas schneller laufen und die vertikale Synchronisation nicht mehr ganz so "streng" regelt (mehr Fluktuation zwischen 30 und 60 fps), aber generell scheint z.B. OpenArena (Quake 3 in Open Source) immer noch 30 oder 60 fps anzupeilen.

Entweder scheint also der Intel-Treiber für Linux zu spinnen oder der Chip kann gar nicht ohne VSYNC arbeiten (was komisch wäre).

Falls jemand so eine Grafiklösung besitzt und Langeweile hat, würden mich die Testergebnisse interessieren, egal welches OS Ihr benutzt.

Google ist leider unergiebig oder ich suche nach den falschen Dingen.

Gruß,
Stephan

Hallo,

ich hab zwar keinen Rechner mit Intelgrafik, werde mich aber trotzdem mal an einer Antwort versuchen:
Also erstmal ist es durchaus sinnvoll, dass OpenGL-Spiele mit aktiviertem VSYNC laufen, mehr Bilder kann das Display (bei 60Hz vert. Wiederholrate) sowieso nicht darstellen. Außerdem wird dadurch das "Zerreißen" (Tearing) des Bildes verhindert. Blöd ist es nur, wenn der Rechner nicht immer die 60fps schafft. Das scheint bei Dir der Fall zu sein, da Du schreibst, dass die Frameraten zwischen 30 und 60fps hin- und herwechseln (wenn ich das richtig verstanden habe). Der Treiber versucht da, die Framerate wieder den 60Hz anzupassen, indem es Openarena auf 30fps drosselt.
Wenn Du VSYNC abschalten willst, kannst Du mal versuchen, die Umgebungsvariable "vblank_mode=0" zu setzen. Wenn Du testweise ausführst, solltest Du eigentlich fps-Werte viel größer als 60fps sehen. Das mit DRIConf scheint ein Bug(?) zu sein, ich habe z.B. das hier http://www.linuxquestions.org/questions ... -a-892450/ gefunden.
Vielleicht hilfts Dir weiter.

Gruß, Thomas

vblank_mode=0 glxgears

Damit hast Du ins Schwarze getroffen, es funktioniert!

EDIT: Genauer gesagt, funktioniert es auch, wenn ich OpenArena auf die Art und Weise starte. Aber GLXGears funktioniert ebenfalls.


Wir hatten es schonmal mit

export __GL_SYNC_TO_VBLANK=0

probiert, aber das hatte nicht den gewünschten Effekt.


Selbst mit

__GL_SYNC_TO_VBLANK=1 vblank_mode=0 openarena

ist VSYNC aus, was wohl dafür spricht, daß die Einstellung "vblank_mode=0" Vorrang hat.



Der Sinn von VSYNC ist mir natürlich klar, aber gerade auf schwachen Rechnern und bei schnellen Shootern ist tearing wahrscheinlich das kleinere Übel. Ich muß gestehen, daß ich es im Spiel kaum wahrnehme.


Vielen Dank für Deine Hilfe!


Gruß,
Stephan

Nachtrag für alle, die's interessiert:


Ich hatte jetzt einige Male den Laptop neu installiert (mit diversen Versionen von Ubuntu und Linux Mint)

Der Befehl vblank_mode=0 <programm>

Funktioniert anscheinend nicht, wenn man nicht eine xorg.conf-Datei generiert und dort den Schalter für VSYNC auf "false" setzt und/oder entsprechende Modelines einträgt (was ich getan hatte, bevor ich den Tipp von tom4DOS probiert habe).


Jetzt gerade mit Linux Mint 12 LXDE ist mir allerdings folgendes gelungen:

Wenn ich in /etc/X11/xorg.conf einfach folgendes hineinschreibe (und sonst gar nichts):

Section "Device"
Driver "intel"
Identifier "intel"
Option "SwapbuffersWait" "False"
EndSection


Ist VSYNC anscheinend default *AUS*. Ich kann OpenArena jetzt ganz normal aus dem Startmenü starten oder glxgears ohne Parameter und habe kein VSYNC.


Was mich ebenfalls verwundert, ist, daß die Kiste anscheinend schneller geworden ist.

Ich hatte bisher immer das Programm GMABooster verwendet, um den Takt des Grafikchips auf 400 Mhz zu erhöhen. Das sollte der Chip normalerweise problemlos schaffen, ist aber bei den mobilen Varianten irgendwie "gedrosselt", um Strom zu sparen oder teurere Grafikchips besser verkaufen zu können. Der Temperatursensor zeigte jedenfalls harmlose Werte an, auch an warmen Tagen.

Normalerweise muß man GMABooster ausführen bevor man eine 3D-Anwendung startet und hat dann eine Performance-Steigerung (z.B. in GLXGears ~ 800 statt ~ 600 fps).

Mit dem neuen Mint 12 LXDE habe ich den Eindruck, daß das gar nicht nötig ist... Als würde das Betriebssystem das bereits automatisch machen - wäre allerdings seltsam, weil das streng genommen "Übertakten" ist oder zumindest den Strombedarf erhöhen könnte.


Ach ja... und DRIConf zum Konfigurieren der 3D-Beschleunigung scheint auf meiner Kiste immer noch kaputt zu sein. Die VSYNC-Einstellung dort hat keinerlei Effekt.