drzeissler hat geschrieben:
Soll ich dafür TP70 oder QBasic nehmen. Ich brauche wie gesagt stärkere Unterstützung, aber ich werde auch Eigenleistung einbringen.
Schwierig zu sagen. Ich würde mal behaupten, TP70 ist die bessere Wahl, wenn Du mehr der erbsenzählende Buchhalter bist, QB wenn Du eher der intuitive Problemlöser mit Technikgefühl bist. TP zu lernen dauert vielleicht einen Tick länger, weil TP ein bisschen Disziplin verlangt, die man sich vielleicht erst antrainieren muss.
Egal ob TP oder QB - das wichtigste ist Üben und nicht aufgeben! Und, da hat Matze79 vollkommen Recht, nimm Dir am Anfang kleine langweilige Aufgaben. Und nicht so ein ambitioniertes Projekt. Obwohl ich seit 2007 fast jedes zweite Wochenende programmiert habe und auch von 1990-1993, also rund 10 Jahren Hobby investiert habe, würde ich nicht sagen, dass ich Dein Projekt so ohne weiteres realisieren könnte. (Ich bin da aber auch kein Kriterium: ich glaube, dass niemand so langsam lernt wie ich

)
So Sachen wie GIFs einlesen sind schon recht kompliziert, jedenfalls wenn man keine fremden Bibliotheken einbinden will oder fremde Sourcen copy´n-pasted (was für mich nicht in die Tüte kommt). Am Anfang wirst Du aber nicht umhin kommen, fremde Bibliotheken zu verwenden. Das ist ganz legitim und kommt letztlich auch darauf an, auf was man den Fokus legt.
Wichtig ist, dass Du Dich in der Anfangsphase auf ziemlich viele Frustrationen gefasst machst und einfach rumprobierst. Vieles basiert auf Konventionen und ist nicht in sich logisch. Und Konventionen lernt man nur durch Üben.
Wir hatten in der Schule in den 80ern ein halbes Jahr GW-Basic (schlimmer Vorläufer von QB): ich fand das ziemlich langweilig. Nach dem halben Jahr wollte ich dann aber zuhause einen Bundesligamanager in GW-Basic schreiben. Ich habe dann lange getüftelt, wie ich die Datenstrukturen am besten anlege. Und dann ca. ein halbes Jahr aus dem Kicker Sonderheft alle Spieler aller Mannschaften mit allen Daten und den von mir geschätzten Ablösesummen eingepflegt. Nun, als ich fertig war, war die Saison vorüber. Und als ich dann endlich mit dem Programmieren loslegen wollte, musste ich feststellen, dass viele Spieler gewechselt waren, sich die Ablösesummen geändert hatten und alle Spieler ein Jahr älter waren. Mein ganzer Datensatz war hinfällig.
Was ich damit sagen will: Viele solcher Fehler vermeide ich erst aufgrund ein bisschen Erfahrung und Übung: Ich musste lernen, dass ich modular programmieren muss, damit ich den Überblick behalte. Ich musste lernen, wie ich Variablennamen setze, damit ich persönlich auch nach 6 Monaten weiß, für was sie stehen. Ich musste lernen, dass ich überhaupt Variablen verwenden muss, weil sich bei mir immer alles ändert und ich es nie schaffe zu erkennen, was ich zukünftig brauche.
Andere machen andere Erfahrungen: aber jeder musste einfach üben, Fehlschläge hinnehmen. Und die Fehlschläge werden kommen, weil - zumindest im Dos-Bereich, andere kenne ich nicht - vieles nicht gut durchdacht ist. Das hat schon damit angefangen, dass IBM den PC damals unter großem Zeitdruck auf den Markt geworfen hat und schnell aus am Markt befindlichen Teilen zusammengeschustert hat. Wohlüberlegt war da zwangsläufig nicht alles. Hinzu kommen noch die Betriebsgeheimnisse, die dazu führen, dass jeder Hersteller - um einen Wettbewerbsvorteil zu behalten - nie alle Infos herausgegeben hat und die anderen dann geraten haben: Auch dadurch sind Unstimmigkeiten entstammen, die vieles nicht logisch machen. Der ganze PC ist eine einzige Flickschusterei!
Auch im Software-Bereich des PCs gibt es m.E. wenig Sachen, die wirklich funktional und gut durchdacht sind. Neben dem Norton Commander und Deluxe Paint finde ich vor allem TP sehr gelungen. Dazu habe ich aber erst 5 Jahre Pascal-Programmierung gebraucht, um das zu merken. TP erlaubt auch einem Anti-Techniker wie mir, dass ich Programme mit ein paar Tausend Zeilen Quellcode erstellen kann, und die dann auch noch das tun, was ich mir vorgestellt hatte. Grund dafür ist, dass ich mit TP sehr strukturiert programmieren kann. Außerdem hat TP den Vorteil, dass Du jeder Speicherstelle, jede Port-Adresse, jeden Interrupt des standard Dos-PC über die TP-Syntax erreichen kannst. Du musst also nicht auf Assembler ausweichen, nur weil Du eine bestimmte Sache realisieren willst. Aber wenn Du einmal Dein Programm beschleunigen willst, dann kannst Du den integrierten Assembler verwenden, was erstaunlich einfach und erfolgversprechend ist.
Was die richtige Programmiersprache ist, ist aber sehr individuell. Wie gesagt, ich denke, wenn Du ein wenig Technik im Bauch hast, ist vielleicht sogar QB besser, weil Du etwas früher loslegen können wirst.
Falls Du Dich nicht in eine Schublade stecken willst, dann würde ich die Entscheidung daran fest machen, in welchen Foren Du unterwegs bist, und wer Dir da bei konkreten Fragen helfen kannst. Hier im Dosforum hast Du mit dosferatu, brueggi und dosenware zumindest drei aktive TP-Programmierer, die m.E. gerne mit Rat und Tat zu konkreten TP-Problemen zur Seite stehen (Ich bin leider nicht mehr aktiv am Programmieren!). Wie es um die BASIC-Fähigkeiten besteht weiss ich nicht. Aber ich glaube, da sind schon auch noch ein paar da
Deine Pascal - Sourcen waren schon gar nicht so schlecht - wenn Du sie so halbwegs alleine gebastelt hast (Copy´n-paste und Code "out of the book" ist in der Phase absolut legitim!). Jedenfalls bist Du dann schon so weit, wie ich nach den ersten 5 Jahren war
