heute möchte ich euch meinen Siemens Nixdorf PCD-5T Computer vorstellen. Er ist 100% IBM AT kompatibel
Wie immer lässt SNI keinen Zweifel an dem, was man vor sich hat, und stellt mit einem schicken Aufkleber klar, welches Gerät man zu erwarten hat. Der PCD-5T ist ein "Full-Size-Tower", wenn man es so nennen kann, denn er ist wesentlich größer als ein normaler Midi-Tower, sowohl breiter, als auch höher. Er basiert auf dem SNI D823 Mainboard und lässt sich mit 2 Pentium Prozessoren (Sockel 5, 75-100Mhz, durch Modifikation aber auch 120/133) betreiben, Steckkarten lassen sich mittels EISA und PCI hinzufügen. Im nächsten Bild habe ich meine SNI Celsius 2000 Dual Ppro Workstation zum Vergleich daneben gestellt, damit ihr sehen könnt, wie viel größer der PCD-5T doch ist. Die Konfiguration ist meiner Kenntnis nach auch als Primergy Server vertrieben worden.
Die Rückseite offenbahrt, dass das Mainboard nur die nötigsten Standardanschlüsse bereitstellt und man auf onboard Grafik und Sound verzichten muss. Wie man sieht, bietet der Celsius 2000 schon wesentlich mehr Anschlüsse, u.a. USB. Das empfinde ich insofern als interessant, da die Rechnur zeitlich nur etwa 1 Jahr ('95 und '96) auseinanderliegen. Die Hardware des Rechners stellt sich wie folgt dar:
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- Siemens Nixdorf PCD-5T(A) PCI 60E
- SNI D823 Hauptplatine (EISA, PCI, Settings per DIP)
- 2x Intel Pentium SX968 90MHZ, Sockel 5, Keramik
- 64MB EDO-RAM
- Matrox Millennium 4MB PCI (langes PCB)
- Adaptec AHA-2940UW PCI
- Teac FD-235HF Floppy
- Toshiba XM-6401B SCSI 50pin CD-ROM Lw
- IBM DNES-309170 SCSI 68pin (Ultra Wide, SE) 9,1GB HDD
- 2x ICY Festplattenrahmen
So sieht das ganze Gestrüpp aus der Ferne aus, eine Menge Kabel, da die Festplatten und das CD-Lw getrennte Kabel brauchen. Es gibt aber SNI-typisch wieder ein paar Spezialitäten: Das NT-bspw. ist proprietär. Man erkennt dies gut an dem seitlichen Kabelstrang, der auf eine an der Rückseite angebrachte Platine führt. Dort sind die Spannungswandler, bspw. die gesamte CPU-Elektronik untergebracht, da wahrscheinlich auf dem Mainboard kein Platz mehr war. Über den großzügigen Innenraum bin ich sehr dankbar, da ich über dem NT sehr viel Platz für die gerollten SCSI Kabel habe.
Die beiden Prozessoren habe ich mit dünnen Wärmeleitpads versehen und anschließend mit zwei identischen CoolerMaster-Lüftern (+ Heatsink darunter) ausgestattet. Sie erzeugen ein angenehmen Rauschen, welches nicht weiter stört.
Auf dem Foto sind aber noch 2 bemerkenswerte Kleinigkeiten zu sehen:
1. Der Serviceaufkleber und die dazugehörigen grünen Kabel zeigen, dass etwas gemacht wurde. Soweit ich das beurteilen kann aber nicht aufgrund eines Defektes, sondern um die Möglichkeiten zu erweitern. Rechts neben der Knopfzelle ist ein kleiner gelber Jumper zu sehen. Wird dieser gesetzt, wird der Multiplikator verändert, sodass je nach eingesetzter CPU ein höherer Takt erzeugt wird (bei mir bspw. 90Mhz -> 120Mhz).
2. Unter der Knopfzelle befindet sich eine kleine rote Leiste, es ist eine LED Leiste! Diagnose ab Werk
Rechts, neben den CPUs ist übrigens noch der große (und sehr starke & leise!) Lüfter zu sehen, der Luft ansaugt.
Hier noch schnell die von mir nachgerüsteten Steckkarten. Eine Soundkarte habe ich nicht vorgesehen. Oben die Grafikkarte, unten der SCSI Adapter.
Wer etwas einbauen möchte, muss natürlich noch das Gehäuse aufbekommen, wenn man das Gehäuse zum ersten Mal sieht, fühlt man sich wie ein Hungernder vor einer Konserve ohne Dosenöffner (höhö) Dabei ist es ganz einfach: Da keine Schrauben etc. (bzw. Löcher dafür) vorhanden sind, bleibt nur noch der Deckel übrig, den man sanft zur Seite schiebt und so Zugriff auf die Seitenteile gewährt.
Nun kann man sanft die Haltenasen runterdrücken und die Seitenteile über die Griffe (siehe letzte Bilder) zur Seite klappen und herausziehen. Interessant ist hier, dass die Seitenteile aus wertigem ABS sind, von Innen aber mit großen Metallplatten ausgekleidet wurden.
Das folgende Bild soll nur das von mir beschriebene verdeutlichen
Durch die ICY Docks habe ich die Möglichkeit, Festplatten unkompliziert zu wechseln. Dies war besonders bei der SCSI Konfiguration hilfreich, da ich oft nach den Jumpereinstellungen sehen musste. Das hat wirklich sehr geholfen. Damit der Käfig betriebsbereit ist, muss noch das Schloss verriegelt werden. Nebenbei verfügt das Teil noch über allerhand Sicherheitsmöglichkeiten (Alarm etc., Sensoren undwasweißichnichtnochalles), die ich aber nicht brauche. Der Rechner selbst stellt nur IDE bereit, allerdings mittels RZ-1000 Chip, welcher dem berüchtigten "EIDE-flaw" anheim fiel.
Gefreut hatte ich mich über die Anzahl der Docks: 3 Stück waren beim Rechner dabei, da musste ich selber nicht bei ebay etc. vorbeisehen. Kniffelig hingegen war die Konfiguration: Der Typ des Käfigs steht nicht drauf, nur die Produktnummer, mit Hilfe derer ich Gott sei Dank eine aussagekräftige Manual erhielt.
So sieht es im Inneren des Käfigs aus. Zu sehen ist meine DNES-309170, die selbst eine Ultra Wide Platte (nicht U2W!) ist. Leider gestaltet sich die Suche nach diesen Platten nicht so leicht, wie man es gerne hätte, da nicht jeder (der etwas verkaufen möchte) Bescheid weiß und seine Platte mit "Ultra Wide" oder "68pin" zum Verkauf stellt. Leider haben Quantum, IBM, Seagate, Fujitsu etc. ihre Festplatten in 4 verschiedenen Typen herausgebracht: 50pin, 68pin UW, 68pin U2W, 80pin. Da kann man lange suche Die ICY Docks sind übrigens auch U2W kompatibel, was man am paarweise gedrillten Kabel erkennt.
Nun bin ich auch am Ende meiner Vorstellung und möchte euch noch den Rechner in Aktion zeigen, die Installation von Windows NT 4.0 war übrigens einfach und reibungslos, bloß weiß ich noch nicht so ganz, wofür ich ihn benutzen soll... (wie das dann eben so ist)
Das zweite Bild zeigt meinen zeitlich dazu passenden MCM 1503 Monitor, eine passende frühe NT Tastatur (Windowstaste) soll bald dazu kommen
Apropos Zeit: Der Rechner ist etwa Bj. '95, die vom SNI-Kundendienst ausgeführte Mod Bj. '97 und der 2940UW Adapter, das Toshiba Lw sowie die Festplatte und ICY Docks Baujahr '99.
Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gefallen und würde mich über Kommentare etc. freuen
Liebe Grüße