Ich finde dieses Thread-Hijacking (ohne einen einzigen Beitrag zum Thema zu bringen) übrigens deutlich nerviger, als z.B. jemand der nicht Mitglied im Club der Rechtschreibjünger ist und hier und da mal ein paar Fehler im Satz haben mag... ;->
Deswegen habe ich den Thread ja auch geteilt, während ich Threads, bei denen in manchen Postings ein paar Fehler vorkommen nicht sofort sperre. Gegen ein "paar Fehler" hat auch niemand etwas. Vollkommen sinnentstellend oder qualvoll zu lesen sollten Postings aber dennoch nicht sein.
Seltsame Ultrasound-Demo übrigens. Was der Kerl da erzählt ist eigentlich relativ großer Unsinn mit einigen Pseudo-Argumenten darin.
FM ist nicht "outdated" sondern eine bestimmte Syntheseform. Subtraktive, analoge Synthese bezeichnet doch auch keiner als "veraltet", obwohl sie noch deutlich älter ist. Akustische Gitarren sind auch nicht veraltet, seit es E-Gitarren gibt. Ob die Syntheseform jetzt aus den 70ern stammt oder aus dem Mittelalter ist doch völlig irrelevant. Interessant ist das Ergebnis.
Wenn man ganz besonders klugscheißen will, könnte man auch noch anmerken, daß der Begriff "Wavetable" für Karten wie GUS (aber auch für Sound Canvas und Konsorten) streng genommen nicht richtig ist.
Wavetable-Synthesizer überlagern eigentlich simple und sehr kurze Wellenformen, um damit komplexere Klänge zu erzeugen (additive Synthese). Und diese Technik stammt... richtig: Aus den 70ern. Synthesizer von PPG oder Waldorf arbeiteten z.B. nach dem Prinzip.
Geräte wie ein Sound Canvas werden im Musiker-Jargon "Rompler" genannt - ein Sampler, der Wellenformen aus einem ROM spielt. Die GUS ist im Grunde ein regulärer Sampler, der viele Kanäle in Hardware mischen kann.
Marketing ist aber wohl doch mal wieder alles und Gravis wollte wohl betonen, wie schlecht ein OPL ist, weil sie selbst keinen verbaut hatten (Ausnahme: GUS Extreme).
So cool ich die GUS und ihre Fähigkeiten auch finde, ärgert es mich doch immer ein bißchen, wenn Firmen mit solchen Halbwahrheiten und Pseudo-Argumenten arbeiten. Das Soundbeispiel finde ich auch relativ dürftig, da gäbe es bessere, zumindest wenn man weiß, worum es geht.
Auch ein tolles Fundstück sind übrigens die
Handbücher zur Terratec EWS. Die sind nicht nur sehr ausführlich sondern sogar mit Humor geschrieben. Es sind allerdings Rechtschreibfehler drin :-)
Terratec schreibt zum Thema Wavetable:
Nebenbei: Die Wavetabletechnologie hat man in der Computerwelt so genannt, weil a) der Begriff "Wavetable" toll und modern klingt und man b) ein Sample auch als "Wave" bezeichnet. Viele hundert dieser Waves sind Chip-intern in einer Tabelle abgelegt und werden ausgelesen und verarbeitet. Wer sich jedoch genauer mit der Materie befasst, wird irgendwann ein weiteres Mal mit Wavetables konfrontiert: In tder Musikwelt nennt man diese Technologie in einem Atemzug mit Herstellern wie Waldorf und PPG.
Diese Klarstellung ist aber natürlich auch nicht ganz uneigennützig, da Terratec ja bei der EWS64XXL ein Frontmodul mitlieferte, auf dem ein kompletter Waldorf-Microwave-Synthesizer steckt.
Nochmal zurück zur GUS: In meinem GUS-Handbuch gibt es übrigens Passagen, die mit einem weißen Aufkleber überklebt sind. Löst man diesen ab, findet man dort die Erwähnung einer "Raumklang"-Funktion. Hatte Gravis so etwas mal geplant, aber sich dann doch in letzter Sekunde - nach dem Druck der Handbücher - dagegen entschieden?
Die Frage wäre, ob das dann der übliche Quark mit Crossfeed zur Stereo-Basis-Verbreiterung gewesen wäre oder doch etwas aufwendigeres wie Q-Sound oder eine Matrix-Kodierung, die dann von einem Surround-Verstärker hätte entschlüsselt werden können.