Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bit PC

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Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

Hi Beckenrandschwimmer,

aaaaaah der Zenith ist das, hatte ich wohl nicht bedacht, ... ABER die RAM-Erweiterung bzw die Stiftleiste, da sollte nach Hörensagen der ISA-Bus komplett herausgeführt sein
wenn du dort keine Speicherweiterung gesteckt hast, dann könnte man sich ja eine Backplane bauen, aber Matze's Idee mit dem CT Bios finde ich toll, sollte man probieren.

Link zum Default ISA Pinout, bräuchtest halt noch ein Pinout der Stiftleiste:
http://ferretronix.com/ixr/octagon/ISA_Bus_pins.png

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

So,

für meine tollen IBM ist auch schon der Intel 8087-2, der für 8 MHz zertifiziert ist angekommen:
Bild

Dieser wird dann in den leeren Co-Prozessor-Sockel verbaut und sollte ich mal Anwendungen für die FPU haben, ... :cheesygrin:

Gruß
ranger85

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von ranger85 »

@Darius: Toll, eine FPU für den IBM! Das hat ihm noch gefehlt. Sehr schön.

@Beckenrandschwimmer: Der Festplattenanschluss im Eazy PC sollte schon XTA sein, er ist aber nur mit sehr wenigen Plattentypen kompatibel. Neben deiner Miniscribe wurde auch eine Western Digital WD93028-X verbaut. (Die selbe wie im Commodore PC20-III u.ä.)

Sieht man hier: https://www.youtube.com/watch?v=zPdKIrVV-fU
und hier: http://www.oldcomputers.net/zenith-eazy-pc.html

Wahrscheinlich sind das die einzigen beiden Platten, die im Eazy PC funktionieren. Diese Maschine ist schon SEHR eingeschränkt. Die Expansion-Pinleiste soll tatsächlich den ISA Bus führen. Du müsstest mal zählen ob das von den Kontakten her zur Anzahl der XT ISA Pins passt und prüfen ob die Spannungen auf den ensprechenden Pins übereinstimmen. Dann wäre das nämlich einfach eine ISA Stiftleiste, wie im MBC-555.
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

Yeah :mrgreen:

Genau SO muss ein Profi-Smalltalk nämlich AUSSEHEN und nicht ANDERS (TM) :cheesygrin:

@ranger85:

Vielen Dank. Ja die FPU ist auch schon verbaut, nur die Hitze der Ceran-Kochplatte (TM) muss ich noch etwas eindämmen :mrgreen:

@All:

Wie immer geht es in Sachen IBM wieder weiter. Diesmal werden lebensverlängernde Maßnahmen am Mainboard vorgenommen und sind
auch schon abgeschlossen. Ob es den Smoke-Test (TM) besteht, ob alles läuft ? Das sehen sie Gleich meine Damen und Herren :cheesygrin:

Und hier der Tear-Down:

Zu erst muss ich mich um die 8-Bit ISA Backplane mit CMOS-Lithium-Zelle, die übrigens noch 2.7 Volt Ladung (von 3 Volt) bereitstellt! Baujahr Mitte 1987 !!!:
Bild
(Ich habe beschlossen diese Lithium-Zelle eines Marken-Japaners vorerst zu belassen, da dieser Batterietyp noch immer seine Ladung (!) hält und Lithium-Batterien eher weniger für Auslaufen bekannt sind)
(Zur gegebener Zeit kommt aber eine frische Zelle rein oder ich rüste auf 3V Knopfzelle um. Aber es ist ein IBM und hier müssen passgenaue Bauteile erhascht werden)

Hier wurden die Knall- und Brennfrösche alle entfernt:
Bild
(Sämtliche Tantal-Elkos werden verbannt! Diese kleinen üblen Teile können in Brand oder Rauch aufgehen und auf Kurzschluss. Weg damit!)

Genau SO müssen neue Marken-Japaner aussehen, in Becher-Elko-Form:
Bild
(Das kann nicht in Brand geraten oder explodieren, außer man baut diese falsch ein. Und das sind Marken-Japaner!)

Nun widmen wir uns zur Hauptplatine des IBMs:
Bild
(Seht ihr die kleinen feinen und dicken Tantal-Elkos ? Ja/Nein ? Die müssen weg! Warum? Weil die weg müssen! Echt! Ja!)

Gefahr gebannt, Gefahr erkannt ?:
Bild
(Ich würde mal sagen, JA! Keine Tantal-Elkos mehr sichtbar UND bis auf 4 Becherelkos ist der Rest Industrie-Qualität)

Da freut sich mein e-Schrott-Mensch:
Bild
(Diese Tüte gebe ich ab. Ob ich dafür was anderes erhalte? Man weiß es nicht :mrgreen: Und bei mir schon gleich gar nicht :cheesygrin: )

Und hier der Smoke-Test (TM):

Bild
(Der IBM Läuft! Das System startet! Die CMOS Uhr/Datum mussten per IBM Systemdiskette neu eingestellt werden, da ja die Backplane mit Lithium-Zelle gezogen ist)
(Das Datum/Die Uhrzeit lässt sich nur per IBM Systemdiskette einstellen. Die typische DOS Time/Date läuft hier nicht)

... und weiter gehts im nächsten Teil. Hier geht es dann um die FPU 8087.

Gruß
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

... und weiter gehts.

Wir kümmern uns diesmal um die neue FPU, die diesem System hinzugefügt wurde. Es handelt sich um eine originale Intel D8087-2 Version, die für
8 MHz Betrieb ausgelegt ist. Doch diese Intel-FPU verbrät ganz schön Hitze! Klar, es ist ja noch kein CMOS-Prozess und einer der ersten und nach drei Sekunden
verbrennt man sich fast die Finger am Keramik-Kopf, fast wie auf einer Herdplatte, ...

Zeit, das zu ändern!

Wir versorgen die FPU mit einem guten Wärmeleitklebepad sowie einem Chipkühler:
Bild
(Die FPU ist nun nach dieser Maßnahme *deutlich* kühler und man kann 10 Sekunden zwei Finger auf den Kühlkörper bei offenem Gehäuse aushalten ohne dass es zu Heiß wird!)
(Ohne Kühlkörper sind das nicht einmal drei Sekunden!)

Also hat sich dieser Mod wieder bestens bewährt :mrgreen:

Es wird Zeit für ein paar CheckIt Tests:
Bild
(Die FPU wird einwandfrei erkannt!)

Und hier der Benchmark:
Bild
(Genau SO muss das NÄMLICH sein und nicht ANDERS (TM) )

Ich finde der IBM ist nun zum großen Teil wieder auf Vordermann gebracht. Was noch unbedingt gemacht werden muss wäre das vernietete Netzteil. Dann noch das Diskettenlaufwerk
und auch die Festplatte mit neuen Elkos bestücken aber Priorität liegt erst mal am Netzteil wobei das Netzteil noch gut in Schuss ist, da es 1,5 Sekunden die Spannung hält NACH dem Ausschalten.

Gruß
der_computer_sammler

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von der_computer_sammler »

.
Zuletzt geändert von der_computer_sammler am Mi 2. Nov 2016, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

@der_computer_sammler:

Ist halt immer quasi eine Streitfrage. Ich traue hier halt keine knapp 30 Jahre alten Tantal-Elkos mehr denn diese werden doch immer empfindlicher mit der Zeit.
Sicherlich hast du hier vollkommen Recht, man kann neue Tantal-Elkos natürlich verbauen dann halten die wieder eine lange Zeit und Becher-Elkos der billigeren Sorte können halt das
Mainboard mit Ihrem Inhalt beglücken, das stimmt. Bei Bauteilen in Industrie-Qualität hat man hier wieder Ruhe und wenn man schon eine volle Box mit Becherelkos hat und keine neuen
Tantals ? :mrgreen:

Das Tolle an der Hardware ist ja, das wirklich wenige Tantals verwendet wurde, auf der Unterseite gibt es sehr viele Keramik-Kondensatoren in SMD Bauweise.

Welche Tantals würdest du denn empfehlen bzw von welchem Hersteller ? In so ca. 7 Jahren kann ich ja mal auf den IBM schauen und dies ja wieder verbauen, wenn ich möchte.
Mir ging es nur darum, altersschwache Tantals zu beseitigen. Diese müssen nicht platzen, können aber. Wie z.B. ein einem alten IBM 5150. Wer weis, welcher Hersteller da verbaut wurde.

Gruß
ranger85

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von ranger85 »

@Darius: Hervorragende Arbeit, wunderschön!
Aber was sehe ich denn da? Checkit auf deutsch? Wo gibts denn das?
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

@ranger85:

Dankeschön :cheesygrin:

Richtig, CheckIt auf Deutsch. Ich habe auf dem Speicher in einer nicht antistatischen Plastiktüte meine Original CheckIt 720kB Version gefunden,
die sogar noch voll lesebereit war (!). Das könnte man von einer HD Diskette sicherlich nicht behaupten.

Bin erst mal froh die 30 jahre alten Tantals losgeworden zu sein.

Gruß
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Heilbar
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Heilbar »

der_computer_sammler hat geschrieben: Dieses "in Brand oder Rauch aufgehen" ist eine Übertreibung, weil's spektakulär aussieht, wenn's mal passiert - und dann halt hochgespielt wird. Und letzteres kann auch passieren, wenn der PC einfach nur rumsteht oder eingelagert ist. Ein Tantal-Elko hingegen kann überhaupt nur abbrennen, wenn man den PC einschaltet (und dann merkt man's sofort). Aber wie gesagt, das passiert sehr selten und nur bei uralten Tantal-Elkos, die ewig nicht mehr am Strom waren.
@der_computer_sammler:
Aber das ist ja auch genau hier das Thema. In diesem Dosforum ist dieser Schadensfall eben vermehrt an zu treffen....gerade weil diese Retrogeräte erstmal nach jahrelangem rumstehen gefunden werden und dann hier diskutiert werden. :-)
Und klar, das beim Einschalten meistens die Brände passieren, deshalb tauscht Darius ja auch alles so genau.
Also mir sind in der Zeit hier mit euch bereits vier solche Brände entstanden......drei davon hatte ich jahrzehntelang auch nur rum stehen.
@Darius:
Schöne Lösung mit dem länglichen Alu-Kühlkörper in schwarz. Wenn du was fertig machst, möchte ich immer so groß sein wie ein kleiner Becher Elko, um dann in deiner geleckten Stadt in der Perspektive ein Bummel zu machen.
Die Oberfläche von der CPU sieht ja fast geölt aus.....schöne Bilder. Und schnell ist das Teil. :like:
Beckenrandschwimmer
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Beckenrandschwimmer »

Heutige, sehr gute Al-Elkos kommen an die damaligen Tantals heran. Natürlich nicht bei gleicher Kapazität.
Wenn man sich die Datenblätter mal anschaut, so stellt man fest, dass ein (guter, low ESR) 100µF Al-Elko in etwa die gleichen (minimalen) ESR Werte hat, wie ein 22µF Tantal älteren Datums.
Vor 30 Jahren war das noch nicht möglich. Um da die gleichen ESR-Werte eines Tantals - bei den entsprechenden Frequenzen - zu bekommen, hätte man damals mehrere 1000µF in Summe in kleinen Elkos parallel schalten müssen.
Das wäre zum Einen teurer, als ein Tantal gewesen, und zum Anderen hätte es auch zu viel Platz gekostet.
Das einzige, was durch den Umbau passiert ist, dass das Netzteil beim Anschalten durch die höhere Kapazität der neuen Al-Elkos stärker belastet wird.
Die ATX-Norm sieht hier 20.000µF als Maximum an, was ein Netzteil anschalten können muss. Beim AT oder XT gab es meines Wissens nach nichts in dieser Hinsicht.

Das None-Plus-Ultra wären Feststoffkondensatoren, welche ESR Werte von teils unter 10mOhm bei 100...470µF haben und bauartbedingt nicht austrocknen können. Nur wer bezahlt schon 1€ pro Kondensator?! Außerdem sind dies meist SMD Bauteile.

Ich persönlich tausche nur, was wirklich defekt ist. Tantals präventiv zu tauschen halte ich für überflüssig. Wenn der PC alle 6 Monate mal für ne halbe Stunde läuft, dann wird auch kaum ein Tantal hoch gehen. Und bei Geräten, welche 10...30 Jahre irgendwo rum standen, sollte man eh "sanft" d.h. über einen Vorwiderstand oder Labornetzteil hochfahren. Denn was den Tantal nach langer Lagergung killt, ist die zu steile Spannungsrampe.
Ebenso sollten Elkos nach jahrelangem "Stillstand" erst formiert werden. Bei PCs mache ich es so: Einschalten für 5...30sec, je nachdem, wie lange er rumstand. Vorher natürlich die eventuelle Festplatte abstöpseln. Dann für 1...10min aus. Dann wieder kurz ein, etwas länger, als zuvor, dann wieder 10min aus u.s.w. Nach 10min Betriebszeit (aufaddiert) hat sich die Isolationsschicht der Elkos wieder aufgebaut. Zuvor kann es passieren, dass der Aufbau nicht schnell genug von statten geht und der Elko überhitzt.
Bei großen Elkos, die 20 Jahre+ gelagert waren (große Netzteile, eher nicht im PC), werden diese einzeln an ein Labornetzteil angeschlossen, die Strombegrenzung auf 1...10mA (je nach Kapazität) und die Nennspannung eingestellt. Sobald diese erreicht ist, ist die Formierung abgeschlossen.

Ist aber nur meine persönliche Meinung und Erfahrung.
Nun bin ich eher hier zu finden:
http://dosreloaded.de
http://dosreloaded.de
Da treiben sich viele Freaks rum :)
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

@Heilbar:

Hihi vielen Dank, ja der längliche Alu-Kühlkörper in Black (TM) bringt auch wirklich die Hitze vom Keramik weg. Und 10 Sekunden Finger draufhalten nach 10 Minuten
Betriebszeit ist doch schon mal eine Ansage für diese, was war das noch für eine Fertigungstechnik ? HMOS ? :mrgreen:

DAS wäre ja mal genial, aus deiner "Becher" Perspektive ließé sich doch zu 100% ein Pixar (TM) Animationsfilm drehen, oder ? Also quasi nach einem Jahr demnächst
auch in Ihrem Kino :mrgreen: :cheesygrin: :mrgreen:

Ja, die CPU habe ich von meinem freundlichen Chinesen-Mann (oder Frau) meines Vertrauens. Bis jetzt sind mir keine Clones aufgefallen.

@Beckenrandschwimmer:

Ja, deswegen habe ich mich auch entschlossen, low ESR 105er Elkos zu verbauen. Und bei der Anordnung der Elkos bzw der älteren Tantals ist mir aufgefallen, da erstens
wirklich sehr wenige Tantals auf dem Mainboard verwendet wurde, auf der Unterseite gibt es gefühlte 40 Stück Keramik-Kerkos (!) Der obere Tantal neben dem AT-Poweranschluss
sitzt nur auf der 5V Leitung quasi als Filter. Das Dreier-Paar neben dem ISA Slot scheint wohl für die Grafikausgabe zu sein und die zwei Tantals seitlich, einer neben der FPU
und einer neben dem Tastaturcontroller sind wohl auch nur Filtertantals. Dementsprechend dürften die auch nicht so hoch belastet werden. Und wie immer vielen Dank für die
wissenschaftliche Erläuterung :like:

Sicherlich hast ja auch Recht, Tantals präventiv zu tauschen aber hier in unserem tollen Forum sind ja schon viele Tantals hochgegangen und auch letztens bei der tollen Festplatte
von Heilbar. Für mich sind halt dreißig Jahre alte Tantals eine tickende Zeitbombe aber ich denke die Hauptarbeit hier machen sowieso die Kerkos an der Unterseite. Theoretisch
hätte ich die Tantals wohl auf dem Board lassen können, ABER dagegen spricht wieder das Alter. Da hast natürlich Recht mit dem Formieren aber es tut meinem Gewissen gut.
Natürlich könnte ich ja wieder neue Tantals verbauen, da diese ja dann wirklich nicht mehr auslaufen können aber ich finde diese Marken Japaner sind eben keine Chinesen-
Kopien und ich könnte mir hier ja wieder Zeit lassen. Viel wichtiger wird das Netzteil sein und mir ist es wichtig, den IBM so gut es geht zu hegen und zu pflegen und diesem nur
das Beste gönnen :mrgreen:

Hah Beckenrandschwimmer, genau so hatte ich das auch mit zwei dicken Netzteil-Elkos für meinen Turbo XT Netzteil gemacht. Ich hatte zwei NOS Elkos, ich glaube das waren 2x 470er/200V
Japan Grade 105 Grad Teile. Das Herstellungsdatum war 1995 und die Elkos waren 20 Jahre (!) nicht mehr im Betrieb. Hab mir dann aus Widerständen, um auf 10 mA ca. zu gehen und
einer Ausgangsspannung von leider nur 30 Volt eben etwas die Elkos unter Strom gesetzt. Eigentlich hätte ich ja 200V DC gebraucht aber, ... hab die Elkos immer wechselseitig unter Strom
gesetzt mit Pausen und nach so 20 Zyklen diese entladen und auf den ESR Meter gepackt. Ergebnis: Nagel neue Elkos und im Netzteil laufen diese einwandfrei.

Gruß
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Heilbar
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Heilbar »

Beckenrandschwimmer hat geschrieben: Ebenso sollten Elkos nach jahrelangem "Stillstand" erst formiert werden. Bei PCs mache ich es so: Einschalten für 5...30sec, je nachdem, wie lange er rumstand. Vorher natürlich die eventuelle Festplatte abstöpseln. Dann für 1...10 min aus. Dann wieder kurz ein, etwas länger, als zuvor, dann wieder 10min aus u.s.w. Nach 10min Betriebszeit (aufaddiert) hat sich die Isolationsschicht der Elkos wieder aufgebaut. Zuvor kann es passieren, dass der Aufbau nicht schnell genug von statten geht und der Elko überhitzt.
Bei großen Elkos, die 20 Jahre+ gelagert waren (große Netzteile, eher nicht im PC), werden diese einzeln an ein Labornetzteil angeschlossen, die Strombegrenzung auf 1...10mA (je nach Kapazität) und die Nennspannung eingestellt. Sobald diese erreicht ist, ist die Formierung abgeschlossen.
Ähh, ja? Das ist ja mal ein cooler Tip und Starthilfe. Also, je länger der spannungs-freie Zustand war, desto kürzer beginnt der Intervall → 10 Min (aufaddiert), um die Schicht wieder auf zu bauen.
Das soll man mal als Tischlerin ahnen :-)
Kann man aus so einer wichtigen Info nicht so ein Warn-Dom-Sticker machen? :-)
Darius

Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Darius »

Hier mal ein sehr interessanter und wissenschaftlicher "Bericht" zu Formierung von Elkos:

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/pa ... es/111770/

Gruß
Beckenrandschwimmer
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Re: Nächstes DOSen-Projekt: IBM PS/2 Modell 30 NEC V30 16-Bi

Beitrag von Beckenrandschwimmer »

Heilbar hat geschrieben:... Also, je länger der spannungs-freie Zustand war, desto kürzer beginnt der Intervall → 10 Min (aufaddiert), um die Schicht wieder auf zu bauen.
...
Genau so ist es. Das kurze Einschalten ist aber nur die Notlösung, wenn ein auslöten und formieren an einer Strombegrenzung nicht möglich oder zu aufwändig ist. Denn ein Einschaltvorgang belastet im Netzteil alle Bauteile sehr. Bitte nicht schnell hintereinander ein und aus schalten. Der NTC (Negativ Temperature Coefficient) zur Einschaltstombegrenzung ist dann noch heiß und es fließt ein enorm hoher Einschaltstromstoß. Das hat schon manchen Gleichrichter gekillt.

Meines Erachtens trifft es auch nur die hochvolt- Elkos im Netzteil oder eben große Pufferkondensatoren über 35V in Verstärkern, ect. Bei 16V Kondensatoren im PC sind die Leistungen auch bei 100mA fließenden Anfangsstrom noch in dem Bereich, wo die Isolationsschicht sich schneller aufbaut, wie die Temperatur durch die dann 1,2W (100mA und 12V).

Bei einem 400V Kondensator sind 100mA und daraus resultierenden 31W recht schnell tödlich. (314V DC durch die Gleichrichtung der 230V)


PS: Zenith System: Nein, ich habe noch kein universelle BIOS ausprobiert. Ich muss mir mal eins für den V30 flashen. Hat jemand einen Link zum Download?
Nun bin ich eher hier zu finden:
http://dosreloaded.de
http://dosreloaded.de
Da treiben sich viele Freaks rum :)
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