Der Nintendo DS und der Mainstream
Verfasst: Sa 24. Jan 2009, 23:22
Hallo zusammen...
[rant]
Vielleicht besitzt ja der eine oder andere von Euch einen Nintendo DS... Habt Ihr schonmal versucht, für dieses Gerät Spiele im Laden zu kaufen?
Ich wollte mir gerne mal Mario 64 DS gönnen und war zu diesem Zweck in 5 verschiedenen Läden (sowie 2 Second-Hand-Shops).
Man mag es kaum glauben, aber nirgends gab es Mario 64, welches ja eigentlich einer der Standardtitel für den DS sein sollte. In einem Laden gab's (zeitweise?) gar keine Videospiele mehr, in einem anderen DS-Spiele nur in der Grabbelkiste, zusammen mit Ladenhütern für den Gameboy Advance.
Woanders standen noch sagenhafte zwei Exemplare von New Super Mario Bros. herum, wieder anderswo ein einsames Mario Kart DS (beides übrigens prima Spiele und wohl auch absolute Standardtitel, die eigentlich überall vorrätig sein sollten).
Dafür gab es überall haufenweise Kram wie "Mein Pferdehof" oder "Meine Tierpension", der eigentlich nur kleine Mädchen ansprechen dürfte.
Vielleicht sollte den Einkäufern in diesen Geschäften mal jemand erklären, daß Videospiele, (ja, auch die von Nintendo), durchaus auch von Menschen konsumiert werden, die älter als 10 Jahre sind.
Mich als Erwachsenen spricht Super Mario durchaus an, trotz eher niedlicher und "gewaltarmer" Aufmachung. Das liegt daran, daß die Mario-Spiele einfach gut spielbar sind und mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet sind (Mario Sunshine kehren wir jetzt mal gnädig unter den Teppich). Die einfältige und fast immer gleiche Story ist dabei völlig nebensächlich.
Dagegen läßt mich diese billig produzierte "Oh-Wie-Niedlich-Software" völlig kalt. Nichts dagegen, daß die Videospielindustrie zunehmend Mädchen als Zielgruppe entdeckt, aber die meisten Erwachsenen können sich wahrscheinlich doch mehr teure Software gönnen als Kinder, die sowas zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen (die Verwöhnteren vielleicht auch dann, wenn sie zwischendurch genug betteln).
Trotzdem scheint der Konsens der zu sein, daß man mit Perlen wie "Mein Pferdeschlachthof" oder "meine Tierversuchsklinik" mehr Geld verdienen kann.
Aber vielleicht sind ja auch wieder mal die Kunden selbst schuld. Wahrscheinlich wird da allzu gerne irgendein Schund aus dem Regal gegriffen, weil die Schachtel schön aussieht - kein Wunder, daß so viel windiges Zeug auf den Markt kommt. Selbst Dr. Kawashimas Gehirn-Training scheint ja eine kleine Schwemme von Spielen ausgelöst zu haben, die irgendeinen "Doktor" oder "brain" oder "training" im Namen tragen.
Bei etwa jedem zweiten Besuch in einer Spielwarenabteilung beobachte ich halb belustigt, halb verwundert ratlose Eltern und Großeltern, die nicht einmal in der Lage sind, herauszufinden, welches Spiel auf welchem Gerät läuft (obwohl's fett draufsteht). Viele scheinen nicht einmal zu wissen, welches Gerät das Kind besitzt.
(Achtung, Sarkasmus: Das ist allerdings natürlich auch unglaublich schwierig, angesichts der schier unüberschaubaren Vielfalt von aktuellen Computern und Videospielen. Neben dem Zumbitsu 8000 gibt es da ja den HAL 2001, den exotischen BASIC-Handheld C65 portable und den Douglas Marvin 42, von der gängigen Heim-Hardware wie PDP-10, IBM System/360 und Cray-4 einmal abgesehen. Selbst der mit CD-ROM und RGB-Booster aufgerüstete Gameboy ist ja bekanntlich nicht totzukriegen :-) )
Daß solche Kunden wild drauflos kaufen, verwundert eigentlich nicht. Da sieht man wieder einmal, daß der Mainstream unserem Hobby nicht unbedingt nützt, denn mit dem Massenmarkt bekommen wir zunehmend den gleichen Schrott vorgesetzt wie im Privatfernsehen.
Früher war's jedenfalls noch selbstverständlich, daß Standardtitel wie "Super Mario Land" überall vorrätig waren, auch wenn's für den Game Boy mit Sicherheit auch Murks gab.
Wenn ich erst 10 Läden abklappern muß, um ein mehr als gängiges DS-Spiel zu kaufen, kann ich's auch gleich halten wie bei Musik (ja, die kaufe ich noch auf diesen silbernen Scheiben und da gibt's ja in den meisten Läden auch nur Grütze) und online kaufen. Das Spiel bekomme ich dann genauso schnell und mit weniger Aufwand.
[/RANT]
Gruß,
Stephan
[rant]
Vielleicht besitzt ja der eine oder andere von Euch einen Nintendo DS... Habt Ihr schonmal versucht, für dieses Gerät Spiele im Laden zu kaufen?
Ich wollte mir gerne mal Mario 64 DS gönnen und war zu diesem Zweck in 5 verschiedenen Läden (sowie 2 Second-Hand-Shops).
Man mag es kaum glauben, aber nirgends gab es Mario 64, welches ja eigentlich einer der Standardtitel für den DS sein sollte. In einem Laden gab's (zeitweise?) gar keine Videospiele mehr, in einem anderen DS-Spiele nur in der Grabbelkiste, zusammen mit Ladenhütern für den Gameboy Advance.
Woanders standen noch sagenhafte zwei Exemplare von New Super Mario Bros. herum, wieder anderswo ein einsames Mario Kart DS (beides übrigens prima Spiele und wohl auch absolute Standardtitel, die eigentlich überall vorrätig sein sollten).
Dafür gab es überall haufenweise Kram wie "Mein Pferdehof" oder "Meine Tierpension", der eigentlich nur kleine Mädchen ansprechen dürfte.
Vielleicht sollte den Einkäufern in diesen Geschäften mal jemand erklären, daß Videospiele, (ja, auch die von Nintendo), durchaus auch von Menschen konsumiert werden, die älter als 10 Jahre sind.
Mich als Erwachsenen spricht Super Mario durchaus an, trotz eher niedlicher und "gewaltarmer" Aufmachung. Das liegt daran, daß die Mario-Spiele einfach gut spielbar sind und mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet sind (Mario Sunshine kehren wir jetzt mal gnädig unter den Teppich). Die einfältige und fast immer gleiche Story ist dabei völlig nebensächlich.
Dagegen läßt mich diese billig produzierte "Oh-Wie-Niedlich-Software" völlig kalt. Nichts dagegen, daß die Videospielindustrie zunehmend Mädchen als Zielgruppe entdeckt, aber die meisten Erwachsenen können sich wahrscheinlich doch mehr teure Software gönnen als Kinder, die sowas zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen (die Verwöhnteren vielleicht auch dann, wenn sie zwischendurch genug betteln).
Trotzdem scheint der Konsens der zu sein, daß man mit Perlen wie "Mein Pferdeschlachthof" oder "meine Tierversuchsklinik" mehr Geld verdienen kann.
Aber vielleicht sind ja auch wieder mal die Kunden selbst schuld. Wahrscheinlich wird da allzu gerne irgendein Schund aus dem Regal gegriffen, weil die Schachtel schön aussieht - kein Wunder, daß so viel windiges Zeug auf den Markt kommt. Selbst Dr. Kawashimas Gehirn-Training scheint ja eine kleine Schwemme von Spielen ausgelöst zu haben, die irgendeinen "Doktor" oder "brain" oder "training" im Namen tragen.
Bei etwa jedem zweiten Besuch in einer Spielwarenabteilung beobachte ich halb belustigt, halb verwundert ratlose Eltern und Großeltern, die nicht einmal in der Lage sind, herauszufinden, welches Spiel auf welchem Gerät läuft (obwohl's fett draufsteht). Viele scheinen nicht einmal zu wissen, welches Gerät das Kind besitzt.
(Achtung, Sarkasmus: Das ist allerdings natürlich auch unglaublich schwierig, angesichts der schier unüberschaubaren Vielfalt von aktuellen Computern und Videospielen. Neben dem Zumbitsu 8000 gibt es da ja den HAL 2001, den exotischen BASIC-Handheld C65 portable und den Douglas Marvin 42, von der gängigen Heim-Hardware wie PDP-10, IBM System/360 und Cray-4 einmal abgesehen. Selbst der mit CD-ROM und RGB-Booster aufgerüstete Gameboy ist ja bekanntlich nicht totzukriegen :-) )
Daß solche Kunden wild drauflos kaufen, verwundert eigentlich nicht. Da sieht man wieder einmal, daß der Mainstream unserem Hobby nicht unbedingt nützt, denn mit dem Massenmarkt bekommen wir zunehmend den gleichen Schrott vorgesetzt wie im Privatfernsehen.
Früher war's jedenfalls noch selbstverständlich, daß Standardtitel wie "Super Mario Land" überall vorrätig waren, auch wenn's für den Game Boy mit Sicherheit auch Murks gab.
Wenn ich erst 10 Läden abklappern muß, um ein mehr als gängiges DS-Spiel zu kaufen, kann ich's auch gleich halten wie bei Musik (ja, die kaufe ich noch auf diesen silbernen Scheiben und da gibt's ja in den meisten Läden auch nur Grütze) und online kaufen. Das Spiel bekomme ich dann genauso schnell und mit weniger Aufwand.
[/RANT]
Gruß,
Stephan