Hach ja,... die BIOS Mods.
Was hatte ich da für einen Spaß mit meinem P55TP4XE samt Pentium 166MMX und dem passenden MR BIOS.
Damals hat es einem ja jedes Mal den Angstschweiß auf die Stirn getrieben, wenn man ÜBERHAUPT ein BIOS geflasht hat.
Da wurden erstmal alle aus dem Zimmer geprügelt, auf dass sich die Luft blos nicht in die falsche Richtung bewegt und der Flashvorgang abbricht.
Da wurde das Telefonkabel durchgeschnitten, damit in dem Moment kein Anruf reinkommt
und sich das Flashtool vom Klingeln erschreckt.

))
Wenn dann das BIOS dabei nichtmal vom jeweiligen Hersteller kommt sondern von einer fremden Firma zusammengeschustert wurde,
dann ist der Adrenalinpegel erst so RICHTIG durch die Decke geschossen.
Ich bin mir sicher, selbst das Rumpeln der Straßenbahn zwei Straßen weiter hätte zm Herzinfarkt geführt.

Aber dieses BIOS von denen war echt der Hammer, da hat man ja so ziemlich jede Kleinigkeit einstellen können.
Am Ende hatte ich fast 200MHz CPU Takt und der Bus lief mit knapp 75 statt 66MHz, was damals VIEL war.
Oder eine RPC1 Firmware für das DVD Laufwerk, damit es den Ländercode ignoriert,
oder Firmwareupdates für den Brenner, damit dieser auch 8to14 Modulation beherrscht,
da einige Spiele sogenannte "Schwache Sektoren" benutzt haben.
Wer kennt denn heute noch Begriffe wie SecuROM, SafeDisc, StarForce, illegal TOC, usw usw...
Was hat man sich damals auch für Gedanken gemacht über die Position von Erweiterungskarten.
Je nachdem, auf welchen Slots sie waren, wurden unterschiedliche I/O-Adressen oder IRQs zugewiesen,
die dann wiederum woanders fehlen. Dann war eine Karte stur und unkonfigurierbar
und alle anderen Karten mussten dann quasi um diese eine Karte "herumkonfiguriert" werden.
Es war ja schon ein Abenteuer unter DOS/Win3.11 eine Soundkarte zu installieren, wenn schon eine LPT-Karte drin steckt.
Richtig eklig wurde es, wenn dann noch ein Scanner dazukam und ebenfalls einen LPT-Port haben wollte, der Scanner aber nicht durchschleifen will.
War 'ne schöne "unbeschwerte" Zeit.
Und zum Alter der Personen von damals...
ich bin zwar erst 37, habe aber mit 5 meinen ersten DOS-Rechner in Einzelteilen bekommen,
damit "Klein-David" den 150cm Fernseher von Papa in Ruhe lässt und nicht mit Phasenprüfer und Schraubendreher an den Ablenkspulen herumfunkt.
Tja,... das Ding war damals von der BFAI in Köln ausgemustert, aber voll funktionsfähig.
Die PCs die diese Behörde ausgemustert hat, wurden früher einfach vor dem Gebäude neben die Glascontainer abgestellt.
Jeder konnte und durfte sich bedienen. Den Rest hat nach 1 Woche die Kölner Müllabfuhr abgeholt.
Tja, und so hat klein David mit 5 Jahren DOS gelernt (Mäuse waren damals ja teuer).
Nebenbei auch englisch, da das Betriebssystem auf englisch war.
Ich habe keine Ausbildung genossen, die war unbezahlbar, ichhabe mir alles selber angeeignet.
Aber ich dürfte eher die Ausnahme sein.
Gefühlt liegt das Durchschnittsalter der DOS-Hasen um einiges höher.
Korrigiert mich jemand, falls ich falsch liege.
Über kurz oder lang ist das leider eine aussterbende Spezies.
Wenn man sich zu DOS-Zeiten mit PCs befasst hat, hat man zwangsläufig die Funktionen kennengelernt.
Man hat sich ZWINGEND damit befassen müssen, wie was wann wohin geladen werden musste,
was sind TSR, IRQ, DMA, E/A-Adressen,... was ist ISA, PCI, VLB, usw...
Das haben Sekretärinnen alles lernen müssen, denn im Zweifel wurde von ihnen verlangt,
an der config.sys oder autoexec.bat einen Eintrag zu ändern, sonst musste für teuer Geld der Ingenieur raus.
Meine Frau kann noch heute mit MS DOS umgehen, als wäre es ihre Muttersprache,
mittlerweile streiten wir uns, wer den Laptop benutzen darf.

))
Das ganze Geschehen auf einem Computer war transparent, mann musste alles selber machen,
dann lief aber alles wenigstens stabil und hat sich NIE von selbst verändert.
Heute ist die ganze Technik versteckt hinter einer Teletubby Oberfläche, die mich das Kotzen lehrt.
Der User hat heute KEINE Ahnung, wie ein PC funktioniert, wenn was nicht funktioniert,
gibt es ein "schlaues PDF", wenn da aber nicht die Lösung drin steht, kann das Ding in den Müll.
Früher ist man auf Fehlersuche gegangen und hat am Ende alles zum Laufen gebracht.
DAS war mal NACHHALTIG, aber soweit können diese wohlgepamperten Rotzlöffel von heute nicht denken.
Ressourcen, die EINMAL investiert wurden, wurden solange wie möglich genutzt.
Schimpfen sich Master oder Bachelor of Industries oder was auch immer, aber wenn die Maus streikt, heißt es erstmal BBLBBLBBLBBLBBLBBLBBL. *mit dem finger an den lippen spiel*
Ist doch alles mehr Schein als Sein. "Facility Manager" hieß früher auch nur "Hausmeister".
Die Leute verblöden, dass man richtig ANGST bekommt, und sowas darf wählen gehen.
Genug, ich werdesonst zynisch und bitterböse.
Bei Winamp,... nunja, ich habe glaube ich zwei oder drei mal versucht, mich mit dem Ding anzufreunden:
es hat nicht wirklich gefunkt.
Es ging mir auch immer gegen den Strich, Drittanbieterprogramme zu nutzen,
obwohl man alles auch mit Bordmitteln erreichen kann,... und wenn es einfach nur ein Klick mehr ist
oder die Oberfläche grafisch einfach mal NICHT so auswendig ist, sondern eher funktional.
Aus ähnlichen Gründen habe ich WinZIP nie wirklich gemocht. Habe mich immer mit PKZIP und PKUNZIP abgemüht.
Habe irgendwann zwei Batches geschrieben, die über "Senden an" entweder GE- oder ENTpackt hat.
Ich mochte aber früher immer das Cabinet-Format. ^^
Hatte immer wieder mal die ein oder andere EXE-Datei oder ganze Ordner komprimiert,
und in 9 von 10 Fällen war die CAB-Datei kleiner als die ZIP- oder RAR-Datei.
So, genug Wehleidigkeit, schnappe mir jetzt erstmal den Laptop und mache ein Triple-Boot daraus.