Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Auswahl, Einrichtung und Betrieb von Rechnern und Komponenten
Benutzeravatar
kylix
DOS-Kenner
Beiträge: 445
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von kylix »

Seid gegrüßt!

Ich plane, wenn ich das nächste Mal bei meiner Sammlung bin, einige vergleichende Grafikkarten-Benchmarks durchzuführen, da ich inzwischen auch einige Exemplare besitze, die ich gar nicht einordnen kann.

Allerdings frage ich mich, wie ich dabei am besten vorgehen, also welche Testplattform und welche Software ich dafür verwenden sollte.
An sich wäre es schon schön, die Karten danach in Relation zueinander setzen zu können. Theoretisch könnte ich also mein Asus PVI-486SP3 nehmen und dort alle ISA-, VLB- und PCI-Karten testen. Doch lese ich z. T. von einer erwähnenswert schlechten PCI-Performance dieses Boards bzw. Chipsatzes, so dass man vielleicht damit wieder nicht zuverlässig den Unterschied zwischen einer VLB- und einer PCI-Variante einer Karte ablesen kann.

Alternativ zum Asus-Board hätte ich noch ein Soyo-Board mit VLB&PCI (allerdings auch SiS-Chipsatz) und ein PC-Chips M919 (UMC-Chipsatz).

Oder sollte ich lieber sowieso das Ganze etwas nach Generationen sortieren? Es macht ja sicher keinen Sinn, 3D-Benchmarks auf VGA-Karten der ersten Generation auszuführen.
Gibt es denn Benchmarksoftware, die wenigstens für eine OTI037-Karte, eine S3 805 und eine S3 968 gleichermaßen geeignet ist?
(Soll heißen: Den Vorsprung einer 968 gegenüber einer 805 erkennen lässt, ohne bei der OTI037 einfach nur 0 fps oder 0 Punkte auszugeben. ;))

Und: Bis zu welcher Kartengeneration kann ich mit einem Am5x86-P75 testen, bevor der Prozessor anfängt, der Flaschenhals zu sein? Macht eine S3 VirgeDX noch Sinn? Ich nehme an, eine Riva128 ist für den 5x86er schon viel zu schnell?

Welche Software könnt ihr mir generell empfehlen?

(Falls der Thread besser in eine andere Kategorie passen sollte, kann er gern verschoben werden.)
Zuletzt geändert von kylix am Mi 4. Dez 2019, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 5229
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von matze79 »

Die meisten PCI Karten laufen in einen Pentium mit mehr Dampf.
Selbst für eine ET4000 W32 PCI wäre ein 5x86 zu lahm da geht immer noch mehr.
Eine Riva 128 hat selbstverständlich Sinn, vorallen wegen VBE 3.0.
Die 3D Beschleunigung (D3D/OGL) wird ja eh erst so ab Pentium 166Mhz MMX aufwärts intressant.

3D Benches sind ja meist CPU limitiert, zumindest unter DOS.
Also sollte man hier wohl eine möglichst flotte CPU nehmen wenn man wirklich rein die Grafikkarte benchen will.
Damit man sieht wann diese Dicht macht.

Dein PCCHips M919 ist doch ne gute Platform um ISA/VLB/PCI zu vergleichen, zumindest auf 486er Systemen.
Hab ich auch gemacht (Siehe Thread Benchmark)
Lustig ist das der Fehlende Cache teils gegenüber dem UM8810PAIO gar nicht so ins Gewicht fällt.
Allerdings hab ich 50Mhz FSB benutzt. (486DX4 2x50Mhz)
Benutzeravatar
struuunz
DOS-Guru
Beiträge: 884
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 15:15
Wohnort: Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von struuunz »

Also ich mach nebenbei in meinem 5x86 Benches. Bis jetzt habe ich noch keine High-End-Karte testen können. Aber mir scheint, dass selbst die unter DOS nicht mehr viel rausholen würden aufgrund der CPU.

System:

Shuttle Hot-419 R3
256k Cache
64mb RAM (FP 60ns)
AMD 5x86 133MHz (4x33MHz)

Anbei der Anfang meiner Testergebnisse.
bench.png
bench.png (22.96 KiB) 3846 mal betrachtet

Anmerkungen:

* -> reduzierte Cache Settings
** -> Grafikfehler

Duke3D in VGA lief ohne VBE Erweiterung.
Ritter der DOSianer
-- https://dosreloaded.de --
Benutzeravatar
kylix
DOS-Kenner
Beiträge: 445
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von kylix »

Hm, eine ET4000 für VLB fehlt mir tatsächlich noch. ;)

Aber ja, struuunz, so ähnlich habe ich das auch beobachtet bei einigen sporadischen DOS-Benchmarks: Fast mit allen VLB-Karten kamen ähnliche Werte raus. Das kann ja aber kaum in der Praxis wirklich so sein? Dann wäre es ja fast egal, was man z. B. zum Duke3D-Zocken einbaut? ;)

Ich weiß nun trotzdem noch nicht, wie ich rangehen soll. Eine Riva128 o. ä. auf dem 5x86er ist doch schon etwas alien?
Evtl. sollte ich doch ein reines VLB-Board für die ISA- und VLB-Karten nehmen und für die PCI-Karten lieber einen Pentium 233MMX?

Allerdings wäre es manchmal schon auch interessant, den gleichen Chip als VLB- und als PCI-Version zu vergleichen.
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 5229
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von matze79 »

Die Riva 128 passt doch perfekt, durch den Super VBE Support, und 2D Kombatiblität.
Im Pentium 233Mhz MMX dürfte die sich allerdings noch Wohler fühlen :)
Benutzeravatar
struuunz
DOS-Guru
Beiträge: 884
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 15:15
Wohnort: Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von struuunz »

Ich weiß wirklich nicht ob es da noch einen großen Schub gibt beim Duke. Ich werde da nochmal einen Test bei 640x480 machen. Vielleicht sieht man da einen Unterschied. Bis jetzt finde ich die Trident (sehr überraschend für mich) und die Trio32 am besten. Zu einem sind sie recht flott und zum anderen passt die Bildqualität. Auch die Hercules mit ET4000er Chips ist sehr gut. Die Leadtek hingegen hat ein deutlich schlechteres Bild.

Ich hab noch ein paar Karten die ich testen möchte....
Zuletzt geändert von struuunz am Fr 17. Apr 2015, 08:50, insgesamt 1-mal geändert.
Ritter der DOSianer
-- https://dosreloaded.de --
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 5229
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von matze79 »

Mit der Trident TGUI9440i hab ich Shadow Warrior auf 640x480 gezockt, am 5x86-PR75 133Mhz.
Die Karten sind Schwer unterschätzt.
Benutzeravatar
struuunz
DOS-Guru
Beiträge: 884
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 15:15
Wohnort: Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von struuunz »

Allerdings! Aber wie ich gelesen habe, ist die AGI wohl die beste der 9440er. Die anderen sollen etwas langsamer sein.

Zum Thema PCI vs. VLB:

Das will ich auch noch Benchen, aber mir fehlt noch das passende Mainboard. Genügend PCI Karten liegen hier rum und warten nur darauf getestet zu werden. Ich denke dennoch: Der Flaschenhals ist die CPU. Wenn man sich mal die Benches im Projekt von Phil ansieht, dann sind die 486er Systeme mit PCI nicht wirklich flotter als die mit VLB. Aber ich will das selbst probieren und testen.
Ritter der DOSianer
-- https://dosreloaded.de --
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 5229
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von matze79 »

Viele PCI Karten legen auch noch auf einen PII 300Mhz und höher Geschwindigkeit zu, von daher :)
Und manche Karten wie die ET4000 werden direkt in Programmen unterstüzt und haben daher einen Gewissen Vorteil, da Beschleunigungsfunktionen benutzt werden können.
Diese werden wohl auf dem 486er mit am besten abschneiden wenn Spiele entsprechend optimiert sind.
Benutzeravatar
kylix
DOS-Kenner
Beiträge: 445
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von kylix »

Ich habe auch mal in etwa gelesen, dass die 9440er die einzigen up-to-date-Karten mit Trident-Chip waren. ;)

... ich weiß aber noch immer nicht, was ich womit sinnvollerweise testen soll. ;)
Benutzeravatar
struuunz
DOS-Guru
Beiträge: 884
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 15:15
Wohnort: Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von struuunz »

Da ja schon geschrieben wurde, dass PCI Karten auch bis weit über 300MHz gut Skalieren wirst du da eventuell nicht viel sehen. Bei VLB karten ist ja bei ca. 200Mhz Schluss. Mehr gibt so ein 486er einfach nicht her.

Probiere es einfach aus? Wenn du paar Mainboards zur Hand hast, teste einfach alle mit einer PCI Karte durch und das schnellste Brett nimmst du dann zum Testen.

Als Benches bieten sich Quake, PCPBench und Doom sicher an.
Ritter der DOSianer
-- https://dosreloaded.de --
CrazySheriff
DOS-Guru
Beiträge: 543
Registriert: Di 18. Jun 2013, 00:13
Wohnort: Im Postpaket

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von CrazySheriff »

Was habt ihr denn an Vlb Karten da?
"Schwierigkeiten lauern auf den, der nicht auf das Leben reagiert" - Michail Gorbatschow, Berlin 1989.
Benutzeravatar
kylix
DOS-Kenner
Beiträge: 445
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von kylix »

Ich habe jetzt mal ein paar Karten, die hier auf dem Schreibtisch lagen, auf dem PVI-486SP3 mit Am5x86 getestet:
Bild
Mir scheinen die Werte ja minimal zu niedrig zu sein für dieses Setup mit schnellsten Cache-Einstellungen und 60ns-RAM? (2-1-1-1, alles auf "fastest", 0 WS... Write-Back sollte ja die schnellere Einstellung sein?)

Was sagt ihr sonst dazu? Irgendwie scheinen die Unterschiede zwischen den schnelleren Karten ja regelrecht irrelevant zu sein? Bei den PCI-Karten schlägt sich im Vergleich zu den VLB-Karten offenbar die mangelnde PCI-Performance des Boards nieder?
Benutzeravatar
matze79
DOS-Gott
Beiträge: 5229
Registriert: So 9. Sep 2012, 20:48

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von matze79 »

Hast du 256Kb L2 und 64Mb Cache ? wenn du Writeback setzt kanns gut sein das nur 32Mb gecached werden.
Die ET6000 ist auch nicht unbedingt eine DOS Karte, ist eher ein GUI Accelrator für Windows und spielt dort seine Vorzüge am meisten aus. Für DOS ist sie aber dennoch gut geeignet :)
Intressant ist jedoch das sie gleichschnell wie die S3 Karte (PCI) ist..
Ist PCI per VLB angebunden ?

Für mich sehen die Ergebnisse ziemlich normal aus.
Ein 5x86 ist nur ein DX4 mit 33Mhz mehr.
Benutzeravatar
kylix
DOS-Kenner
Beiträge: 445
Registriert: Do 20. Nov 2014, 21:28
Wohnort: München

Re: Vorgehen bei Grafikkarten-Benchmarks

Beitrag von kylix »

Ok, also erreicht man also das 486er-Limit von 83.3 bei 3DBench nicht mit dem SiS-Chipsatz?

Ich habe 256KB L2-Cache mit 32MB RAM, so dass also alles gecached werden sollte.

Da die beiden PCI-Karten so exakt identische Punkte/FPS erziehlt haben, vermute ich ja, dass das mit der PCI-Performance des Boards zusammenhängt, die da an ihre Grenzen kommen könnte. Ich kann ja mal noch 2/3 PCI-Karten ausprobieren und schauen, was da rauskommt.

Vielleicht sollte ich nur ISA- und VLB-Karten auf dem 5x86er benchen und die PCI-Karten gleich auf einem Pentium III? :D

Wisst ihr, ob man aus den VLB-Karten auf einem Pentium-Board mit VLB-Steckplatz noch mehr rausholen könnte?
Antworten