Bios - Batterie - Rückstrom?

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Silent Loon
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Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Silent Loon »

Hallo!

Habe beim Aufräumen meinen alten PCD-3B (386SX16) entdeckt, den ich aus Platzgründen auch gerne hier im Forum anbieten will. Da die 3,6V Lithium-Batterie leer war, habe ich an ihrer Stelle einen Knopfzellenhalter mit Heißkleber fixiert und die Kabelenden, die vom Batteriestecker kommen, angelötet. CR2032 Lithium-Knopzelle rein - und siehe da, der Rechner kann sich wieder erinnern, welche Festplatte eingebaut ist!
Siemens-PCD-3BsxA-Batterie-klein.jpg
Siemens-PCD-3BsxA-Batterie-klein.jpg (94.02 KiB) 6091 mal betrachtet
So weit so gut. Sicherheitshalber hab' ich den Stecker nochmal abgezogen und mit einem einfachen Voltmeter an den Batteriepolen 1,35V Spannung und 1 Mikroampere Stromstärke bei laufendem Betrieb gemessen (wobei ich keine große Leuchte mit dem Voltmeter bin). Ist das normal und unbedenklich?
Ich hab' mal gehört, dass es immer einen gewissen Rückstrom an der Pufferbatterie gäbe, auch wenn dort keine wiederaufladbare Zelle (Akku) vorgesehen ist.
Und - Frage Nr.2 - ist es generell okay statt der dicken 3,6 V mit wahrscheinlich 850 mAh Kapazität die Knopfzelle mit 3V und 230 mAh zu nehmen? Der Rechner läuft wie gesagt ohne Probleme und die Zelle wird auch nicht heiß oder sowas.

Vielen Dank im Voraus!
SL
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hofinger
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von hofinger »

Ein kleines bischen lässt ne Diode auch durch, ob die 1,35V schon bedenklich sein können müsst aber jemand beantworten der mehr E-Technik-Ahnung hat als ich, aber ich denke mal nein, vorallem bei der winzigen Stromstärke.
Power to the pixel!
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Thomas
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Thomas »

Wie hast du denn die Stromstärke gemessen? Stärke misst man in Reihe mit dem Amperemeter. Also Kontakt + am Board auf Plus Messelektrode über Ampere(Multi)Meter auf - Elektrode an + Batterie. Elektroden einfach auf Batterie erzeugt im Amperemeter Modus einen glatten Kurzschluss in der Batterie. Bei der Spannung ist ein Rückstrom von über einem Volt bedenklich. Deutet auf Defekte Diode(n) hin. In Sperrichtung dürfte die Spannung im mikrovolt Bereich liegen, wenn überhaupt messbar mit Multimeter... Ich tippe eher auf eine entladene Batterie. Was zeigt das Voltmeter wenn du nur die Batterie misst? Bei einer vollen CR2032 sollte es zwischen 3,25 und 3,6 V liegen.
Generell ist die cr2032 gut als Ersatz geeignet. Aber nur wenn es sich bei der alten Batterie nicht um einen Akku gehandelt hat. Das ist naheliegend bei 3,6V Nennspannung. Dann darf keine normale Batt. rein. Brandgefahr im schlimmsten Fall.
Ein bisschen DOS kann oft mehr als ein Haufen Fenster.

Gigabyte GA-586HX, P54C 100@75MHz, 24MB RAM, AVGA3-22-1M ISA, RTL8029AS PCI, Goldstar Prime 2 ISA, MA5ASOUND, Dreambl. X2 DB, HD 4x2GB, 48x CD, 3,5" Floppy, 2xRS232, 1xPar., PS/2 Maus
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Silent Loon
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Silent Loon »

Erst einmal danke für Eure Antworten.

Also ich habe Spannung (V) und Stromstärke (A) jeweils mit abgezogener Batterie (also komplett ohne Batterie) an den beiden + und - Stiften der weißen Batteriebuchse auf dem laufenden Board gemessen. Also + der Messspitze vom Multi an + Kontakt in der Buchse und - Messspitze an - (bzw. ans Gehäuse, gab das gleiche Ergebnis)
Ich hab nochmal nachgemessen und das Seltsame ist, dass ich am Anfang 0,97V, nach einigen Minuten dann 1,26V Spannung an der Buchse gemesssen habe. Stromstärke wechselte von 1µA auf 1,24 µA.
Ich habe zwei ähnliche Slot-Cpu-Boards von Siemens: eines mit dem gleichen Batteriestecker und freien Platz für die Batterie (aber schon lange ohne Batterie), das aber leider kein Bild gibt (vielleicht wg. defekter Speicher). Wenn ich es reinstecke wird aber die CPU warm, d.h. das Board wird mit Strom versorgt. Mit dem Multi messe ich allenfalls mV am Stecker, Stromstärke 0,00.
Das zweite Board hat eine fest verlötete, aber komplett leere Lithium 3,6V Batterie. Es funktioniert. Bei laufendem Betrieb an den Batterie-Polen das Gleiche: Keine Spannung, Stromstärke 0.
Heißt das die Diode ist hin? Hab' ich sie gar mit meiner Messerei geschrottet?
Ich hatte schon einige dieser Siemens -Rechner schon zum Basteln, aber es waren eigentlich immer nur 3,6V Lithium Batterien oder (ab dem 486er) Dallas-Chips verbaut, nie irgendeine Form von Akku. Obwohl ich sonst alles aufhebe, habe ich leider diese eine leere Batterie verbummelt oder weggeschmissen, trotzdem denke ich, es war eine 3,6V Lithium, wie bei den anderen auch.
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Thomas
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Thomas »

Nee, Dioden gehen nur hin wenn die Spannung in Sperrichtung zu hoch wird. Aber wie ich schon schrieb, parallel an den Boardkontakten, sprich + auf + und - auf - die Stromstärke zu messen wird nix. Außerdem fließt erst ein Strom wenn der Kreis geschlossen ist, sprich ein Verbraucher drin hängt. In dem Fall wäre es die Batterie oder ein Akku.
Auch ich weiß nicht alles und lasse mich gerne belehren. Wenn es 3,6 Volt Lithiumbatterien gibt dann ist das so.
War halt naheliegend dass es ein dreizelliger NiCd Akku sein könnte weil 3x1,2V = 3,6V. Ich habe so einen in meinem Sony VAIO Notebook mit dem selben Stecker.
Ich schlage vor du gehst Mal hin wenn du viel Zeit hast und lässt den Rechner mit der Batterie laufen während du was anderes machst, mehrere Stunden. Ist die Knopfzelle dann noch immer Kalt ist es unbedenklich. Eigentlich dürfte das nicht der Fall sein da das Spannungsgefälle in Richtung Board geht. Strom in die Batterie fließt nur dann wenn die angelegte Spannung > als die Batterie Spannung ist. Was allerdings auch noch möglich ist, ist das Board iwo einen defekt hat und an der Batterie saugt sodass deren Spannung einbricht. Weil eigentlich solltest du auch im Betrieb > 3V messen können...
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Silent Loon
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Silent Loon »

Okay,
die Sache ließ mir keine Ruhe, also hab' ich noch ein ähnliches 386er-Board reingesteckt, dass ich mal gebraucht bekommen habe, keine Batterie vorhanden, aber die Buchse für den Batterie-Stecker.
Kein Bild (wahrscheinlich wg. der Speicherbestückung) - 2,28 V gemessen! Was war das?
Zuletzt habe ich dann mein altes 286er Board, aus meinem ersten PC. einem Siemens PCD-2L reingesteckt, wieder kein Bild, aber ich vermute auch diesmal, dass das am inkompatiblen Speicher lag. Die CPU wird warm, Strom ist also da, an der Buchse messe ich 1,17V (und Stromstärke wieder 1,3µA - aber wie ich Dich verstanden habe, ist das ohne Verbraucher witzlos).
Die Batterie auf dem 286er-Board ist schon lange tot, aber original wie am ersten Tag von Siemens ausgeliefert. Ist eine Maxell 3,6V Lithium AA Batterie, kein Akku, siehe Fotos:
Siemens-PCD-2L-Batterie1-mittel.jpg
Siemens-PCD-2L-Batterie1-mittel.jpg (93.44 KiB) 6022 mal betrachtet
Siemens-PCD-2L-Batterie2-mittel.jpg
Siemens-PCD-2L-Batterie2-mittel.jpg (67.3 KiB) 6022 mal betrachtet
Weiß jemand des Rätsels Lösung?
Sollte ich besser bei dem 386SX eine 3,6V Batterie 1/2 AA dranlöten?
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Dosenware
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Dosenware »

Immer einen Verbraucher reinsetzen, sonst misst du Mist.
(das Gilt vor allem wenn du mal die Spannung einer Batterie messen willst - selbst komplett tote Batterieen können dir 1,6V liefern, solange eben ausschließlich dein Voltmeter daran hängt)

Eine Diode kässt auch in Speerichtung durch - wenn auch nur sehr Wenig.
Hier der kurze Hinweis auf den gemessenen Kurzschlusstrom: X,X µA
Das ist völlig normal. (µA sind noch 1000mal weniger als mA)

Zur Spannung: mit einem idealen Voltmeter (Eigenwiderstand=Unendlich) könntest du dort 5V messen, das liegt daran dass sich in einer Reihenschaltung die Spannung entsprechend den Widerständen aufteilt - und du eben keinen Verbraucher angeschlossen hattest.

Bleistift:

U=5V R1=100Ohm R2=500Ohm R3=75Ohm

Rgesamt=675Ohm (100+500+75)
R1_relativ=100/675=0,148
R2_relativ=500/675=0,741
R3_relativ=75/675=0,111

Spannungsfälle=U*Rx_relativ
dU1=5*0,148=0,741V (d.h. über R1 würdest du 0,74V messen können...)
dU2=5*0,741=3,704V
dU3=5*0,111=0,556V

Und wenn man die Spannungen wieder zusammenrechnet hat man 5V. (+/- Rundungsfehler)

Dein Voltmeter hat eine Impedanz im Megaohmbereich + Dioden Sperren nie Völlig, sie bilden nur sehr sehr große Widerstände.
Und Schon haben wir eine Reihenschaltung von Widerständen wie im obigen Beispiel...

____________________

Lange Rede, kurzer Sinn: alles in Ordnung.
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Silent Loon
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Silent Loon »

Auch wenn ich's noch nicht völlig verstanden habe - Vielen Dank!
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Silent Loon
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Re: Bios - Batterie - Rückstrom?

Beitrag von Silent Loon »

Nachtrag:

Habe nun aus Interesse und Bastlerehrgeiz statt des Knopfzellenhalters eine Xeno 3,6V 1200mAh Lithium-Batterie eingebaut.
Die sollte dem Original (850mAh) am nächsten kommen. Hält laut Herstellerangaben sogar einem "abnormalen Ladestrom" von 20mA und 5V stand. (Und von der Kapazität her wahrscheinlich die nächsten 10-15 Jahre).
Lötstellen habe ich mit Teslanol-Isolierlack geschützt und das Ganze wie im Ursprungszustand mit zwei Kabelbindern fixiert:
PCD-3BsxA-offen-m.jpg
PCD-3BsxA-offen-m.jpg (94.9 KiB) 5913 mal betrachtet
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