[Laptop] Toshiba Satellite 2610CDT dual boot
Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 15:56
So, endlich wieder ein Retro-PC ...
Als ich den Laptop von einem Bekannten zwecks Entsorgungsvermeidung an mich genommen habe, wusste ich zuerst gar nicht, was ich damit sollte. Es war (das von mir nicht geliebte) WinXP installiert und damit war die 5.5GB HD auch schon proppenvoll.Das Teil kam daher in den Schrank und blieb dort bestimmt zwei Jahre.
Aber nachdem mir seit längerem aus Platzgründen überhaupt kein Retro-PC mehr zur Verfügung steht, ich aber irgendwie immer noch Lust auf eine Dos-PC habe und eine Freedos 1.0 CD herum lag, habe ich diese mal aufgespielt. Und muss nun feststellen, dass das der ideale Retro-PC für mich ist:
Erstmal zur Hardware:
Es handelt sich um einen Toshiba Satellite 2610CDT, nach Toshiba – Angaben ( http://resource.toshiba-europe.com/deut ... xx_pdf.pdf ) mit
- CPU: Celeron 433 Mhz
- 64 MB RAM
- 5.5 GB HD, Floppy 3.5“ (1.44M) und 24x CD-ROM
- Grafik: Trident Cyber 9525DVD mit 2.5 MB RAM
- Sound: ESS Maestro2E pci
- Display: 800x600 / 16.7 Mio Farben
- MouseStick (ich weiß nicht, wie man diesen grünen Knubbel bezeichnet)
- 1x USB, 1x PS/2, 1x parallel, 1x seriell, 1x extern VGA
Zur CPU
Ich glaube nicht, dass die wirklich 433 Mhz hat . Die meisten alten Benchmark/Diagnostik-Programme (PC-Config, Dr.Hardware) vermelden nur etwas über 200 Mhz. Und die IDE von Turbo Pascal 7.0 (die ja den Run-Time-Error 200 – Bug hat, der bei CPUs ab ca. 200 Mhz auftritt) läuft insoweit tadellos.
Aber für die meisten DOS-Programme (s.u.) langt das alle Mal. In der Praxis ist das Teil jedenfalls erheblich schneller als mein p75.
Zur HD
Gibt nicht viel zu sagen, außer dass diese a...lahm ist. Das Kopieren von 36 MB innerhalb der HD hat bestimmt mehr als 10 Minuten gedauert. Gefühlt sitze ich vor einem Floppy-Laufwerk.
Zur Grafik
Die Trident 9525DVD scheint anstandslos zu funktionieren. Ich habe jetzt noch nicht alle Tweaks probiert, die auf einer original ibm vga funktionieren. Bei Games gab es bisher jedoch keine Probleme.
Vom Speed her ist sie nach alten Benchmarks etwa doppelt so schnell wie eine ISA ET4000 (16bit-Zugriffe) und bei 32bit-Zugriffen etwas langsamer (¾) als eine ET4000/W32 vlb.
Bei Anschluss eines externen Monitors scheint sie Probleme mit 31.5kHz-Festfrequenzlern zu haben. Dort bringt sie nicht einmal den Textmode zustande. Es kommt nur ein kompletter Blue-Screen (inklusive Overscan-Bereich). Mein 31.5kHz Festfrequenzler (original ibm vga) hat da sogar bleibende Schäden mitgenommen: er zeigt seitdem beim Anschalten immer einen solchen Blue-Screen, „beruhigt“ sich aber nach ein paar Minuten wieder (d.h. er zeigt dann wieder ein normales, wenn er an einer normalen VGA, nicht aber an der Trident 9525 angeschlossen ist).
An Multiscan-Monitoren scheint die Trident 9525 jedoch ohne Beanstandungen zu funktionieren, zumindest bei meinem 19-Zöller. Die Bildqualität ist dann sehr ordentlich.
Zum internen Display: Da kann ich nicht klagen. Es zeigt zwar mittig schwarze Schatten, aber es geht noch. Die Stretch-Funktion, die kleine Auflösungen auf 800x600 skaliert, funktioniert bei 640x480 ganz ordentlich, bei 320x200 nicht ganz so gut, im Textmode (80x25 und 80x50) dagegen wieder umso besser. Aber das Stretching kann man im BIOS abstellen. Dann kann man – nach meinen ersten Gehversuchen – auch ein bisschen besser tweaken. Aber ein TFT ist halt kein CRT.
Zum Sound:
Das war das nervigste. Ich war schon kurz vorm Aufgeben. Aber mit Hilfe des Forums ( http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f= ... stro#p4776 ) und ein wenig Pascal habe ich dann doch die richtigen Initialisierungswerte für die verbaute ESS1978 gefunden. Der onboard Sound meldet sich jetzt unter DOS als Soundblaster PRO. Und das auch, wenn kein emm386 geladen ist.
Der OPL-Sound klang im ersten Moment nicht ganz so wie ich es vom original opl3 gewohnt bin. Aber meine Brüllwürfel-geeichten Ohren haben sich schnell umgewöhnt. Ich bin momentan wunschlos glücklich, egal welche AdLib-Stücke ich mir anhöre (z.B. Doom).
Das gilt ebenso für den DSP. Dieser meldet sich sogar als 3.02, was in der Regel (weil nicht standardisiert; creative hat nur 3.01 ausgegeben) bedeutet, dass der DSP die Modi oberhalb 22 khz (23-44khz,8bit mono) und die stereo Modi der Soundblaster Pro ohne die Highspeed-Modi abspielen kann. Habe ich aber noch nicht getestet.
Zum MouseStick Der hat nen Hau: wie von Geisterhand bewegt sich der Mousecursor selbständig und betätigt dabei auch noch die Mouse-Knöpfe. Leider kann man den MouseStick im Bios nicht abschalten. Aber Abhilfe schafft der Anschluss einer externen PS/2-Mouse am einzigen PS/2-Anschluss. Aber eine echte Mouse braucht man ja eh...
An den USB-Port lässt sich sogar per Hot-Plug eine USB-Tastatur anschließen. Das funktioniert eigentlich ganz gut. Nur hin und wieder fällt die Tastatur aus. Dann genügt es aber, eine Taste auf der Laptop-Tastatur zu drücken und die USB-Tastatur ist wieder da.
Als ich den Laptop von einem Bekannten zwecks Entsorgungsvermeidung an mich genommen habe, wusste ich zuerst gar nicht, was ich damit sollte. Es war (das von mir nicht geliebte) WinXP installiert und damit war die 5.5GB HD auch schon proppenvoll.Das Teil kam daher in den Schrank und blieb dort bestimmt zwei Jahre.
Aber nachdem mir seit längerem aus Platzgründen überhaupt kein Retro-PC mehr zur Verfügung steht, ich aber irgendwie immer noch Lust auf eine Dos-PC habe und eine Freedos 1.0 CD herum lag, habe ich diese mal aufgespielt. Und muss nun feststellen, dass das der ideale Retro-PC für mich ist:
Erstmal zur Hardware:
Es handelt sich um einen Toshiba Satellite 2610CDT, nach Toshiba – Angaben ( http://resource.toshiba-europe.com/deut ... xx_pdf.pdf ) mit
- CPU: Celeron 433 Mhz
- 64 MB RAM
- 5.5 GB HD, Floppy 3.5“ (1.44M) und 24x CD-ROM
- Grafik: Trident Cyber 9525DVD mit 2.5 MB RAM
- Sound: ESS Maestro2E pci
- Display: 800x600 / 16.7 Mio Farben
- MouseStick (ich weiß nicht, wie man diesen grünen Knubbel bezeichnet)
- 1x USB, 1x PS/2, 1x parallel, 1x seriell, 1x extern VGA
Zur CPU
Ich glaube nicht, dass die wirklich 433 Mhz hat . Die meisten alten Benchmark/Diagnostik-Programme (PC-Config, Dr.Hardware) vermelden nur etwas über 200 Mhz. Und die IDE von Turbo Pascal 7.0 (die ja den Run-Time-Error 200 – Bug hat, der bei CPUs ab ca. 200 Mhz auftritt) läuft insoweit tadellos.
Aber für die meisten DOS-Programme (s.u.) langt das alle Mal. In der Praxis ist das Teil jedenfalls erheblich schneller als mein p75.
Zur HD
Gibt nicht viel zu sagen, außer dass diese a...lahm ist. Das Kopieren von 36 MB innerhalb der HD hat bestimmt mehr als 10 Minuten gedauert. Gefühlt sitze ich vor einem Floppy-Laufwerk.
Zur Grafik
Die Trident 9525DVD scheint anstandslos zu funktionieren. Ich habe jetzt noch nicht alle Tweaks probiert, die auf einer original ibm vga funktionieren. Bei Games gab es bisher jedoch keine Probleme.
Vom Speed her ist sie nach alten Benchmarks etwa doppelt so schnell wie eine ISA ET4000 (16bit-Zugriffe) und bei 32bit-Zugriffen etwas langsamer (¾) als eine ET4000/W32 vlb.
Bei Anschluss eines externen Monitors scheint sie Probleme mit 31.5kHz-Festfrequenzlern zu haben. Dort bringt sie nicht einmal den Textmode zustande. Es kommt nur ein kompletter Blue-Screen (inklusive Overscan-Bereich). Mein 31.5kHz Festfrequenzler (original ibm vga) hat da sogar bleibende Schäden mitgenommen: er zeigt seitdem beim Anschalten immer einen solchen Blue-Screen, „beruhigt“ sich aber nach ein paar Minuten wieder (d.h. er zeigt dann wieder ein normales, wenn er an einer normalen VGA, nicht aber an der Trident 9525 angeschlossen ist).
An Multiscan-Monitoren scheint die Trident 9525 jedoch ohne Beanstandungen zu funktionieren, zumindest bei meinem 19-Zöller. Die Bildqualität ist dann sehr ordentlich.
Zum internen Display: Da kann ich nicht klagen. Es zeigt zwar mittig schwarze Schatten, aber es geht noch. Die Stretch-Funktion, die kleine Auflösungen auf 800x600 skaliert, funktioniert bei 640x480 ganz ordentlich, bei 320x200 nicht ganz so gut, im Textmode (80x25 und 80x50) dagegen wieder umso besser. Aber das Stretching kann man im BIOS abstellen. Dann kann man – nach meinen ersten Gehversuchen – auch ein bisschen besser tweaken. Aber ein TFT ist halt kein CRT.
Zum Sound:
Das war das nervigste. Ich war schon kurz vorm Aufgeben. Aber mit Hilfe des Forums ( http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f= ... stro#p4776 ) und ein wenig Pascal habe ich dann doch die richtigen Initialisierungswerte für die verbaute ESS1978 gefunden. Der onboard Sound meldet sich jetzt unter DOS als Soundblaster PRO. Und das auch, wenn kein emm386 geladen ist.
Der OPL-Sound klang im ersten Moment nicht ganz so wie ich es vom original opl3 gewohnt bin. Aber meine Brüllwürfel-geeichten Ohren haben sich schnell umgewöhnt. Ich bin momentan wunschlos glücklich, egal welche AdLib-Stücke ich mir anhöre (z.B. Doom).
Das gilt ebenso für den DSP. Dieser meldet sich sogar als 3.02, was in der Regel (weil nicht standardisiert; creative hat nur 3.01 ausgegeben) bedeutet, dass der DSP die Modi oberhalb 22 khz (23-44khz,8bit mono) und die stereo Modi der Soundblaster Pro ohne die Highspeed-Modi abspielen kann. Habe ich aber noch nicht getestet.
Zum MouseStick Der hat nen Hau: wie von Geisterhand bewegt sich der Mousecursor selbständig und betätigt dabei auch noch die Mouse-Knöpfe. Leider kann man den MouseStick im Bios nicht abschalten. Aber Abhilfe schafft der Anschluss einer externen PS/2-Mouse am einzigen PS/2-Anschluss. Aber eine echte Mouse braucht man ja eh...
An den USB-Port lässt sich sogar per Hot-Plug eine USB-Tastatur anschließen. Das funktioniert eigentlich ganz gut. Nur hin und wieder fällt die Tastatur aus. Dann genügt es aber, eine Taste auf der Laptop-Tastatur zu drücken und die USB-Tastatur ist wieder da.