wolfig_sys hat geschrieben:Mir gefallen vor allem die Geräte, die zur IBM-Kompatibilität tendieren wie der C1910 / A7150.
Aber wirklich Serienreif waren die Geräte nicht wirklich.
Wieso sollen die nicht Serienreif gewesen sein? Der A7100 (8086, nicht PC-kompatibel), der A7150/CM1910 (8086 + 8087, fast 100% PC-kompatibel) und der EC1834 (8086 + opt. 8087, müsste 100%ig PC-kompatibel sein) wurden in Serie hergestellt. Freilich nicht so früh wie ein IBM PC (mit dem A7100, 1985; Der A7150 und der EC1834 kamen 1988), aber immerhin. Vom EC1834 wurden immerhin fast 34000 Rechner in 2 Jahren produziert. Von ihm gabs sogar Varianten, die "echte" ISA-Slots hatte - dort konnten sogar westliche Erweiterungskarten genutzt werden.
wolfig_sys hat geschrieben:Aber wenn ich das ständig so höre, dann waren die PCs (vor allem die höheren Maschinen als der KC87) ziemlich rar verteilt. [...] Aber groß in Banken oder Ämtern waren die nicht wirklich so oft zu sehen.
Ich kann mich auch irren. Gesehen hab ichs ja leider mit meinen eigenen Augen nicht.
Das waren Bürocomputer ("BC") oder Arbeitsplatzcomputer ("AC"). Für den Privatgebrauch waren die gar nicht vorgesehen - wäre auch preislich gar nicht möglich gewesen. So ein A5120 - was ein recht verbreiteter 8-Bit-Computer war - kostete anfangs (eingeführt 1982) fast 40000 Mark. Selbst 1987 kostete er noch fast 27000 Mark. Bei den 16-Bit-Computern gings mit dem A5120.16 bei rund 49000 Mark los (später dann warens immerhin noch rund 31500 Mark). Der A7100 war anfänglich bei über 62000 Mark und fiel später auf knapp unter 40000 Mark. Der A7150 lag 1988 bei rund 57000 Mark und sank bis 1990 auf 36000 Mark. Nach der Wende wurden die letzten Lagerbestände dann wohl für 300 DM verhökert.
Die Preise sind für 'nen Privatmenschen einfach unbezahlbar gewesen - und selbst für die Betriebe war das eine nicht unerhebliche Investition, zumal für die meisten Arbeiten auch die älteren, günstigeren 8-Bit-Rechner genügten.
Die Rechner sind vornehmlich im Bankwesen (und damit ist nicht zwingend die Sparkasse irgendwo auf dem Land gemeint) und bei größeren Rechenaufwendungen genutzt worden. Kenne ich von meiner Oma - die hatten in ihrem Tätigkeitsbereich (hat im Gaskombinat Schwarze Pumpe gearbeitet) irgendwann Mitte der 1980er Jahre einen (!!!) Robotron 1715 (Z80-basierte Maschine) gehabt - dort musste die Arbeitszeit an dem Rechner regelrecht beantragt werden.
Auch ist ein nicht unerheblicher Teil der Rechentechnik in den Export gegangen - selbst in den Westen.
wolfig_sys hat geschrieben:Im Hauptbahnhof gabs einen Ticketautomat in dem sicher ein Robotron gewerkelt hat.
Was für einer da drinn war, kann ich nicht sagen. Das hat mir nur mein Vater so gesagt.
Vermutlich ein
Fahrkartenautomat MFA - davon gabs nicht sehr viele. Gab auch
Geldautomaten - auch wenn sie wenig verbreitet waren.
wolfig_sys hat geschrieben:Die erste Person, die stark im Kontakt mit Robotron Geräten war, ist mein Berufsschullehrer.
Er ist ja, wie es der Name sagt, Berufsschullehrer und hatte zugang zu den Geräten.
Viele Kleincomputer (KC85/2...4, KC85/1, KC87 usw.) sind auch in Bildungseinrichtungen gelandet. Zum Einen waren sie deutlich preisgünstiger als die großen Bürocomputer und zum Anderen auch gerade für das Erlernen des Umgangs mit dem Computer ganz gut geeignet. Die Hochschule, an der ich studiere, hat sogar noch 6 KC 85/2..4 im Einsatz - in einem Labor. Da werden für die Studenten zwar nur Multiple-Choice-Fragen gestellt, die daran beantwortet werden sollen, aber immerhin. Funktionieren alle 6 noch wunderbar :)
wolfig_sys hat geschrieben:Aber genug vom Hauptthema abgeschweift.
Allerdings :-\
Grüße, Xaar.