Scheitern von OS/2
Verfasst: Di 25. Sep 2018, 09:25
Mal eine etwas DOS-fremde Frage: woran lag es eigentlich eurer Meinung nach, daß OS/2 seinerzeit als Betriebssystem für den Massenmarkt gescheitert ist?
Gerade so im Bereich Anfang 1995 sah es doch für einen Moment fast so aus, als könnte sich das nagelneue OS/2 Warp 3 größere Marktanteile sichern, oder gar zur ernsthaften Konkurrenz für Windows werden. Im CF haben Leute sogar darüber fantasiert, daß Bill Gates bald zum Arbeitsamt gehen kann, denn IBM und 32-Bit-OS/2 gehört eindeutig die Zukunft im Bereich Betriebssysteme .
Bei Vobis wurde neuen Rechnern für eine Weile ein vorinstalliertes OS/2 mitgegeben. Es gab Bücher und Zeitschriften mit Heft-CDs. Und trotz des ständigen Mangels an Anwendungen wurde zumindest versucht, Programme auf den Markt zu werfen, z.B. StarOffice, VICE, Doom oder SimCity 2000 in echten OS/2-Versionen. Prinzipiell hätte das System auch alle Voraussetzungen für Multimedia und Internet gehabt. Und die Möglichkeiten, auch weiterhin DOS- und Windows-3.1x-Programme in einer echten 32-Bit-Umgebung auszuführen, war ja auch ein interessantes Feature.
Nach wenigen Monaten und spätestens nach dem Erscheinen von Windows 95 schlug die Stimmung aber schnell um, und anstatt "echtes 32-Bit-Betriebsystem der Zukunft" hieß es dann eher "OS/2? Wer verwendet denn noch sowas?"
Woran lag es? Zu buggy? Ständiger Mangel an nativen Anwendungen und Treibern? Zu wenig Spiele? Zu wählerisch bei Hardware? Installation zu kompliziert? IBM nicht in der Lage, mit dem Privatkundenmarkt umzugehen? Schwarze Magie und dunkle Mächte von Microsoft?
Ich habe auch noch eine Installations-CD von Warp 3 mit BonusPak (IBM-Works etc.) hier. Es läuft im Prinzip auch ordentlich auf dem P166 mit 64 MB RAM. und ich habe sogar funktionierende Treiber für meine ATI-Grafikkarte. Trotzdem ist aber kaum Motivation da, es wirklich zu installieren (außer um vielleicht zu sagen "siehste mal, geht doch...")
Chris
Gerade so im Bereich Anfang 1995 sah es doch für einen Moment fast so aus, als könnte sich das nagelneue OS/2 Warp 3 größere Marktanteile sichern, oder gar zur ernsthaften Konkurrenz für Windows werden. Im CF haben Leute sogar darüber fantasiert, daß Bill Gates bald zum Arbeitsamt gehen kann, denn IBM und 32-Bit-OS/2 gehört eindeutig die Zukunft im Bereich Betriebssysteme .
Bei Vobis wurde neuen Rechnern für eine Weile ein vorinstalliertes OS/2 mitgegeben. Es gab Bücher und Zeitschriften mit Heft-CDs. Und trotz des ständigen Mangels an Anwendungen wurde zumindest versucht, Programme auf den Markt zu werfen, z.B. StarOffice, VICE, Doom oder SimCity 2000 in echten OS/2-Versionen. Prinzipiell hätte das System auch alle Voraussetzungen für Multimedia und Internet gehabt. Und die Möglichkeiten, auch weiterhin DOS- und Windows-3.1x-Programme in einer echten 32-Bit-Umgebung auszuführen, war ja auch ein interessantes Feature.
Nach wenigen Monaten und spätestens nach dem Erscheinen von Windows 95 schlug die Stimmung aber schnell um, und anstatt "echtes 32-Bit-Betriebsystem der Zukunft" hieß es dann eher "OS/2? Wer verwendet denn noch sowas?"
Woran lag es? Zu buggy? Ständiger Mangel an nativen Anwendungen und Treibern? Zu wenig Spiele? Zu wählerisch bei Hardware? Installation zu kompliziert? IBM nicht in der Lage, mit dem Privatkundenmarkt umzugehen? Schwarze Magie und dunkle Mächte von Microsoft?
Ich habe auch noch eine Installations-CD von Warp 3 mit BonusPak (IBM-Works etc.) hier. Es läuft im Prinzip auch ordentlich auf dem P166 mit 64 MB RAM. und ich habe sogar funktionierende Treiber für meine ATI-Grafikkarte. Trotzdem ist aber kaum Motivation da, es wirklich zu installieren (außer um vielleicht zu sagen "siehste mal, geht doch...")
Chris