IBM PS/1 Model 2133 - Mein erster Computer (1993)
Verfasst: Mo 21. Nov 2016, 17:12
Über fünf Jahre lang habe ich gebraucht, um meinen allerersten Computer, den meine Mutter 1993 zu Weihnachten anschaffte, wiederzufinden. Schon lange vor meiner Retro-Zeit, irgendwann Ende der 90er Jahre, hatte ich den Computer ausgemustert/verschrottet, wie es eben üblich war. Das hat mich schon oft im Nachhinein geärgert. Aber jetzt im November 2016 war es soweit und ich entdeckte einen kompletten PS/1 mit Monitor und Tastatur zu einem guten Preis und habe ihn gekauft (das Bild zeigt eine andere Tastatur und eine Maus aus meinem Bestand):
Der Computer von 1993 war ein PS/1 Typ 2133 (1992 auf den Markt gebracht):
- 486SX/25 onboard
- Cirrus Logic 5424 512K onboard ISA
- 2MB PS/2 RAM (später auf 4MB aufgerüstet)
- 85MB WD Caviar Festplatte
- kein optisches Laufwerk, später wurde ein Mitsumi FX400 Quad Speed CD-ROM nachgerüstet.
- keine Soundkarte, später wurde eine Orchid SoundWave 32 nachgerüstet
Der jetzt gekaufte Computer ist ebenfalls ein PS/1 Typ 2133 (ebenfalls 1992er Jahrgang), hatte aber andere Specs:
- 486DX/33 gesockelt, 128KB Cache verlötet
- Tseng ET4000AX 1MB onboard ISA
- 8MB Simm RAM
- 170MB IBM Festplatte
- kein optisches Laufwerk
- keine Soundkarte
Die Freude währte jedoch nicht lange, denn der neue alte Computer funktionierte nicht richtig: Die Bildausgabe unter DOS war gestört, d.h. es kamen anstatt den normalen Buchstaben Zeichensalat, nach "CLS" waren dann die Zeichen normal, aber nach Start einer Anwendung oder Ausführung eines Befehls kam wieder "Salat". Außerdem brachte die IBM Tastatur einen E0 301 Keyboard Error und funktionierte weder am PS/1 noch an einem meiner anderen IBM Computer ordentlich. Beide Probleme existierten unabhängig voneinander, so dass ich den Rechner nur sinnvoll betreiben konnte, indem ich Tastatur und die Systemplatine austauschte. Eine Diagnose der Platine steht noch aus, aber da das BIOS bei jedem Start einen anderen Wert für den installierten Grafikspeicher ausspuckt (256KB / 512KB / 1024KB), vermute ich den Fehler dort und gehe von einem defekten Speicher oder einer kalten Lötstelle aus.
Ich habe den Computer also erstmal komplett "entkernt":
Nun habe ich mich schon länger mit IBM Geräten beschäftigt und nach einer Systemplatine gesucht, die in das Gehäuse passen würde. Fündig wurde ich bei einem Board, dass aus einem 1994er IBM PS/Valuepoint stammt (Lochbohrungen, Position des Riserslots - das scheint innerhalb des IBM Formats firmenintern genormt zu sein), Ich habe dieses Board dann gekauft und eingebaut. Dieses Board hat folgende Specs:
- 486SX/25 onboard, Overdrive Sockel mit IBM (Intel) 486DX2/50
- S3 805 1MB VLB onboard
- 8MB PS/2 RAM
Das neue Board ist mit dem DX2/50 natürlich deutlich schneller als der 486SX/25, den ich 1993 hatte, aber das kommt mir eher entgegen, das macht das System für mich universeller einsetzbar. Ich würde sogar gerne den quadratischen Oszillator gegen einen mit 66MHz tauschen, um die CPU mit 66MHz zu betreiben (Hat vielleicht jemand einen solchen Oszillator übrig?)
Ich habe den Rechner dann wie folgt ausgestattet:
- Gravis UltraSound Classic Soundkarte
- SoundBlaster 16 CT2290 Soundkarte
- Mitsumi FX400 CD-ROM (defekt, wird aber bald durch das Laufwerk ersetzt, was ich von robot1 erhalte)
- Compact Flash Laufwerk mit 1GB Sandisk Ultra II Karte (512MB nutzbar - BIOS unterstützt keinen LBA Modus)
Die Gravis UltraSound ist die wichtigste Soundkarte im System, da ich damals wie heute gerne Flipperspiele spiele. Ob Pinball Fantasies, Silverball, Epic Pinball oder Exterme Pinball - all diese Spiele klingen mit der UltraSound mit Abstand besser als mit SoundBlaster.
Die SoundBlaster 16 ist nur zweite Wahl, da die ursprünglich eingebaute AWE32 CT3900 sporadisch im System gesponnen hat, d.h. es kamen beim Initialisieren der Karte willkürlich Instrumente aus den Lautsprechern, außerdem hat AWEUTIL sporadisch Reverb oder Chorus eingesetzt, selbst wenn ich die Werte in der autoexec.bat per AWEUTIL /S /R:0 /C:0 heruntergefahren hatte.. Wahrscheinlich ein obskurer Ressourcenkonflikt. Nun ja.. die SoundBlaster 16 Karte bringt mit ihrem OPL3 natürlich eine zeitgemäße Beschallung diverser älterer Spiele und darf daher nicht im System fehlen. Ich habe jetzt mal Rings of Medusa Gold angespielt - das klingt sehr schön mit der Karte.
Extern kommt vielleicht später noch ein Korg AG10 Wavetablemodul an die SoundBlaster-Karte, oder ich stecke intern ein Modul.
Jetzt läuft alles so, wie ich möchte und ich bin überglücklich, diese kleine Blechkiste mit doch sehr hohem emotionalen Wert für mich wieder vor mir zu haben. Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, das Look&Feel-Erlebnis meines allerersten Computers mehr als zwei Jahrzehnte später neu erleben zu dürfen.
Die Geschwindigkeit ist erstaunlich gut, trotz 25MHz Bustakt und ohne L2 Cache performt der Rechner für seine Zwecke sehr zufriedenstellend und vor allem auch stabil.
Einziges Manko: Leider ist der Monitor in manchen Spielen sehr dunkel. Es scheint auch keine Tools für eine softwareseitige Gammakorrektur zu geben, dass evtl. nur eine Rejustage des "SCREEN"-Potentiometers des PS/1 Monitors hilft. Mal schauen wie wichtig mir das ist und ob ich mich da herantrauen möchte.
Der Computer von 1993 war ein PS/1 Typ 2133 (1992 auf den Markt gebracht):
- 486SX/25 onboard
- Cirrus Logic 5424 512K onboard ISA
- 2MB PS/2 RAM (später auf 4MB aufgerüstet)
- 85MB WD Caviar Festplatte
- kein optisches Laufwerk, später wurde ein Mitsumi FX400 Quad Speed CD-ROM nachgerüstet.
- keine Soundkarte, später wurde eine Orchid SoundWave 32 nachgerüstet
Der jetzt gekaufte Computer ist ebenfalls ein PS/1 Typ 2133 (ebenfalls 1992er Jahrgang), hatte aber andere Specs:
- 486DX/33 gesockelt, 128KB Cache verlötet
- Tseng ET4000AX 1MB onboard ISA
- 8MB Simm RAM
- 170MB IBM Festplatte
- kein optisches Laufwerk
- keine Soundkarte
Die Freude währte jedoch nicht lange, denn der neue alte Computer funktionierte nicht richtig: Die Bildausgabe unter DOS war gestört, d.h. es kamen anstatt den normalen Buchstaben Zeichensalat, nach "CLS" waren dann die Zeichen normal, aber nach Start einer Anwendung oder Ausführung eines Befehls kam wieder "Salat". Außerdem brachte die IBM Tastatur einen E0 301 Keyboard Error und funktionierte weder am PS/1 noch an einem meiner anderen IBM Computer ordentlich. Beide Probleme existierten unabhängig voneinander, so dass ich den Rechner nur sinnvoll betreiben konnte, indem ich Tastatur und die Systemplatine austauschte. Eine Diagnose der Platine steht noch aus, aber da das BIOS bei jedem Start einen anderen Wert für den installierten Grafikspeicher ausspuckt (256KB / 512KB / 1024KB), vermute ich den Fehler dort und gehe von einem defekten Speicher oder einer kalten Lötstelle aus.
Ich habe den Computer also erstmal komplett "entkernt":
Nun habe ich mich schon länger mit IBM Geräten beschäftigt und nach einer Systemplatine gesucht, die in das Gehäuse passen würde. Fündig wurde ich bei einem Board, dass aus einem 1994er IBM PS/Valuepoint stammt (Lochbohrungen, Position des Riserslots - das scheint innerhalb des IBM Formats firmenintern genormt zu sein), Ich habe dieses Board dann gekauft und eingebaut. Dieses Board hat folgende Specs:
- 486SX/25 onboard, Overdrive Sockel mit IBM (Intel) 486DX2/50
- S3 805 1MB VLB onboard
- 8MB PS/2 RAM
Das neue Board ist mit dem DX2/50 natürlich deutlich schneller als der 486SX/25, den ich 1993 hatte, aber das kommt mir eher entgegen, das macht das System für mich universeller einsetzbar. Ich würde sogar gerne den quadratischen Oszillator gegen einen mit 66MHz tauschen, um die CPU mit 66MHz zu betreiben (Hat vielleicht jemand einen solchen Oszillator übrig?)
Ich habe den Rechner dann wie folgt ausgestattet:
- Gravis UltraSound Classic Soundkarte
- SoundBlaster 16 CT2290 Soundkarte
- Mitsumi FX400 CD-ROM (defekt, wird aber bald durch das Laufwerk ersetzt, was ich von robot1 erhalte)
- Compact Flash Laufwerk mit 1GB Sandisk Ultra II Karte (512MB nutzbar - BIOS unterstützt keinen LBA Modus)
Die Gravis UltraSound ist die wichtigste Soundkarte im System, da ich damals wie heute gerne Flipperspiele spiele. Ob Pinball Fantasies, Silverball, Epic Pinball oder Exterme Pinball - all diese Spiele klingen mit der UltraSound mit Abstand besser als mit SoundBlaster.
Die SoundBlaster 16 ist nur zweite Wahl, da die ursprünglich eingebaute AWE32 CT3900 sporadisch im System gesponnen hat, d.h. es kamen beim Initialisieren der Karte willkürlich Instrumente aus den Lautsprechern, außerdem hat AWEUTIL sporadisch Reverb oder Chorus eingesetzt, selbst wenn ich die Werte in der autoexec.bat per AWEUTIL /S /R:0 /C:0 heruntergefahren hatte.. Wahrscheinlich ein obskurer Ressourcenkonflikt. Nun ja.. die SoundBlaster 16 Karte bringt mit ihrem OPL3 natürlich eine zeitgemäße Beschallung diverser älterer Spiele und darf daher nicht im System fehlen. Ich habe jetzt mal Rings of Medusa Gold angespielt - das klingt sehr schön mit der Karte.
Extern kommt vielleicht später noch ein Korg AG10 Wavetablemodul an die SoundBlaster-Karte, oder ich stecke intern ein Modul.
Jetzt läuft alles so, wie ich möchte und ich bin überglücklich, diese kleine Blechkiste mit doch sehr hohem emotionalen Wert für mich wieder vor mir zu haben. Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, das Look&Feel-Erlebnis meines allerersten Computers mehr als zwei Jahrzehnte später neu erleben zu dürfen.
Die Geschwindigkeit ist erstaunlich gut, trotz 25MHz Bustakt und ohne L2 Cache performt der Rechner für seine Zwecke sehr zufriedenstellend und vor allem auch stabil.
Einziges Manko: Leider ist der Monitor in manchen Spielen sehr dunkel. Es scheint auch keine Tools für eine softwareseitige Gammakorrektur zu geben, dass evtl. nur eine Rejustage des "SCREEN"-Potentiometers des PS/1 Monitors hilft. Mal schauen wie wichtig mir das ist und ob ich mich da herantrauen möchte.