Ab wieviel fps ist Grafik "flüssig"?

Diskussion zu Spielen, welche nativ unter DOS laufen
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CptKlotz
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Ab wieviel fps ist Grafik "flüssig"?

Beitrag von CptKlotz »

Hi Leute...

Wie einige von Euch (vielleicht) wissen, habe ich erst seit Anfang diesen Jahres wieder einen DOS-PC (den Pentium 200).

Unter anderem habe ich darauf natürlich auch viele alte Spiele mit 3D-Grafik wie Descent, Duke Nukem 3D oder Fatal Racing ausprobiert.

Obwohl ein P200 MMX eigentlich von der Leistung her locker reichen sollte, um diese Spiele in SVGA (640x400/480) darzustellen, schien mir die Grafik subjektiv nicht so flüssig wie sie sein sollte.

An der Grafikkarte, einer Elsa Winner T2D mit 2 MB RAM und S3 Trio64V+ Chipsatz sollte es eigentlich auch nicht liegen. Die müßte schnell genug sein.

Dann kam mir ein anderer Gedanke...

Hat sich vielleicht der Anspruch an "flüssige Grafik" in den letzten 10 Jahren gewandelt? Immerhin kamen ja Ende der 90er Jahre zusätzlich zu den ohnehin immer stärker werdenden Prozessoren auch noch 3D-Grafikkarten mit Beschleunigungsfunktionen dazu.

Wenn man heutzutage irgendeinen 3D-Shooter zockt, gilt ja meines Wissens nach eine Framerate von 30...50 fps als erstrebenswert. Glaube ich jedenfalls - so ein bißchen habe ich den Draht zur Zockerszene von heute verloren :-)

Dagegen meine ich mich an einen Artikel aus der PC-Player aus dem Zeitrum Mitte der 90er Jahre zu erinnern, in dem erwähnt wurde, daß Spiele ab 10 fps spielbar seien und ab 15...20 fps als flüssig wahrgenommen würden.

Wenn diese beiden Prämissen so stimmen, wäre es nicht verwunderlich, daß mir Descent nicht mehr besonders flüssig vorkommt und ich bei Duke Nukem 3D keine sonderlich hohen Framerates erreiche.
Der PC ist vielleicht für die Spiele völlig ausreichend, nur die Ansprüche sind massiv gestiegen - vielleicht auch bei mir: Denn obwohl ich mittlerweile eher auf dem Retro-Trip bin, habe auch ich recht viel Quake3, UT usw. gezockt.

Ist vielleicht alles eine Frage der Erwartungshaltung :-)

Gruß,
Stephan
“It is impossible to defeat an ignorant man in argument.” (William G. McAdoo)
bttr

Beitrag von bttr »

Auf meinem ThinkPad 770 mit 233er Pentium MMX, 256 MB RAM 8) und 2 MB Trident Cyber 9397, läuft Quake im SVGA-Modus auch nicht flüssig! Auf meinem K6-2 mit 550 MHz, 128 MB RAM und 16 MB Maxtrox G400 läuft's hingegen sehr flüssig.

Am flüssigsten ist aber immer noch Carmageddon mit einer 3dfx-Beschleuniger-Karte (hier Orchid Righteous 3D). :mrgreen:

Ansonsten geht ich einfach mal vom Fernseher bzw. Kino aus. Ab 25 Bilder/Sekunde ist das menschliche Auge so träge, daß das Bild nicht mehr als flackernd wahrgenommen wird.

Wozu 50 fps gut sein sollen, weiß ich also auch nicht.
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ChrisR3tro
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Beitrag von ChrisR3tro »

Hi zusammen!

Kinofilme kann man nur bedingt als Maßstab ansetzen, finde ich. Im Original (auch im Kino mit Filmrollen) haben Filme meines Wissens 24 FPS. Das wird dann später auf PAL (25 FPS) oder NTSC (30 FPS) hochgerechnet.

Es kommt allerdings nicht nur auf die Animationsstufen an, sondern auch auf die Leinwand oder den Projektor. Entweder der Projektor muß das Bild genau 1/24 pro Sekunde zeigen oder die Leinwand entsprechend nachglühen, sonst wäre das Flimmern im Kino unerträglich. Das fehlende Element bei der Kino-Analogie ist also die Bildwiederholrate. ;-)

Unternehmensstandard ist bei Monitoren beispielsweise 85 Hz und ich kann durchaus mit bloßem Auge festellen, ob ein Monitor mit 60 Hz oder mit 100 Hz läuft, wenn das Bild nicht sehr dunkel ist. Flimmern macht sich nämlich zunehmend bei helleren Farben bemerkbar.

Also Bewegung einigermaßen flüssig darzustellen schafft man evtl. mit 24 FPS. Aber niemand kann mir erzählen, daß man bei horizontalen Kameraschwenks mit sehr viel Farbkontrast nicht sieht, daß es ein wenig ruckelt.

Oder schaut Euch mal ein 24 FPS Video auf einem Fernseher (PAL) an. Man merkt deutlich, daß ein Bild fehlt und der Fernseher dafür einmal pro Sekunde ein doppeltes Bild zeigt. Es ruckelt dann im Sekundentakt. Ganz so träge kann das menschliche Auge dann doch wieder nicht sein...

Für erstrebenswert bei Spielen halte ich eine Framerate die synchron zur Frequenz des Monitors ist. Das macht noch am meisten Sinn, finde ich. Keine Grafikkarte sollte Bilder darstellen, die der Benutzer nie zu Gesicht bekommt, oder?

Für DOS Verhältnisse war das vielleicht undenkbar, aber heute schafft ein Quake III locker 85 FPS.

PS: Sieht HDTV eigentlich mehr Bilder / Sekunde vor oder wurde nur die Auflösung erhöht? Ein bißchen Verbesserungspotenzial sehe ich auf jedenfall bei den Animationsstufen...

Gruß,
locutus
bttr

Beitrag von bttr »

Schön, daß wir drei wieder beisammen sind. :wink:

Hast recht, es waren 24 fps.

Ich sehe selbst den Unterschied zwischen 60 und 75 Hz. Trotz Brille! 8)

Das Argument mit der Bildwiederholfrequenz fiel mir auch noch ein, aber da ich ja nur noch TFTs habe, brauche ich auch nur 60 fps. Das ist lediglich ein wenig mehr als 24. :roll:
dossido
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Beitrag von dossido »

@ Locutus: Jetzt muss ich hier mal was richtig stellen.
Oder schaut Euch mal ein 24 FPS Video auf einem Fernseher (PAL) an. Man merkt deutlich, daß ein Bild fehlt und der Fernseher dafür einmal pro Sekunde ein doppeltes Bild zeigt. Es ruckelt dann im Sekundentakt. Ganz so träge kann das menschliche Auge dann doch wieder nicht sein...
24 FPS Videos werden für PAL-Fernseher um den Faktor 1/25 schneller abgespielt. Es wird für das fehlende Frame also keins verdoppelt. Man lässt den Projektor einfach schneller laufen, so dass er mit 25 FPS läuft (das 2:2 Pulldown). Macht die Industrie mit allen Filmen, die auf Video und DVD erscheinen, wenn sie noch im Filmformat aufgenommen sind (die neuen werden ja schon digital aufgenommen).


PS: Sieht HDTV eigentlich mehr Bilder / Sekunde vor oder wurde nur die Auflösung erhöht? Ein bißchen Verbesserungspotenzial sehe ich auf jedenfall bei den Animationsstufen...
HDTV kann ich jetzt empfangen, es wurde nur die Auflösung verändert, und das Bild ist jetzt echtes 16:9.
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ChrisR3tro
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Beitrag von ChrisR3tro »

Hallo dossido,

ich glaube da hast Du mich falsch verstanden. Wenn ich eine AVI-Datei abspiele, die 24 FPS hat und über den TV-Out meines Laptops das Video auf einem PAL-Fernseher abspiele, wird das mit Sicherheit nicht schneller laufen. Sonst müßte mein Laptop ja eine 2:2:2:2:2:2:2:2:2:2:2:3-Pulldown-Funktion haben. :-) Stattdessen sieht man ein Frame zweimal und das ist mit bloßem Auge erkennbar.

Es ist mir klar, daß das so im Fernsehen nicht passiert und es war auch nur ein Beispiel um zu zeigen, daß das menschliche Auge wohl nicht so träge ist, wie die Filmindustrie denkt. ;-)

Gruß,
Christoph
dossido
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Beitrag von dossido »

Aha, so war das gemeint. Dann sorry für das Missverständnis.
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