endlich bin ich im Besitz eines vernünftigen und echten EPROM UV-Löschgerät die von einem deutschen Distributor vermarktet wurde.
Es ist soweit in einem guten Zustand, das Aluminium-Gehäuse ist nicht allzu verkratzt aber man sieht hier das Baujahr von 1994 dem Gerät an

Hier habe ich bewusst *nicht* einem EPROM UV-C Strahler aus China vertraut da man speziell hier nicht weis ob das Gerät auch wirklich sicher verbaut ist
und welche UV-C Strahlungsröhre verbaut ist! Wie vielleicht manche wissen oder nicht ist UV-C Strahlung "Säure" für die Augen UND gleichzeitig Krebserregend
wenn man dem Licht ausgesetzt ist!
Das Gerät arbeitet nur wenn der Deckel auch richtig verschlossen ist. Nur so zündet die Röhre auch nach einer einstellbaren Zeit. Der Mikro-Schutzschalter ist auch
von einer vernünftigen Qualität. Das Gerät läuft vollautomatisch und mit einem Druck auf eine Taste startet das Gerät den Löschvorgang nach der eingestellten Zeit.
Wie ihr mich kennt bin ich neugierig wie das Gerät innen aufgebaut ist. Sicherlich sind wieder irgendwelche Elkos verbaut. Wer weis wie lange das Gerät gelaufen ist?
Habe herausgefunden dass so eine UV-C Röhre mindestens 6.000 Stunden leuchtet und ich denke bei einem Eprom-Löscher sollte die Röhre nicht 8 Stunden pro
Tag laufen

So, genug gebabbelt. Bilder sprechen mehr wie Worte. Let's Tear-Down

Hier das tolle Gerät:
(Der Eprom-Löscher ist in einem wirklich guten Zustand. Nur seitlich hat es leichte Abschürfungen)
Wir zerlegen nun das Gehäuse und schauen uns die Elektronik an:
(Meine dunkelblauen Japaner mit goldener Krawatte stehen schon bereit

Die Platine sieht nicht schlecht aus. Leider ist die UV-C Röhre die übrigens von Philips (!) stammt fest mit der Platine verlötet und ist hier nicht einfach mit einem
Drehverschluss wechselbar. Wenigstens muss ich mich um die Lichtquelle überhaupt keine Sorgen machen da dies eine Marken-Röhre ist. Wie ich an den Glühwendeln
erkennen kann hat die Lampe schon etwas Betriebsstunden. Die Glühwendeln erhitzen hier wohl das Gas im Inneren, somit leuchtet die Röhre dann. Hier habe ich schon
eine Ersatzröhre bestellt die es für ca. 10 Euro gibt, natürlich auch von Philips und der identische Typ. Wird also noch immer hergestellt. Ich mache mir gerade Gedanken,
ob ich hier an der Platine keine G4-Sockeln für die Röhre einlöten kann ? Wäre doch top die Röhre mittels Dreh-Verschluss wie man sie von den großen Leuchtstoff-
röhren kennt wechseln kann. Irgendwie gefällt mir die Festverlötung mit der Platine nicht so direkt aber diese tut so ihren Zweck. Mal sehen ob überhaupt solche zwei
Sockeln auf der Platine Platz haben und ob es dann nirgends drübersteht

Was mir noch aufgefallen ist, dass der Kühlkörper des Leistungstransistors nicht 100% passgenau ist und somit die Hitze nicht vollständig abgeben kann. Auf dem Board
ist ein Loch für eine Festverbindung mittels Schrauben vorgesehen aber dort war keine Schraube

zu 3A belastet ist. Ich denke nicht dass eine UV-Lampe so viel Strom zieht aber ich habe etwas gegen nicht korrekte Bauteilkühlung

Zeit, das zu ändern

Erst einmal kommen die uralten Elkos vom Board weg. Ich habe mittlerweile so viele dunkelblaue Japaner auf Reserve da es um zwei weniger auch nicht drauf ankommt
und die gute Gewissheit, hier Markenware verbaut zu haben. Zusätzlich habe ich das Power-Transistor-Kühlblech etwas plangebogen und mit CPU-Wärmeleitpaste
behandelt damit das Power-IC auch die Hitze richtig abgeben kann.
Hier nun die Platine mit neuen Elkos und der Wärmeleitpaste am Power-IC:
(Moment, das IC ist noch nicht fest verschraubt, ...)
Der Mikroschalter arbeitet einwandfrei und das Zeiteinstellungs-Poti hat einen Spritzer Oszillin erhalten. Man gönnt sich ja schließlich sonst nix

Jetzt wird es Zeit das Power-IC richtig zu befestigen und dadurch auch den richtigen Anpressdruck aufs Kühlblech zu schaffen:
(Der Marken-TI-Power-Transistor wird es mir danken dass ich ihm seine Hitze mehr genommen habe)
Und hier die Unterseite der Platine:
Wie man unschwer erkennen kann waren beide Pads beim rechten Elko eigentlich nicht mehr vorhanden. Evtl war es wohl bei Produktion so.
Hier musste ich einen neuen Kontakt schaffen da sonst das VIA keinen Kontakt zum Elko hätte was wir ja alle nicht wollen

Nach der quasi Generalüberholung startete das Gerät ohne Rauchzeichen und ich suchte auch die 10 Minuten-Einstellung wann sich die Lampe ausschaltet.
Die richtige Zeiteinstellung habe ich gefunden. Die Lampe schaltet sich nach ca. 10 Minuten ab und das ist eine tolle Sache! Inzwischen sind alle meine Eproms
gelöscht und nach einer Wartezeit habe ich die Eproms per FF-Check am Eprommer getestet, alle auf FF.
Wunderbar

Habe mir noch ein passendes 12V 400mA Netzteil besorgt, da ich kein passendes Netzteil hatte. Musste mir aus einer 3,5mm Stereo-Klinke und einem 4A 12V TFT-Netzteil
die Spannung zusammenbasteln. Läuft

Jetzt kann ich endlich alle Eproms löschen und für meine Zwecke missbrauchen. Habe bei dieser Gelegenheit gleich die beiden 27C256 EPROMs meines Compaq SLT-286er
ausgebaut, ausgelesen und den Originalinhalt auf zwei andere gelöschte 27C256 Bausteine gebrannt und in den Compaq-Schlepptopp gesetzt. Läuft

endlich eine BIOS Sicherung des Laptops und mein UV-Löschgerät löscht auch zuverlässig die Eproms.
Operation Erfolgreich, Patient lebt

Gruß