ich konnte heute endlich meinen Siemens Nixdorf Scenic Celsius 2000 Workstation PC (müssten alle Namen gewesen sein) fertigstellen. Ich meine, es war anno 1996 (müsste eig. stimmen) Siemens' Einstieg in die Celsius Workstations, Scenic-Geräte gab es ja bereit schon vorher (wie bspw. den PCD-4H/5H mit Scenic Schriftzug). Im Prinzip relativ spät, da das nächste Gerät nur noch unter "Siemens" firmierte.
Diesen Rechner habe ich in komplettem, aber optisch grausigen Zustand bekommen. Alle originalen Teile waren dabei und die ansonsten sah die Technik gut aus. Die grünen Bleche waren aber t o t a l zerkratzt, teilweise 20cm lange, silberne Kratzer und Macken wohin man schaute.


Einfach gruselig. Zu aller erst habe ich den Rechner grundgereinigt, ich zitiere mich eben selbst:
Nachdem ich den Rechner saubergemacht habe, zwei Eimer mit jeweils schwarzem Wasser voll Dreck, blinkte mich die Technik an. Gleich 4 (!) SCSI-Platten waren verbaut, davon 2 mit SNI Teilenummer, die anderen waren so verbaut worden, alles an das originale Kabel angeschlossen, dass in wirklich gutem Zustand ist, ebenso das Floppy-Kabel.Einen Computer gibt es dazu auch, leider nicht wirklich vorzeigbar, bin gerade beim Aufbereiten.
Edit: Was aber nichts bringt, die Lackierung ist hin und tiefe Kratzer überall... Eine Seitenwand ist verzogen. Gut das ich ein Ersatzgehäuse gefunden habe.
Flink machte ich mich an die Suche nach einem Ersatzgehäuse und fand sogleich einen Celsius 1000, der ein wenig später als der Celsius 2000 auf PII-Basis rauskam. Da ich mich recht gut mit SNI-Geräten auskenne (PCD-4H/4L/5H), wusste ich gleich, dass die Gehäuse kompatibel sein würden, ebenso die der Scenic Pro M5 und M6 Reihe, denn SNI war damals recht beständig in seinen Gehäusen. Wirklich notwendige Neuerungen wurden vorgenommen, alles andere blieb. So auch hier.
In der Zwischenzeit (als das Paket zu mir unterwegs war), ging ich ein wenig auf Einkaufstour und habe mir, als Ergänzung für das SCSI System, eine U2W-Ausstattung zugelegt. Adaptec 2940U2W & Kabel, Quantum Atlas V (7200rpm, 18GB)

Ich bekam also am Freitag dieses Gehäuse und war doch verblüfft, wie gleich (obwohl ich es wusste) die Teile doch sind. Die für mich wichtigen Teile, Deckel und Seitenwände waren in einem super Zustand, nur ein paar kleine Kratzer. Sie passen tadellos. Was konnte mir besseres passieren?

Also flux zusammengebaut und siehe da - wie neu!



Da ich das Grundgerüst + Technik eines Celsius 2000 mit den Verkleidungen eines Celsius 1000 kombiniert habe, hat sich jetzt die Seriennummer geändert, es sind quasi zwei Rechner in einem



Während der angesprochenen Reinigung zu Beginn fielen mir die technischen Raffinessen auf, die SNI immer wieder gerne eingebracht hat, so auch hier in dem Celsius 2000: Das Mainboard und sämtliche Kabel werden auf einem Mainboardschlitten befestigt, den man wie eine Tür auf und zu machen kann, das ist wirklich toll! Ich habe mir damit eine Menge Bastelei erspart.

Außerdem benutzt SNI Torx-Schrauben die wesentlich beständiger und angenehmer sind als die typischen Kreuzschlitzschrauben. Die Festplatten sind ebenfalls mit einer Art Klappmechanismus versehen, man kann sie um Zugriff zu erhalten einfach hin und her schwenken. Leider ist dies Segen und Fluch zugleich, da man immer erst alle Kabel abmachen muss... Außerdem dürfte das nicht ganz Vibrationsarm laufen, ich habe allerdings vor, diese Platten der Originalität wegen drin zu lassen, benutzen werden sollen sie nicht.

Hier noch ein Bild der beiden Fronten:

Noch kurz zur Technik:
- Siemens Nixdorf D1000 (Intel Providence)
- 2x Intel PentiumPro 200Mhz, 256KB, SL22T
- 128MB SDRAM
- Diverse IBM DCAS Platten auf SCSI-UW-Basis (müssten zusammen etwa 20GB haben)
- Matrox Mystique 220 (ebenfalls original)
- NEC SCSI-CD-Laufwerk, 8x oder 12x.
So sieht das Mainboard aus:

So, damit bin ich am Ende meiner kleinen Vorstellung, ich hoffe es hat euch gefallen. Über einen kleinen Kommentar würde ich mich freuen. Was haltet ihr von dieser kleinen Blechbombe?
